Ausgewählte Ergebnisse der bundesweiten Jobcenterbefragung Im Rahmen des Projektes: Evaluation der Projekte zur Umwandlung von 400-Euro-Jobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Bielefeld, Dortmund, Duisburg sowie im Kreis Unna Soziale Innovation GmbH Dr. Cordula Sczesny Dr. Gertrud Kühnlein Dr. Melanie Böwing-Schmalenbrock Soziale Innovation GmbH Dortmund Berlin
Eckpunkte der Befragung Für die Befragung wurden über 400 Jobcenter bundesweit angeschrieben (Emailadressen über die Regionaldirektion NRW bezogen) Befragungszeit: März/April 2012 Insgesamt haben sich 188 Jobcenter an der Befragung beteiligt, das entspricht einer Rücklaufquote von 47 Prozent Unter den Teilnehmern befinden sich 164 Jobcenter in gemeinsamer und 24 in kommunaler Trägerschaft. 1
Gemeinsames Anliegen der Jobcenter: Die Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und damit die Realisierung der Funktion von Minijobs als Brücke in den 1. Arbeitsmarkt, erfährt in den Jobcentern hohe Aufmerksamkeit. 2
Bearbeitung des Themas Seit 2007 das Thema Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Jobcenter bearbeitet? Falls ja: Handelt es sich dabei ausschließlich um eine Maßnahme zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung nach 46 SGB III? 3
Standorte und Status der Projekte 51 Jobcenter (27%) haben Projekte zur Umwandlung von Minijobs. Davon sind: 32 laufende/abgeschlossene Projekte 19 geplante Projekte 9 4 3 6 3 2 1 1 4 1 1 2 2 4 1 Legende: Projekt geplant 1 4 2 Projekt laufend, abgeschlossen 4
Gründe, warum ggf. bisher kein Projekt im Jobcenter umgesetzt wurde Fehlende personelle Kapazitäten 54,6% Kein überzeugendes Konzept Andere Prioritäten 39,2% 37,7% Teil des Tagesgeschäftes Fehlende finanzielle Kapazitäten 21,5% 20,8% kein Potenzial für Thema Sonstiges 4,6% 8,5% Mehrfachnennungen möglich 0% 20% 40% 60% 80% 5
Gemeinsame Ziele differenzierte Erfolgskriterien: Die Projektziele orientieren sich im Wesentlichen an den gesetzlichen Aufgaben und den vereinbarten Steuerungszielen der Jobcenter: - Verringerung der Hilfebedürftigkeit - Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit - Vermeidung von langfristigem Hilfebezug Sie unterscheiden sich jedoch in der Konkretisierung (Zielbündel, Erfolgskriterien) 6
Projektziele Nachhaltige Integration von Leistungsbezieher/innen Reduzierung von Transferleistungen, Bundesebene Aufdeckung von Missbrauch 84,3% 82,4% 96,1% Begrenzung/ Reduzierung von Minijobs Reduzierung von Transferleistungen, kommunale Ebene 37,3% 64,7% Sonstiges 5,9% Mehrfachnennungen möglich 0% 20% 40% 60% 80% 100% 7
Erfolgskriterien Genannte Erfolgskriterien Wichtigkeit der Erfolgskriterien 8
Gemeinsame Herausforderung: Alle Beteiligten sollten von den Umwandlungen profitieren Zur erfolgreichen Umwandlung von Minijobs müssen win-win- Situationen für Jobcenter wie Kunden (Unternehmen und Leistungsempfänger) hergestellt werden. 9
Fördernde Faktoren aus Sicht der Jobcenter: auf Seiten der Jobcenter Fördernd auf Seiten der Jobcenter Aktivierung und individuelle Betreuung der Kunden: hohe Kontaktdichte, enger Betreuungsschlüssel, Fordern und Fördern 61,7% Finanzielle Anreize und Fördermöglichkeiten für Unternehmen 29,8% Aktivierung und individuelle Betreuung der Arbeitgeber 27,7% Überzeugende Beratungsstrategie für Arbeitgeber und Kunden 25,5% Ausreichend Personal, qualifizierte, fachlich und sozial kompetente Mitarbeiter Transparente Datendokumentation, enge Zusammenarbeit zw. Integrationsfachkräften und AG-S Umwandlung als bewusst eingesetztes Instrument zur Zielerreichung (Integrationsquote, Beendigung Hilfebedürftigkeit, Missbrauch aufdecken) 23,4% 23,4% 21,3% Gezielte Auswahl geeigneter Kunden und Arbeitgeber 19,1% Sonstige Nennungen 4,3% 10
Fördernde Faktoren aus Sicht der Jobcenter: auf Seiten der Unternehmen Fördernd auf Seiten der Unternehmen Finanzielle Anreize und Vorteile 60,9% Instrument der Personalbindung (bekannte, eingearbeitete und erfahrene Beschäftigte) 37,0% Gute wirtschaftliche Situation (Auftragslage, Fachkräftebedarf) 32,6% Aufklärung über rechtliche Bedingungen / Unterstützung bei der Personalsuche Soziales Gewissen geweckt (Wunsch nach Legalisierung; Sorge vor Aufdeckung von Missbrauch; Imageverbesserung) 21,7% 17,4% Flexible Planung des Personaleinsatzes (Unabhängigkeit vom Jobcenter) 13,0% Geeignete Mitarbeiter- und Arbeitszeitstruktur im Unternehmen 10,9% Sonstige Nennungen 6,5% 11
Fördernde Faktoren aus Sicht der Jobcenter: auf Seiten der Leistungsempfänger Fördernd auf Seiten der Leistungsempfänger Bessere finanzielle Absicherung / Unabhängigkeit von Grundsicherung SGB II 64,3% Softskills: Motivation und Leistungsbereitschaft 28,6% Zeitliche, persönliche und räumliche Flexibilität und Mobilität 19,0% Bessere berufliche Perspektiven 19,0% Zusätzliche finanzielle Anreize 16,7% Unterstützung beim Abbau äußerer Hemmnisse (z.b. Kinderbetreuung, Ansprache des AG) Höhere soziale Anerkennung, Steigerung des Selbstwertgefühls, ggf. Legalisierung der Arbeit 14,3% 14,3% Qualifikation / Kompetenzen 9,5% Sonstige Nennungen 2,4% 12
Unterschiedliche Vorgehensweisen: Die Lösungsansätze, Organisation und Vorgehensweisen in den Projekten sind unterschiedlich Gestaltungs- und Entscheidungsspielräume vor Ort werden unterschiedlich genutzt. 13
Projektorganisation I 14
Projektorganisation II Verbindung zwischen dem Projekt und einem SGB II-Bundesprogramm 16,0% Über die Minijobber 12,2% Kontaktaufnahme Ansprache zu von den Unternehmen: Über die Minijobber und Ansprache von Unternehmen Branchen zur Ansprache von Unternehmen ausgewählt Gezielte Öffentlichkeitsarbeit 10,2% 15,7% 16,0% 71,4% Dargestellt ist Zustimmung. Kooperation mit externen Partner/innen 32,7% 0% 20% 40% 60% 80% 15
Kontakt: Soziale Innovation GmbH Deutsche Str. 10 44339 Dortmund Tel. 0231/8808640 nachname@soziale-innovation.de www.soziale-innovation.de 16