Menschen mit Behinderung als Arbeitskräfte erkennen und fördern
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- Oskar Mann
- vor 7 Jahren
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1 Sozialpolitisches Forum des Sozialverbandes VdK Sachsen e. V. am Menschen mit Behinderung als Arbeitskräfte erkennen und fördern Jacqueline Rauschenbach Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt/ Fachexpertin Migration
2 Unser Auftrag alle Kunden durch Fördern und Fordern in bedarfsdeckende Beschäftigung integrieren oder zumindest Hilfebedürftigkeit reduzieren alle Personen, die mind. 3 Stunden tägl. arbeiten können, beraten, fördern und integrieren Einsatz von Spezialvermittlern im Jobcenter Chemnitz für Schwerbehinderte und Rehabilitanden Feststellung und Ausbau vorhandener Kompetenzen und Stärken Nutzung von zahlreichen Fördermöglichkeiten Netzwerkarbeit 2
3 6,8 Prozent aller gemeldeten Kunden im Jobcenter Chemnitz sind schwerbehindert oder gleichgestellt Stand: 08/2016 3
4 4
5 Altersstruktur und Besonderheiten darunter Alleinerziehende 77 Personen Rehabilitanden in Betreuung der BA 203 Personen Rehabilitanden in Betreuung der RV 181 Personen 5
6 Integrationen von Schwerbehinderten Folgende Integrationserfolge in sv-pflichtige Beschäftigung wurden erzielt: Integrationen 12,2% IQ Integrationen 14,0% IQ Integrationen 15,7% IQ Integrationen 14,1% IQ 2016 bis Juli 87 Integrationen 7,1% IQ 6
7 Fördermöglichkeiten Entsprechend individueller Voraussetzungen und Bedarfe werden Schwerbehinderte gefördert in/mit: Förderung beruflicher Weiterbildung Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung bei einem Träger oder Arbeitgeber Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein z.b. für private AV Arbeitsgelegenheiten (außer für Blinde und Gehörlose) Vermittlungsbudget (z.b. Bewerbungs- u. Reisekosten, Mobilitätsförderung) Einstiegsgeld auch für Existenzgründungen Ausbildungszuschüsse voll vergütete Probearbeit bei einem Arbeitgeber Eingliederungszuschuss an den AG Behindertengerechte Gestaltung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen Sächsisches Arbeitsmarktprogramm Wir machen das! 7
8 weitere Fördermöglichkeiten Zusätzlich zu den Instrumenten des Eingliederungsbudgets stehen uns Bundes- und Landesprogramme zur Verfügung. Aktuell werden folgende Programme zur Aktivierung und Integration von Schwerbehinderten genutzt: Bundesprogramm zur Inklusion mit Projekt Dabei sein Maßnahme mit 4-Wochen auswärtigem Praktikum ESF- LZA - Programm IdA (Integration durch Austausch mit Auslandpraktikum) außer Gehörlose ESF - Job Perspektive Sachsen mit verschiedenen Maßnahmen von niederschwellig Schritt für Schritt bis QAB zum Erwerb eines Berufsabschlusses 8
9 Netzwerke und Partner IFD/Soziales Förderwerk Behindertenberatungsstellen (z.b. Gehörlosenzentrum, Weißer Stock, Sozialberatungsstelle im Gesundheitsamt, Stadtmission usw.) REHA-Team der BA (z.b. spezieller EGZ, Umschulung in speziellen Einrichtungen z.b. Berufsförderungswerke) Fachdienste der BA Gesetzliche Betreuer Maßnahmeträger Gemeinsamer Arbeitgeberservice Angebote im Haus der Jugend Sozialamt Jugendamt 9
10 Herausforderungen aus Arbeitgebersicht Ängste/Hemmungen bei Arbeitgebern trotz Förderung (Zusatzaufwand, Kündigungsvoraussetzungen, wenig Wissen, festgefahrene Bilder/Vorurteile) fehlende Barrierefreiheit beim Zugang in die Unternehmen, an den Arbeitsplätzen oder in den Sozialräumen (Toiletten) oft wenig Bereitschaft, sich ggf. auf Strukturänderungen einzulassen, um die Potenziale von SB/GL trotz Einschränkungen optimal zu nutzen, viel Zeit und Kraft zur Überzeugung der AG nötig keine Hilfsmittelausstattung für Praktika und BufDI (nur für sv-pflichtige Beschäftigung) lange Bearbeitungszeiten für Hilfsmittel und Assistenzen 10
11 Herausforderungen aus Arbeitnehmersicht Geringe Motivation zum Erlernen/Ausüben leidensgerechter Berufsabschlüsse (persönliche Interesse liegen in anderen Bereichen, lassen sich beruflich nicht wettbewerbsfähig umsetzen) Geringe Veränderungsbereitschaft Verharren im erschlossenen Umfeld Wenig Selbstvertrauen (z.b. bei Jugendlichen, denen die Eltern jede Aufgabe abnehmen) Probleme im Umgang mit anderen/gesunden Menschen Minderwertigkeitskomplexe Angst vor weiteren Misserfolgen Bei intellektueller Minderleistungsfähigkeit haben Menschen oft kein realistisches Bild von sich selbst und den Anforderungen der Arbeitswelt (falsche Erwartungen) 11
12 Weitere Herausforderungen Die Definition der üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes ist realitätsfern, wodurch viele Menschen, die keine realistischen Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, in der Zuständigkeit der Jobcenter verbleiben Behinderungsbedingte Unterstützungsbedarfe (Intensivbetreuung) (Betreuungsschlüssel, Einsatz von Gebärdendolmetschern extrem teuer) Maßnahmeangebote können selten für Menschen mit kostenintensivem Unterstützungsbedarf eingerichtet werden (z.b. Gebärdendolmetscher, teure Sonderausstattung von Schulungs- und Arbeitsplätzen) 12
13 Wo gibt es Verbesserungsmöglichkeiten? Schnellere Bearbeitungs- und Entscheidungswege (z.b. Erwerbsfähigkeit, Bewilligung von behinderungsbedingten Hilfsmitteln) Möglichkeit notwendiger Hilfsmittel und Arbeitsplatzausstattungen auch für Praktika und Schulungsmaßnahmen Mehr Engagement und Risikobereitschaft bei Arbeitgebern Weiterhin Sonderprojekte für Schwerbehinderte aus ESF Probleme und Potenziale der Zielgruppe müssen weiterhin im öffentlichen Fokus stehen um mit guter Aufklärung und besserer Unterstützung künftig mehr Erfolge zu erzielen 13
14 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 14
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