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Transkript:

Naturfonds kauft Land an SCHENKENBERG Die Landesstiftung Naturschutzfonds Brandenburg hat mit dem Ankauf so genannter Salzstellen in der Gemarkung Schenkenberg begonnen. Bislang sei eine Fläche von der bundeseigenen Bodengesellschaft BVVG erworben worden, sagte Holger Rößling gestern gegenüber dem Landkurier. Rößing ist Leiter des EU-Projektes "Binnensalzstellen Brandenburg". Mit der BVVG und privaten Landbesitzern liefen derzeit Gespräche für weitere Käufe. "Insgesamt wollen wir in der Gemarkung Schenkenberg etwa 50 Hektar erwerben", sagte Rößling. Er rechne damit, dass dieses Ziel in der zweiten Jahreshälfte erreicht werde. Unter den Salzstellen im Land seien die Schenkenberger zusammen die größte. Das Salz stammt aus dem Zechsteinmeer und ist etwa 250 Millionen Jahre alt. Für gewöhnlich lagern feste Sedimentschichten über dem Salz. In Teilen Brandenburgs jedoch hat ein Gletscher diese Sedimente weggeschoben. Hier kann das Salz aufsteigen, dringt entweder in das Grundwasser ein oder gelangt sogar an die Oberfläche. Das Salz bedinge eine besondere Flora und Fauna, die man ansonsten nur in Meeresnähe findet. "Und deshalb hat die EU diese Stellen unter einen besonderen Schutz gestellt und fördert deren Erhalt", sagte Rößling. Mit dem Erwerb der Flächen könne der Naturschutz besser das Bewirtschaften regeln. Dazu gehöre eine geeignete Wasserwirtschaft. Würden etwa die Schöpfwerke im Raum Schenkenberg abgeschaltet, würden die Flächen volllaufen - so wie vor Jahren zwischen Trechwitz und Netzen geschehen. Aufgrund der Entwässerung seit Jahrzehnten seien die einst moorigen Flächen eingesunken. Erhalt bedeute, dass die Areale weiterhin gemäht und genutzt werden. ei --------------------------------------------------------------------------- - ---- Märkische Allgemeine Zeitung vom 27.07.2007 (Brandenburger Kurier

Mehr Platz für Cahnsdorfer Krötenweiher Naturschützer lassen Gewässer vergrößern / Neue Senke am alten Frankendorfer Bahnhof CAHNSDORF. Wo bis vor wenigen Tagen noch Brennnesseln auf einem Hügel wucherten und Erlen wuchsen, sind jetzt die neuen Grenzen des Krötenweihers bei Cahnsdorf abgesteckt. Das rund 400 Quadratmeter große und zwei Meter tiefe Gewässer am Rand einer Wiese soll um 300 Quadratmeter vergrößert werden und eine flache Uferzone erhalten. Das Vorhaben ist Teil des EU-Projektes Natur life. Mit dessen Hilfe will das Landesumweltamt die gefährdeten märkischen Binnensalzstellen unter anderem bei Luckau erhalten helfen. Der Cahnsdorfer Weiher ist Teil einer Binnensalzstelle, die Projektbetreuer Holger Lengsfeld (35) als geologische und botanische Kostbarkeiten bezeichnet. Sie sind dort zu finden, wo Grundwasser salzhaltige Ablagerungen der Eiszeit an die Oberfläche spült, weil undurchlässige Tonschichten fehlen. Zu erkennen sind die Naturphänomene anhand der Pflanzen, die darauf wachsen entweder weil sie auf das Salz angewiesen sind, es bevorzugen oder es zumindest tolerieren. Die Renaturierung des Cahnsdorfer Krötenweihers soll bereits in der nächsten Woche abgeschlossen werden. Dazu musste zunächst ein Hügel abgetragen werden. Von den rund 700 Kubikmeter Erde sind nur noch Reste zu sehen. Der Weiher war bereits Anfang der 90er-Jahre ausgebaggert worden, erklärt Holger Lengsfeld. Der Boden wurde aber nicht abgefahren, sondern direkt neben dem Kleingewässer abgelagert. Aus der Erde ragt auch vereinzelt Bauschutt. Auf alten Luftbildern ist zu erkennen, dass an dieser Stelle einst eine Feldscheune stand. Vermutlich stammt das Material davon, so Lengsfeld. Nach seinen Angaben kosten die Arbeiten rund um den Cahnsdorfer Weiher rund 12 000 Euro. Das landesweit auf vier Jahre angelegte Binnensalzstellen- Projekt hat nach Angaben des Umweltamtes einen Umfang von 1,8 Millionen Euro. 75 Prozent davon steuert die EU bei, die restlichen 25 Prozent werden von der Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg, dem Land und der Heinz- Sielmann-Stiftung getragen. Holger Lengsfeld hofft, dass sich entlang der künftig flachen Uferzone des Weihers bald Pflanzen ansiedeln werden, die für Binnensalzstellen typisch sind. Ich bin gespannt, was sich hier einfinden wird, so der Projektbetreuer. Prognosen gebe er aber keine ab. Eine völlig neue Senke ist in dieser Woche in der Nähe des einstigen Frankendorfer Bahnhofs ausgebaggert worden. Auch dort befindet sich eine Binnensalzstelle. Das Gewässer hat die Form einer Niere, ist rund 500 Quadratmeter groß und bis zu 1,5 Meter tief. Auch dort, so die Hoffnung der Naturschützer, sollen sich Salzpflanzen ansiedeln. Um in ein paar Jahren den Erfolg des Projektes messen zu können, werde derzeit das Pflanzenvorkommen neu kartiert, ergänzt Holger Lengsfeld. Tilo Winkler Die neue Senke am alten Frankendorfer Bahnhof ist dank des Regens bereits mit Wasser gefüllt. Holger Lengsfeld kauert am kahlen, flachen Ufer. Dort könnten schon in ein paar Jahren Pflanzen wachsen, wie sie typisch für Binnensalzstellen sind. Foto: Tilo Winkler

Der Schatz am Rietzer See Besonderer Schutz für Binnensalzstellen JÜRGEN KRUMNOW GREBS Das Naturschutzgebiet Rietzer See ist nicht nur wegen der Kraniche und der dort ebenfalls rastenden Gänse berühmt. Das Gebiet zwischen Netzener See und Rietzer See birgt auch für Geologen und Biologen einen besonderen Schatz. Dabei handelt es sich um Binnensalzstellen, die im Land Brandenburg auf einer Fläche von etwa 800 Hektar vorkommen. Über diese interessante Besonderheit in unserer Region referierte am Donnerstag im Grebser Dreiseitenhof Holger Roessling vom Landesumweltamt Mitglieder des Fördervereins Mittlere Havel. Er ist Leiter des so genannten EU-Life-Projektes Sicherung und Entwicklung der Binnensalzstellen Brandenburg. Binnensalzstellen kommen auf Wiesen und Weiden vor und sind durch typische Pflanzen wie die Strandaster, das Sumpf-Knabenkraut, den Erdbeerklee oder den Stranddreizack zu erkennen, die eher in der Nähe der Küsten zu finden sind. Und tatsächlich könne man den Salzgehalt, der durchaus dem von Nord- oder Ostsee entsprechen könne, auch schmecken, so Roessling. Ihre Entstehung verdanken solche Stellen, die in Küstennähe normal sind, dem salzhaltigen Grundwasser, das gewöhnlich in tieferen Schichten vorkommt. Bei Binnensalzstellen aber dringt es an die Oberfläche und vermischt sich hier beispielsweise mit dem Niederschlagswasser. Solche Erscheinungen treten aber nur dort auf, wo die Tonschicht unterbrochen wurde, die gewöhnlich die Grenze zwischen dem Salzwasser in der Tiefe und Oberflächenwasser bildet. Dennoch droht dem Schatz auch Gefahr. Das geschieht, wenn beispielsweise der Grundwasserspiegel extrem abgesenkt wird oder Meliorationsarbeiten stattfinden, klärte der Referent vom Landesumweltamt die Mitglieder des Vereins auf. Auch könnten Schilf und später wachsende Gehölze bewirken, dass die schwächeren Salzpflanzen verdrängt werden. So schwer eine Bewirtschaftung auch ist und sich nicht lohnt, wollen wir die Landwirte unterstützen, sagte Roessling. Dieser Spagat zwischen Erhalt der Binnensalzstellen und landwirtschaftlicher Nutzung der Flächen sei nur durch gemeinsames Vorgehen mit den Landwirten möglich. Denkbare Formen seien die Schilfmahd oder die Nutzung als Weide für Rinder, Pferde oder Schafe. Auf einer Weide am Rietzer See sei etwa ein spezielles Fahrzeug einsetzt worden, mit dessen Hilfe Schilf gemäht wurde, das der Landwirt mit seiner Technik nicht hätte beseitigen können. Eine Form der Unterstützung könne auch sein, mit Hilfe der zur Verfügung stehenden Naturschutzfonds Flächen zu erwerben und gezielt zu bewirtschaften. Das EU-Life-Projekt setzt 1,8 Millionen Euro zur Sicherung und Entwicklung der Binnensalzstellen ein. 75 Prozent steuert die Europäische Kommission bei, die restlichen 25Prozent tragen Stiftung Naturschutzfonds, Land und Heinz-Sielmann-Stiftung. MAZ vom 27.10.2007

Fitness-Programm für die Salzwiesen Flächen in der Storkower Region sind Bestandteil eines EU-Life-Projektes / Teamleiter informierte im Umweltausschuss über Maßnahmen Von Iris Stoff Storkow (MOZ) Natürliche Salzstellen in einem Binnenland wie Brandenburg sind geologische und botanische Kostbarkeiten. Einige davon gibt es mit den Marstallwiesen und den Luchwiesen bei Philadelphia sowie verteilt um die Schauener Seenkette auch in der Storkower Gegend. Diese Flächen sind mit einbezogen in das EU-Life-Projekt Sicherung und Entwicklung der Binnensalzstellen Brandenburgs. Über den Stand der Dinge hat Projektleiter Dr. Holger Rößling dieser Tage im Umweltausschuss berichtet. Im März 2006 hat das Landesumweltamt mit finanzieller Unterstützung der EU-Kommission dieses Vorhaben gestartet. Gemeinsam mit der Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg und der Heinz-Sielmann-Stiftung werden im Land Brandenburg bis zum Jahre 2010 mehr als 100 Maßnahmen auf einer Fläche von 800 Hektar dafür sorgen, dass sich das Vorkommen und die Vielfalt von Salzpflanzenarten stabilisieren. Natürliche Salzstellen abseits der Meeresküsten sind europaweit selten und gefährdet. Da der Salzgehalt meist nicht ausreicht, damit die Salzpflanzen ihren Konkurrenzvorteil gegenüber Schilf ausspielen können, müssen die Flächen regelmäßig genutzt werden. Rundweg von 8,5 Kilometern mit vier Info-Punkten ist geplant Im Naturpark Dahme-Heideseen, der zu den fünf Projektgebieten gehört, kommen diese wertvollen und besonders geschützten Biotope in den Luchwiesen bei Philadelphia, den Marstallwiesen bei Storkow, verteilt um die Groß Schauener Seenkette sowie am Wolziger See vor. Insgesamt betrifft das eine Fläche von 300 Hektar. Mit einem Messprogramm werden hier systematisch die Pflanzenvorkommen, die Wasserstände und der Salzgehalt im Grundwasser erfasst. Unterstützung erhält das Projektteam des Landesumweltamtes dabei von der Naturwacht. Die Luchwiesen haben die höchste Salzkonzentration in der Region, erläuterte Projektleiter Dr. Holger Rößling. Hier gibt es nicht nur große Vorkommen des Strand-Dreizacks, sondern hier befindet sich auch einer von nur noch zwei brandenburgischen Standorten der bedrohten Strand-Aster. Um den Wasserrückhalt in den Luchwiesen zu gewährleisten, sei geplant, eine Solschwelle einzubauen. Es gehe darum, das hydrologische System so zu optimieren, dass hier die landwirtschaftliche Nutzung noch möglich sei. Das geschehe in enger Zusammenarbeit mit dem Landwirt Peter, dessen Tiere hier weiden. Um den Wasserrückhalt in den Marstallwiesen zu sichern, sei beschlossen worden, das alte Staubauwerk zu sanieren, sagte Dr. Rößling. Die Arbeiten würden vom Wasser- und Bodenverband vorgenommen. Auf diesen salzhaltigen Wiesen sei neben Strand-Milchkraut und Wiesenalant auch der ganz seltene wilde Sellerie gefunden worden. Im Rahmen des EU-Life-Projektes sollen zudem kleinere salzhaltige Flächen vom Baumbewuchs befreit werden, auf denen früher Wies e n n u t z u n g stattfand, die in den letzten fünfzehn bis zwanzig Jahren aber nicht bewirtschaftet wurden, kündigte Dr. Holger Rößling an. Rechts neben der Straße nach Wochowsee sei das bereits geschehen. Hier wurde der traditionelle Landschafts- Wäldchen wird wieder Wiese: Neben dem Radwanderweg zwischen den Marstallwiesen und dem Schaplowsee sind in diesen Tagen SAM-Kräfte fleißig am Wirken, um das traditionelle Landschaftsbild wieder herzustellen. Foto: MOZ/Iris Stoff charakter mit den Wiesen am See bereits wieder erlebbar gemacht. Gleiches geschehe derzeit bei zwei der Kirchenwiesen am Schaplowsee, die ebenfalls sehr zugebuscht waren. Es wäre doch schön, so Dr. Rößling, wenn vom Radwanderweg aus bald wieder der Blick auf den See möglich ist. Eventuell könne im Rahmen des Projektes an dieser Stelle auch ein Aussichtsturm errichtet werden. Von dort könnten Einheimische und Besucher ihren Blick sowohl in Richtung Schaplowsee als auch zu den Marstallwiesen schweifen lassen. Vom Bewuchs befreit werden sollen nach Angaben des Projektleiters vom Landesumweltamt außerdem noch kleinere Gebiete mit Salzvegetation bei Selchow (Badestelle, Woppusch-Wiesen) sowie bei Görsdorf nahe dem Wolziger See. Im Rahmen dieses EU-Life-Projektes werden aber nicht nur die Lebensbedingungen für Strand-Dreizack und Co. verbessert, sondern gleichzeitig auch Beiträge für die regionale Entwicklung geleistet. Das Projekt unterstützt Landwirte bei der Wiederaufnahme einer langfristigen Nutzung feuchter Wiesen und Weiden. Vielerorts wird wie geschildert auch eine Stabilisierung des Wasserhaushalts angestrebt. Informationstafeln und Führungen sollen künftig die Salzstellen und ihre besondere Vegetation bekannt machen. In der Region Storkow schlagen wir vor, mit einem Salzweg die Biotope miteinander zu verbinden. Auf diesem Rundkurs können dann Einheimische und Touristen die Landschaft erleben und sich informieren, erläuterte Dr. Holger Rößling einen weiteren Aspekt des Projektes. Dieser Salzweg solle etwa 8,5 Kilometer lang sein und auch die Storkower Burg mit einschließen, auf der sich nach ihrer Sanierung ein Natureum befinden wird. Vier Informationspunkte (an der Burg, am Bahnhof, am Schaplow-Radweg und an den Luchwiesen) sollen Erklärungen zum Thema Binnensalzstellen bieten.

Naturschutz Stiftung kauft Flächen am Rietzer See SCHENKENBERG Die Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg hat im Naturschutzgebiet Rietzer See bei Schenkenberg weitere 17 Hektar einer der wertvollsten brandenburgischen Binnensalzstellen erworben. Mit diesem Kauf sind wir im Besitz von rund 30 Hektar und auf dem besten Weg, diese Binnensalzstelle als botanisches Kleinod langfristig zu sichern, teilte Elke Wayß vom Naturschutzfonds Brandenburg mit. Am Rietzer See findet sich das landesweit größte Vorkommen der Strand-Aster (Aster tripolium), einer markanten Salzpflanze, die man sonst fast ausschließlich an den Meeresküsten findet. Die Stiftung ist Projektpartnerin des Landesumweltamtes im EU-Live-Projekt Sicherung und Entwicklung der Binnensalzstellen Brandenburgs. Ziel des Projektes ist es, den Zustand der Salzwiesen in mehreren Gebieten im Land Brandenburg zu verbessern und langfristig zu stabilisieren. Auf Binnensalzstellen, die nach der FFH-Richtlinie der EU als prioritäre Lebensräume geschützt sind, tritt salzhaltiges Grundwasser an die Oberfläche und verschafft auf diese Weise salzliebenden Pflanzen wie der Strandaster oder dem Erdbeerklee einen Konkurrenzvorteil gegenüber anderen Arten. Dieser Vorteil kommt jedoch nur zum Tragen, wenn die Flächen regelmäßig genutzt und von Schilf- und Gehölzaufwuchs freigehalten werden. Ein wichtiger Bestandteil des Projektes ist daher die Unterstützung der Landwirte bei der extensiven Bewirtschaftung von Salzwiesen durch Mahd oder Beweidung, erläuterte Projektleiter Holger Rößling dem Landkurier. MAZ Quelle: Märkische Allgemeine, Brandenburger Kurier, 15.12.2007

Viele freiwillige Arbeitseinsätze leisteten die Angelfreunde Bindow an den vergangenen Wochenenden am Ostufer der Dahme. Hier sägten sie wild wachsende Erlen ab. FOTOS (2): GERLINDE IRMSCHER Wildwuchs beseitigten die Angelfreunde Bindow auf der Wiese am Ostufer der Dahme. Damit unterstützen sie ein Umweltprojekt der Europäischen Union. Von Frank Pechhold Angler sägten wilde Erlen auf der Feuchtwiese ab UMWELTPROJEKT Salzpflanzen sollen eines Tages am Bindower Dahme-Ufer wachsen BINDOW Eigentlich wollten wir nur zehn neue Angelplätze an der Dahme für unsere Jugendgruppe einrichten, sagt Rudi Grieser. Dafür sind viele Genehmigungen Anzeige notwendig. Erst als er die bei den zuständigen Behörden einholen wollte, erfuhr der Vorsitzende der Angelfreunde Bindow von dem EU-Projekt Binnensalzstellen Brandenburg. So eine Rudi Grieser begeisterte die Angler für die Umweltaktion. Feuchtwiese liegt am Ostufer der Dahme. Hier wollen wir die Bedingungen für salzliebende Pflanzen verbessern, sagt Holger Rößling vom Landesumweltamt. Er hofft, dass Stranddreizack, Erdbeerklee und Strandmilchkraut eines Tages am Dahmeufer wachsen. Möglicherweise wird die Wiese wieder einer regelmäßigen landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt. Voraussetzung dafür ist es aber, die Grünfläche vom Wildwuchs zu befreien. Erlen und Schilf machen sich hinter der Bindower Brücke seit Anfang der 90er Jahre breit. Damals haben hier noch junge Rinder der Friedersdorfer LPG geweidet und das Gras kurz gehalten, erzählt Ingrid Hänske. Ihr gehört die Wiese, auf der früher auch Heu Es ist also schon in meinem Interesse, dass die Wiese wieder schön wird Ingrid Hänske gemacht wurde. Heute können wir die große Fläche nicht mehr bewirtschaften, bedauert sie. Hänske: Es ist also schon in meinem Interesse, dass die Wiese wieder schön wird. Dafür legten sich die Angelfreunde mächtig ins Zeug. Wir haben uns freiwillig an der Beräumung der wilden Gehölze beteiligt, erzählt Rudi Grieser. Abgestimmt wurde alles bei einem Vor- Ort-Termin im Januar. Seitdem waren viele der 60 Vereinsmitglieder an den Wochenenden im Einsatz. Mit Motor-Kettensägen und Astscheren rückten sie den Erlen zu Leibe. Besonders großen Anteil an der ganzen Aktion hatte Siegfried Ziegler. Siegfried ist Rentner. Der hat auch in der Woche oft auf der Wiese geackert, lobt Rudi Grieser. Von Erlen befreit liegt die Wiese da. Nun müssen noch die Wurzelballen gerodet und das wilde Schilf gemäht werden. Das organisieren wir im Landesumweltamt, so Projektleiter Holger Rößling. Entsprechende Aufträge würden bald ausgeschrieben. Ich bin gespannt, wie es weitergeht, sagt Ingrid Hänske. Bald werden die Kinder des Angelvereins auf ihren zehn neuen Plätzen am Dahmeufer sitzen, um ihre Ruten auszuwerfen. Hänske: Vielleicht kommt ja auch der Storch wieder. Der hat sich die letzten Jahre nicht mehr in Bindow sehen lassen.

Ministerium für Ländliche Entwicklung Umwelt und Verbraucherschutz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Presseinformation Heinrich-Mann-Allee 103 14473 Potsdam 7. April 2008 Europäische Union checkt Brandenburgs Binnensalz Lebus/Storkow Wie manage ich ein EU-Life-Projekt? Antworten auf diese Frage diskutieren Projektmanager aus ganz Deutschland auf einem vom Landesumweltamt Brandenburg organisierten Workshop vom 8. bis 10. April in der Landeslehrstätte Oderberge Lebus. Im Mittelpunkt stehen Erfahrungen bei der Umsetzung europaweit bedeutsamer Naturschutzprojekte. Im Anschluss überzeugt sich die EU-Kommission vom Fortschritt des Brandenburger LIFE-Projekts Binnensalzstellen. Mehr als 40 Teilnehmer aus 15 von der Europäischen Kommission geförderten LIFE-NATUR-Projekten tauschen ihre Erfahrungen bei der Umsetzung dieser Naturschutzvorhaben aus, die dem Aufbau des europaweiten Schutzgebietsnetzes NATURA 2000 dienen. Am Mittwoch (09. April) stellt das Projektteam des Landesumweltamts Vertretern der EU-Kommission wasserbauliche Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der Binnensalzstellen in Brandenburg vor. An den Ufern der Groß Schauener Seen (Oder-Spree) wurden ehemalige Feuchtwiesen wieder eingerichtet. Auf dem geplanten Salzweg können sich Besucher ab Sommer 2008 über den Lebensraum Binnensalzstellen informieren. Bis 2010 fördert die Europäische Union das Projekt mit der Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg und der Heinz Sielmann Stiftung. Binnensalzstellen sind botanische und geologische Kleinode, die landeskulturell und für den Artenschutz äußerst wertvoll sind. Darüber hinaus stellen sie nicht selten Relikte einer angepassten, kleinteiligen bäuerlichen Wirtschaftweise dar, die heutzutage im Verschwinden begriffen ist. Natürliche Salzstellen abseits der Meeresküsten sind europaweit selten und Teil des Schutzgebietsnetzes NATURA 2000. Insgesamt hat das Land von 1992 bis 2005 acht EU-LIFE-NATUR- Projekte realisiert, so im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land. Damit sind rund 10 Mio. Euro nach Brandenburg geflossen, die hier auch investiert wurden. Pressesprecher: Dr. Jens-Uwe Schade Telefon: 0331/ 866 7016 Fax: 0331/ 866 7018 Mobil: 0172/ 392 72 02 Internet: www.mluv.brandenburg.de E-Mail: jens-uwe.schade@mluv.brandenburg.de Landesumweltamt Seeburger Chaussee 2 OT Groß Glienicke 14476 Potsdam Frauke Zelt Telefon: 033201/ 442 173 Fax: 033201/ 436 78 Mobil: 0173/ 601 51 66 frauke.zelt@lua.brandenburg.de Rückfragen an das Projektteam Binnensalzstellen: Telefon: 033201 / 442-500 Fax: 033201 / 442-524 Mobil: 0174 / 1605870 holger.lengsfeld@lua.brandenburg.de

Presseeinladung 10. Juli 2008 Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Marc Thiele Tel.: 0331-9971 64 82 mobil: 0178-358 80 57 Fax: 0331-971 64 77 Email: marc.thiele@naturschutzfonds.de Stiftungsrat Termin: Freitag, 9. Mai 2008 Uhrzeit: 9 Uhr bis 13:00 Uhr Ort: Abfahrt zur Exkursion vom Hotel Markgraf, Friedenstr. 13, 14797 Kloster Lehnin OT Lehnin Lehnin. Am kommenden Freitag informiert sich der Stiftungsrat des NaturSchutzFonds Brandenburg unter der Leitung seines Vorsitzenden, Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) auf einer der bedeutendsten Binnensalzstelle Brandenburgs am Rietzer See im Landkreis Potsdam-Mittelmark über das vom Landesumweltamt und der Stiftung NaturSchutzFonds gemeinsam durchgeführte EU- Life-Projekt "Sicherung und Entwicklung der Binnensalzstellen Brandenburgs". Salzstellen abseits der Meeresküsten sind geologische und botanische Besonderheiten, auf denen Pflanzen wachsen, die man sonst an den Meeresküsten findet. Für den Erhalt dieser Kleinode, die in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU als prioritäre Lebensräume geschützt sind, besitzt Brandenburg europaweit eine besondere Verantwortung. Die Stiftung NaturSchutzFonds unterstützt durch die Mitarbeiter der Naturwacht und Finanzmittel in ganz Brandenburg die Durchführung des Binnensalzstellen-Projekts. Die Stiftung engagiert sich dabei vor allem im Gebiet um den Rietzer See. Dieses seit 1967 bestehende Naturschutzgebiet ist aber nicht nur wegen der Binnensalzstellen sondern auch als Europäisches Vogelschutzgebiet von herausragender Bedeutung. In den Gemarkungen Schenkenberg und Netzen wird die Stiftung bis Juni 2008 ca. 80 ha Grünlandflächen erwerben, auf denen sich die bedeutendsten Ausprägungen der Binnensalzstellen am Rietzer See befinden. Auf den Flächen wachsen nicht nur der überwiegende Teil des brandenburgischen Strand-Aster Vorkommens. Auch Strand-Milchkraut, Strand-Binse, Strand-Dreizack und Sumpf-Knabenkraut fühlen sich am Rietzer See in großer Zahl heimisch und tragen zur biologischen Vielfalt Brandenburgs bei. Langfristig können die Salzpflanzen in Brandenburg nur durch eine regelmäßige angepasste Beweidung und Mahd und durch einen stabilen Wasserhaushalt erhalten werden. Der Flächenerwerb erfolgt deshalb in sehr enger Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Landwirtschaftsbetrieben. Das Flächeneigentum der Stiftung ermöglicht es den Landwirtschaftsbetrieben dabei, eine langfristige und stabile Nutzungsperspektive für diese sehr feuchten und schwer zu bewirtschaftenden Wiesen und Weiden zu entwickeln. Bei der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg und den örtlichen Landschaftsbetrieben befinden sich die Binnensalzstellen am Rietzer See deshalb in Zukunft in guten Händen. NaturSchutzFonds Brandenburg Stiftung öffentlichen Rechts Lennéstraße 74 D 14471 Potsdam Telefon (0331) 971 64-70 Telefax (0331) 971 64-77 email presse@naturschutzfonds.de www.naturschutzfonds.de Geschäftsführer: Dr. Bernhard Schmidt-Ruhe Stiftungsratsvorsitzender: Dr. Dietmar Woidke