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Transkript:

Kurzfassung Praktikumsbericht zum Pflichtpraktikum im Bachelor Psychologie Sandra Püschel Matrikelnummer: 802313 Datum: 12.April 2015 Praktikumsdauer: 4 Wochen vom 16.02.- 13.03.2015 Einrichtung: Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin (Klinikum Ludwigsburg) Anzahl Wörter: 1.236

1. Einführung und Kurzdarstellung der Einrichtung bzw. Institution Der vorliegende Bericht beschreibt mein vierwöchiges Praktikum im Rahmen des Bachelorstudiums Psychologie in der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin, welches dem Verbund des Klinikums Ludwigsburg angeschlossen ist. 1.1. Beschreibung der Institution Das Klinikum Ludwigsburg in der Posilipostraße 4 in Ludwigsburg gehört im Verbund mit 9 weiteren Kliniken zur Regionalen Kliniken Holding RKH GmbH. Das Klinikum besteht aus 17 Fachabteilungen und 4 Institutionen. Damit werden jährlich rund 41.000 stationäre und ca. 120.000 ambulante Patienten mit Hilfe von 2.900 Mitarbeitern versorgt. 1.2. Beschreibung der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin am Klinikum Ludwigsburg ist eine Einrichtung zur Behandlung psychischer Störungen von Patienten erwachsenen Alters, die sich in einem Neubau aus dem Jahre 1994 befindet und baulich mit dem Klinikum Ludwigsburg verbunden ist. Hier findet die regionale Vollversorgung für psychiatrische und psychosomatische Erkrankungen von Patienten aus den Städten Ludwigsburg und Bietigheim (ca. 180.000 Einwohner) statt. Der stationäre Bereich der Klinik gliedert sich in 5 offene allgemeinpsychiatrische Stationen, auf denen ich die meiste Zeit meines Praktikums verbringen durfte, und eine geschützte allgemein-psychiatrische Station für akute psychische Störungen mit Eigengefährdung. Im Allgemeinen handelt es sich bei den Erkrankungen aller Patienten um sehr unterschiedliche psychische Störungsbilder. Es werden allerdings insbesondere affektive Störungen, psychische und Verhaltensstörungen durch Substanzmissbrauch oder -abhängigkeit, Schizophrenie und wahnhafte Störungen, Demenzen, usw. behandelt. Die Teams der einzelnen Stationen setzen sich aus psychologischen Psychotherapeuten, Fachärzten für Psychiatrie, Stationsleitern, Pflegepersonal, Kreativtherapeuten und Sozialarbeitern zusammensetzen. Das Therapieangebot reicht dabei von Psychotherapie, über Psychopharmakotherapie, Kunsttherapie, Ergotherapie, Musiktherapie, Bewegungstherapie und bis hin zur Elektrokonvulsionstherapie.

2. Darstellung des Tätigkeits-/Aufgabenfeldes 2.1. Vorbereitung und Zielsetzung für die eigene Tätigkeit Als Material zur Vorbereitung auf mein Praktikum in der Klinik für Psychiatrie nutzte ich vorrangig die Materialien, die ich in der Vorlesung "Klinische Psychologie" im 3. Semester angesammelt habe. Diese dienten dazu mir die geläufigsten klinischen Störungsbilder nochmals in Erinnerung zu rufen, um ein besseres Verständnis für die Inhalte des Klinikalltags zu erlangen. Zum anderen habe ich direkt zu Beginn des Praktikums von der Klinik die Möglichkeit bekommen, die intern verfügbare Literatur zu nutzen. Darüber hinaus habe ich mich anfänglich über die geläufigste Psychopharmakologie informiert, um diese den Krankheitsbildern einfacher zuordnen zu können. Ich habe mir zu Beginn des Praktikums erhofft, realistische und informative Einblicke zum einen in die Arbeit eines Psychotherapeuten, zum anderen aber auch in die gesamte Funktionsweise einer Psychiatrie zu bekommen. Zudem habe ich gehofft mein theoretisches Wissen mit anschaulichen Fallbeispielen aus der Praxis unterlegen zu können. Ich war sehr ambivalent eingestellt in Bezug auf meine eigene Tätigkeit im Praktikum, da ich einerseits hoffte zahlreiche Einblicke zu bekommen, andererseits aber befürchtete, dass das Beiwohnen eines Praktikanten bei den Patienten Missfallen auslösen könnte. 2.2. Darstellung der eigenen Tätigkeit Anfänglich wurde ich einem Psychotherapeuten auf der offenen Station 1.P zugeteilt, den ich meine komplette Praktikumszeit über auf der Station begleiten durfte. Diese Station setzt sich aus mehreren Fachärzten für Psychiatrie, die sich zum Teil noch in der Assistenzarztausbildung befinden, aus diversen Pflegekräften, aus einem Stationsleiter und eben aus dem Psychotherapeuten zusammen. Ein zentraler Bestandteil war die Teilnahme an der stationsübergreifenden Frühbesprechung, die täglich stattfand und zentral dem Austausch der Stationen untereinander diente. Auf der Station, die ich begleitete, fand zweimal wöchentlich Visite statt. Auch die wöchentliche Therapeutenbesprechung der Psycho-, Kunst- und Bewegungstherapeuten diente zur Besprechung der Teilnahme an den Programme bei jedem Patienten und dem Austausch etwaiger Fortschritte. Das Therapieprogramm für die stationären Patienten setzt sich aus den Bausteinen Gruppentherapie, Einzelgespräche, kreativtherapeutische Verfahren und medikamentöse Behandlung zusammen. Jede Station besitzt zudem ein eigenes

wöchentliches Therapieprogramm mit diversen Gruppentherapien. Meine Haupttätigkeit bestand darin, den Einzelgesprächen des Psychotherapeuten beizuwohnen. Diese wurde meist im Zuge von der Behandlung von Patienten mit depressiven Episoden oder Persönlichkeitsstörungen geführt. Ich habe ich deutliche Einblicke in realistische Fälle von diversen Störungsbildern erlangen können. So konnte ich häufig mein Wissen über die Therapie von affektive Störungen mit der Praxis abgleichen, aber ich hatte auch die Möglichkeit selbstunsicher-vermeidende, narzisstische, histrionische usw. Persönlichkeiten kennenzulernen und den Therapieverlauf zu erleben. Zudem war ein großer Bestandteil meiner Aufgaben an den Gruppentherapien beizuwohnen. Ich habe oft an der Depressionsgruppe teilgenommen, die sich mit dem Aktivitätsaufbau, der Veränderung depressiver Gedanken und der Verbesserung sozialer Kompetenzen beschäftigen. Zudem habe ich häufig der Motivations- und Informationsgruppe für Suchtkranke, beigewohnt, in der den Teilnehmern neben einem allgemeinen Austausch vor allem Wissen über ihre Erkrankung und den daraus resultierenden Schritten vermittelt wird. Jenseits der Teilnahme an unterschiedlichen Abläufen und Programmen konnte ich auch oftmals Dinge selbstständig erledigen. So durfte ich beispielsweise mit Patienten Demenz- Screening-Verfahren durchführen, wie den DemTect (Demenz-Detektion) und die CERAD-Testbatterie (Consortium to Establish a Registry for Alzheimer s Disease). Zudem habe ich oftmals die Möglichkeit gehabt selbstständig Fragebögen, die zur Diagnostik von den Patienten ausgefüllt wurden, auszuwerten wie beispielsweise BDI-II (Beck-Depressions-Inventar), den PSSI (Persönlichkeits-Stil- und Störungs- Inventar), den SCL-90-S (Symptom-Checklist-90-Standard) oder den MSS (Manie- Selbstbeurteilungs-Skala). Darüber hinaus habe ich die geschützte Station kennengelernt, an Seminaren für das Personal teilgenommen, die Supervision zur Anleitung des Personals begleitet, die Therapeutin in der Psychoonkologie begleitet und der Elektrokonvulsionstherapie beigewohnt. 2.3. Kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Tätigkeit Ich habe in meiner Tätigkeit oftmals eine passive, lernende Rolle eingenommen, aus der ich aber viele Erfahrungen ziehen konnte. Die Einrichtung hat dabei zahlreich versucht meine Aufgaben mit aktiven Teilen zu ergänzen, was es ermöglicht hat, dass ich auch selbst tätig werden konnte. Generell erfuhr ich eine recht gute Betreuung, auch wenn dies gelegentlich durch Nachfragen ausgelöst werden

musste. Ich hätte mir eine detaillierte Nachbesprechung der psychotherapeutischen Einzelgespräche gewünscht. Auch in Hinblick darauf, war es äußerst sinnvoll die klinischen Grundlagen im Vorfeld aufzufrischen, da dies deutlich als Wissensgrundlage galt, um die Abläufe nachvollziehen zu können. Die größte Kenntnis die ich somit gewinnen konnte war, mein theoretisches Wissen mit Praxisbezug unterfüttern zu können. Die Zeit hat mich in meinem Beschluss bestärkt, mit meinem Psychologie-Studium einen anderen Weg einzuschlagen, da doch die großen emotionalen Anforderungen an einen Therapeuten sehr deutlich wurden. 3. Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums und der Praxiseinrichtung Der tägliche Alltag in einer psychiatrischen Einrichtung ist mit vielen Herausforderungen versehen, welche ich an mir selbst feststellen musste. Man sollte als Praktikant in der Lage sein, sich von den menschlichen Schicksalen im klinischen Kontext zu distanzieren. Dies war eine Aufgabe, die mir beinahe kaum gelungen ist. Ich verfügte über theoretisches Vorwissen, was es mir ermöglichte die fachlichen Abläufe zu verstehen. Wie man sich aber von dem psychischem Leid so abgrenzt, dass man nur den klinischen Fall sieht, wurde mir nicht vermittelt. Ich hätte mir hierbei Unterstützung von der Einrichtung gewünscht, beispielsweise in Form von ausführlicheren anschließenden Reflektionen über die erfolgten Einzel- oder Gruppengespräche und über die prinzipiellen Abläufe. Somit ist zusammenfassend hervorzuheben, dass ein Praktikant neben dem theoretischen Wissen auch über Charaktereigenschaften verfügen sollte, die es ermöglichen, den emotionalen Aspekt bis zu einem gewissen Punkt außer Acht zu lassen, um so das eigentliche Störungsbild zu behandeln. Meiner Meinung nach wäre es sinnvoll, im Rahmen von klinischen Kursen an der Universität im Vorfeld zum Praktikum eine Hinführung dazu zu haben, dass in der Realität einer Klinik Patienten eben nicht nur Fallbeispiele sind, sondern reale Schicksale. Dies würde ermöglichen, dass Studenten, die noch keinerlei klinische Erfahrungen haben, angemessen auf diese außerordentliche Situation vorbereitet werden und sich besser vorstellen können, womit sie zu rechnen haben.