Erwerbsbiografien und Alterseinkommen im demografischen Wandel

Ähnliche Dokumente
Erwerbsbiografien und Alterseinkommen im demografischen Wandel - eine Mikrosimulationsstudie für Deutschland

Erste Gender Studies Tagung des DIW Berlin. Gender Pension Gap im Kohortenvergleich Können die Babyboomer Frauen die Lücke schließen?

Politikberatung kompakt

Künftige Altersrenten in Deutschland: Relative Stabilität im Westen, starker Rückgang im Osten

Sozioökonomische Situation von Erwerbsminderungsrentnern

Biografische Einflussfaktoren auf den Gender Pension Gap ein Kohortenvergleich

Wirtschaft Politik Wissenschaft. Wochenbericht. Künftige Altersrenten in Deutschland: Relative Stabilität im Westen, starker Rückgang im Osten

Sind Frauen aus jüngeren Kohorten besser im Alter abgesichert?

Erwerbskarrieren in Ostdeutschland 20 Jahre nach der Deutschen Einheit und darüber hinaus

Geschlechtsspezifische Ursachen für Altersarmut von Frauen

Zukünftige Armutsgefährdung in Ostund Westdeutschland

RENTENPOLITIK: STAND DER DINGE UND OPTIONEN

Generationengerechtigkeit in der Rentenversicherung: Nachhaltigkeitsfaktor oder Kinderzuschläge?

Altersarmut in Deutschland

Erzielen jüngere Geburtsjahrgänge niedrigere Rentenanwartschaften?

Rentenpolitik jetzt und zukünftig

IWH Online. Stabilisierung der gesetzlichen Rentenversicherung durch Erhöhung des Renteneintrittsalters 3/2016. April 2016

Sozialstaat Renteneintritt

Perspektive 2040: Fakten zur Rentendebatte Lebenserwartung, Lebensarbeitszeit und Renteneintritt. Dr. Oliver Ehrentraut Berlin,

Demografie als Herausforderung für die Nachhaltigkeit der Sozialsysteme. Dr. Stephan Fasshauer Berlin, 6. Dezember 2012

Deckungslücken in der Alterssicherung

Kurzfassung. Erwerbsverläufe im Paarkontext

Demografie und Rente: Die Effekte einer höheren Erwerbstätigkeit Älterer auf die Beitragssätze zur Rentenversicherung

Rentenversicherung 2017 aktuelle Bestandsaufnahme

Hat der Generationenvertrag eine Zukunft?

ver.di Themen 1. Tarifrunde Rentenkampagne 3. Veranstaltungshinweis

Wer arm ist stirbt früher?! Soziale Gesundheitsungleichheiten: Was können und sollen wir tun?

DIE BEDEUTUNG VON MINDESTRENTEN IN EINEM BEITRAGSSYSTEM UND DIE ROLLE VON BEITRAGSFREIEN MINDESTGARANTIEN

Wie wirken sich verschiedene Reformvarianten auf das Renteneintrittsalter in Deutschland aus?

UNGLEICHHEIT IN DER ALTERSSICHERUNG. Dr. Florian Blank WSI-Herbstforum November 2015, Berlin

Dr. Bernhard Gräf 31. Mai Auswirkungen des demografischen Wandels

Rentenpolitik nach der Bundestagswahl

Elternschaft, Erwerbsverläufe und sozialer Ausgleich

Kurzfassung. Die Entwicklung der Rentenanwartschaften

Auswirkungen des demographischen Wandels auf den Arbeitsmarkt

Änderungen im Rentenrecht - Aktuelle Konflikte in der Rentenpolitik

Lebensstandard und Deprivation im Alter in Deutschland

Altersarmut in Großbritannien und Deutschland

Alterssicherung in Deutschland seit der Jahrtausendwende: Bestandsaufnahme und Ausblick. Dr. Oliver Ehrentraut Berlin,

Rentenpolitik im Herbst 2012

DEMOGRAFISCHER WANDEL: SIND DIE DEUTSCHEN SOZIALFINANZEN LANGFRISTIG TRAGFÄHIG?

Demografischer Wandel und Erwerbspersonen

Alterssicherung in Deutschland seit der Jahrtausendwende: Bestandsaufnahme und Ausblick. Dr. Oliver Ehrentraut Berlin,

Herausforderungen für die Alterssicherung

Akzeptanz in Gefahr Erwerbsminderungsrenten im Sinkflug Dr. Johannes Steffen Berlin

Ziele der Alterssicherung in Deutschland

Wege in die Rente: Erwerbsminderung und ihre charakteristischen Erwerbsverläufe

Impressum. Professor Dr. Oliver Holtemöller Tel Fax

ALTERSSICHERUNG IN DEUTSCHLAND UND ÖSTERREICH: VOM NACHBARN LERNEN?

Alter bei Rentenbeginn (RV*)

Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Zukünftige Entwicklung der Alterssicherung

Dr. Nadine Zeibig, Referat Arbeits- und Sozialrecht, WSI Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf

Risikofaktoren für und Schutzmechanismen gegen eine niedrige Rente im Alter

Thüringer Landtag 5. Wahlperiode

Ost-Rente, West-Rente. Wie lange noch? Waltraud Wolff, MdB

Armut trotz Erwerbstätigkeit oder Armut wegen fehlender Erwerbstätigkeit?

Familienarbeitszeit: Finanzielle Anreize für das dual earner/dual carer Modell

Ergebnisse der Studie "Altersvorsorge in Deutschland 2005 (AVID 2005) Sabine Ohsmann und Dina Frommert

Input: Altersarmut. 2. Jahrestagung der FSA: Armut im Sozialraum Gelsenkirchen, Lina Zink

Die Angemessenheit der Alterssicherung im Kontext von Änderung in der Sozialpolitik: Deutschland. Prof. Dr. Cornelius Torp FU Berlin

Wen trifft der Baby Bust?

Für den Neuaufbau einer solidarischen Alterssicherung

23 Jahre nach der Wende ist die Kluft zwischen den Altersbezügen Ost und West unübersehbar

Arbeitsmarkt im demografischen Wandel: Entwicklung der Beschäftigungsmöglichkeiten

Der Gender Pension Gap verstärkt die Einkommensungleichheit von Männern und Frauen im Rentenalter

RENTE: DEUTSCHLAND UND ÖSTERREICH IM VERGLEICH

Vorstellung der Studie Altersvorsorge in Deutschland (AVID)

Einkommenswirkungen der Anhebung des gesetzlichen Rentenalters und heutiges Rentenzugangsverhalten

Aktuelle Ergebnisse aus den Statistiken der gesetzlichen Rentenversicherung Schwerpunkt: Berentungsgeschehen

Demografischer Wandel und Konsequenzen für Prognosen der Bevölkerung in Deutschland

BÜNDNIS LEBENSSTANDARDSICHERNDE RENTE HEILBRONN REICHT DIE RENTE FÜR EIN WÜRDIGES LEBEN IM ALTER? DATEN UND FAKTEN ZUM AKTUELLEN STAND

Arbeitspapier 4: Wandel im Erwerbsverlauf und Rentenanspruch

Die Erwerbsbiografien der Babyboomer ein Risiko für Altersarmut?

Längerfristige Perspektiven der Alterssicherung in Deutschland und Handlungsoptionen der Politik Dialog zur Altersvorsorge, Köln, 14.

Reformbedarf in der Alterssicherung Ursachen und Perspektiven

Pflege zahlt sich aus - Beitrag nichterwerbsmäßiger Pflege zur Alterssicherung

Die Analyse von unvollständigen Kontingenztabellen im MZ-Panel: Statistische Methodik

Auswirkungen diskontinuierlicher Erwerbsbiografien auf die Rentenanwartschaften

Auswirkungen des Demografischen Wandels auf medizinische Versorgung und Pflege unter besonderer Berücksichtigung der Demenzen. Gabriele Doblhammer

Kurze Freude, lange Reue? Erwerbsumfang und Einkommen von Frauen in Deutschland und im internationalen Vergleich. Präsentation anlässlich des

Übergänge vom Erwerbsleben in Rente: Empirische Entwicklung in den letzten Jahren

Die Bedeutung der zusätzlichen Altersversorgung für die Angemessenheit eines Altersrentensystems Betriebliche und private Vorsorge in Deutschland

Erwerbsminderungsrenten: Wiederkehr eines (fast vergessenen) Problems

Altersarmut in Deutschland: wie wird sie gemessen und wer ist betroffen?

Article Ostdeutsche Männer um 50 müssen mit geringeren Renten rechnen

Altersübergänge: Wandel von Erwerbsbiographien in den Rentenzugangs-Kohorten seit 2004

Handlungsbedarf gegen Altersarmut im Erwerbsleben

Die Lebensverhältnisse im Alter haben sich verbessert

MARKUS KURTH MDB WIE WEITER MIT DER RENTE? ÜBER DIE ARBEIT DER RENTENKOMMISSION UND ERSTE ERGEBNISSE

FNA Forschungs- Netzwerk Alterssicherung

Veränderung der Erwerbs- und Familienbiografien lässt einen Rückgang des Gender-Pension-Gap erwarten

Altersarmut mein Thema

Demografie, Zuwanderung und Generationengerechtigkeit:

Wie beeinflusst ein höheres Rentenniveau das Nettoeinkommen der Beitragszahler?

DIE STUDIE RENTENPERSPEKTIVEN 2040

Biographische Pfade in die nicht erwerbsmäßige Pflege

Transkript:

Motivation und Hintergrund Mikrosimulationsmodell Ergebnisse Zusammenfassung Erwerbsbiografien und Alterseinkommen im demografischen Wandel Eine Mikrosimulationsstudie fur Deutschland Johannes Geyer 1 Viktor Steiner 2 1 DIW Berlin 2 Freie Universität Berlin Vortrag beim Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA) Geyer, Steiner Erwerbsbiografien und Alterseinkommen 1 of 25

Gliederung Motivation und Hintergrund Mikrosimulationsmodell Ergebnisse Zusammenfassung 1 2 3 4 Motivation und Hintergrund Motivation Rentenversicherungssystem und Reformen Arbeitsmarkt Mikrosimulationsmodell Daten Kohorteneffekte Simulation der Renten Ergebnisse Simulierte Erwerbsbiografien Reformeffekte Simulierte Renten Zusammenfassung Geyer, Steiner Erwerbsbiografien und Alterseinkommen 2 of 25

Motivation Motivation und Hintergrund Mikrosimulationsmodell Ergebnisse Zusammenfassung Motivation Rentenversicherungssystem und Reformen Arbeitsmarkt Ausgangspunkt: die Debatte über die finanzielle Nachhaltigkeit der Rentenversicherung und die Folgen der Flexibilisierung des Arbeitsmarktes für die Renten Die Diskussion hat ihren Fokus etwas erweitert, weg von der Nachhaltigkeit zur Frage der Prävention von Altersarmut in der Zukunft Die Rentenreformen seit 1992 haben die finanzielle Nachhaltigkeit der Rentenversicherung verbessert (bei Beitragssatzstabilität) aber das Rentenniveau abgesenkt Gleichzeitig beobachtet man beschleunigte Veränderungen am Arbeitsmarkt: Rückgang der Vollzeiterwerbstätigkeit und Zunahme von Beschäftigung in Teilzeit; Zunahme von Arbeitslosigkeit Geyer, Steiner Erwerbsbiografien und Alterseinkommen 3 of 25

Forschungsfragen Motivation und Hintergrund Mikrosimulationsmodell Ergebnisse Zusammenfassung Motivation Rentenversicherungssystem und Reformen Arbeitsmarkt Wie hat sich das Verhalten am Arbeitsmarkt über die Alterskohorten geändert? Wie wirken sich die Veränderungen des Arbeitsmarktes und des Verhaltens der Erwerbsbevölkerung auf die Lebenseinkommen der Bevölkerung aus und welche Bedeutung hat dies für die Einkommenssicherung im Alter? Welche Implikationen hat dies für die zukünftige Entwicklung des Rentenniveaus? Wie wirkt sich in diesem Zusammenhang die geplante Absenkung des Rentenniveaus aus? Geyer, Steiner Erwerbsbiografien und Alterseinkommen 4 of 25

Motivation und Hintergrund Mikrosimulationsmodell Ergebnisse Zusammenfassung Motivation Rentenversicherungssystem und Reformen Arbeitsmarkt Rentenversicherungssystem und Reformen PAYG System; lohnzentriert, wenig umverteilende Elemente Demografische Alterung bedroht die Finanzierbarkeit des Systems Seit 1992 verschiedene grundlegende Reformen, z.b.: 1992 - Abschläge für vorzeitigen Renteneintritt (3.6% p.a.) 2001 - Riester-Rente 2004 - Nachhaltigkeitsfaktor in der Rentenformel 2007 - Altersgrenzenanhebung auf 67 bis 2029 Geyer, Steiner Erwerbsbiografien und Alterseinkommen 5 of 25

Nachhaltigkeitsfaktor ( ) G t 1 100 PP t 1 CR t 1 PR t 1 CPV t = CPV t 1 1 α + 1 G t 2 100 PP t 2 CR t 2 PR t 2 }{{} Nachhaltigkeitsfaktor G : Bruttolohn- und Gehaltssumme PP: Riester CR: Beitragssatz PR: Verhältnis von Rentenempfängern und Beitragszahlern α: Gewichtungsfaktor (0.25)

Nachhaltigkeitsfaktor Simulierte Differenz im Wachstum von Löhnen und Renten

Motivation und Hintergrund Mikrosimulationsmodell Ergebnisse Zusammenfassung Motivation Rentenversicherungssystem und Reformen Arbeitsmarkt Beispiel: Kohortenvergleich der Erwerbskarrieren, Männer Männer, 40: Anteile seit dem 15.Lebensjahr Geyer, Steiner Erwerbsbiografien und Alterseinkommen 8 of 25

Motivation und Hintergrund Mikrosimulationsmodell Ergebnisse Zusammenfassung Motivation Rentenversicherungssystem und Reformen Arbeitsmarkt Beispiel: Kohortenvergleich der Erwerbskarrieren, Frauen Frauen, 40: Anteile seit dem 15.Lebensjahr Geyer, Steiner Erwerbsbiografien und Alterseinkommen 9 of 25

Daten Motivation und Hintergrund Mikrosimulationsmodell Ergebnisse Zusammenfassung Daten Kohorteneffekte Simulation der Renten Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) 1984-2005 (Ostdeutschland) Kohorteneffekte in den Erwerbsbiografien und Lohnschätzungen Daten der Versichertenkontenstichprobe 2005 (SUFVSKT2005) des FDZ-RV statistisches Matching von SUFVSKT und SOEP (propensity score) Imputieren von Information zu früheren Rentenansprüchen, z.b. DDR Daten zum Rentenzugang 2005 (SUFRTZN05XVSBB) zur Simulation des Rentenzugangsverhaltens Geyer, Steiner Erwerbsbiografien und Alterseinkommen 10 of 25

Motivation und Hintergrund Mikrosimulationsmodell Ergebnisse Zusammenfassung Daten Kohorteneffekte Simulation der Renten Schatzung der Kohorteneffekte Kohorteneffekte in Beschäftigung (VZ, TZ) und Arbeitslosigkeit sowie Nichterwerbstätigkeit Jahreseffekte orthogonal zu einem linearen Trend (Deaton) Abweichungen summieren sich zu Null Beschäftigungsgleichungen: Vollzeit, Teilzeit, Arbeitslosigkeit, Nichterwerbstätigkeit (kumulierte Dauer in Jahren, Tobit Modelle) Lohngleichungen: Random effects Schätzer, der die vergangene Erwerbsbiografie berücksichtigt Gleichungen getrennt nach Geschlecht, Bildung und Region geschätzt (42 equations) Geyer, Steiner Erwerbsbiografien und Alterseinkommen 11 of 25

Methodischer Ansatz Geschätzte Erwerbs- und Lohnprofile werden genutzt zur Simulation der Rentenansprüche im Lebensverlauf Die Daten der VSKT werden genutzt um die Rentenansprüche im Basisjahr 2005 zu bestimmen Das erwartete Renteneintrittsalter wird mit dem Rentenzugangsverhalten on 2005 simuliert und angepasst an die zuküpnftig höhere Altersgrenze Demografie wird mit der Methode der statischen Alterung angepasst Der Aktuelle Rentenwert wird getrennt von dem Modell simuliert (Löhne wachsen ca. mit 1,7%, Renten mit 1,4%)

Simulierte Erwerbszeiten bis zum Renteneintritt - Westdeutschland Vollzeit Arbeitslosigkeit Bildung: Gering Mittlere Höhere Gering Mittlere Höhere Männer 1937-41 39.1 40.9 35.2 3.7 1.7 0.8 1942-46 38.6 39.4 34.3 4.0 2.1 1.3 1947-51 36.4 38.9 33.6 4.6 2.6 1.5 1952-56 37.4 39.0 33.4 5.4 2.7 1.8 1957-61 36.4 37.4 32.8 6.6 3.2 2.2 1962-66 35.3 36.4 33.7 8.2 3.1 2.0 1967-71 36.5 37.6 32.2 7.2 3.4 2.0 Gesamt 37.3 38.9 33.5 5.2 2.6 1.7 Frauen 1937-41 15.5 15.5 17.4 1.0 0.7 0.5 1942-46 14.9 16.5 18.7 1.2 0.9 0.7 1947-51 16.0 17.0 19.7 1.7 0.9 1.0 1952-56 16.1 16.5 19.1 2.2 1.1 1.4 1957-61 15.5 16.2 18.7 2.6 1.2 1.3 1962-66 14.5 16.0 19.1 2.9 1.5 1.3 1967-71 14.0 16.6 19.8 3.2 1.1 1.0 Gesamt 15.2 16.4 19.1 2.1 1.1 1.1

Simulierte Erwerbszeiten bis zum Renteneintritt - Ostdeutschland Vollzeit Arbeitslosigkeit Bildung: Gering/Mittlere Höhere Gering/Mittlere Höhere Männer 1937-41 40.4 37.2 2.3 1.4 1942-46 39.4 36.5 3.6 2.1 1947-51 38.7 34.5 4.6 2.9 1952-56 37.9 33.7 6.1 3.0 1957-61 36.2 33.2 7.9 3.9 1962-66 36.1 32.3 8.0 4.1 1967-71 35.7 31.3 9.4 5.2 Gesamt 37.6 34.3 6.2 3.1 Frauen 1937-41 30.6 34.8 3.1 1.8 1942-46 31.2 32.9 5.4 3.0 1947-51 30.5 33.1 6.9 3.8 1952-56 29.1 32.4 8.9 4.4 1957-61 28.4 31.5 9.9 4.8 1962-66 26.3 28.8 11.5 6.4 1967-71 24.0 26.6 13.3 7.0 Gesamt 28.4 31.3 8.9 4.7

Simulierte Effekte der Reformen Rentenzahlbetrag in unterschiedlichen Szenarien (Männer, Westdeutschland) Szenario I II (II-I)*100 III IV (III-IV)*100 Kohorte 1937-1941 1141 1139 0% 1942-1946 1126 1099-2% 1947-1951 1178 1111-6% 1952-1956 1251 1155-8% 1957-1961 1170 1051-10% 1962-1966 1208 1054-13% 1967-1971 1210 1039-14% Szenario I: gesetzl. Zugangsalter 65; konstanter ARW Szenario II: gesetzl. Zugangsalter 65; sinkender ARW

Simulierte Effekte der Reformen Rentenzahlbetrag in unterschiedlichen Szenarien (Männer, Westdeutschland) Szenario I II (II-I)*100 III IV (III-IV)*100 Kohorte 1937-1941 1141 1139 0% 1141 1942-1946 1126 1099-2% 1131 1947-1951 1178 1111-6% 1192 1952-1956 1251 1155-8% 1288 1957-1961 1170 1051-10% 1215 1962-1966 1208 1054-13% 1264 1967-1971 1210 1039-14% 1269 Szenario I: gesetzl. Zugangsalter 65; konstanter ARW Szenario II: gesetzl. Zugangsalter 65; sinkender ARW Szenario III: gesetzl. Zugangsalter 67; konstanter ARW

Simulierte Effekte der Reformen Rentenzahlbetrag in unterschiedlichen Szenarien (Männer, Westdeutschland) Szenario I II (II-I)*100 III IV (III-IV)*100 Kohorte 1937-1941 1141 1139 0% 1141 1140 0% 1942-1946 1126 1099-2% 1131 1104-2% 1947-1951 1178 1111-6% 1192 1124-5% 1952-1956 1251 1155-8% 1288 1189-6% 1957-1961 1170 1051-10% 1215 1091-7% 1962-1966 1208 1054-13% 1264 1102-9% 1967-1971 1210 1039-14% 1269 1090-10% Szenario I: gesetzl. Zugangsalter 65; konstanter ARW Szenario II: gesetzl. Zugangsalter 65; sinkender ARW Szenario III: gesetzl. Zugangsalter 67; konstanter ARW Szenario IV: gesetzl. Zugangsalter 67; sinkender ARW

Simulierte Effekte der Reformen Rentenzahlbetrag in unterschiedlichen Szenarien (Männer, Westdeutschland) Szenario I II (II-I)*100 III IV (III-IV)*100 Kohorte 1937-1941 1141 1139 0% 1141 1140 0% 1942-1946 1126 1099-2% 1131 1104-2% 1947-1951 1178 1111-6% 1192 1124-5% 1952-1956 1251 1155-8% 1288 1189-6% 1957-1961 1170 1051-10% 1215 1091-7% 1962-1966 1208 1054-13% 1264 1102-9% 1967-1971 1210 1039-14% 1269 1090-10% Szenario I: gesetzl. Zugangsalter 65; konstanter ARW Szenario II: gesetzl. Zugangsalter 65; sinkender ARW Szenario III: gesetzl. Zugangsalter 67; konstanter ARW Szenario IV: gesetzl. Zugangsalter 67; sinkender ARW

Individuelle Bruttozahlbeträge (Westdeutschland)

Individuelle Bruttozahlbeträge (Ostdeutschland)

Verteilung des Rentenzahlbetrags in 300 Euro-Klassen Gesamt Männer Frauen West Ost West Ost Kohorte 1937-1971 0-300 7,8 0,1 0,2 301-600 23,6 2,3 19,6 601-900 30,7 19,4 49,1 901-1200 23,4 42,9 25,9 1201-1500 9,9 23,2 4,6 1501+ 4,6 12,1 0,6 Kohorte 1937-1951 0-300 11,5 0,3 0,4 301-600 18,4 2,4 3,5 601-900 27,8 20,9 45,5 901-1200 25,6 40,3 39,7 1201-1500 11,3 23,2 9,5 1501+ 5,3 12,9 1,4 Kohorte 1952-1971 0-300 5,0 0,0 0,0 301-600 27,5 2,3 31,4 601-900 32,9 18,1 51,8 901-1200 21,7 45,0 15,7 1201-1500 8,9 23,2 1,0 1501+ 4,1 11,4 0,0

Verteilung des Rentenzahlbetrags in 300 Euro-Klassen Gesamt Männer Frauen West Ost West Ost Kohorte 1937-1971 0-300 7,8 0,1 0,2 18,0 1,9 301-600 23,6 2,3 19,6 40,1 36,7 601-900 30,7 19,4 49,1 32,4 46,2 901-1200 23,4 42,9 25,9 8,0 13,5 1201-1500 9,9 23,2 4,6 1,5 1,6 1501+ 4,6 12,1 0,6 0,1 0,0 Kohorte 1937-1951 0-300 11,5 0,3 0,4 27,7 2,6 301-600 18,4 2,4 3,5 36,5 22,7 601-900 27,8 20,9 45,5 23,2 54,1 901-1200 25,6 40,3 39,7 9,6 18,8 1201-1500 11,3 23,2 9,5 2,7 1,8 1501+ 5,3 12,9 1,4 0,3 0,0 Kohorte 1952-1971 0-300 5,0 0,0 0,0 11,2 1,4 301-600 27,5 2,3 31,4 42,6 46,6 601-900 32,9 18,1 51,8 38,8 40,7 901-1200 21,7 45,0 15,7 6,8 9,8 1201-1500 8,9 23,2 1,0 0,7 1,5 1501+ 4,1 11,4 0,0 0,0 0,0

Verteilung des Rentenzahlbetrags in 300 Euro-Klassen Gesamt Männer Frauen West Ost West Ost Kohorte 1937-1971 0-300 7,8 18,0 1,9 301-600 23,6 40,1 36,7 601-900 30,7 32,4 46,2 901-1200 23,4 8,0 13,5 1201-1500 9,9 1,5 1,6 1501+ 4,6 0,1 0,0 Kohorte 1937-1951 0-300 11,5 27,7 2,6 301-600 18,4 36,5 22,7 601-900 27,8 23,2 54,1 901-1200 25,6 9,6 18,8 1201-1500 11,3 2,7 1,8 1501+ 5,3 0,3 0,0 Kohorte 1952-1971 0-300 5,0 11,2 1,4 301-600 27,5 42,6 46,6 601-900 32,9 38,8 40,7 901-1200 21,7 6,8 9,8 1201-1500 8,9 0,7 1,5 1501+ 4,1 0,0 0,0

Motivation und Hintergrund Mikrosimulationsmodell Ergebnisse Zusammenfassung Renten auf der Haushaltsebene Simulierte Erwerbsbiografien Reformeffekte Simulierte Renten bei Paarhaushalten in Westdeutschland stabil über die Kohorten (gegenläufige Entwicklung bei Frauen und Männern auf der individuellen Ebene) bei Paarhaushalten in Ostdeutschland: starker Rückgang der durchschn. Renten über die Kohorten (wie auf Individualebene) bei Alleinstehenden in Ost und West entwickeln sich Renten ähnlich wie auf Individualebene Geyer, Steiner Erwerbsbiografien und Alterseinkommen 19 of 25

Optimistisches Szenario Ostdeutschland

Optimistische Variante Ostdeutschland (Verteilung) Δ in %-Punkten Männer Frauen Männer Frauen Kohorte 1937-1971 0-300 0,2 1,1 0-0,8 301-600 8 26,4-11,6-10,4 601-900 54,3 53,6 5,2 7,3 901-1200 30,5 15,6 4,6 2,1 1201-1500 6,4 3,2 1,8 1,6 1501+ 0 0-0,6 0 Kohorte 1937-1951 0-300 0,4 1,9 0-0,7 301-600 2,2 20,5-1,3-2,2 601-900 45,1 54,5-0,4 0,4 901-1200 40,3 18,8 0,6 0 1201-1500 10,6 3,8 1,1 2,1 1501+ 0 0-1,4 0 Kohorte 1952-1971 0-300 0 0,5 0-0,9 301-600 12,2 30,5-19,2-16,1 601-900 61,1 52,9 9,3 12,2 901-1200 23,3 13,4 7,6 3,5 1201-1500 3,3 2,8 2,4 1,3 1501+ 0 0 0 0

Motivation und Hintergrund Mikrosimulationsmodell Ergebnisse Zusammenfassung Zusammenfassung Die geschätzten Kohorteneffekte bestätigen die Vermutung, dass sich die Erwerbsverläufe zwischen den Kohorten verändern und auch, dass diese Veränderungen sehr heterogen sind: Frauen in Westdeutschland steigern die Erwerbszeiten, insbesondere in Teilzeit Bei Männer in Westdeutchland zeichnet sich ein leichter Rückgang der Vollzeittätigkeit ab, und die Arbeitslosigkeit nimmt zu In Ostdeutschland beobachten wir für Männer und Frauen einen dramatischen Rückgang der Erwerbszeiten und eine starke Zunahme der Arbeitslosigkeit Uber alle Gruppen hinweg, zeigt sich ein stärkeres Bildungsdifferential in den jüngeren Kohorten Die simulierten Renten entwicheln sich entsprechend, aber werden negativ beeinflusst durch den Nachhaltigkeitsfaktor. Geyer, Steiner Erwerbsbiografien und Alterseinkommen 22 of 25

Motivation und Hintergrund Mikrosimulationsmodell Ergebnisse Zusammenfassung Zusammenfassung Die dramatischsten Ergebnisse beobachten wir für die beiden jüngsten ostdeutschen Kohorten. Das hat u.a. damit zu tun, dass die aktuelle Arbeitsmarktlage diese Biografien bestimmt und die Rentenabsenkung verhältnismäßig stark wirkt. Da bei den jüngsten Kohorten der Prognosezeitraum am längsten ist, besteht die größte Unsicherheit in der Abschätzung zukünftiger Renten z.b. Politikänderungen, Verhaltensänderungen, u.a. Bei günstigeren Annahmen fällt der negative Trend nicht so deutlich aus. Die Ergebnisse zeigen, wie sich die Rolle der GRV wandeln könnte. In der Rentenabsenkung wurde vorweg genommen, dass die Bevölkerung mehr für ihr Alter spart (z.b. Riestertreppe ). Die Ergebnisse zeigen, dass dies zur Lebensstandardsicherung auch wichtig sein dürfte. Geyer, Steiner Erwerbsbiografien und Alterseinkommen 23 of 25

Durchschnittliche kumulierte Biografiezeiten im Kohortenvergleich Westdeutschland Männer Frauen VZ AL VZ TZ AL NE Alter 30 34 : Jahr Kohorte 1961-65 : 1985 9.9 0.3 7.1 1.3 0.3 4.3 Kohorte 1966-70 : 1995 8.6 0.5 6.5 1.5 0.7 2.5 Kohorte 1971-75 : 2005 8.6 0.6 5.6 1.8 0.6 2.4 Gesamt 9.0 0.5 6.4 1.5 0.5 3.0 Alter 40 44 : Jahr Kohorte 1951-55 : 1985 20.3 0.3 10.4 2.8 0.2 10.2 Kohorte 1956-60 : 1995 18.7 0.6 10.2 3.6 0.5 7.4 Kohorte 1961-65 : 2005 18.0 0.8 10.4 3.9 0.8 5.1 Gesamt 18.9 0.6 10.3 3.5 0.6 7.3 Alter 50 54 : Jahr Kohorte 1941-45 : 1985 31.6 0.5 13.8 3.6 0.2 15.6 Kohorte 1946-50 : 1995 29.2 0.7 14.0 4.7 0.5 13.4 Kohorte 1951-55 : 2005 27.6 0.9 15.1 6.7 0.9 8.8 Gesamt 29.4 0.7 14.3 5.0 0.6 12.5

Durchschnittliche kumulierte Biografiezeiten im Kohortenvergleich Ostdeutschland Männer Frauen VZ AL VZ TZ AL NE Alter 30 34 : Jahr Kohorte 1961-65 : 1995 10.0 0.4 8.7 1.2 0.9 0.7 Kohorte 1966-70 : 2000 9.5 0.8 7.3 1.3 1.4 0.8 Kohorte 1971-75 : 2005 8.5 1.4 6.2 2.1 1.4 0.7 Gesamt 9.4 0.8 7.6 1.4 1.2 0.7 Alter 40 44 : Jahr Kohorte 1951-55 : 1995 19.9 0.4 17.4 2.5 0.6 0.9 Kohorte 1956-60 : 2000 19.0 1.2 17.0 2.0 1.2 1.1 Kohorte 1961-65 : 2005 18.1 1.8 13.4 3.5 2.6 1.2 Gesamt 18.9 1.1 15.9 2.7 1.5 1.1 Alter 50 54 : Jahr Kohorte 1941-45 : 1995 31.0 0.6 24.5 5.3 0.8 1.9 Kohorte 1946-50 : 2000 28.5 0.9 24.1 3.5 1.3 1.5 Kohorte 1951-55 : 2005 28.2 1.8 24.2 3.1 2.5 1.2 Gesamt 29.3 1.1 24.3 4.0 1.5 1.5

Figure A1 Relative earnings-experience profiles by level of education a) Men, West Germany c) Men, East Germany b) Women, West Germany d) Women, East Germany 36

Observed retirement entry Entry into retirement by age, region, and gender in 2006

Simulated retirement entry Age at retirement and statutory retirement age

Comparison with AVID 2005 Pension benefit West Germany East Germany Men Women Men Women Cohort DIW AVID DIW AVID DIW AVID DIW AVID 1942-1946 1.133 1072 556 579 1.031 967 790 785 1947-1951 1.154 1067 566 583 905 897 765 763 1952-1956 1.156 1078 590 598 835 806 773 768 1957-1961 1.037 1077 549 623 736 820 752 690 1962-1966 1.094 662 690 645 1967-1971 1.053 634 624 536 Note: sample defined analogously to AVID, e.g. retirement at age 65, no deductions