Schweinetag Sachsen-Anhalt 2011 Gruppenhaltung von Sauen - Gestaltungsbeispiele- Dr. Anne Elkmann 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 1
Gruppenhaltung ab 2013 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 2
EU-Richtlinie 2008/120/EG Tierschutz- Nutztierhaltungsverordnung Ausführungshinweise Merkblätter 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 3
Gruppenhaltung Was wird gefordert? Gruppenhaltung: vier Wochen nach dem Decken/Besamen bis eine Woche vor dem Abferkeln Flächenmaße: uneingeschränkt nutzbare Bodenfläche: Fläche in Quadratmetern Begehbare Fläche! Gruppengröße bis Flächen unter bis 5 Einrichtungsgegenständen Tiere 6 bis 39 Tiere wie > 40 z.b. Tiere Futtertrögen zählt nicht zur uneingeschränkt nutzbare Fläche je Jungsau 1,85 1,65 1,5 je Altsau 2,5 2,25 2,05 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 4
Mindestbuchtenwandlänge: bis 5 Tiere Gruppenhaltung Was wird gefordert? ab 6 Tiere 2,4 m 2,8 m Spaltenmaße: Spaltenweite max. 20 mm Auftrittsbreite mind. 80 mm Liegebereich: 0,95 m 2 Jungsau; 1,3 m 2 Altsau (max. 15 % Perforationsanteil) Mastspaltenboden mit 18 mm Schlitzweite erfüllt zumeist die Forderung von max. 15% Perforationsanteil 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 5
Einzelbuchten für gruppenuntaugliche sowie kranke, verletze Sauen, in denen sich die Sauen umdrehen können müssen! Einzelbucht für gesunde Sauen: mind. 1,6 x 2 m mind. 1,3 m2 Einzelbucht für kranke Sauen: mindestens 2 x 2 m mind. 1,3 m2 Liegefläche trockene und weiche Einstreu oder Unterlage 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 6
Fütterungssysteme in der Gruppenhaltung Rationierte Fütterung Ad libitum Fütterung computergesteuerte tierindividuell Abruffütterung Breinuckel Flüssig- oder Trockenfütterung mit Einzelfressplätzen gruppenindividuell Selbstfangfressstand Gruppenbuchten mit Trockenfütterung Gruppenbuchten mit Flüssigfütterung Rohrautomaten Trockenautomat Einzelfressstände Cafeteriafütterung Simultanfütterung Quickfeeder Bodenfütterung Rohrautomat Kleingruppen Großgruppen 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 7
Ist Situationen 1,8 m Niklaus 2011 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 8
Selbstfangfressstände Quelle: EN-STA Quelle: Top-Agrar Quelle: Duräumat 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 9
TierSchNutztV Gestaltung Fressliegebuchten 24 Besondere Anforderungen an Haltungseinrichtungen für Jungsauen und Sauen selbständige Betätigung der Zugangsvorrichtung Boden ab buchtenseitiger Kante des Futtertroges mind. 100 Zentimeter weit als Liegebereich Perforationsanteil max. 15 %) 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 10
TierSchNutztV Gestaltung Fressliegebuchten 24 Besondere Anforderungen an Haltungseinrichtungen für Jungsauen und Sauen beidseitige Buchtenanordnung: Gangbreite mind. 200 cm einseitige Buchtenanordnung: Gangbreite mind. 160 cm 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 11
Ausführungshinweise Kastenstände und Fress-Liegebuchten Standlänge: 200 cm hinter Trog; bei höher gelegtem Trog (mind. 15 cm vom Boden) = 180 cm Standbreite: 65 cm für Jungsauen; 70 cm für Sauen Standhöhe: mind. 110 cm; Empfehlung: 115 cm lichtes Maß
15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 13
Gruppenhaltung mit Selbstfang- Fressliegbuchten Trogfläche abziehen! Stallmaße: 20,50 m x 9,60 m 196,8 m 2 78 Tiere Stallbruttofläche 2,52 m 2 /Tier Stallnettofläche 2,28 m 2 /Tier 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 14
4,04 m 1,62 m Trogfläche abziehen! Buchtenmaße: 4,04 m x 9,60 m 38,78 m 2 78 Tiere Stallbruttofläche 2,98 m 2 /Tier Stallnettofläche 2,76 m 2 /Tier 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 15
Korbbuchten 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 16
Selbstfangfressstände Vorteile für Deckzentrum und Wartestall geeignet geringe Störanfälligkeit (zeitweise) Einzel und Gruppenfixierung der Sauen möglich ungestörte Futteraufnahme ggf. individuelle Fütterung möglich von Hand einfaches Management einfache Tierkontrolle Nachteile hohe Investitionskosten (Kosten insgesamt ca. 20 % höher als bei anderen Verfahren) vorgegebenes Raumprogramm, nur bedingt in Altgebäuden nutzbar Sicht wird durch viel Metall im Stall eingeschränkt 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 17
Abruffütterung 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 18
Elektronisches Sauen Fütterungssystem (ESF-System) - Abruffütterung Gruppenhaltung mit großen Gruppen Fütterung von 50 bis 60 Sauen pro Station Mega-Gruppen mehrere Stationen in einer Gruppe dynamische oder stabile Gruppen tierindividuelle, rationierte Fütterung Möglichkeit zum Anlegen von verschiedenen Funktionsbereichen Selektionsbereich zur Sauenselektion 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 19
Tier:Fressplatzverhältnis (Ausführungshinweise) Charakteristik Abrufstation die Sauen fressen nacheinander bei Abruffütterung muss gewährleistet sein, dass auch rangniedere Schweine tagsüber (max. 16 h Aktivitätsphase) ausreichend Futter aufnehmen können Durchschnittliche Aufenthaltsdauer an der Station ca. 15 Minuten /Tier/Tag max. 64 Tiere/Station 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 20
15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 21
Laufbereich > 2,5 m Breite 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 22
keine Sackgassen 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 23
Selektion 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 24
Selektion zählt nicht zur uneingeschränkt nutzbaren Buchtenfläche Stallmaße: 34,66 m x 30,4 m 1053,66 m 2 Selektion: 34,66 x 3 m 103,98 m 2 ca. 460 Sauen Stallbruttofläche 2,3 m 2 /Tier Stallnettofläche 2,05 m 2 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 25
Rohrautomat Ad-libitum Fütterung restriktive Fütterung 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 26
Rohrautomat für Sauen restriktive Fütterung 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 27
Wartestall mit Rohrautomaten Stallmaße 59,50m x15 m = 892,5 m 2 8/16 Tiere/Bucht plus 4 Krankenbuchten à 3 Tiere 268 Tiere Stallbruttofläche 3,33m 2 /Tier
Wartestall mit Rohrautomaten Buchtenbuttofläche Stallnettofläche 2,9 m 2 /Sau ca. 2,4 m 2 /Sau
Klein- Gruppen mit Trockenfütterung Bodenfütterung Stallmaße: 16,06 m x 14,04 m 225,48 m 2 10 Tiere /Bucht 90 Tiere Stallbruttofläche 2,5 m 2 /Tier Stallnettofläche : 2,22m 2/ /Tier
Klein- Gruppen mit Trockenfütterung Trockenfütterung Prinzip Futter auf Wasser Trockenes Futter fällt auf Wasserspiegel im Trog (Trogfluter) 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 31
Biofix-Fütterung 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 32
Gruppenhaltung mit Trockenfütterung Vorteil einfaches Fütterungssystem Kostengünstig Kein Anlernen notwendig Synchrones Fressen einfaches Buchtenlayout gute Bestandsübersicht Nachteil Eventuelle Verdrängungen am Trog Bodenfütterung Hygiene! Potentielle Futterverluste Rohrautomat Flächenbedarf für Automaten durch 4 teilbare Anzahl von Sauen in der Gruppe 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 33
Klein- Gruppen mit Flüssigfütterung 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 34
Flüssigfütterung Nutzung von Fressplatzteilern Jais und Birkenfeld, 2007
Flüssigfütterung Nutzung von Fressplatzteilern Fressplatzteiler führen zu einem ruhigeren Ablauf während der Fütterung Jais und Birkenfeld, 2007
Trogfläche muss abgezogen werden! Stallmaße 10,62 m x 20, 86 m 221,53 m 2 80 Tiere Stallbruttofläche 2,77 m 2 /Tier Stallnettofläche : 2,3 m 2 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 37
Investitionskosten verschiedener Systeme* (nach Brede und Hoy, 2010) Quickfeeder (Futter auf Wasser) Biofix Fangfressliegestände Selbstfangfressliegestände Abrufstation Aufstallung 22.531 21.766 21.995 26.261 30.685 Fütterung 10.527 15.110 13.554 13.554 4.350 Summe 33.058 36.876 35.549 39.915 35.035 Anzahl Sauen Kosten je Sauenplatz 84 84 80 80 90 394 439 444 499 389 * Kosten (in Euro) für die Fütterungstechnik im Wartestall für einen Beispielbetrieb mit 196 Sauen und 3-Wochenrhythmus. Es wurden nur Technikkosten berücksichtigt
Gesamtbenotung von vier Haltungsverfahren* (nach Feller, 2010) Stabile Kleingruppe Abruffütterung Selbstfangfressstand Sattfütterung Altgebäudenutzung 9 6 5 9 Arbeitswirtschaft 5 8 9 6 Mitarbeiter-Eignung 4 6 9 4 Absetzrhythmus 8 6 8 8 Schutz schwacher Tiere 5 6 8 7 Gesamtkosten 8 8 6 4 * Von max. 10 Punkten
Noch Fragen?
Lösung mit Selbstfangfressständen Platz hinten den Ständen reicht nicht aus Entfernen einer Kastenstandreihe Halten der Sauenzahl Neubau (Unterbringung restliche Altsauen + Jungsauen Mehr Platz in den Ständen (großrahmige Sauen // NS + NRW Ausführungshinweis) 2 Stände weniger pro Reihe; lichtes Maß 70 cm /Altsau)
Lösung mit Abruffütterung Anbau für die Unterbringung der Stationen Entfernen der Kastenstände Liegekojen für je 5 Tiere Kalkulation mit 3m 2 pro Tier
Ausgangssituation Betrieb 105 Sauen Dreiwochenrhythmus mit vierwöchiger Säugezeit 7 Sauengruppen mit je 15 Tieren Wartebereich derzeit 60 Plätze (3 Gruppen + Umtriebsgruppe)
Selbstfangfressstände Film DSCN1996.avi Film DSCN3323.avi
Fütterungssysteme in der Gruppenhaltung rationierte Fütterung Selbstfangfressstände Gruppenbucht mit Trockenfütterung Bodenfütterung Nur Gruppenbezogene Fütterung möglich Quickfeeder wichtig: Bildung von Konditionsgruppen Simultan-Fütterung Rohrautomat mit Einzelfressplätzen Gruppenbucht mit Flüssigfütterung (Quertrogfütterung) computergesteuerte tierindividuelle Fütterung Abruffütterung Flüssig- oder Trockenfütterung mit Einzelfressplätzen Brei-Nuckel ad-libitum Fütterung Rohrautomat Trockenautomat 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 45
Entwicklung Schweineproduktion in Nord-West Deutschland August September 2010 Quelle: Produkt Markt Danske Swineproducenter 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 46
Rohrautomat Dr. Anne Elkmann Produkt Management
Produktionsrhythmus und Gruppenhaltung Quelle: H. Niklaus, Spezialberatung Dummersdorf, 2011 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 48
Problem 4-Wochen Rhythmus Anbieten von Flächen und Bewegungsmöglichkeit wie im Wartebereich Gruppenhaltung für die zweite Gruppe Alternative: kurzes Deckzentrum eine Gruppe im Deckzentrum, Gruppenhaltung ab dem 4 TK
Funktionsweisen von Selbstfangfressständen Quelle: Top Agrar 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 51
Funktionsweisen von Selbstfangfressständen Seitliches Frontelement SeitlicheTür Quelle: EN-STA 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 52
Funktionsweisen von Selbstfangfressständen oberes Frontelement Nach oben aufklappbare Tür 15.11.2011 Dr. Anne Elkmann 53
Funktionsweisen von Selbstfangfressständen - Pendeltüren - Dr. Anne Elkmann 15.11.2011 Quelle: Duräumat 54