Zeit eine Illusion - oder in tempus praesens
I. Exposition der Problemstellung Welche Bedeutung hat die Zeit? 1. Deckt der Begriff der Illusion die Facetten das Phänomens ab? 2. Die Philosophie der Moderne fokussiert die Zeit, in der Physik wird die Ewigkeit wieder entdeckt. 3. Verhältnisbestimmung der Zeit zur traditionellen Sphäre der Ewigkeit.
I. Exposition der Problemstellung II. Das biblische Zeitkonzept III. Das Zeitkonzept in der modernen Philosophie IV. Das Zeitkonzept Sören Kierkegaards als integratives Zeitverständnis für eine kohärente Zeittheorie V. Die theologische Dimension der Zeit als Zeitlichkeit VI. Fazit: Zeit und gelingendes Leben
II. Das biblische Zeitkonzept These: Das biblische Zeitverständnis setzt gegenüber dem griechischen einen neuen Akzent. Die Ewigkeit ist nicht zeitlos, sie ist repräsentiert in der inneren Struktur von Zeit als Gegenwart von Vergangenheit und Zukunft.
II. Das biblische Zeitkonzept Das biblische Zeitverständnis entwickelt zwei Stränge nge: 1. Nivellierung der Zeit unter Betonung der Ewigkeit (Prediger Salomo bis Augustin: flieht dem Nichtsein zu ) 2. Zeit gehört zur Ewigkeit dazu Qualifizierung der Lebenszeit 22.01.2009 Elisabeth Gräb-Schmidt 5
In tempus praesens SOFIA GUBAIDULINA: In tempus praesens (Violinkonzert Nr.2) (UK Premiere): Manchmal habe ich einen geheimnisvollen Klang im Kopf, das ist ganz undefinierbar, aber es ist als ob das ganze Werk gleichzeitig erscheint. Komposition ist die Verwandlung jener Vertikale
III. Das Zeitkonzept in der modernen Philosophie Frage nach Zeit ist verbunden mit Frage nach Struktur der Realität Frage nach Wirklichkeit von Zeit konfrontiert: a. mit dem Problem des Verhältnisses von Zeit und Bewegung und b. mit dem Problem des Entschwindens von Zeit Frage nach Struktur von Zeit führt f zur Frage nach Verhältnis von Zeit und Ewigkeit 22.01.2009 Elisabeth Gräb-Schmidt 7
III. Das Zeitkonzept in der modernen Philosophie These: : Zeit und Ewigkeit schliessen sich nicht wechselseitig aus, sondern machen einander konkret. Die traditionelle Sphäre der Ewigkeit wird als Horizont von Zeit in den Blick genommen. 22.01.2009 Elisabeth Gräb-Schmidt 8
III. Das Zeitkonzept in der modernen Philosophie Nachmetaphysischer Wandel von Ewigkeit (als Vergangenheit) zu ursprünglicher Zeit (Zukunft) Horizont der Lebenszeit = ursprüngliche Zeit Ursprüngliche Zeit => Zeitlichkeit. Verbindung von Transzendenz und Immanenz Wende der Vorgängigkeit der Theorie zur Praxis Der Sinn von Sein ist Zeit als Zukunft Zeit als performatives Geschehen
Horizont als ursprüngliche Zeit Kennzeichen dieses Zeitverständnisses ndnisses: 1. Ursprüngliche Zeit und Weltzeit sind aufeinander abgestimmt. 2. Subjektive Zeit und Weltzeit beziehen sich auf die ursprüngliche Zeit. 3. Bewusstsein der temporalen Verfasstheit des Seins ( Verzeitlichung( Verzeitlichung ). 4. Relevanz der Zukunft Rolle von Praxis 5. Zeit kein theoretisches Objekt Zeit ist Sein
Verschiedene Begriffe von Ewigkeit Unterschiedliche Interpretationen von Ewigkeit : Ewigkeit: Zeitlosigkeit - im Gegensatz zur Zeit (Antike) Ewigkeit: Zukunft - Zeit als Sein (Heidegger/ Kierkegaard)
IV Das Zeitkonzept Kierkegaards Antike : Die Zeit ist fundiert in der Ewigkeit/im Himmel. => Die Wirklichkeit liegt im Horizont der Ewigkeit. Die Ewigkeit liegt in der Vergangenheit. Der Augenblick als Scharnier der Wirklichkeit des Seins Moderne: Die Zeit fällt in das Dasein. => Die Wirklichkeit liegt im Horizont der Zeit. Die Ewigkeit liegt in der Zukunft. Der Augenblick als Scharnier der Wirklichkeit als Freiheit
IV Das Zeitkonzept Kierkegaards Sein ist Werden =>intrinsisch mit Zeit verbunden Unterscheidung von zeitlichem Werden und evolutiven Werden Freiheit = Zeitlichkeit = Umgang mit evolutivem Werden Aneignung der Zeit als Wirklichkeit = Ergreifen des Augenblicks 22.01.2009 Elisabeth Gräb-Schmidt 13
Die Wirklichkeit liegt in der Vergangenheit (Reich der Ideen, Ontologie). Die Wirklichkeit liegt in der Zukunft (Fülle der Zeit). Beziehung zur Ewigkeit garantiert die Wirklichkeit der Zeit. Der Augenblick Εξαιφνησ/νυν Beziehung zur offenen Zukunft (Kontingenz) garantiert die Wirklichkeit der Zeit = qualitatives Werden. Wirklichkeit emergiert.
Zugang zur Zeit: theoria (Theorie): Kontemplation (der ewigen Ideen) Der gegenwärtige Augenblick als Scharnier Zugang zur Zeit: praxis (Praxis) als Wirklichkeit der Freiheit Εξαιφνησ/νυν Augenblick Die Wirklichkeit erscheint im Lichte einer immer währenden ewigen Ewigkeit. Wirklichkeit = Aufmerksamkeit/Aneignung der Zeit (Eigentlichkeit) Zeit existiert nicht, sie geschieht
V. Die theologische Dimension der Zeit als Zeitlichkeit Zeit als Zeitlichkeit erfordert das Wagnis des Sprungs in die Zukunft als und aus Freiheit =>Angst birgt Gefahr des Verlusts der Freiheit Zeit als Dimension der Freiheit unseres Seins Zeit als Dimension der Freiheit unseres Seins erfordert Vertrauen = Ebene des Glaubens
Relation zwischen Zukunft und Es gilt: Vergangenheit Vorwärts rts zu leben und rückwärts zu verstehen, das ist der Schlüssel zur Wirklichkeit der menschlichen Existenz. (S. Kierkegaard)
VI. Fazit: Zeit und gelingendes Leben Ewigkeit als Freiheit der Zeitlichkeit garantiert für f das Bleiben der Zeit r das Bleiben Freiheit in Vergegenwärtigung rtigung der Freiheit in der Zeit erinnert an die ewige Bedeutung der Zeit als ihre Gestaltung.
Ewigkeit gegen die Illusion der Zeit Gräme dich nicht um das was vergangen ist, Sorge dich nicht um das was kommt, aber sorge dich, wenn du dahinschwimmst im Strome der Zeit ohne die Ewigkeit in dir zu tragen. (Friedrich Schleiermacher)