Ulrike Six/Christoph Frey/ Roland Gimmler Medienerziehung im Kindergarten
Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen Band 28
Ulrike Six Christoph Frey Roland Gimmler Medienerziehung im Kindergarten Theoretische Grundlagen und empirische Befunde Leske + Budrich, Opladen 1998
Die Autorin/die Autoren: Prof. Dr. Ulrike Six, Leiterin des Instituts für Kommunikationspsychologie/ Medienpädagogik der Universität Koblenz-Landau; Dipl.-Psych. Christoph Frey und Dipl.-Päd. Roland Gimmler, beide akademische Mitarbeiter am Institut für Kommunikationspsychologie/Medienpädagogik der Universität Koblenz-Landau. ISBN 978-3-8100-2161-8 ISBN 978-3-322-93342-3 (ebook) DOI 10.1007/978-3-322-93342-3 1998 Leske + BUdrich, Opladen Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Satz: Werkstatt für Typografie in der Berthold GmbH, Offenbach
Vorwort des Herausgebers Die Landesanstalt für Rundfunk (UR) ist die Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für den privaten Rundfunk in Nordrhein-Westfalen. Zu den Aufgaben der UR gehört es unter anderem, die Medienentwicklung in Nordrhein Westfalen durch Forschung zu begleiten. Die Forschungstätigkeiten erstrekken sich auf die Bereiche des lokalen und landesweiten Rundfunks sowie auf den Jugendschutz. Seit 1990 hat die UR eine Reihe kommunikationswissenschaftlicher Projekte an unabhängige Einrichtungen der Kommunikationsforschung vergeben. Der jetzt vorgelegte Band 28 greift ein Thema auf, welches mit der Neufassung des Landesrundfunkgesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen (LRG NW) vom 6. März 1998 in ihren Aufgabenkatalog aufgenommen wurde: Die Landesanstalt für Rundfunk soll die Medienkompetenz fördern und einen Beitrag zur Medienerziehung leisten. Medienerziehung beginnt nicht erst in der Schule, und sie ist auch nicht auf das Elternhaus beschränkt. Wie unsere Studie zeigt, findet jedoch in einem wichtigen Lebensbereich vieler Kinder, dem Kindergarten, nur selten eine fundierte Medienerziehung statt. Mangelnde Kenntnisse und starke Zurückhaltung auf seiten der Erzieherinnen und Erzieher insbesondere gegenüber den elektronischen Medien sind hierfür nur auf den ersten Blick der Hauptgrund. Wesentlicher noch sind Mängel in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern. Wo wichtige Befunde der Medienforschung - zum Medienalltag von Kindern, zu kindlichen Medienerlebnissen und zu den Möglichkeiten, damit umzugehen - nicht vermittelt werden, dort können keine Grundsteine für eine fruchtbare Medienerziehung im Kindergarten gelegt werden. Die jetzt vorgelegte Studie zeigt die Defizite der Kindergartenpraxis, aber auch Defizite der Erzieherinnenausbildung auf. Darauf aufbauend werden Handlungsmöglichkeiten skizziert, die dazu beitragen können, daß Erzieherinnen und Erzieher Medien und Pädagogik nicht mehr als unvereinbar ansehen. Dr. Norbert Schneider Direktor der UR Helmut Hellwig Vorsitzender der Rundfunkkommission der UR
Gewidmet dem Andenken an Prof. Dr. Hertha Sturm (t), Leiterin des Landauer Universitätsinstituts für Kommunikationspsychologie / Medienpädagogik 1981-1990
Inhalt Einleitung:... 15 1 Medienerziehung: Begriffsumschreibung, Ziele und Konzepte... 19 1.1 Begriffsklärung... 19 1.2 Hauptziele der Medienerziehung... 23 1.3 Konzepte der Medienerziehung... 33 2 Medienerziehung im Kindergarten: Bedarf und Anforderungen... 51 2.1 Systematisierung von Argumenten für den Bedarf an Medienerziehung... 54 2.2 Bedarfsargumente aus Politik und Praxis... 56 2.3 Forschungsergebnisse als Basis für Bedarfsargumente und Qualifikationsanforderungen... 66 2.3.1 Teilbereiche der Medienforschung... 68 2.3.2 Rahmendaten zum aktuellen Kindermedienmarkt... 71 2.3.2.1 Hörmedienangebote für Kinder... 72 2.3.2.2 Printangebote für Kinder... 74 2.3.2.3 Audiovisuelle Medienangebote für Kinder... 75 2.3.3 Quantitative und qualitative Aspekte der Mediennutzung bei Kindern im Kindergartenalter.... 82 2.3.4 Rezeption, Verarbeitung und Wirkungen von Medieninhalten im Kindergartenalter.... 94 3 Praxis der Medienerziehung im Kindergarten und deren Bedingungen... 109 3.1 Rahmenfaktoren für Medienerziehung im Kindergarten... 109 3.2 Medienpädagogische Aus- und Weiterbildung von Erzieherinnen... 118 3.2.1 Allgemeine Angaben zur Ausbildung von Erzieherinnen... 120 9
3.2.2 Medienpädagogik in der Ausbildung von Erzieherinnen... 122 3.2.3 Medienpädagogik in der Weiterbildung von Erzieherinnen... 132 3.3 Variablen auf seiten der Erzieherinnen... 134 3.4 Praxis anregungen, Materialien und Maßnahmen zur Medienerziehung im Kindergarten... 143 3.4.1 Praxisanregungen und Materialien... 143 3.4.2 Praxis der Medienerziehung im Kindergarten... 151 4 Basisannahmen und Fragestellungen der Untersuchung... 155 4.1 Theoretisches Modell medienerzieherischen Verhaltens und HandeIns im Kindergarten... 156 4.2 Fragestellungen der Untersuchung... 159 5 Untersuchungsdesign, Variablen und Durchführung... 165 5.1 Untersuchungsmodule... 166 5.2 Variablen der empirischen Teilstudien... 170 5.2.1 Rahmendaten der Kindergärten... 171 5.2.2 Soziodemographie und private Mediennutzung der Erzieherinnen... 171 5.2.3 Medienerzieherische Qualifikation aus Sicht von Erzieherinnen und Lehrkräften... 172 5.2.3.1 Situation in der medienerzieherischen Ausbildung aus Sicht der Lehrkräfte... 173 5.2.3.2 Medienerzieherische Qualifikation aus Sicht der Erzieherinnen... 174 5.2.4 Kenntnisse, Ansichten und Problemwahrnehmung bezüglich Medien und kindlicher Mediennutzung... 175 5.2.5 Grundauffassungen, Problemwahrnehmung und Ansichten von Erzieherinnen zur Medienerziehung im Kindergarten... 178 5.2.6 Praxis der Medienerziehung im Kindergarten: Verhalten und Handeln... 181 5.3 Entwicklung der Erhebungsinstrumente, Durchführung und Stichproben der empirischen Untersuchungsmodule... 183 5.3.1 Repräsentativ-Befragung... 183 5.3.2 Qualitative Interviews... 184 5.3.3 Ausbilder-Befragung... 187 5.3.4 Stichprobenbeschreibungen... 188 5.3.4.1 Erzieherinnen-Befragungen... 188 5.3.4.2 Ausbilder-Befragung... 191 5.4 Auswertungsstrategien... 192 10
6 Ergebnisse der empirischen Untersuchungen... 197 6.1 Rahmendaten der Kindergärten... 198 6.1.1 Allgemeine Rahmendaten... 198 6.1.2 Medienausstattung in den Kindergärten... 201 6.2 Private Medienausstattung und -nutzung der Erzieherinnen... 204 6.2.1 Medienausstattung der Erzieherinnen... 204 6.2.2 Mediennutzung der Erzieherinnen... 205 6.2.3 Fernsehmotive der Erzieherinnen... 209 6.3 Medienerzieherische Qualifikation aus der Sicht von Erzieherinnen und Lehrkräften... 215 6.3.1 Situation in der medienerzieherischen Ausbildung aus Sicht der Lehrkräfte... 215 6.3.1.1 Strukturelle Merkmale des medienerzieherischen Lehrangebotes... 215 6.3.1.2 Inhalte der medienerzieherischen Ausbildung... 218 6.3.1.3 Medienerzieherische Konzepte... 228 6.3.1.4 Der Stellenwert einzelner Themenbereiche in Abhängigkeit vom Entstehungsjahr des aktuellen Lehrangebotes... 229 6.3.1.5 Fazit der Befragung von Lehrkräften... 230 6.3.2 Medienerzieherische Qualifikation aus der Sicht der Erzieherinnen... 232 6.3.2.1 Medienerzieherische Aus- und Fortbildung aus der Sicht der Erzieherinnen... 233 6.3.2.2 Subjektive Qualifikation zur Medienerziehung... 240 6.3.2.3 Verbesserungsbedarf und -möglichkeiten in Aus- und Weiterbildung... 244 6.3.3 Fazit zur medienerzieherischen Qualifikation... 248 6.4 Kenntnisse, Annahmen und Problemwahrnehmung bezüglich Medien und kindlicher Mediennutzung... 253 6.4.1 Kindliche Fernsehnutzung... 254 6.4.1.1 Geschätztes Fernsehnutzungsquantum drei- bis fünfjähriger Kinder in Deutschland... 254 6.4.1.2 Vermutete Lieblingssendungen drei- bis fünf jähriger Kinder... 259 11
12 6.4.1.3 Vermutete Motive des Fernsehkonsums von drei-bis fünfjährigen Kindern... 261 6.4.1.4 Informationsquellen der Erzieherinnen zu kindlichem Fernsehkonsum... 269 6.4.2 Konsumgrenzen für Kinder: Schädlichkeit und Vielsehen... 271 6.4.2.1 Schädlichkeit des Fernsehquantums... 271 6.4.2.2 Viel sehende Kinder... 274 6.4.3 Annahmen und Ansichten zu Medien... 281 6.4.3.1 Bewertungen des Fernsehens und neuerer Entwicklungen im Medienbereich... 281 6.4.3.2 Wirkungsannahmen... 288 6.4.3.3 Problematische Fernseh-Programmbereiche und Kriterien zur Sendungsbewertung im Hinblick auf Kindergartenkinder... 292 6.4.4 Multimedia... 299 6.4.5 Fazit... 302 6.5 Grundauffassungen, Problemwahmehmung und Ansichten von Erzieherinnen zur Medienerziehung im Kindergarten... 307 6.5.1 Allgemeine Grundauffassungen zur (Medien-) Erziehung... 308 6.5.2 Problembewußtsein und Problemwahrnehmung im Hinblick auf medienbedingtes oder medienbezogenes Verhalten von Kindern... 314 6.5.2.1 Medienbezogenes oder medienbedingtes Verhalten von Kindern im Kindergarten: Wahrnehmung und Bewertung durch die Erzieherinnen... 315 6.5.2.2 Vermutete Medienkompetenzdefizite bei Kindergartenkindern... 340 6.5.3 Vorstellungen und Ansichten zur Medienerziehung im Kindergarten... 344 6.5.3.1 Subjektive Wichtigkeit der Medienerziehung und die Zuständigkeit des Kindergartens... 345 6.5.3.2 Bewahrpädagogische Orientierung: Ausgrenzung von Medien im Kindergarten... 353 6.5.3.3 Definition von Medienerziehung und Ziele der Medienerziehung... 357
6.5.3.4 Selbstwirksamkeit im Hinblick auf medienerzieherische Bemühungen... 368 6.5.4 Zusammenfassung und Fazit..... 371 6.6 Medienerziehung im Kindergarten: Verhalten und Handeln... 374 6.6.1 Medienerzieherische Praxis im Kindergarten... 375 6.6.1.1 Relativer Anteil des Kindergartens an der Medienerziehung von Kindern... 376 6.6.1.2 Umsetzung des bewahrpädagogischen Konzepts... 379 6.6.1.3 Gemeinsame Mediennutzung und Initiierung medienbezogener Aktivitäten... 382 6.6.1.4 Reaktionen der Erzieherinnen auf unaufgefordertes medienbezogenes oder medienbedingtes Verhalten der Kinder... 388 6.6.1.5 Medienerzieherische Aktivitäten im Kindergarten... 399 6.6.2 Eltemarbeit zur Medienerziehung... 405 6.6.3 Fazit zur Praxis der Medienerziehung....410 6.7 Typologisierung von Erzieherinnen....412 6.7.1 Typologisierung nach Konzepten der Medienerziehung... 413 6.7.2 Multivariate Typologisierung... 422 7 Schlußfolgerungen... 437 7.1 Zusammenfassung aller Ergebnisse... 438 7.2 Experten-Workshop... 444 7.3 Schlußfolgerungen... 450 Literaturverzeichnis... 461 Anhang 1: Tabellen und Abbildungen... 483 Anhang 2: Befragungsinstrumente... 501 13