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Transkript:

Neuroradiologische Diagnostik und Therapie - Beispiele, Indikationen - Neuroradiologische Diagnostik und - therapie - Beispiele, Indikationen - Zerebrale und spinale Diagnostik und therapie - Myelographie und Myelo-CT - Computertomographie (CCT) Prof. Dr. M. Forsting, Dr. E. Gizewski, Dr. S. Göricke, PD Dr. H. Henckes (St. Katharinen-Hospital Stuttgart) Dr. C. Möller-Hartmann, PD Dr. I. Wanke - Intraarterielle DSA (digitale Subtraktionsangiographie) - Kernspintomographie (MRT) Myelographie Indirekte Darstellung des Duralsackes und der Nervenwurzeln bei V.a. spinale Einengung, z.b. Bandscheibenvorfall oder Spinalkanalstenose Kontrastmittelgabe intrathekal über eine Lumbalpunktion Punktionshöhe unterhalb des Conus medullaris, am besten LWK 4/5, LWK 5 /SWK1 oder LWK ¾ jodhaltiges wasserlösliches Kontrastmittel Hochschaukeln des KM möglich zur Darstellung von BWS und HWS zervikale Punktion nicht mehr üblich Durchleuchtungsuntersuchungen Lumbaler Bandscheibenvorfall Lumbaler Bandscheibenvorfall präop postop 1

Cranielle Computertomographie CCT Cranielle Computertomographie CCT 1a 2a 1b 3 1c 2b 1 Hirnstamm 1a Medulla oblongata (verlängertes Mark) 1b Pons (Brücke) 1c Mesencephalon (Mittelhirn) 2 Kleinhirn - Cerebellum 2a Kleinhirnhemisphären 2b Kleinhirnwurm (Vermis) 3 IV. Ventrikel Cranielle Computertomographie CCT Cranielle Computertomographie CCT 1c 3 1b 1a 1c 2a 4 3 4 2a Blut 2b 2b 1 Basalganglien 1a Nucleus lentiformis (Linsenkern) 1b Nucleus caudatus 1c Thalamus 2 Großhirnhemisphären Cerebrum 2a Marklager, weiße Substanz 2b Cortex, Hirnrinde, graue Substanz 3 Seitenventrikel 4 Falx cerebri MRT: Magnetresonanztomographie Knochenfenster 2

MRT: Magnetresonanztomographie - Keine Röntgenstrahlen, sondern Magnetstrahlung - dargestellt werden die Protonen (also die Wasserstoffmoleküle, die beim Menschen größtenteils in Form von H 2 0 vorliegen) TE= 120 ms TR= 5000 ms MRT: Magnetresonanztomographie High resolution - KOPF TE= 14 ms TE= 20 ms TR= 550 ms TR= 5000 ms - Prinzip: In ein Magnetfeld gebrachte Protonen schwingen um ihre eigene Achse; durch Einstrahlen von HF-Wellen werden die Protonen angeregt (=Resonanz) und dadurch entsprechend ihrer Konzentration dargestellt T2 TE= 60 ms TR= 7000 ms PD T1 TE= 14 ms TR= 550 ms - Vorteil: Durch Modifikation der Messparameter sind verschiedene Kontraste zu erhalten - Vorteil: Aufgrund der aufwendigen Technik sind beliebige Raumebenen möglich Inversion Recovery FLAIR T1 + KM MRT: Magnetresonanztomographie; Vorteil: verschiedene Schnittebenen ACA ACM AB ACI MR-Angiographie ACI T1 ACC AV ACC ASC ASC TBC Angiographie Mikrokatheter, Mikrokatheter, koaxial 2-3 in den F Diagnostikkatheter eingeführt Diagnostikkatheter, 5 F 3

Prinzip der DSA Gefäßanatomie Karotisstromgebiet ACC: A. carotis communis ACI ACI: A. carotis interna = ACE ACC ACE: A. carotis externa Gefäßanatomie Karotisstromgebiet Gefäßanatomie Karotisstromgebiet ACM ACA ACA ACA Acom SI ACI AV ACI: A. carotis interna SI: Karotissiphon ACA: A. cerebri anterior ACM: A. cerebri media Acom: A. communicans anterior Mediabifurkation Aa. insulares APC ACA Aopht SI ACM ACI ACI: A. carotis interna SI: Karotissiphon Aopht: A. ophtalmica ACA: A. cerebri anterior APC: A. pericallosa ACM: A. cerebri media, Aa. insulares Gefäßanatomie vertebrobasiläres Stromgebiet Akutes epidurales Hämatom AV: A. vertebralis AB: A. basilaris ACP ACP: A. cerebri posterior AB PICA: A. cerebelli posterior inferior AV AV AICA: A. cerebelli anterior inferior ASC: A. cerebelli superior 4

Subdurales Hämatom - SDH Hirnhäute Schichtaufbau Subarachnoidalblutung (SAB) Hirngefäßaneurysma Hinterer Kreislauf: Basilaris-Aneurysma Subarachnoidalblutung: Blutung aus rupturiertem Hirnarterien-Aneurysma 5

Endovaskuläre Therapie von Aneurysmen: GDC-Coils Intrazerebrale Blutung - ICB Gefäßmalformation: AV-Angiom Embolisation mit Histoacryl 6

Hirninfarkt Frühdiagnose des Hirninfarktes im MRT: Diffusionsbildgebung (DWI) Abblassung des Kortexbandes 24 h später Hirninfarkt - Mediaverschluß Hirninfarkt Therapie: Lyse mit rt-pa hyperdenses Mediazeichen Prothrombin-Aktivator-Komplex ThrombosThrombos Erythrozyt. Thrombos Abblassung der Stammganglienregion Hirninfarkt Therapie: lokale Medialyse mit rt-pa Pat., männlich, 82 J. sympt. ACI-Stenose rechts 7

Carotisstent - Technik A: Durchmesser des stenotischen ACI-Gefäßsegmentes. B: Durchmesser des normalen ACI-Gefäßsegmentes. Resultierender Stenosegrad: A/B X 100 %. Pat., männlich, 82 J. sympt. ACI-Stenose rechts Pat., männlich, 82 J. sympt. ACI-Stenose rechts Acculink, 6/8-30 Acculink, 7/10-40 Pat., männlich, 82 J. sympt. ACI-Stenose rechts Basilaristhrombose 8

Basilaristhrombose: lokale intraarterielle Lysetherapie Noch Fragen? Astrozytom Grad II Astrozytom Grad III Astrozytom Grad II Mediainfarkt 9

Differentialdiagnose Infarkt vs. Astrozytom II Astrozytom Grad IV CCT T2 T1 DWI-MRT Oligodendrogliom GBM Astro IV Toxopl.- Abszeß Kindliche Hirntumoren Medulloblastom Kindliche Hirntumoren Ependymom T2 T1 T2 10

Akustikusneurinom Metastasen Meningeom Pat., weibl., 58J. Meningeom links temporal T1 nativ KM T2 Pat., weibl., 58J. Meningeom links temporal empty triangle sign Sinusvenenthrombose 11

1 1 2 4 3 5 4 3 2 12