Die Zukunft des Älterwerdens

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Transkript:

Dieter von Lüpke Politik in der Verantwortung: Zukunftsplanung in Frankfurt am Main Referat am 16.06.2009 im Rahmen der Tagung Die Zukunft des Älterwerdens 16.Juni 2009 1

1. Wir (in Frankfurt am Main) werden älter (ohne signifikanten Anstieg des Anteils älterer Bürgerinnen und Bürger) und bunter, aber nicht weniger. 16.Juni 2009 2

Nach der Prognose von 2003 wird die Einwohnerzahl unserer Stadt bis 2020 relativ konstant bleiben (Variante langjähriger Trend ) oder leicht zunehmen (Variante Status Quo ). [Anmerkung: Die 5 Jahre alte Prognose berücksichtigt noch nicht, dass der für 2020 erwartete Wert bereits 2008 erreicht ist. Ihre Trendaussagen haben so die vorsichtigen Schätzungen gleichwohl auch heute noch Gültigkeit] 16.Juni 2009 3

10000 8000 670 000 665 000 Nach allem was wir wissen, wird der Trend zurück in die Stadt anhalten. Personen 6000 4000 2000 0-2000 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Bilanz Geburten/Sterbefälle Bilanz Zuzüge/Wegzüge Bevölkerung insgesamt * * Die sinkende Bevölkerung 2001 und 2005 resultiert aus Bereinigungen des Melderegisters 660 000 655 000 650 000 645 000 640 000 635 000 Bevölkerung insgesamt Von Ende 2001 bis heute wuchs Frankfurt um 21.000 Einwohner auf ca. 670.000. Je nach Prognosevariante wird die Zahl der rund 362.000 Frankfurter Haushalte bis 2020 zwischen 7.000 und 17.000 zunehmen vor allem weil die Haushalte kleiner werden und die Wohnfläche je Einwohner weiter wächst. Der Bedarf an Wohnungen bleibt in allen Marktsegmenten hoch. Deshalb wollen wir den Umfang von Neubau und Modernisierungen stabilisieren und möglichst erweitern. 16.Juni 2009 4

2. Prognosen sind nicht Schicksal, sondern in Grenzen durch aktives Handeln beeinflußbar. Wichtiges Planungsziel für Frankfurt am Main ist, die Wohnfunktion der Stadt auch im Verhältnis zum Umland zu stärken. Dabei geht es wesentlich um die Bereitstellung von Wohnbauland. 16.Juni 2009 5

Die Zukunft des Älterwerdens Wohnbaulandentwicklungsprogramm (WEP) 2006 16.Juni 2009 6

z.b. Westhafen 12,5 ha, 650 WE 16.Juni 2009 7

z.b. New Atterberry, New Betts 20 ha, 850 WE (ohne Motorpool) 16.Juni 2009 8

Die Zukunft des Älterwerdens z.b. Riedberg 145 ha, 6.000 WE 16.Juni 2009 9

1. Die Wohnbautätigkeit stabilisieren und verstetigen Geplant 2009 2013 10.000 neue Wohnungen (2.000 WE / a) WE 3000 3000 2500 2500 2000 2000 1500 1500 1000 1000 500 500 0 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 0 16.Juni 2009 10

3. Die Stadt will an ihren äußeren Rändern über begonnene Planungen hinaus nicht mehr wachsen. Konversion und Nachverdichtung von bereits baulich genutzten Flächen gewinnt daher zukünftig an Bedeutung. 16.Juni 2009 11

Im Wohnbaulandentwicklungsprogramm 2006 ist ausreichend Bauland für die geplanten 10.000 WE bis 2013 vorhanden. Summe der Flächenpotenziale umfasst rund 25.000 WE. 16.Juni 2009 12

z.b.: Flächenkonversion südlich Rödelheimer Landstraße 16.Juni 2009 13

z.b.: Bürostadt Niederrad 16.Juni 2009 14

4. Der soziale und kulturelle Ausgleich zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen bedarf vermehrter Anstrengungen. Neben dem Programm Aktive Nachbarschaft gewinnen Stadterneuerungsverfahren neuer Art an Bedeutung. 16.Juni 2009 15

z.b. Soziale Stadt Unterliederbach 16.Juni 2009 16

z.b. Stadtumbau Bahnhofsviertel 16.Juni 2009 17

z.b. Soziale Stadt Gallus 16.Juni 2009 18

5. Preisgünstiger Wohnungsbestand mit Belegungsrechten der Stadt Frankfurt am Main schwindet bei Zunahme des Bedarfs. Der Neubau von Sozialwohnungen muß ergänzt werden durch den Ankauf von Belegungsrechten. 16.Juni 2009 19

Entwicklung der Belegungsrechte (Schema) 45000 40000 35000 30000 künftige Entwicklung der Belegungsrechte nur 1. FW 25000 20000 15000 derzeitige Entwicklung (- 800/a) 10000 5000 0 2008 10 Jahre 20 Jahre Erwerb von Bindungen (500/a) Neubau WoFG (300/a) Mittelstandsprogramm (150/a) 16.Juni 2009 20

Eckwerte Frankfurter Programm für familien- und seniorengerechten Mietwohnungsbau Eckwerte Frankfurter Programm zur Förderung von selbst genutztem Wohneigentum Zielgruppe Familien/Paare/Alleinerziehende mit mindestens 1 Kind sowie Rentner und Pensionäre Zielgruppe Familien/Paare/Alleinerziehende mit mindestens 1 Kind Einkommensgrenzen (bereinigtes Jahreseinkommen) Stufe 1 = 40 % über WoFG 2-Pers. 27.720 3-Pers. 34.804 4-Pers. 41.888 Stufe 2 = 70 % über WoFG Einkommensgrenzen (bereinigtes Jahreseinkommen) 2-Pers. 36.520 Für jede weitere zum Haushalt gehörende Person 8.000 zusätzlich Miete Stufe 1: 35 % unter örtlicher Marktmiete Stufe 2: 15 % unter örtlicher Marktmiete Förderung Darlehenshöhe 1. Stufe = 1050 / m² Wfl + 50 / m² Wohnfläche f. Barrierefreiheit + 50 / m² Wfl. für Gemeinschaftsräume + 85 / m² Wfl. für Passivhausstandard Förderung Grundförderung = 50.000 + 5.000 einmalig ab der 3. Person + 5.000 für Passivhausstandard Höchstförderung 72.000 16.Juni 2009 21

6. Benötigen wir eine Neuausrichtung der Planungs- und Wohnungsbaupolitik an den Bedürfnissen älterer Bürgerinnen und Bürger? 16.Juni 2009 22