FPI-R Freiburger Persönlichkeitsinventar



Ähnliche Dokumente
Prof. Dr. G. H. Franke Dr. S. Jäger, M.Sc. FPI-R: FREIBURGER PERSÖNLICHKEITS- INVENTAR, REVIDIERT

FBL-R Die Freiburger Beschwerdenliste

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Berlin zu einer Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele

Intrinsisch motivierte Mitarbeiter als Erfolgsfaktor für das Ideenmanagement: Eine empirische Untersuchung

Bevölkerung mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung 2012

Verband der TÜV e. V. STUDIE ZUM IMAGE DER MPU

2. Psychologische Fragen. Nicht genannt.

Allensbach: Das Elterngeld im Urteil der jungen Eltern

«Eine Person ist funktional gesund, wenn sie möglichst kompetent mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen

Umfrage BKK Umfrage Themen: Chronisch Kranke Krankenhausversorgung. Erhebungszeitraum: Juli 2015

Tab. 5-9 Auswahl bevorzugter Ansprechpartner bei Depressionen

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Fragebogen: Abschlussbefragung

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Übungsbuch für den Grundkurs mit Tipps und Lösungen: Analysis

Die integrierte Zeiterfassung. Das innovative Softwarekonzept

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

für den Studiengang Psychologie der Technischen Universität Braunschweig

Gründe für fehlende Vorsorgemaßnahmen gegen Krankheit

FAQs zum Bachelorstudiengang Psychologie PO-Version Allgemeine Informationen zum Bachelorstudiengang Psychologie

mehrmals mehrmals mehrmals alle seltener nie mindestens **) in der im Monat im Jahr 1 bis 2 alle 1 bis 2 Woche Jahre Jahre % % % % % % %

Handbuch ECDL 2003 Basic Modul 5: Datenbank Grundlagen von relationalen Datenbanken

Hautkrebsscreening. 49 Prozent meinen, Hautkrebs sei kein Thema, das sie besorgt. Thema Hautkrebs. Ist Hautkrebs für Sie ein Thema, das Sie besorgt?

Statistische Auswertung:

Messung von Veränderungen. Dr. Julia Kneer Universität des Saarlandes

Ergebnisse der forsa-umfrage: Wie stellt sich der Autokunde den Vertrieb der Zukunft vor?

ALEMÃO. Text 1. Lernen, lernen, lernen

Deutscher Sparkassen- und Giroverband. Emnid-Umfrage Vermögensbildung für alle

Fragebogen ISONORM 9241/110-S

Zahlenoptimierung Herr Clever spielt optimierte Zahlen

Selbstcheck: Praktiziere ich einen gesundheitsförderlichen Führungsstil?

Haufe TaschenGuide 161. Eher in Rente. So geht's. von Andreas Koehler. 3. Auflage Haufe-Lexware Freiburg 2011

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

GeFüGe Instrument I07 Mitarbeiterbefragung Arbeitsfähigkeit Stand:

allensbacher berichte

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

Häufig gestellte Fragen zur Initiative Sportverein 2020

Fragebogen der IG Metall-Jugend zur Qualität der Berufsausbildung

Im Folgenden werden einige typische Fallkonstellationen beschrieben, in denen das Gesetz den Betroffenen in der GKV hilft:

Wie bewerten. LehrerInnen & SchülerInnen. die MindMatters-Materialien?

Die Lernumgebung des Projekts Informationskompetenz

Neue Arbeitswelten Bürokultur der Zukunft

Bericht über die Untersuchung zur Erblichkeit von Herzerkrankungen beim PON

Language Solutions. APEX Kosten, Qualität und Lieferpünktlichkeit. Kundenbefragung ISO 9001:2008 zertifiziert

Wege aus Krise und Hoffnungslosigkeit

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Die Theorie der Praxis. Die Welt ist so komplex, dass man sie mittels bloßer Wahrnehmung nicht erfassen kann.

Prüfungszeiten für den Studiengang Bachelor of Science in Psychologie

WORKSHOP METHODEN ZUR TEST- UND FRAGEBOGENKONSTRUKTION UND VERFAHREN DER DATENAUSWERTUNG. Prof. Dr. Nadine Spörer

Informationsveranstaltung für Eltern. lese-rechtschreibschwacher Kinder

Stellvertretenden Genehmiger verwalten. Tipps & Tricks

Sparen in Deutschland - mit Blick über die Ländergrenzen

Eine Bürokratiekostenfolgenabschätzung zum zweiten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt im Hinblick auf die Einführung einer Gleitzone

Psychologie im Arbeitsschutz

Das große ElterngeldPlus 1x1. Alles über das ElterngeldPlus. Wer kann ElterngeldPlus beantragen? ElterngeldPlus verstehen ein paar einleitende Fakten

Schritt für Schritt zur Krankenstandsstatistik

Sinn und Gesundheit. Posttraumatic Growth. Studie: Posttraumatic Growth After War

Leseauszug DGQ-Band 14-26

Private Senioren- Unfallversicherung

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

Elternumfrage Kita und Reception. Campus Hamburg

Ergebnisse der Befragung auf dem 11. Karrieretag Familienunternehmen

3 Great Place to Work Institut Deutschland

Fragen zum Übergang vom alten (150 ECTS) zum neuen (180 ECTS) Bachelorreglement (Studienplan):

Trainingsplan 16-wöchiger Trainingsplan für einen Triathlon (Volkstriathlon), Einsteiger

Politikverständnis und Wahlalter. Ergebnisse einer Studie mit Schülern und Studienanfängern

Studie: Online-Portale für Pauschalreisen Testsieger Portal AG, Hamburg, 30. September 2011

Forschungsprojekt Gesundheit und Information in der Schwangerschaft. Fragebogen zur Bewertung der Schwangerenvorsorge

Letzte Krankenkassen streichen Zusatzbeiträge

Überblick über die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung im Rahmen des Projekts Fundament Gesundheit

Aufnahmeprüfung Psychologie. Studienjahr 2014 / 2015

ZART KEIMT DIE HOFFNUNG FÜR 2005

Meinungen zur Altersvorsorge

Persönlichkeit und Persönlichkeitsunterschiede

Ein Vorwort, das Sie lesen müssen!

SchuldnerAtlas Deutschland 2013

Pflegerisiko und Pflegeversicherung Status und Potenziale aus Sicht von Versicherungsmaklern und Verbrauchern

nexum strategy ag Stampfenbachstrasse 117 CH-8006 Zürich SMC

Testungen Version 1.1. Mathematik Standards am Ende der achten Schulstufe/Hd 1/5

BU-Optimierung: Mehr Schutz für ALLE! Berufsunfähigkeit.

Persönliches Adressbuch

Leitfaden #1a. "zanox Publisher-Statistik" (next generation)

Das Schulsystem in Deutschland (Band 2, Lektion 1)

Feiertage in Marvin hinterlegen

Atmosphäre in der Schule 6 %

Lichtbrechung an Linsen

Die Invaliden-Versicherung ändert sich

FRAGE 39. Gründe, aus denen die Rechte von Patentinhabern beschränkt werden können

Fragebogen zur Masterarbeit Betriebliche Beurteilungspraxis von Auszubildenden. 1. Welcher Gruppe von Kreditinstituten gehören Sie an?

Prof. Dr. Gabriele Helga Franke TESTTHEORIE UND TESTKONSTRUKTION

emotion messen. motivation sichtbar machen. Vortrag auf der Zukunft Personal 2014 in Köln von Stefan Lapenat Motivanalyse Profi seit 10 Jahren.

Tutorium Klinische Psychologie I. Fragen zur Ausbildung und rechtlichen Grundlagen in der Klinischen Psychologie

Aussage: Das Seminar ist hilfreich für meine berufliche Entwicklung

Fragebogen zur Erhebung der Zufriedenheit und Kooperation der Ausbildungsbetriebe mit unserer Schule

Zusammenfassende Beurteilung der Unterrichtsbeispiele für Wirtschaft und Recht

Wie kann man Kreativität und Innovation fördern? Psychologische Ansätze zum Ideenmanagement

Berechnung der Erhöhung der Durchschnittsprämien

Arbeitsrecht: Neue Regelungen im Hinblick auf die Kündigung von Arbeitsverhältnissen ab dem

1. Berufsbegleitende Nachqualifizierung zum Berufsabschluß

Transkript:

FPI-R Freiburger Persönlichkeitsinventar Autoren Quelle Vorgänger-/ Originalversion Jochen Fahrenberg Rainer Hampel Herbert Selg Fahrenberg, J., Hampel, R. & Selg, H. (2001). Das Freiburger Persönlichkeitsinventar FPI. Revidierte Fassung FPI-R und teilweise geänderte Fassung FPI-A1. Handanweisung 7. Auflage. Göttingen: Hogrefe Fahrenberg, J. & Selg, H. (1970). Das Freiburger Persönlichkeitsinventar FPI. Handanweisung 1. Auflage. Göttingen: Hogrefe. (mit Gesamtform G, Parallelformen A und B, Kurzform K). Anwendungsbereich Bearbeitungszeit Kurzbeschreibung Theoretischer Hintergrund Das FPI-R ist ein Persönlichkeitsinventar für Jugendliche und Erwachsene (von 16 Jahren bis ins hohe Alter). Es kann allgemein zum Assessment von Persönlichkeitsmerkmalen und im Rahmen der klinischen Diagnostik eingesetzt werden. Das FPI-R wird von 70 % der Untersuchten in etwa 20 Minuten bzw. von 90 % in bis zu 30 Minuten ausgefüllt (Schätzung des Zeitbedarfs durch die Teilnehmer der ersten Repräsentativerhebung 1982). Durch die 138 Items dieses Fragebogens werden 12 Persönlichkeitsmerkmale erfaßt: Lebenszufriedenheit, Soziale Orientierung, Leistungsorientierung, Gehemmtheit, Erregbarkeit, Aggresssivität, Beanspruchung, Körperliche Beschwerden, Gesundheitssorgen und Offenheit sowie die beiden Sekundärfaktoren (sensu Eysenck) Extraversion und Emotionalität (Neurotizismus). Das FPI ist aus den theoretischen Interessen der Autoren an bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen entstanden. Die für das FPI ausgewählten Konstrukte haben ihre theoretische Fundierung also weder in einem spekulativen Gesamtkonzept der Persönlichkeit noch in einem faktorenanlytischen Formalismus der Datenreduktion oder dem Wunsch nach einer minimalen Zahl von allgemeinen Dimensionen. Der Ansatz ist eigenschaftstheoretisch und berücksichtigt ausgewählte Bereiche der Persönlichkeit: Emotionalität, Beanspruchung (Stress), körperliche Beschwerden und Gesundheitssorgen, Aggressivität und prosoziales Verhalten. Psychopathologische Konzepte im engeren Sinn und "klinische Skalen" wurden nicht einbezogen. Dieses Inventar soll als Beschreibungssystem mittlerer Bandbreite für verschiedene differentiell-psychologische Assessmentaufgaben dienen, deshalb enthält es zusätzlich die globalen Konstrukte E und N (Eysenck) in einer deutschen Rekonstruktion. 1

Die Skalen repräsentieren psychologische Konstrukte, die offensichtlich in den Selbstbeschreibungen der Durchschnittsbevölkerung einen herausragenden Einfluß haben. Diese Konzepte überlappen deutlich mit den Konzepten von direkten Selbsteinstufungen und Fremdbeurteilungen. Es handelt sich um robuste Dimensionen eines differentiellpsychologischen Beschreibungssystems. Die sozialpsychologischkonstruktivistischen Interpretationen (vgl. Westmeyer, 1995), daß es sich grundsätzlich um Stereotypien der Urteilsbildung und sozialen Bewertung handelt, reichen jedoch als Erklärung nicht aus. Es gibt empirische Zusammenhänge zwischen Testwerten von Persönlichkeitsinventaren und Verhaltenskriterien, d.h. zu objektiv beobachtbaren Kriterien und zu selbstprotokollierten (berichteten, aber im Prinzip empirisch prüfbaren) Kriterien und zu Statuseigenschaften (soziodemographischer, beruflicher, klinischer usw. Art). Die Testautoren haben sich in ihrer weiteren Arbeit um die Operationalisierung und Explikation dieser Konzepte bemüht (siehe u.a. Fahrenberg, 1995; siehe Myrtek, 1998a, 1998b; Selg, Mees & Berg, 1997). Es wurden jedoch keine funktionalen oder genetischen Erklärungen für die gesamte Struktur und dynamische Regulation dieser Persönlichkeitseigenschaften postuliert. Zwei Bereiche wurden durch Skalenkonstruktionen und bevölkerungsrepräsentative Normierung weiter differenziert: Freiburger Beschwerdenliste FBL-R (Fahrenberg, 1994) und Fragebogen zur Lebenszufriedenheit FLZ (Fahrenberg, Myrtek, Schumacher & Brähler, 2000). Bezug zur Psychotherapie Das FPI-R wurde zwar als Persönlichkeitsinventar mit einer mittleren Bandbreite für verschiedene Aufgaben des Assessment entwickelt, hat jedoch einen Akzentuierung im Hinblick auf Anwendungen im Bereich Psychosomatik, Psychotherapie, Rehabilitation, chronische Krankheiten, Gesundheitspsychologie. Das FPI wurde deswegen in einer größeren Anzahl von Screening-, Therapie-, Rehabilitationsund Katamnesestudien eingesetzt, z. B. über die Wirksamkeit stationärer Verhaltenstherapie (Zielke, 1993). Zahlreiche Untersuchungen gibt es auch zur Drogen- und Alkoholabhängigkeit, Straffälligkeit sowie zur Epidemiologie psychischer und psychosomatischer Störung (Übersicht siehe Fahrenberg et al., 2001). Das FPI-R erfaßt relativ überdauernde Persönlichkeitsmerkmale und eignet sich zur Veränderungsmessung nur bei Testwiederholungen in größeren Abständen (vielen Monaten, Jahren), wenn nachhaltige Veränderungen der Selbstbeurteilung erwartet werden. Das FPI-R ist aufgrund seiner wiederholten und breiten Normierung geeignet, bestimmte klinische u. a. Gruppen in wichtigen Persönlichkeitsmerkmalen mit der Durchschnittsbevölkerung (bzw. anderen interessierenden Gruppen) zu vergleichen. Entwicklung des Tests Die Differenzierung in zehn Persönlichkeitseigenschaften ist hypothetisch deduktiv und empirisch-induktiv erfolgt und durch faktoren- und item-analytische Befunde gerechtfertigt worden. Bei der Entwicklung des FPI wurden zwar faktorenanalytische Verfahren neben der itemmetrischen und clusteranalytischen Methodik verwendet, doch waren sie nur Hilfsmittel, um die Prägnanz der theoretischen Konstrukte und Skalenentwürfe zu verbessern. Die Skalen der ursprünglichen Fassung des FPI wurden 1984 bei der Revision zum FPI-R methodisch verbessert und weitere Skalen wurden hinzugefügt. Der Vergleich der beiden Repräsentativerhebungen von 1982 und 1999 zeigte, daß die 2

Struktur des FPI-R sowie testmethodische Statistiken, Reliabilitätskoeffizienten und sogar die Normwerte sehr gut reproduzierbar waren. Aufbau und Auswertung Gütekriterien Das FPI-R umfaßt 12 Skalen: Lebenszufriedenheit, Soziale Orientierung, Leistungsorientierung, Gehemmtheit, Erregbarkeit, Aggresssivität, Beanspruchung, Körperliche Beschwerden, Gesundheitssorgen und Offenheit (jeweils mit 12 Items) sowie die zwei Sekundärfaktoren Extraversion und Emotionalität (Neurotizismus) mit 14 Items. Die I- tems sind mit "stimmt" oder "stimmt nicht" zu beantworten (Beispielitem: "Ich gehe abends gerne aus"). Die Auswertung kann durch Schablonen vorgenommen werden. Zur computer-unterstützten Anwendung (Dateneingabe am PC) und Auswertung ist ein PC-Modul verfügbar. Objektivität: Das FPI-R hat als standardisierter Fragebogen eine hohe Durchführungs- und Auswertungs-Objektivität. Reliabilität: Die an der großen Normierungsstichprobe berechneten Konsistenzkoeffizienten (Cronbach's Alpha) liegen zwischen 0.73 und 0.83. Diese Koeffizienten sind für 12 bzw. 14 Items umfassende Skalen befriedigend. Höhere Koeffizienten würden zwar eine größere Homogenität (im Sinne eines geringeren Meßfehlers) anzeigen, anderseits auch Redundanz von Item-Inhalten. Stabilitätskoeffizienten liegen aus (nicht-repräsentativen) Studien vor. Im Hinblick auf den Standardmeßfehler und die Vertrauensintervalle einzelner Testwerte wären längere Skalen wünschenswert, doch wurden bei der Revision des FPI (4. Auflage) einige der ursprünglich längeren Skalen gekürzt, weil die Testanwender statt der Gesamtform FPI-G mehrheitlich die kürzeren Parallelformen A und B bevorzugten. Deshalb entschieden sich die Testautoren für die Entwicklung der im Vergleich zu FPI-G kürzeren, testökonomischen Form FPI-R. Validität: Generell läßt sich sagen, daß die Testwerte des FPI-R unter Berücksichtigung der verhältnismäßig geringen Anzahl von Items in einer für viele Anwendungszwecke (siehe oben) ausreichender Weise die individuelle Ausprägung dieser 12 Persönlichkeitseigenschaften erfassen. Aufgrund der beiden Repräsentativerhebungen 1982 und 1999 sind für diese Selbsteinstufungen vielfältige und z. T. substantielle Beziehungen, u. a. zum Lebensalter, zur Schulbildung, zur Einkommensgruppe, zum Status als Arbeitsloser, aber auch zur konfessionellen Bindung und Parteipräferenz aufgezeigt worden. In der ausführlichen Handanweisung sind die zahlreichen Beziehungen zwischen FPI-R Skalen und soziodemographischen Merkmalen und Mittelwertunterschiede zwischen Patientengruppen und anderen Vergleichsgruppen dargestellt. Diese empirischen Befunde sind nicht in einigen Koeffizienten zusammenzufassen. Testökonomie: Da zehn Persönlichkeitseigenschaften und die beiden globalen Konzepte Extraversion und Emotionalität berücksichtigt wurden und jeweils verschiedene Facetten repräsentiert sind, ist eine relativ große Bandbreite des Persönlichkeitsinventars bei dennoch befriedigender innerer Konsistenz der relativ kurzen Skalen gegeben. Einige Skalen weisen untereinander Korrelationen bis zu einer Größenordnung von etwa r = 0.45 (gemeinsame Varianz ca. 20 %) auf; es verbleibt jedoch ein großer Anteil eigenständiger und psycholo- 3

gisch-deskriptiv nützlicher Varianz. Das FPI-R kann mit 138 Items für 12 Skalen als ein relativ ökonomisches Persönlichkeitsinventar angesehen werden. Qualitätskontrolle: Das Freiburger Persönlichkeitsinventar ist das älteste der in Deutschland entwickelten mehrdimensionalen Persönlichkeitsfragebogen (Testrezension u.a. Ostendorf, 1997). Im Sinne der Qualitätssicherung psychologischer Tests wurden nach der Revision im Jahr 1982 durch die neue Repräsentativerhebung und Normierung im Jahr 1999 sowohl die Struktur und Normen überprüft als auch wichtige neue Validitätshinweise gewonnen. Eine Fortschreibung der gesammelten Erfahrungen ist beabsichtigt. Normen Literatur Autor des Beitrags Es liegen aufgrund einer erneuten bevölkerungsrepräsentativen Erhebung im Jahr 1999 Normen von 3740 Personen in den alten und den neuen Bundesländern vor. Die Normen sind nach Geschlechtszugehörigkeit und sieben (statt bisher vier) Altersgruppen gegliedert. Fahrenberg, J. (1994). Die Freiburger Beschwerdenliste (FBL).Form FBL-G und revidierte Form FBL-R. Handanweisung. Göttingen: Hogrefe. Fahrenberg, J. (1995). Biopsychologische Unterschiede. In M. Amelang (Hrsg.), Enzyklopädie der Psychologie. Serie Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung. Band 2. Verhaltensund Leistungsunterschiede (pp. 139-193). Göttingen: Hogrefe. Fahrenberg, J., Hampel, R. & Selg, H. (1994). Das Freiburger Persönlichkeitsinventar FPI. Revidierte Fassung FPI-R und teilweise geänderte Fassung FPI-A1. Handanweisung. 6.Auflage. Göttingen, Hogrefe. Fahrenberg, J., Myrtek, M., Schumacher, J. & Brähler, E. (2000). Fragebogen zur Lebenszufriedenheit (FLZ). Handanweisung. Göttingen: Hogrefe. Myrtek, M. (1998a). Gesunde Kranke - kranke Gesunde. Psychophysiologie des Krankheitsverhaltens. Bern: Huber. Myrtek, M. (1998b). Metaanalysen zur psychophysiologischen Persönlichkeitsforschung. In F. Rösler (Hrsg.), Enzyklopädie der Psychologie. Serie I Biologische Psychologie. Bereich Theorie und Forschung. Bd 5. Ergebnisse und Anwendungen der Psychophysiologie (S. 285-344). Göttingen: Hogrefe. Ostendorf, F. (1997) Freiburger Persönlichkeitsinventar Rev. Fassung (FPI-R). Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie, 18, 81-85. Selg, H., Mees, U. & Berg, D. (1997). Psychologie der Aggressivität (2. Aufl.). Göttingen: Hogrefe. Westmeyer, H. (1995) Persönlichkeitspsychologie zwischen Realismus und Konstruktivismus. In K. Pawlik (Hrsg.). Bericht über den 39. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Psychologie in Hamburg 1994 (S. 748 753). Göttingen: Hogrefe. Zielke, M. (1993). Wirksamkeit stationärer Verhaltenstherapie. Weinheim: Beltz, Psychologie Verlags Union. Prof. Dr. Jochen Fahrenberg Abteilung Persönlichkeitspsychologie Psychologisches Institut Universität Freiburg D 79085 Freiburg i. Br. email: fahrenbe@psychologie.uni-freiburg.de 4

5