KHK Prävention aus Sicht der Gender Medizin Dr. Angelika Bader Univ. Prof. Dr. Margarethe Hochleitner Was ist Gender Medizin? WAS IST GENDER MEDIZIN? Principles of Gender Specific Medicine Margarethe Hochleitner 2007 Gender Medicine = geschlechtsspezifische Medizin D.h., alle Wahrheiten der Medizinforschung werden auf ihre Richtigkeit für beide Geschlechter geprüft und ihre Auswirkung auf vorhandene Geschlechtsunterschiede dargestellt. androzentrischer naturwissenschaftlicher Wissenschaftsbegriff Der Mann ist die Norm, von Zellkultur über Tierversuch bis zum männlichen Menschen. Alle Erkenntnisse werden 1:1 ungeprüft gp auf die Frau übertragen. Frau = Variante oder kleiner Mann Dieses Modell ist diskriminierend. Ist das ein Gesundheitsrisiko? 1
SEX DIFFERENCES Y: 78 genes Y: 78 genes X: ca 1500 genes X: ca 1500 genes 7 8 Prävention Was ist das? Morgen beginne ich das neue, gesunde Leben! Aber wie? Gesundheit ist der Zustand völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Behinderung Primärprävention Sekundärprävention Weltgesundheitsorganisation 1946, 1976 2
Primärprävention Sekundärprävention Ich gestalte mein Leben so, dass mein Erkrankungsrisiko möglichst gering ist! Ich gestalte mein Leben so, dass meine Krankheit möglichst nicht fortschreitet! Prävention warum? Lebensverlängerung? Lebensqualitätverbesserung? Prävention warum? Lebensverlängerung? Lebensqualitätverbesserung? Quality of Life Quelle: www.fotosearch.de 3
Diagnosestraßen Prävention Generell? Fokussiert auf gewisse Krankheiten? Awareness Vorsorgeuntersuchungen Vorsorgeuntersuchungen in % der Bevölkerung 14 12 10 8 6 4 2 0 Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Quelle: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger Sex + Gender Differences in der Prävention Präventionsbedarf? /? Präventionsempfehlungen /? Bilder: www.clipartconnection.com 4
Todesursachen 2006 und Todesursachen Österreich 2006 Todesursachen Österreich 2006 28% 30% 33% 26% 4% 12% 3% 19% 19% 26% Herz Kreislauf Krebs (ohne B) Brustkrebs Rest Herz Kreislauf Krebs (ohne P) Prostatakrebs Rest Quelle: Statistik Austria Häufigste Todesursachen 2006 Herz (30%) Krebs gesamt (23%) - Brust (4%) - Lunge (3%) - Dickdarm (2%) Kreislauf (20%) Lungenerkrankungen (6%) Krebs gesamt (29%) - Lunge (7%) - Prostata (3%) - Dickdarm (2%) Herz (26%) Kreislauf (12%) Lungenerkrankungen (6%) Tod ist der No.1 Killer für und weltweit Quelle: Statistik Austria außer Afrika südlich der Sahara Awareness Herztote Österreich Herztod ist männlich besetzt! 18000 16000 14000 12000 10000 8000 6000 4000 2000 0 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2006 Bild: http://www.br online.de/umwelt gesundheit/thema/herz/index.xml 5
THE YENTL SYNDROME Vergleich CA 1995-2000 B. Healy New England Journal of Medicine Vol. 325, No. 4, 274-276, 1991 Frau muss erst beweisen so herzkrank zu sein wie ein Mann, um dieselbe Behandlung zu erhalten. 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 1995 2000 Die CA-Kapazität wurde ausgebaut, die Angios mehr als verdoppelt, allerdings haben die deutlich mehr profitiert (+121.2%) als die, obwohl letztere einen halb so hohen Ausgangswert hatten. Vergleich Bypass 1995-2000 Vergleich Herztod 1995-2000 160 140 120 100 80 60 40 20 0 1995 2000 Die Zahl der, die an einer Herzkrankheit verstorben sind, hat im Vergleichszeitraum um 9.5% zugenommen. Bei den n sehen wir eine Abnahme um 9.5%. 1200 1000 800 600 400 200 0 1995 2000 Die Gesamtzahlen sind im 5-Jahres-Vergleich leicht zurückgegangen, mit Auswirkungen ausschließlich auf die, die einen Rückgang um 22.2% aufweisen. Diese dramatische gegenteilige Entwicklung kann nicht einfach akzeptiert und auch nicht ausschließlich durch Steigen der Lebenserwartung sowie Rauchverhalten erklärt werden. Beschwerdedauer CA-PatientInnen 1998 kommen später zur CA. NYHA-Klasse CA-PatientInnen 1998 kommen in höherer NYHA-Klasse zur CA. 70,00% 100,00% 60,00% 50,00% 40,00% 00% 30,00% 20,00% 10,00% 0,00% akut <Jahre Jahre 80,00% 60,00% 00% 40,00% 20,00% 0,00% NYHA I NYHA II NYHA III NYHA IV 6
ESC Heart Score Prävention Herzrisikofaktoren Rauchen Hochdruck Cholesterin Zuckerkrankheit Übergewicht Bild: http://imageafter.com Bilder: www.flickr.com Bild: http://morguefile.com Margarethe Hochleitner 2007 Prävention ja! Aber wie? Lifestyle Changes Medikamente www.sxc.hu Lifestyle Changes http://imageafter.com http://imageafter.com www.sxc.hu http://morguefile.com Raucherstatistik Tirol Bild: http://imageafter.com Rauchen Public domain image Margarethe Hochleitner 2007 Bild: http://morguefile.com 7
Bewegung Ist das für mich notwendig? Körperliche Aktivität www.sxc.hu http://imageafter.com www.mayoclinic.com http://morguefile.com Body Mass Index Abbildung S. Kaser AIM Ernährungspyramide 8
Prävention ja! Aber wie? Lifestyle Changes Medikamente Bild: http://morguefile.com Medikamente - Körpergröße, Gewicht - Fett-, Wasseranteil, Muskelmasse - Enzymunterschiede: schnellerer Abbau - Hormonschwankungen Zyklus, Menopause - Medikamentenresorption und Ausscheidung Medikamente und Medikamente Bild: http://morguefile.com Geschlechtsunterschiede in Wirkung Geschlechtsunterschiede in Testung Geschlechtsunterschiede in Verordnung Geschlechtsunterschiede in Compliance Dresser R: Wanted: single, white male for medical research. Hastings Cen Rep 1992; 22: 24-29. WANTED SINGLE WHITE MALE FOR MEDICAL RESEARCH Die Aspirin-Story Rosen, M.R. & Pham, T. (2004): Impact of Gender on the Response to Cardioactive Drugs. IN: Legato, M.J. (Ed.): Principles of Gender Specific Medicine, Vol. 1, p. 242. U.S. Physicians Study 1990 Aspirin verringert das Herzinfarktrisiko signifikant Studie wurde aus ethischen Gründen abgebrochen in der Folge war Aspirin i das weltweit meistgekaufte Medikament ABER: ASPIRIN WURDE AN KEINER EINZIGEN FRAU GETESTET! Manson JE, Grobbee DE, Stampfer MJ. Aspirin in the primary prevention of angina pectoris in a randomized trial of United States physicians. Am J Med 1990; 89: 772-776. 9
Schwartz JB (2004): Drug Metabolism. IN: Legato MJ (Ed.): Principles of Gender Specific Medicine, Vol.2, p.826. Bassuk, S.S. & Manson, J.E. (2004): Gender and Margarethe Its Impact on Hochleitner Risk Factors for Cardiovascular Disease. IN: Legato, M.J. (Ed.): Principles of Gender Specific Medicine, Vol. 1, p. 199. DANKE FÜR IHR INTERESSE AN GENDER MEDICINE 10