Geisteswissenschaft Ann-Kathrin Thoennes Die Geschichte der Reisebüros Studienarbeit
Otto-Friedrich-Universität Bamberg Lehrstuhl für Volkskunde/Europäische Ethnologie S: Reiselust. Tourismus und Urlaubskultur als volkskundliche Forschungsfelder Die Geschichte der Reisebüros Ann-Kathrin Thoennes SoSe 2006 Hochschulsemester: 05 Fachsemester: 04 HF: Dipl. Germanistik/Journalistik NF: Volkskunde/Europäische Ethnologie
Inhalt Einleitung S. 3 1. Was ist ein Reisebüro? S. 4 2. Vorstufen der heutigen Reisebüros S. 6 2.1 Altertum S. 6 2.2 15. und 16. Jahrhundert S. 6 2.3 17. Jahrhundert S. 7 2.4 18. Jahrhundert S. 8 2.5 19. Jahrhundert S. 8 3. Thomas Cook S. 9 3.1 Der Beginn der Tätigkeit Cooks als Reiseveranstalter S. 9 3.2 Cooks Zielgruppen S. 9 3.3 Cooks wichtigste Leistungen S. 10 4. Die Entwicklung der Reisebüros in Deutschland S. 12 4.1 Vor dem Ersten Weltkrieg S. 12 4.2 Die Zwischenkriegszeit S. 13 4.3 Während des Zweiten Weltkriegs S. 15 4.4 Nach dem Zweiten Weltkrieg S. 15 5. Die deutsche Reisebürobranche heute S. 16 5.1 Allgemeines S. 16 5.2 Der Einfluss des Internets auf stationäre Reisebüros S. 17 5.3 Online-Reisebüros S. 18 Schluss: Die Zukunft der Reisebüros S. 20 Bibliographisches Verzeichnis S. 22 2
Einleitung Der Mensch kann auf Dauer nicht untätig in seinen eigenen vier Wänden verweilen. Noch nie in der Geschichte des modernen Tourismus reisten so viele so viel. Reisen gilt als die populärste Form von Glück. Reisen ermöglicht Orts-, Szenen- und Rollenwechsel. Reisen bietet die Chance, zeitweilig die Seele vom Alltagsballast zu befreien. 1 Das Reisen ist vermutlich so alt wie die Menschheit selbst. Die Motivationen dafür waren und sind vielfältig. Reisten die Menschen zunächst vor allem zu Handelszwecken 2, so scheinen sie heute in erster Linie tatsächlich auf der Suche nach der populärste[n] Form von Glück zu sein. Wie sie diese finden, ist ihnen selbst überlassen. Strandurlaub in der Karibik? Trekkingreise in Chile? Wüstenexpedition in Mauretanien? Oder Schneeschuhwanderung in den Allgäuer Alpen? 3 Das Angebot scheint unendlich. Es gibt heute kaum ein Bedürfnis, das nicht erfüllt werden könnte. Gerade deshalb wird es immer schwieriger, den Überblick über den Reisemarkt zu behalten. Welches Angebot kann ich bei welchem Veranstalter zu welchem Preis buchen? Fragen, die oft nur Profis beantworten können. Deshalb beginnt ihre Reise für viele Menschen mit dem Gang ins Reisebüro. Dass es nicht schon immer Institutionen gab, die Reisende berieten und ihnen bei der Organisation, Planung und Durchführung der Reise halfen, liegt auf der Hand. Seit wann aber gibt es Reisebüros und wie haben sie sich bis heute entwickelt? Das ist die Leitfrage der vorliegenden Arbeit, die sich mit der Geschichte der Reisebüros auf möglichst übersichtliche und vielseitige Weise auseinander zu setzen versucht. Gerade in volkskundlicher Hinsicht handelt es sich dabei um ein überaus ergiebiges und interessantes Thema, ist doch das Reisebürogewerbe eng mit der Lebenswelt des Menschen, mit dem wirtschaftlichen Geschehen, dem sozialen und gesellschaftlich-kulturellen Wandel sowie der technischen Entwicklung verknüpft. 4 Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich zunächst mit der Frage, was ein Reisebüro überhaupt ist, wie es definiert werden kann, welche Differenzierungsmöglichkeiten es gibt. Im nächsten Abschnitt geht es um die Vorstufen der heutigen Reisebüros. Wann ist eine reisebüroähnliche Tätigkeit erstmals nachweisbar? Welche kulturellen Hintergründe sind erkennbar? Welche Aufgaben hatten die Vorläufer der heutigen Reisebüros? 1 Opaschowski, Horst W.: Tourismus. Systematische Einführung. Analysen und Prognosen. 2., völlig neu bearbeitete Auflage (=Freizeit- und Tourismusstudien 3). Opladen 1996, S. 5. 2 Vgl. Fuss, Karl: Geschichte der Reisebüros (=Schriftenreihe des Deutschen Reisebüro-Verbandes 8). Darmstadt 1960, S. 11. 3 Die angeführten Reisen werden tatsächlich auf der Internetseite www.erlebnisreisen-weltweit.de angeboten. 4 Vgl. Deutscher Reisebüro-Verband e.v. (Hg.): Grundlagenuntersuchung über das Reisemittlergewerbe. Probleme Orientierungshilfen Lösungsansätze. Erstellt von der Unternehmensberatung Tourproject Wegele KG im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft. Melsungen 1982, S. 25. 3