LANDSCHAFTSPFLEGERISCHER BEGLEITPLAN

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11.1.2 VORKOMMEN ANHANG II-ARTEN FFH-RL Inhaltsverzeichnis 1 Vorbemerkungen... 2 2 Methodik... 2 3 Selektion potenzieller Vorkommen sonstiger Anhang II-Arten... 2 Abkürzungsverzeichnis BNatSchG Bundesnaturschutzgesetz FFH-RL Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie LBP Landschaftspflegerischer Begleitplan MULEWF Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz RLP Rheinland-Pfalz Tabellenverzeichnis Tab. 1: Arten des Anhang II FFH-RL - Habitatansprüche, Verbreitung und potenzielle Vorkommen im Vorhabensbereich; eigener Entwurf... 4 Seite 1

1 VORBEMERKUNGEN Neben den im Fachbeitrag Artenschutz (Register 1.2) zum Vorhaben untersuchten europäischen Vogelarten und Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie sind vor dem Hintergrund des Umweltschadensgesetzes i. V. m. 19 BNatSchG - (Schäden an bestimmten Arten und natürlichen Lebensräumen) im Rahmen der Eingriffsregelung des LBP auch alle sonstigen Arten des Anhang II der FFH-RL zu berücksichtigen. Es handelt sich dabei um die Arten, die nicht gleichzeitig im Anhang II und IV der FFH-Richtlinie aufgeführt sind und damit nicht unter den strengen Artenschutz des 44 BNatSchG fallen. Die Dokumentation, dass diese Arten im Rahmen des vorliegenden LBPs berücksichtigt wurden, ist Gegenstand der folgenden Ausführungen. 2 METHODIK Methodisch erfolgt zunächst eine Selektion der sonstigen Anhang II-Arten im Hinblick auf potenzielle Vorkommen. Die Selektion erfolgt aufgrund vorliegender Angaben zu Vorkommen, der Lebensraumansprüche und der geografischen Verbreitung. Sofern Vorkommen von Arten nicht von vornherein ausgeschlossen werden können, werden diese unter Berücksichtigung der im LBP vorgesehenen Maßnahmen zur Eingriffsvermeidung einzelartbezogen hinsichtlich möglicher Betroffenheit untersucht. 3 SELEKTION POTENZIELLER VORKOMMEN SONSTIGER ANHANG II-ARTEN Bei den Arten des Anhang II der FFH-RL, die nicht gleichzeitig im Anhang IV der FFH-RL aufgeführt und damit im Fachbeitrag Artenschutz berücksichtigt sind, handelt es sich um insgesamt sechs Arten der Artengruppen Fische, Käfer, Schmetterlinge, Krebse und Weichtiere. Ausgewertet wurden die potenziell vorkommenden Arten des Messtischblattes 5611 (Koblenz). Die Artenangaben basieren auf den Artensteckbriefen für die Anhang II-Arten des MULEWF RLP 1. Eine Zusammenstellung der Arten, zusammen mit Angaben zur Gefährdung, zum Erhaltungszustand in RLP, zu den Habitatansprüchen und zur Verbreitung in RLP befindet sich in der folgenden Tabelle 1. 1 MULEWF RLP 2013: Übersicht über die Artensteckbriefe für die Zielarten der Europäischen Flora- Fauna-Habitat-Gebiete (FFH) in Rheinland-Pfalz. Im Internet unter: http://www.naturschutz.rlp.de/?q=node/67 (Abruf am 16.07.2013). Seite 2

Aufgrund der Seltenheit der Mehrzahl der Arten, der sehr spezifischen Habitatansprüche und/oder der eingeschränkten Verbreitung kann das Vorkommen fast aller Arten im Untersuchungsgebiet sowie analog eine Beeinträchtigung durch das Vorhaben ausgeschlossen werden. Dieser Ausschluss, zusammen mit dem Ausschlussgrund, kann ebenfalls der folgenden Tabelle 1 entnommen werden. Seite 3

Tab. 1: Arten des Anhangs II FFH-RL - Habitatansprüche, Verbreitung und potenzielle Vorkommen im Vorhabensbereich; eigener Entwurf Artengruppe/Art Gefährdung* EHZ** Lebensraumansprüche Vorkommen in RLP potenzielle Vorkommen im Untersuchungsgebiet Fische und Rundmäuler Groppe (Cottus gobio) Käfer 2/* FV/FV besiedelt sommerkühle und sauerstoffreiche Bäche und Flüsse der Forellen- und Äschenregion mit grobkiesigen bis steinigen Bodensubstraten sowie stehende Gewässer; hohe Ansprüche an Wasserqualität und Lebensraum, Gewässer muss abwechslungsreiche Morphologie aufweisen, da die einzelnen Altersklassen unterschiedliche Ansprüche an Boden und Fließgeschwindigkeiten stellen, benötigt werden ausreichende Versteckmöglichkeiten zwischen Steinen von allen Fischarten der FFH-RL die häufigste Art in RLP, besiedelt v. a. die sommerkühlen Fließgewässer in den höheren Mittelgebirgslagen von Eifel, Hunsrück, Westerwald und Pfälzerwald; fehlt in den sommerwarmen Bächen des Oberrhein-Tieflandes Eremit (Osmoderma eremita) k.a./2 xx/u2 lichte Wälder oder (beweidete) Hutewälder mit alten, dicken Baumstämmen; bevorzugt alte Einzelbäume, die bereits große, mit feuchtem Mulm gefüllten Höhlen aufweisen; Baumarten: Eichen, Linden, alte Kopfweiden, Buchen, verschiedene Obstbäume, Esche, Kastanie und Walnuss drei Fundorte in RLP: bei Eppenbrunn im Pfälzerwald, im Bienwald und im Urwald bei Taben-Rodt an der Saar Seite 4

Artengruppe/Art Hirschkäfer (Lucanus cervus) Schmetterlinge Gefährdung* k.a./2 EHZ** Lebensraumansprüche Vorkommen in RLP xx/u1 alte Eichen- und Eichenmischwälder sowie Buchenwälder mit Totholz bzw. absterbenden Althölzern in südexponierter bzw. wärmebegünstigter Lage; sekundär auch in alten Parkanlagen, Gärten und Obstplantagen; ortstreu, geringe Tendenz zur Ausbreitung; Eiablage in der Erde an Wurzeln lebender Bäume (v. a. an Eichen und anderen Laubbaumarten); entscheidend sind der Zersetzungsgrad und die Feuchtigkeit des Holzmulms sowie die Anwesenheit spezifischer Pilze Verbreitungsschwerpunkte in RLP sind das Oberrhein-Tiefland, die Pfalz und der Niederwesterwald, mehrere Vorkommen im Bereich von Mittelrhein, Mosel, Nahe und Lahn; für große Bereiche von RLP liegen keine Nachweise vor, teilweise handelt es sich hierbei um natürliche Verbreitungslücken, vielfach aber auch um Datenlücken potenzielle Vorkommen im Untersuchungsgebiet ( Skabiosen- Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) Spanische Flagge (Euplagia quadripunctaria) 2/2 U2/U2 besiedelt blütenreiche Magerrasen und Feuchtwiesen in Mittelgebirgslagen, bevorzugt lückige kurzrasige Vegetationsbestände entweder auf Feuchtgrünland oder auf Trockenstandorten */V FV/FV besiedelt unterschiedlichste Biotope: neben trockenen und sonnigen auch feuchte und halbschattige Standorte; Lebensräume sind warme Hänge, felsige Täler, sonnige Waldsäume, Lichtungen und Fluss- und Bachränder, sekundär auch Felsböschungen an Straßen und Schienenwegen, Schlagfluren, Weinbergsbrachen und Steinbrüche in RLP in mehreren Naturräumen vorkommend, aber nur noch wenige Fundorte bekannt; größere Vorkommen im Westerwald und im Pfälzisch- Saarländischen Muschelkalkgebiet im Raum Zweibrücken; in Eifel und Hunsrück nur noch einzelne aktuelle Funde Verbreitungsschwerpunkt in RLP in den Weinbaulandschaften und Flusstälern, weil entlang dieser Täler der Mosaikcharakter von Habitatstrukturen meist besonders stark ausgeprägt ist Seite 5

Artengruppe/Art Gefährdung* EHZ** Lebensraumansprüche Vorkommen in RLP potenzielle Vorkommen im Untersuchungsgebiet Krebse Steinkrebs (Austropotamobius torrentinum) 3/2 xx/u1 in schnell durchströmten, struktur- und sauerstoffreichen, sommerkühlen Bachoberläufen; benötigt ein stabiles, kiesigsteiniges Substrat in das unter Steinen, Wurzeln oder Totholz Höhlen gegraben werden sowie gute Wasserqualität Schwerpunkte in RLP sind die kleinen Bäche in den Höhenlagen im Bereich des Mittelrheines, der Mosel und des Pfälzerwaldes; einzelne und isolierte Vorkommen im Einzugsgebiet des Rheins bilden die nordwestliche Verbreitungsgrenze Weichtiere Gemeine Flussmuschel (Unio crassus) [1]/1 U2/U2 besiedelt Niederungsbäche sowie Flüsse und Ströme, dringt aber auch in kleinen Bächen bis in den Oberlauf vor; benötigt klares, sauerstoffreiches Wasser über kiesig-sandigem Grund mit geringem Schlammanteil; bewohnen ufernahe Flachwasserbereiche mit etwas feinerem Sediment, zwischen Erlenwurzeln in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet in starkem Rückgang; in RLP in der oberen Our; weitere Vorkommen existieren in Mittel- und Oberrhein, Mosel und Nahe, Nister, Saynbach und Wied im Westerwald * Gefährdung: 1 vom Aussterben bedroht V Vorwarnliste 2 stark gefährdet * nicht gefährdet 3 gefährdet 3/2 Gefährdung in Rheinland-Pfalz/in Deutschland ** Erhaltungszustand in RLP gem. LBM Rheinland-Pfalz (Stand: 03.02.2011): FV günstig xx unbekannt U1 ungünstig-unzureichend U/U Erhaltungszustand in Rheinland-Pfalz/in Deutschland U2 ungünstig-schlecht Seite 6

Entsprechend der Selektion in der Tabelle 1 kann das Vorkommen der Groppe (Cottus gobio), des Eremits (Osmoderma eremita) des Hirschkäfers (Lucanus cervus), des Skabiosen-Scheckenfalters (Euphydryas aurinia), der Spanischen Flagge (Euplagia quadripunctaria), des Steinkrebses (Austropotamobius torrentinum) und der Gemeinen Flussmuschel (Unio crassus) im Untersuchungsgebiet und im nahen Umfeld ausgeschlossen werden. Seite 7