Wann wird Berufskleidung zur Schutzkleidung?
Arbeitskleidung ist eine Kleidung, die bei der Arbeit getragen wird: Anstelle in Ergänzung oder zum Schutz der Privatkleidung keine spezifische Schutzfunktion gegen schädigende Einflüsse
Berufskleidung ist eine berufsspezifische Arbeitskleidung Wird als Standes- oder Dienstkleidung getragen Uniform Richterrobe Sie ist keine Kleidung mit spezifischer Schutzfunktion.
Schutzkleidung ist eine persönliche Schutzausrüstung, die Rumpf Arme Beine vor schädigenden Einwirkungen bei der Arbeit schützen soll. verschiedene Ausführungen der Schutzkleidung können gegen eine oder mehrere Einwirkungen schützen
Schutzkleidung im medizinischen Bereich ist jede Kleidung, die dazu bestimmt ist, Versicherte vor schädigenden Einwirkungen bei der Arbeit oder deren Arbeits- oder Privatkleidung vor der Kontamination durch (biologische) Arbeitsstoffe zu schützen. Siehe insbesondere Abschnitt 4.3.16 Schutzkleidung im medizinischen Bereich BG-Regel Einsatz von Schutzkleidung (BGR 189)
Schutzkleidung im medizinischen Bereich Soll verhindern, dass Kleidung (auch Berufs- oder Arbeitskleidung) mit Mikroorganismen kontaminiert wird und durch Verschleppen unkontrollierbare Gefahren entstehen.
Infektionsschutz Personalschutz Patientenschutz BioStoffV TRBA 250 UVV IfSG
Rechtsgrundlagen und Standards IfSG BioStoffV TRBA 250 RKI-Richtlinie UVV, Regeln der BG Statements von Fachgesellschaften
BioStoffV u. TRBA 250 Bedeutung der Schutzstufen in der Arztpraxis / Krankenhaus / Pflegeheim Gefährdungsbeurteilung nach BioStoffV Festlegung von Schutzstufen in Abhändigkeit von: der Tätigkeit der Risikogruppe der Erreger der Dauer und Art der Exposition der Übertragungswege
BioStoffV u. TRBA 250 Bedeutung der Schutzstufen in der Arztpraxis / Krankenhaus / Pflegeheim Risikogruppe 2: können Krankheit beim Menschen hervorrufen können Gefahr für Beschäftigte darstellen Verbreitung in der Bevölkerung unwahrscheinlich wirksame Vorbeugung Behandlung normalerweise möglich Risikogruppe 3: können schwere Krankheit beim Menschen hervorrufen können ernste Gefahr für Beschäftigte darstellen Gefahr einer Verbreitung in der Bevölkerung kann bestehen normalerweise wirksame Vorbeugung / Behandlung möglich.
BioStoffV u. TRBA 250 Bedeutung der Schutzstufen in der Arztpraxis / Krankenhaus / Pflegeheim Risikogruppe 2: E. coli Hepatitis A Virus Aspergillus fumigatus Risikogruppe 3: Mycobacterium tuberculosis Hepatitis B Virus, Hepatitis C Virus HI Virus
BioStoffV u. TRBA 250 Bedeutung der Schutzstufen in der Arztpraxis / Krankenhaus / Pflegeheim Beispiele für Tätigkeiten der Schutzstufe 1 Röntgenuntersuchung (ohne KM) Ultraschalluntersuchungen EKG- und EEG-Untersuchungen
BioStoffV u. TRBA 250 Bedeutung der Schutzstufen in der Arztpraxis / Krankenhaus / Pflegeheim Beispiele für Tätigkeiten der Schutzstufe 2 Punktionen, Injektionen, Blutentnahme Wundversorgung Operieren, Instrumentieren, Intubation, Extubation Absaugen respiratorischer Sekrete
BioStoffV u. TRBA 250 Bedeutung der Schutzstufen in der Arztpraxis / Krankenhaus / Pflegeheim Weitere Beispiele der Schutzstufe 2 Umgang mit benutzten Instrumenten (Kanülen) Pflege von inkontinenten Patienten Entsorgung von potenziell infektiösen Abfällen Reinigung und Desinfektion von kontaminierten Flächen und Gegenständen Reparatur / Wartung / Instandsetzung von kontaminierten medizinischen Geräten
BioStoffV u. TRBA 250 Bedeutung der Schutzstufen in der Arztpraxis / Krankenhaus / Pflegeheim Schutzstufe 1 (Auszug): Händewaschplätze gesonderte Toiletten Abfallbehältnisse für spitze oder scharfe Gegenstände Aerosolminimierung PSA (Handschuhe, Schutzkittel) Schutzkleidung trennen (Heimwäsche verboten!) Hygieneplan
BioStoffV u. TRBA 250 Bedeutung der Schutzstufen in der Arztpraxis / Krankenhaus / Pflegeheim Schutzstufe 2 zusätzlich (Auszug): Oberflächen wasserdicht Armaturen ohne Handberührung sichere Instrumente weitere PSA (Mund-, Gesichts-, Fußschutz) Zugangsbeschränkung ArbmedVorsorgeU (Impfung) Schutzstufe 3 zusätzlich (Auszug): Schleusen o.ä. FFP 2 / 3
Wenn keine gesetzliche Verpflichtung besteht? AG + AN können Vereinbarungen (Arbeitsvertrag, Betriebsvereinbarung) über die Arbeitskleidung treffen, die dann der AN während der Arbeitszeit zu tragen hat. Für AG ist Arbeitskleidung immer interessant, wenn einheitliches Erscheinungsbild eine einheitliche Darstellung des Unternehmens nach außen Möglich: Kleiderordnung bestimmte Vorgaben zur Kleidung (Dresscode) Je nach Vereinbarung Beschaffung der Kleidung dem AN überlassen oder AG stellt die Kleidung zur Verfügung und dies wird z.b. mit dem Gehalt verrechnet (Kleidergeld).
Take home message Immer dann, wenn die konkrete Gefahr besteht, dass Arbeitskleidung kontaminiert wird oder kontaminiert wurde, ist sie wie Schutzkleidung zu behandeln!