Kreistagsdrucksache Nr.:(KT) 333/2013 Anlage 1 Az.: 012.3; 792.1 Datum: 10. Juni 2013 Betreff: Touristische Zusammenarbeit 'Nördliches Baden-Württemberg' (zwischen Neckar und Main) Beratungsfolge Termin Status Kreistag 17.07.2013 öffentlich Beschlussantrag: 1. Von der touristischen Zusammenarbeit im Nördlichen Baden-Württemberg wird zustimmend Kenntnis genommen. 2. Die für die touristische Zusammenarbeit anfallenden jährlichen 12.000 Euro werden erstmals im Kreishaushalt 2014, Ergebnishaushalt, Teilhaushalt 5 Tourismus, etatisiert. Zur anteiligen Finanzierung wird der Ansatz für die Wirtschaftsförderung um 8.000 Euro verringert. 3. Die Interessen des Main-Tauber-Kreises werden unter der Destinationsbezeichnung Liebliches Taubertal wahrgenommen. Der Vorsitzende des Kreistages
- 2-1. Sachverhalt Der touristische administrative Aufbau in Deutschland ist wie folgt geregelt: Bundesebene: Länderebene: Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) sowie Deutscher Tourismusverband TV Baden-Württemberg bzw. die Tourismusmarketing GmbH Baden- Württemberg oder Bayern Tourismus Marketing GmbH Regionalebene: Schwarzwald, Bodensee oder Franken Landschaftsbezogene Ebene: Tourismusverband "Liebliches Taubertal" Die touristische Regionalebene für das nördliche Gebiet des Bundeslandes Baden-Württemberg wurde bis zum 31. Dezember 1999 durch den Tourismusverband Neckarland-Schwaben wahrgenommen. Zum genannten Datum wurde diese touristische Vereinigung aufgelöst. Der Main-Tauber-Kreis und der Tourismusverband "Liebliches Taubertal" haben deshalb beschlossen, dem touristischen Regionalverband Franken mit Sitz in Nürnberg beizutreten. Dieser Beitritt erfolgte zum 01. Januar 2000 und hat sich sehr bewährt. Seit dieser Zeit ist das Liebliche Taubertal gleichberechtigter Gebietsausschuss in diesem erfolgreichen touristischen Verband. Seit dem Jahr 2000 unterstützt das Land Baden-Württemberg in Folge der Auflösung des Tourismusverbandes Neckarland-Schwaben die touristischen Gemeinschaften im nördlichen Baden-Württemberg nur über Projektförderungen. Ein Nachteil im Vergleich zu den Regionalebenen, beispielsweise Schwarzwald oder Bodensee, die neben der Projektförderung auch touristische Basismittel für den Vertrieb und das Marketing erhalten. Das Liebliche Taubertal konnte über die Projektförderung zahlreiche touristische Angebote entwickeln. Beispielsweise erwähnt werden: Main-Tauber-Fränkischen Rad-Achter Regio-Radeln Rundwanderkonzept Jakobswanderweg Wasserspaß an Main und Tauber Wohnmobiltour Campingführer Reiterferien Weinverführer Neben der Projektförderung war es Wunsch der touristischen Gemeinschaften im nördlichen Baden-Württemberg, ebenfalls touristische Basismittel zu erhalten. Dies wäre wichtig, da rund 2/3 des jährlichen Arbeitsvolumens im Vertrieb und Marketing zu erledigen ist. Das Land Baden-Württemberg, vertreten durch das Ministerium Ländlicher Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, hat für die Gewährung von Basismitteln vorgegeben, eine schriftliche Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen den touristischen Organisationen im nördlichen Baden-Württemberg abzuschließen. So soll eine kontinuierliche Zusammenarbeit gewährleistet werden. Diese vertragliche Vereinbarung wurde am 07. Januar 2013 unterzeichnet und ist als Anlage beigefügt.
Ziel der touristischen Zusammenarbeit: Da zwischen Neckar und Main für die Landschaften Kurpfalz, Kraichgau-Stromberg, Heilbronner Land, Hohenlohe, Hohenlohe-Schwäbisch Hall, Odenwald und Liebliches Taubertal keine Destinationsbezeichnung besteht, wird angelehnt an die Landesaussage mit Wir sind Süden agiert. Hierzu werden die Themen und Radsüden Wandersüden umgesetzt. In Print- und digitalen Medien wird eine Auswahl der in den jeweiligen Landschaften vorhandenen Rad- und Wanderwege dargestellt. Diese Aussagen werden über die klassischen und über die digitalen Vertriebswege (Internet, Apps, Social Media) den Gästen näher gebracht. Über diese touristische Zusammenarbeit sollen vor allem zusätzliche touristische Märkte bearbeitet werden. Insbesondere die Europäischen Nachbarländer (Niederlande, Belgien, Schweiz und Österreich) befinden sich im Fokus dieser Aktivitäten. Darüber hinaus werden ergänzend auch weitere deutsche Quellgebiete beworben. Sobald die Themen Radsüden und Wandersüden aufbereitet sind, werden die Bereiche: sowie Kultursüden Weinsüden angegangen. So in einer Landschaft wegen fehlender Voraussetzung (nicht überall wächst beispielsweise Wein) ein Thema nicht zutifft, erfolgt die Zusammenarbeit in kleineren Einheiten innerhalb des Gesamtgebietes. Zusammenfassung: Die Zusammenarbeit im nördlichen Baden-Württemberg ist auf Kontinuität ausgelegt. Der Zusammenschluss ist die Ansprechebene für die Tourismusmarketing GmbH Baden- Württemberg bzw. das Land Baden-Württemberg. Die Interessenwahrnehmung beim Land Baden-Württemberg für die Landschaften wird durch das Heilbronner Land wahrgenommen. Der Zusammenschluss ist eine Ergänzung zu den weiterhin wahrgenommenen landschaftsbezogenen Aufgaben. Die jeweiligen landschaftsbezogenen Organisationen (Tourismusverband / Touristikgemeinschaften) stärken weiterhin ihre Marken. Der TV Liebliches Taubertal wird weiterhin seiner bisherigen Aufgabenstellung nachkommen. Ebenso wird die Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Franken über die Ländergrenzen hinweg fortgesetzt.
Der Main-Tauber-Kreis arbeitet zur Stärkung des touristischen Geschehens weiterhin zweigleisig und bringt sich sowohl in die baden-württembergischen als auch bayerischen Organisationen ein. 2. Finanzielle Auswirkungen Um diese Vorhaben im nördlichen Baden-Württemberg dauerhaft realisieren zu können, ist ein jährliches finanzielles Budget nötig. Dieses Budget wird aus Fördermitteln des Landes Baden-Württemberg und aus den einzelnen Landschaften finanziert. Das Land Baden-Württemberg bringt 60 % der ursprünglich für landschaftsübergreifende Projekte zur Verfügung gestellten Landesmittel ein. Die verbleibenden 40 % dieser Landesmittel können weiterhin von den touristischen Gemeinschaften für Projekte genutzt werden. Die erwähnten 60 % entsprechen In gleicher Höhe bringen sich die sieben Landschaften mit jeweils 1/7 = 12.000 Euro gesamt ein. Es ergibt sich somit ein Jahresbudget von 84.000 Euro. 84.000 Euro 168.000 Euro. Im Jahr 2013 erwirtschaften der Main-Tauber-Kreis und der Tourismusverband "Liebliches Taubertal" aus den für den Tourismus eingestellten Ansätzen die nötigen 12.000 Euro. Hierzu werden Projekte, wie Nachdruck, Anpassungen bzw. Vertriebsmaßnahmen auf das nächste Jahr geschoben bzw. ausgesetzt. Auf Dauer können die 12.000 Euro wegen des bestehenden Aufgabenumfangs nicht erwirtschaftet werden. Es wird deshalb gebeten, ab dem Haushaltsjahr 2014 die 12.000 Euro in den Kreishaushalt einzustellen. Die touristische Werbung kommt den Städten und Gemeinden über das Gästeaufkommen zu Gute. Zur Deckung wird vorgeschlagen, den Ansatz Wirtschaftsförderung um 8.000 Euro zu senken. So ergibt sich für den Main-Tauber-Kreis netto eine Mehrbelastung von 4.000 Euro. Die Kürzung des Wirtschaftsförderansatzes ist möglich, da in 2013 ein großer Teil der Basisaussagen (Standortbroschüre, Strukturdatenflyer) geschaffen werden und diese Aufgaben 2014 nicht mehr anfallen.
Bearbeitungsblatt Federführendes Dezernat/Amt Dezernat 3 (Bezeichnung des Dezernates oder Amtes) abgezeichnet durch/am Stelle Handzeichen Datum Bemerkungen D 3 AL 31 Mitzeichnung durch/am Stelle Handzeichen Datum Bemerkungen D 1 z.d.a. Geschäftsstelle Kreistag (verbleibt bei der Originalvorlage)