Praktische Berufsorientierung in überbetrieblichen Berufsbildungsstätten

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Transkript:

MANFRED FISCHEDICK (Bildungszentren des Baugewerbes e.v. Düsseldorf) Praktische Berufsorientierung in überbetrieblichen Berufsbildungsstätten (ÜBS) Abstract Die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze ist derzeit nicht mehr das größte bildungspolitische Problem. Ob aber eine Ausbildung zum Erfolg für alle Beteiligten führt und geeignete Bewerber den passenden Betrieb finden, bleibt weiterhin eine Herausforderung. Über ihr Tochterunternehmen 1,2,3 Azubi-fit ggmbh setzen sich die Bildungszentren der Bauwirtschaft das Ziel, motivierte und engagierte junge Menschen für eine duale Ausbildung in der Bauwirtschaft zu gewinnen und eine passgenaue Vermittlung zu den potenziell interessierten Ausbildungsbetrieben herzustellen. Dazu werden Aktivitäten wie zum Beispiel das vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) geförderte Projekt Berufsorientierung in überbetrieblichen Ausbildungsstätten, GirlsDay`s und jährliche Baujob-Castings durchgeführt. Zugleich erhalten die Betriebe eine kostenfreie und neutrale Hilfestellung, ihre Bewerber auf deren Eignung für einen Bauberuf zu checken. 1 Einleitung Das vom BIBB geförderte Projekt Berufsorientierung in überbetrieblichen Berufsbildungsstätten ist ein Beitrag zur Unterstützung beim Übergang von der Schule in eine Berufsausbildung. Das Projekt ist nach einer zweijährigen Pilotphase in eine Regelförderung übergegangen. Der Beitrag thematisiert neben der Zielsetzung und den Rahmenbedingungen dieses Projektes die angebotenen Berufsfelder. Im Folgenden wird insbesondere über die praktische Durchführung in den Bildungszentren des Baugewerbes e.v. (BZB) und ihren Kooperationspartnern berichtet. Anhand einiger Bilder soll ein Eindruck der Umsetzung vermittelt werden. 2 Zielsetzung Die Berufsorientierung in überbetrieblichen Bildungsstätten ist ein Baustein in der sogenannten Bildungskette und dient zur Unterstützung beim Übergang von der Schule in die Berufsausbildung. Die Anzahl der Bausteine scheint unbegrenzt. Begriffe, wie zum Beispiel Markt der Möglichkeiten, Berufe-Camp, vertiefte Berufsorientierung, Berufe-Casting usw. machen den Überblick für die Schüler in den allgemeinbildenden Schulen nicht gerade leicht. Trotzdem ist es sinnvoll, ein breites Spektrum an Maßnahmen anzubieten, die frühzeitig eine Berufsorientierung vorbereiten. Bisher haben die Bildungszentren des Baugewerbes besonderen Wert FISCHEDICK (2011) bwp@ Spezial 5 - HT2011 FT 03 1

darauf gelegt, Jugendliche durch Betriebserkundungen und Praktika an die Berufe des Baugewerbes heranzuführen. Es ist inzwischen ein sehr guter Kontakt überwiegend zu Hauptschulen entstanden. Die Bildungszentren des Baugewerbes sind mit ihren vier Standorten in Düsseldorf, Krefeld, Wesel und Duisburg eine Einrichtung, die für ihre 2.500 Baubetriebe im Regierungsbezirk Düsseldorf die überbetriebliche Ausbildung durchführt. Zur Zielsetzung des vom BIBB geförderten Projektes gehören: Die Berufsorientierung soll einen realistischen und praxisbezogenen Einblick in das Berufsleben bieten. Dabei sind keine berufsspezifischen Vorkenntnisse notwendig. Es sollen die eigenen Kompetenzen, wie Feinmotorik oder handwerkliches Geschick, durch praktische Erprobungen festgestellt werden. Soziale und methodische Kompetenzen, wie Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Leistungsbereitschaft, Ausdauer sollen gefördert werden. Durch die Stärkenanalysen sollen Entscheidungshilfen für eine begründete Berufswahl, die später getroffen werden muss, gegeben werden. Die Bildungszentren wollen unterstützend tätig sein beim Übergang von der Schule in die Berufsausbildung. Es ist deshalb gewollt, dass die Schüler während der Berufsorientierung Kontakt zu den Lehrlingen haben und feststellen können, warum Lesen, Schreiben und Rechnen wichtig sind. Die Bildungszentren sind zudem dabei behilflich, eine Ausbildungsstelle zu finden. 3 Berufsbereiche Es wurde oben bereits erwähnt, dass Schulen die Bildungszentren bereits durch Praktika kennen gelernt haben. Das kann auch ein Nachteil sein. Schulen verbinden das BZB selbstverständlich mit dem Baugewerbe und nur mit dem Baugewerbe. Es wird erwartet, dass das BZB nur für Jungen interessant sei, die eben zum Bau wollen. Genau dem möchte die Berufsorientierung nicht entsprechen. Deshalb bemüht sich das Angebot der Bildungszentren des Baugewerbes um ein breiteres Spektrum, das auch für Mädchen interessant sein soll und für alle, die nicht unbedingt einen Bauberuf ergreifen wollen. Die Berufsbereiche sind: Farbe / Raumgestaltung Verkauf / Lager / Gastgewerbe Metall / Elektrotechnik Holzbearbeitung Garten- und Landschaftsbau Bauberufe. FISCHEDICK (2011) bwp@ Spezial 5 - HT2011 FT 03 2

Es werden auch weitere Angebote gemacht, die darüber hinausgehen, wie zum Beispiel Kosmetik / Körperpflege oder IT-Berufe. Die Erfahrung zeigt, dass diejenigen, welche die Berufsorientierung durchlaufen haben, wissen, dass es nicht unbedingt auf den Berufsbereich ankommt. Praktisch muss es sein. Es sollten keine theoretischen Vorträge präsentiert werden. Vielfalt und Abwechslung sind angesagt. 4 Rahmenbedingungen Das BIBB stellt bestimmte Bedingungen für die Förderung der Berufsorientierung: Zielgruppen sind Schülerinnen und Schüler von allgemeinbildenden Schulen, die zum Hauptschulabschluss führen: Förderschule (entscheidungsfreudig, flexibel, aber schwierig wegen Ausdauer und Disziplin), Hauptschule (bestens geeignet), Gesamtschule (Planung problematisch wegen Kurssystem) und Realschule (zurückhaltend, wie immer gegenüber Handwerk). Eine vorgeschaltete Potenzialanalyse kann ab Klasse 7 durchgeführt werden. Am BZB wurde dazu das zertifizierte Verfahren Bochumer Inventar gewählt, bestehend aus einem Fragebogen mit 210 Fragen. Das Ergebnis gibt Aufschluss über Persönlichkeitsbereiche wie Leistungsmotivation, Gewissenhaftigkeit, Teamorientierung und emotionale Stabilität. Die Auswertung wird jedem Schüler in einem Einzelgespräch erläutert. Die Berufsorientierung dauert 80 Stunden oder zwei Wochen. Bisher wurden nur zwei-wochen-blöcke gebucht, zuzüglich einer vorgeschalteten Potenzialanalyse. Die Gruppengröße beträgt maximal 15 Teilnehmer. Da in der Regel eine Klasse aus 24 bis 30 Schülern besteht, werden zwei Gruppen a 12 bis 15 Teilnehmer gebildet. Für Förderschüler ist eine Gruppengröße von maximal acht Teilnehmern (bei einer Klassengröße von 12 bis 16 Schülern) vorgesehen. Es sollen mindestens drei Berufsbereiche durchlaufen werden. Die Berufsbereiche werden vorab mit dem Klassenlehrer festgelegt. Alle Schüler einer Gruppe durchlaufen dieselben Berufsbereiche. Die Anwesenheit eines Lehrers zur Unterstützung ist empfehlenswert. Manche Lehrer nehmen selbst teil, andere ziehen sich in ein Büro zurück, sind aber schnell erreichbar, wenn es mal brennt. 5 Praktische Durchführung Die praktische Durchführung erfolgt getrennt von den Lehrlingen in den Werkhallen. Aus den Berufsbereichen werden typische Projekte ausgewählt. FISCHEDICK (2011) bwp@ Spezial 5 - HT2011 FT 03 3

Im Fachbereich Farbe und Raumgestaltung werden Arbeitsschritte wie Tapezieren, Trockenbauarbeiten sowie Arbeiten mit dem Farbkreis und die Bildgestaltung vermittelt und geübt. Abb. 1: Arbeiten im Fachbereich Farbe und Raumgestaltung Im Fachbereich Holzbearbeitung lernen die Schüler den Umgang mit Holz kennen, indem sie verschiedene zimmermannsmäßige Verbindungen, Schalungselemente und Kerzenständer herstellen. Abb. 2: Arbeiten im Fachbereich Holzverarbeitung Im Fachbereich der Bauberufe mauern die Schüler selbstständig eine Mauer, üben das Verputzen in allen Teilarbeitsschritten und lernen andere typische Arbeiten im Baubereich kennen. FISCHEDICK (2011) bwp@ Spezial 5 - HT2011 FT 03 4

Abb. 3: Arbeiten im Fachbereich der Bauberufe In weiteren Fachbereichen wie zum Beispiel Metallbearbeitung und Gartenbau können Dampfwalzen, ein Handystuhl und Kleiderhaken hergestellt werden bzw. der Bau von Beeteinfassungen, der Wegebau mit Natursteinpflaster und die Beetgestaltung geübt werden. Im Bereich Gastgewerbe wird zum Beispiel das Eindecken einer Festtafel erlernt. Abb. 4: Arbeiten im Fachbereich des Gastgewerbes Die Aufgaben werden handlungsorientiert durchgeführt. Der Kundenauftrag steht dabei im Mittelpunkt. Vermittelt werden Arbeitsvorbereitung, Ausführung und Qualitätskontrolle unter Einsatz von professionellem Werkzeug und Material. 6 Ausblick Mit Schülern aus Haupt- und Gesamtschulen sind sehr gute Erfolge erzielt worden, alle oben genannten Ziele konnten mit der Berufsorientierung erreicht werden. Probleme gibt es hingegen bei Förderschülern: Die Potenzialanalyse ist wenig geeignet, die Berufsorientierung sollte frühestens ab Klasse 9 beginnen, der Betreuungsaufwand ist sehr hoch, die Zeitvor- FISCHEDICK (2011) bwp@ Spezial 5 - HT2011 FT 03 5

gaben sind selten einzuhalten. Bei der Berufsorientierung zeigen sich besonders Mädchen sehr diszipliniert, geschickt, motiviert und interessiert, auch an Bauberufen. Positive Resonanz haben die Bildungszentren des Baugewerbes von den Ausbildungsbetrieben erhalten, die eine solche praktische Berufsorientierung befürworten und unterstützen. Die Berufsorientierung verstärkt die Nachwuchswerbung für gewerblich-technische Berufe, letztendlich auch für Bauberufe. Die vom BiBB geförderte Berufsorientierung ist ein sehr guter Beitrag zur Nachhaltigkeit für die Ausbildung. Sie gibt den Jugendlichen einen Einblick in die Berufsfelder und konkrete Tätigkeit. Damit können begründete Berufswahlentscheidungen getroffen und Ausbildungsabbrüche vermindert werden. Zitieren dieses Beitrages FISCHEDICK, M. (2011): Praktische Berufsorientierung in überbetrieblichen Berufsbildungsstätten (ÜBS). In: bwp@ Spezial 5 Hochschultage Berufliche Bildung 2011, Fachtagung 03, hrsg. v. BAABE-MEIJER, S./ KUHLMEIER, W./ MEYSER, J., 1-6. Online: http://www.bwpat.de/ht2011/ft03/fischedick_ft03-ht2011.pdf (26-09-2011). Der Autor: MANFRED FISCHEDICK Bildungszentren des Baugewerbes e.v., BZB Düsseldorf Auf m Tetelberg 13, 40221 Düsseldorf E-mail: manfred.fischedick (at) bzb.de Homepage: www.bzb.de FISCHEDICK (2011) bwp@ Spezial 5 - HT2011 FT 03 6