Ich möchte meinen Vortrag gerne mit einem Zitat von Max Frisch einleiten.

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Transkript:

Sehr geehrte Damen und Herren, Ich möchte meinen Vortrag gerne mit einem Zitat von Max Frisch einleiten. Krise kann ein produktiver Zustand sein. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen. Max Frisch (1911-91) In diesem Sinne möchte ich mich auch nicht der Katastrophe zuwenden, sondern mehr die Vielfältigkeit der Krise, im Sinne der Übersetzung des Begriffes: nämlich als Wende ansprechen. Krisenzeiten werden nie fröhlich und mit offenen Armen begrüßt. Krisenzeiten sind anstrengende Zeiten. Krisenzeiten sind ungeliebte Zeiten, da sich in der Krise vieles als belastend und schwerer tragbar darstellt, was bis dato vielleicht einfacher zu tragen war. Vieles wird anders erlebt, anders wahrgenommen, stellt sich anders dar. Krisen entstehen aus belastenden inneren und äußeren Ereignissen, wie Verlusten, Krankheiten, entsprechenden Traumatisierungen und / oder Veränderungen in den Lebensumständen. Krisen sind im Allgemeinen immer mit dem Verlust von Selbstwertgefühl und Autonomie und der Unfähigkeit zum aktiven Handeln verbunden. Gerade in unserer aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung des Wertewandels und damit verbundenen Unsicherheiten, können, von krisenhaftem Geschehen, wir alle betroffen sein. Die Auswirkungen von Harz IV und weiteren Verschärfungen und Eingrenzungen im Sozialhilfebereiche werden wir in absehbarer Zeit, besonders bei den steigenden Kosten in der Krankenversicherung, erkennen können. Schwierig wird es wenn in der Krise die Kraft zum Handeln fehlt, wenn die Lösung nicht selbst zu finden ist. Allerdings bedeutet die Krise immer auch eine Chance. Im Alltag gestaltet sich die Wahrnehmung der Chancen für die Betroffenen selbst aber häufig als sehr schwierig. Wenn die Krise eine Last ist und die Kraft, derer man sich in der Vergangenheit sicher geglaubt hat fehlt, verliert die Wahrnehmung der Krise als Chance häufig an Glaubhaftigkeit. Die / der Betroffenen gerät aus dem Gleichgewicht. Wolfgang Faulbaum-Decke Seite 1 03.01.2006

Die Krise wird mächtig, einfache Alltagsprobleme werden zu sich wiederholenden Kreisläufen, zu Trancen deren Kraft man/frau sich nur schwer entziehen kann, Problemkreisläufen verselbstständigen sich und häufig besteht der einzige Ausweg in der Hilfe von außen. Hilfe von vertrauten Menschen ist der eine Weg, mitunter muss aber auch ein anderer Weg eingeschlagen werden und das ist die Hilfe von professionellen Helfern. Die Krise an sich ist noch kein psychiatrisches Krankheitsbild, wird aus der erlebten Krise aber ein Leidenszustand, ein nicht mehr alleine zu bewältigender seelischer Notstand der eine gezielte psychiatrische und pharmakologische Behandlung erfahren muss, dürfen und sollten wir von einer psychischen Erkrankung sprechen, ohne Angst vor einer Stigmatisierung. Hierzu gibt es viele Antworten der Psychiatrie, vielfältige Ausrichtungen die miteinander streiten obwohl sie letztlich dasselbe bezwecken, nämlich den Leidenzustand einer erkrankten Person zu lindern bzw. denjenigen zur Genesung zu führen und dabei verantwortlich zu begleiten. Ich möchte Ihnen heute das Behandlungsmodell Rückzugsräume der Gesellschaft für ambulante psychiatrische Dienste GmbH vorstellen. Ein Modellprojekt zwischen Gesellschaft für ambulante psychiatrische Dienste GmbH und Aok Bremen /Bremerhaven und der hkk Bremen. Ich möchte Ihnen darüber berichten, warum wir damit begonnen haben und was wir uns dabei gedacht haben. Ich freue mich umso mehr dass wir dies in einem Rahmen tun dürfen, der drei unterschiedliche Träger an einen Tisch gebracht hat. Die blaue Karawane als ein Verein, der im Wesentlichen auf das Zusammensein und die Stärkung der Kräfte setzt, die aus dem nicht professionellen miteinander Tun und Handeln entstehen, das Klinikum Ost als medizinische sozialpsychiatrische Behandlung und die Gapsy als eine Mischung aus beidem, mitunter als professionelle Konkurrenz zur Klinik aber grundsätzlich immer als eine sinnvolle Ergänzung zu bestehenden Angebotsstrukturen. Ich stelle Ihnen ein Modell der integrierten Versorgung nach dem SGB V vor, dessen Schwerpunkt auf der Vernetzung bestehender ambulanter psychiatrischer Versorgungsstrukturen besteht. Wir haben 12 niedergelassene Nervenärztinnen und Ärzte sowie die Fachabteilung häusliche Krankenpflege für psychisch erkrankte Wolfgang Faulbaum-Decke Seite 2 03.01.2006

Menschen sowie die Fachabteilung Soziotherapie der Gapsy miteinander vernetzt und in den Mittelpunkt das Rückzugshaus gestellt, welches ein sicherer Ort für krisengeplagte aber behandlungsbedürftige Menschen sein soll. Die Freiwilligkeit und die wohnortnahe Versorgung, bzw. die Behandlung in der eigenen Häuslichkeit steht für alle am Projekt Beteiligten im Vordergrund. Ich möchte Ihnen nun anhand einer kleinen Präsentation unsere Rückzugsräume näher bringen. Rückzugsräume Ein Projekt der integrierten Versorgung nach 140 a SGB V zwischen der Gesellschaft für f r ambulante psychiatrische Dienste GmbH und der AOK Bremen/Bremerhaven und hkk Bremen Stand September 2004 Start des Projektes 15. September 2004 Ziele: Aufbau eines ambulanten Behandlungs - Netzwerkes im Rahmen der integrierten Versorgung nach SGB V. Verhinderung von Klinikaufenthalten. Sicherstellung der Akutbehandlung durch die, den PatientInnen vertraute NervenärztInnen rztinnen. 24 stündige Versorgung. Nachweis, dass eine Akutbehandlung in der eigenen Häuslichkeit H möglich m ist. Nachweis, dass eine ambulante Versorgung der Versicherten kostengünstiger nstiger ist als eine stationäre Versorgung. Wolfgang Faulbaum-Decke Seite 3 03.01.2006

Bedürfnisse der Kunden: APP Apotheke PatientInnen & Krankenkassen ÄrztInnen Sozioth. Rückzugshaus 24 std. Versorgung Keine stationäre Einweisung, sondern Versorgung in der eigenen Häuslichkeit durch behandelnde ÄrztInnen, APP, Soziotherapie und Rückzugshaus. Reduzierung der Krankenhauskosten für f Versicherte der AOK Bremen/Bremerhaven und hkk Bremen. Deckung der Bedürfnisse durch Versorgung durch APP und Soziotherapie und beteiligte ÄrztInnen in der Zeit von 9:00 bis 17:00 h grundsätzlich außerhalb des Rückzugshauses. R Hintergrunddienst der beteiligten ÄrztInnen über 24 h. Sicherstellung der Versorgung in der Zeit von 17:00 bis 9:00 h innerhalb der Rückzugshauses R durch Betreuungskräfte. Rufbereitschaft der Bereiche APP und Soziotherapie über 24 h. Apo. Ärztinnen Soziotherapie APP Rückzugshaus 8 Betten Wolfgang Faulbaum-Decke Seite 4 03.01.2006

Behandlungskonzept Zielgruppe: akut behandlungsbedürftige Patientinnen und Patienten der Fachabteilungen APP und Soziotherapie der GAPSY. Patientinnen und Patienten, die aufgrund einer psychischen Erkrankungen in eine Krisensituation geraten sind, die eine zeitnahe stationäre Aufnahme in eine psychiatrische Klinik notwendig machen würde. w akut psychisch erkrankte Menschen die die psychiatrische Klinik aufgrund eines deutlichen Schutzbedürfnisses, während w einer behandlungsbedürftigen Phase, aufsuchen und mangels Alternativen dort eine stationäre Aufnahme finden. Ausgeschlossen sind Personen mit einer starken Fremd oder Selbstgefährdung, die den geschlossenen Rahmen einer stationären Unterbringung benötigen. Rahmenbedingungen Der Zielgruppe soll mit dem Rückzugshaus die Möglichkeit gegeben werden, ohne stationäre Aufnahme eine wohnortnahe und grundsätzlich auf die Nacht begrenzte Versorgung zu erfahren, die ihnen Sicherheit und professionelle Behandlung in akuten Krisensituationen garantiert. Die GAPSY bietet im Bremer Westen ausreichend große e Räumlichkeiten R an, die in unmittelbarer Nähe zur Tagesstätte tte West (Caf( Café Klatsch) ) des Bremer Werkgemeinschaft e.v. liegen. Die suchtmittelfreien Räumlichkeiten R haben eine wohnungsähnliche hnliche Ausstattung und bieten Übernachtungsmöglichkeiten glichkeiten für f r maximal acht Personen in 2 Doppel und 4 Einzelzimmern. Wolfgang Faulbaum-Decke Seite 5 03.01.2006

Die GAPSY stellt den sachlichen, räumlichen r und personellen Aufwand für f r das gesamte Projekt Rückzugsräume und übernimmt die Koordination und Steuerung der Versorgung. Durch den Einsatz von bereits vorhandenen Ressourcen wird sowohl die professionelle Behandlung als auch der kostengünstige nstige Einsatz garantiert. Alle Leistungen der ProjektpartnerInnen werden von der GAPSY aus der Komplex-Fallpauschale vergütet. Behandlung Begutachtung und Verordnung ausschließlich lich durch am Projekt beteiligte ÄrztInnen,, unter Beteiligung der Fachkräfte APP und Soziotherapie sowie Angehöriger. Die Teilnahme an der integrierten Versorgung ist grundsätzlich auf 28 Tage ausgelegt. Die Erstverordnung ist auch auf diesen Zeitraum beschränkt und wird nach sieben Tagen von behandelnder ÄrztIn und MitarbeiterInnen GAPSY evaluiert. Tägliche ärztliche Kontakte, nach Möglichkeit M mit der behandelnden NervenfachärztIn rztin. Grundsätzlich verlassen alle PatientInnen nach 9:00 h das Rückzugshaus R und werden von APP oder Soziotherapeuten in der eigenen Häuslichkeit H versorgt. Wolfgang Faulbaum-Decke Seite 6 03.01.2006

Für r PatientInnen, die im Ausnahmefall das Haus nicht verlassen können, k gilt: Es wird ein beschäftigungstherapeutisches Angebot durch die GAPSY in enger Kooperation mit dem Café Klatsch des BWG e.v. vorgehalten. Dieses können k die PatientInnen von Mo- bis Fr. in der Zeit von 9:oo h bis 17:oo h nutzen. Ein Kooperationsvertrag zwischen GAPSY und BWG e.v. regelt die weitere Zusammenarbeit. Versorgung durch APP/ Soziotherapie MitarbeiterInnen in dem Rückzugshaus. R Versorgung in dem Rückzugshaus R : Die kontinuierliche Betreuung der Patientinnen und Patienten in dem Rückzugshaus R wird durch Betreuungskräfte (analog zur APP ist der Einsatz von stabilisierten Nutzerinnen und Nutzern oder von interessierten weitergebildeten Laienhelferinnen und Laienhelfern möglich) m übernommen. Die Betreuungskräfte gestalten gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten die Abend- oder Nachtstunden durch möglichst m niederschwellige Versorgungsleistungen. Im Vordergrund stehen deutlich unmittelbare Versorgungsaspekte sowie die Vermittlung von Schutz und Sicherheit. Problembezogene psychotherapeutische Arbeitsansätze tze werden im Projekt Rückzugsräume grundsätzlich nicht berührt. Wolfgang Faulbaum-Decke Seite 7 03.01.2006

Warum Rückzugsräume? Das Projekt Rückzugsräume vermittelt Schutz und Geborgenheit, unterstützt tzt aber nicht regressive Tendenzen, wie sie im Versorgungskontext einer psychiatrischen Klinik häufig h entstehen. Die Behandlung findet vor Ort statt, dort wo Krisen und Behandlungsbedürftigkeit entstehen. Durch die enge Verzahnung zwischen niedergelassenen NervenärztInnen rztinnen und psychosozialem Träger entstehen Synergieeffekte, die eine auf Dauer kostengünstigere nstigere Behandlung garantieren. Behandlungsverläufe ufe werden in der eigenen Häuslichkeit H kontinuierlich fortgesetzt und den aktuellen Bedürfnissen der PatientInnen zeitnah angepasst. Geringere Verweildauer in Rückzugsräume als in einer psychiatrischen Klinik. Durch kontinuierliche Behandlungsverläufe wird die Gefahr eines Behandlungsabbruches minimiert und die Schnittstellenproblematik zwischen stationärem und ambulantem Bereich vermieden. Die Rückzugsräume sind die konsequente Fortsetzung/Ergänzung der Leistungen APP und Soziotherapie und sollen belegen, dass eine weitgehende ambulante Versorgung/Behandlung psychisch erkrankter Menschen möglich ist und stationäre Krankenhausbetten reduziert werden könnten. Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und möchte mit einer Anregung schließen. Wir allen können Krisen nicht aus dem Wege gehen, wichtig ist welche Hilfen unsere Gesellschaft zur Verfügung stellt, damit wir aus Krisen möglichst unbeschadet wieder hervortreten können. Vielen Dank Wolfgang Faulbaum-Decke Seite 8 03.01.2006