GEKOPPELTE SIMULATION HYDRAULISCHER GESAMTSYSTEME UNTER EINBEZIEHUNG VON CFD



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GEKOPPELTE SIMULATION HYDRAULISCHER GESAMTSYSTEME UNTER EINBEZIEHUNG VON CFD VOM FACHBEREICH MASCHINENBAU AN DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT DARMSTADT ZUR ERLANGUNG DES GRADES EINES DOKTOR-INGENIEURS (DR.-ING.) GENEHMIGTE D I S S E R T A T I O N VORGELEGT VON DIPL.-ING. KLAUS HABR AUS WORMS BERICHTERSTATTER MITBERICHTERSTATTER PROF. DR.-ING. B. STOFFEL PROF. DR. RER. NAT. M. SCHÄFER TAG DER EINREICHUNG 30.0.00 TAG DER MÜNDLICHEN PRÜFUNG 9..00 DARMSTADT 00 D 7

Vorwort Die hier vorliegende Arbeit entstand während meiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Turbomaschinen und Fluidantriebstechnik der Technischen Universität Darmstadt. Herrn Prof. Dr.-Ing. Bernd Stoffel, dem Leiter des Fachgebiets, danke ich besonders herlich für die Anregung u dieser Arbeit, die wertvollen Ratschläge in vielen Fachgesprächen und die Unterstütung bei der Durchführung der Arbeit. Bei Herrn Prof. Dr. rer. nat. M. Schäfer möchte ich mich herlich für die Übernahme des Koreferats und die kritische Durchsicht der Arbeit bedanken. Bedanken möchte ich mich bei den Firmen des Forschungsfonds Fluidtechnik des VDMA und bei der AIF für die Bereitstellung der finaniellen Mittel im Rahmen des Forschungsvorhabens Dynamische Volumenstrom- und Druckänderungen in hydraulischen Systemen - Wechselwirkung, Messung, Simulation. Weiterhin bedanke ich mich bei der Firma Star-CD für die kostenlosen Lienen sowie für die Bereitstellung des Quellcodes auf deren Basis die Entwicklung des Kavitationsmodells ermöglicht werden konnte. Ein herlicher Dank gilt meinen Kollegen, Dipl.-Ing. M. Hofmann, Dipl.-Ing. H. Lohrberg, Dipl.-Ing. R. Striedinger und Dipl.-Ing. A. Tamm für die freundschaftliche Zusammenarbeit und ihre Hilfsbereitschaft. Weiterhin bedanke ich mich bei Herrn Dr.-Ing. L. Ludwig sowie allen anderen Kollegen und Mitarbeitern des Fachgebiets, die durch ihre Hilfsbereitschaft um Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben. Ich versichere an Eides Statt, dass ich die vorliegende Arbeit, abgesehen von den genannten Anregungen und Hilfsmitteln, selbständig durchgeführt habe. Darmstadt im Oktober 00 Klaus Habr

Inhaltsvereichnis EINLEITUNG... ANWENDUNGSGRENZEN DER SIMULATIONSVERFAHREN FÜR ÖLHYDRAULISCHE SYSTEME.... ANWENDUNGSGRENZE AM BEISPIEL EINES SERVOVENTILS..... Aufbau... 3.. Messungen... 4..3 Schlussfolgerungen... 5. ANWENDUNGSGRENZE AM BEISPIEL EINES DRUCKBEGRENZUNGSVENTILS... 6.. Aufbau... 6.. Messungen... 8..3 Schlussfolgerungen... 9 3 ZIELE DER ARBEIT/VORGEHENSWEISE... 0 4 STAND DER TECHNIK... 5 LEISTUNGSVERGLEICH/OPTIMIERUNG DER SIMULATIONSVERFAHREN FÜR ÖLHYDRAULISCHE SYSTEME... 4 5. KONZENTRIERTE PARAMETER... 4 5.. Herleitung... 5 5.. Verknüpfung von Einelkomponenten/Lösung des Gleichungssystems... 6 5. VERTEILTE PARAMETER - CHARAKTERISTIKENVERFAHREN... 8 5.. Herleitung... 8 5... Die Lösung des Gleichungssystems im Zeitbereich... 9 5... Wandschubspannungsansat... 4 5...3 Optimierung des Reibungsansates... 8 5.. Druckabhängige Fluiddaten... 30 5..3 Optimierung der Verknüpfungsbedingung... 34 5..4 Optimierte Einbindung von Modellen mit konentrierten Parametern... 35 5.3 ÜBERTRAGUNGSMATRIZENVERFAHREN... 36 5.3. Herleitung... 36 5.3. Lösung eines Gesamtsystems im Frequenbereich... 37 5.4 VERGLEICH DER MODELLE MIT KONZENTRIERTEN VERTEILTEN PARAMETERN... 38 6 DYNAMISCHE VOLUMENSTROMMESSUNG... 4 6. GRUNDPRINZIP DER DYNAMISCHEN VOLUMENSTROMMESSUNG... 4 6. NACHWEIS DER ERZIELTEN GENAUIGKEIT DER DYNAMISCHEN VOLUMENSTROMMESSUNG... 44 6.. Indirekter Nachweis... 44 6... Aufbauvariante A... 45 6... Aufbauvariante B... 47 6...3 Schlussfolgerungen... 48 6.. Direkter Nachweis... 49 6... Funktionsweise der LDV Technik... 49 6... Aufbau... 50 6...3 Auswertung der Messdaten... 5 6...4 Fehlerrechnung... 53

6...5 Messungen/Schlussfolgerungen... 54 6.3 DYNAMISCHE KALIBRIERUNG HANDELSÜBLICHER VOLUMENSTROMSENSOREN... 55 6.3. Auslegung der Kalibrieranordnung... 55 6.3.. Identifikation der Pumpe... 56 6.3.. Auslegung der Kalibrieranordnung... 58 6.3..3 Fehlerrechnung... 60 6.3. Aktive Pulsationskompensation... 60 6.3.3 Sensoruntersuchung... 64 6.3.3. Prinip Schwebekörper... 64 6.3.3. Prinip Zahnrad... 66 6.3.3.3 Prinip Turbine... 67 6.3.3.4 Prinip Blende... 68 6.4 SCHLUSSFOLGERUNGEN... 7 7 BERECHNUNG KAVITIERENDER STRÖMUNGEN... 73 7. KALIBRIERVERSUCH FÜR KAVITATIONSRECHNUNGEN... 74 7. THEORETISCHE GRUNDLAGEN DES VOF-MODELLS... 76 7.3 KAVITATIONSMODELL IN FLUENT 5.5... 77 7.3. Theoretische Grundlagen... 77 7.3. Vergleich mit Messungen... 78 7.4 KAVITATIONSMODELL IN STAR-CD V3... 79 7.4. Theoretische Grundlagen... 79 7.4. Vergleich mit Messungen... 80 7.5 ERWEITERUNG DES KAVITATIONSMODELLS IN STAR-CD V3.... 8 7.5. Theoretische Grundlagen... 8 7.5. Vergleich mit Messungen... 8 7.6 SCHLUSSFOLGERUNGEN... 83 8 GEKOPPELTE SIMULATION HYDRAULISCHER GESAMTSYSTEME... 85 8. FORMULIERUNG DER RANDBEDINGUNGEN... 85 8. GRUNDLAGENUNTERSUCHUNG ZUR STABILITÄT... 89 8.3 KOPPLUNGSPRINZIP... 9 8.3. Systembeispiel... 9 8.3. Systembeispiel... 9 8.3.. Stationäre Untersuchung des mit CFD abgebildeten Ventils... 93 8.3.. Ergebnisse der gekoppelten Rechnung... 95 8.4 ENTWICKLUNGSPOTENTIAL... 96 9 ZUSAMMENFASSUNG/SUMMARY... 97 0 LITERATUR... 00 A. VERWENDETE FORMELZEICHEN... 04 B. VERSUCHSAUFBAUTEN... 06 C. VERWENDETE VERSUCHSKOMPONENTEN... D. UMSETZUNGEN DER MODELLE IN MATLAB R... 4 E. SOLVERUNTERSUCHUNG FÜR KONZENTRIERTE PARAMETERMODELLE... 8 F. BILDSEQUENZEN... 8

Einleitung Einleitung In ölhydraulischen Antrieben und Steuerungen kommt es aus unterschiedlichen Ursachen u eitlichen Änderungen des Volumenstroms. Ursachen sind einerseits die Ungleichförmigkeit des Volumenstroms in rotierenden Verdrängermaschinen (.B. Zahnradpumpen), andererseits Schalt-, Steuer- und Regelvorgänge, die mit Änderungen der Stellung von Ventilen oder des Verdrängungs- bw. Schluckvolumens von verstellbaren Verdrängermaschinen verbunden sind. Je nach ihrer Ursache haben die eitlichen Änderungen des Volumenstroms periodischen oder transienten Charakter. Zeitliche Änderungen des Volumenstroms führen stets auch u eitlichen Änderungen des Drucks in den hydraulischen Leitungen. Je nach Ursache der Volumenstromänderungen äußern sich diese in Form von periodischen Druckpulsationen oder transienten, teilweise impulsartigen Druckstößen. Die dynamischen Volumenstrom- und Druckänderungen breiten sich über die Flüssigkeit aus und äußern sich auch als Geräusche. Dabei kann es u Resonanüberhöhungen der Amplituden kommen. Weiterhin führen die instationären Volumenstrom- und Druckänderungen u dynamischen Wechselwirkungen der einelnen Komponenten eines hydraulischen Systems untereinander und mit den verbundenen Flüssigkeitsleitungen. Das dynamische Verhalten des Gesamtsystems und der Einelkomponenten wird stark durch diese Wechselwirkung geprägt. Mit der Entwicklung u schnell laufenden und damit kompakteren Maschinen sowie u einer Erhöhung der Dynamik von Steuer- und Regelvorgängen gewinnen die damit einhergehenden dynamischen Volumenstromänderungen in hydraulischen Systemen unehmend an Bedeutung. Daraus resultiert die Notwendigkeit einer besseren Erfassung (durch Messung) und Berücksichtigung (bei der Auslegung und Simulation) der dynamischen Vorgänge in Komponenten und Leitungen. Trot des hohen Entwicklungsstands der Ölhydraulik und der Fortschritte auf dem Gebiet der Messund Simulationstechnik besteht auf dem Gebiet der dynamischen Vorgänge in hydraulischen Systemen noch ein deutlicher Forschungsbedarf. Dieser betrifft die Analyse des dynamischen Verhaltens von Sensoren, die für die messtechnische Erfassung schneller Vorgänge, insbesondere des instationären Volumenstroms in Hydrauliksystemen geeignet sind. Im Zuge der Entwicklung der Ölhydraulik u höheren Takteiten kann man die Tenden erkennen, dass die instationäre Betrachtung des ölhydraulischen Gesamtsystems unehmend an Bedeutung gewinnt. Gerade aus diesem Blickwinkel heraus ist die Simulation von Gesamtsystemen das wirtschaftlich effiienteste Optimierungswerkeug, und es stellt sich durchaus die berechtigte Frage, wo die Anwendungsgrenen der in der Ölhydraulik üblichen Simulationsverfahren liegen. Für die Fälle, in denen die Anwendungsgrenen erreicht sind, stellt sich weiterhin die Frage, welche alternativen Wege man bei dem heutigen Stand der Technik ur Verfügung hat, um solche Gesamtsysteme u simulieren. Im Rahmen der hier vorliegenden Dissertation werden die Anwendungsgrenen der in der Ölhydraulik üblichen Simulationsverfahren bestimmt. Dies geschieht auf der Grundlage eines in dieser Arbeit entwickelten Messverfahrens ur Bestimmung des instationären Volumenstroms. Für die ermittelten Anwendungsgrenen wird ein alternativer Weg ur Simulation des Gesamtsystems aufgeeigt.

Anwendungsgrenen der Simulationsverfahren für ölhydraulische Systeme Anwendungsgrenen der Simulationsverfahren für ölhydraulische Systeme Zur Abbildung von hydraulischen Systemen sind folgende prinipielle Simulationsverfahren (-modelle) bekannt:. konentrierte Parameter Zeitbereich. verteilte Parameter Zeitbereich 3. CFD [Computational Fluid Dynamics] Berechnungen Zeitbereich 4. Übertragungsmatrienverfahren Frequenbereich Betrachtet man um Beispiel das CFD Verfahren, so stellt man fest, dass hiermit die genaueste Abbildung des Strömungsvorgangs möglich ist. Allerdings bereitet die Simulation eines hydraulischen Gesamtsystems immense Konvergen- und Recheneitprobleme. Aus diesem Grund wird dieses Verfahren heute nur ur Untersuchung von einelnen ölhydraulischen Komponenten eingesett. Mit dem Übertragungsmatrienverfahren kann man nur Wechselanteile im Frequenbereich betrachten unter der globalen Annahme des Superpositionsprinips (keine Berücksichtigung von nichtlinearen Elementen). Aus diesem Grund wird dieses Verfahren in der Regel nur ur qualitativen Berechnung von globalen Systemeigenschaften benutt (Lage der Eigenfrequenen im Gesamtsystem). In der Ölhydraulik ist ein einfaches Gesamtsystem bestehend aus Pumpe, DBV (Druck-Begrenungs- Ventil), Rohrleitung und Verbraucher numerisch ein komplexes System mit einer ganen Fülle von Nichtlinearitäten. Aus diesem Grund dominieren in der Praxis ur Simulation von Gesamtsystemen die Verfahren der konentrierten/verteilten Parameter. Da die Modelle der konentrierten/verteilten Parameter um Teil die Strömungsvorgänge extrem vereinfacht widerspiegeln, ist es für die Praxis von großer Bedeutung u wissen, in welchen Fällen man mit diesen Simulationsverfahren verwertbare Aussagen bekommt. (Korrekterweise müsste man CFD Berechnungen auch u den Modellen mit verteilten Parametern ählen. Hier in der vorliegenden Arbeit wird jedoch der in der Ölhydraulik übliche Sprachgebrauch gewählt. Aus numerischer Sicht beeichnet man die hier genannten Modellen mit verteilten Parametern als D - Strömungsberechnungsverfahren.) In den folgenden wei Kapiteln (. und.) werden diese Grenen auf experimentelle Art und Weise ermittelt. Aus diesem Grundverständnis heraus werden dann die Ziele und die Vorgehensweise dieser Arbeit in Kapitel 3 abgeleitet.. Anwendungsgrene am Beispiel eines Servoventils In dem folgenden Beispiel wurden wei unterschiedliche Gesamtsysteme unter Verwendung der gleichen Systemkomponenten untersucht. Die Ermittlung der Anwendungsgrene der Simulationsverfahren der konentrierten/verteilten Parameter unterliegt folgendem Grundgedanken: Zur Abbildung eines Servoventils in der Modellwelt der konentrierten/verteilten Parameter ist ein quasistationäres 3D-Kennfeld (Druckverlust, Volumenstrom, Ventilstellung) notwen-

Anwendungsgrenen der Simulationsverfahren für ölhydraulische Systeme dig. Es existieren war noch andere Vorgehensweisen, um ein solches Ventil abubilden, diese basieren aber lettendlich auf dem oben beschrieben 3D Kennfeld. Das genaueste quasistationäre 3D-Kennfeld erhält man auf messtechnische Art und Weise. Durch Anregung des Servoventils mit sinusförmigen Wegsignalen ist man in der Lage, den gemessenen dynamischen Druckverlust mit dem rekonstruierten Druckverlust aus dem quasistationären Kennfeld u vergleichen (gemessener Volumenstrom + gemessene Kolbenstellung + Kennfeld rekonstruierter Druckverlust). Dieser Vergleich kann als bestes Ergebnis angesehen werden, welches eine Simulation mit Modellen auf der Basis von konentrierten bw. verteilten Parametern unter dynamischer Anregung liefern würde. Dies sett allerdings die korrekte Messung des dynamischen Volumenstroms voraus. Hieru wurde eine im Rahmen dieser Arbeit weiterentwickelte und auf ihre Genauigkeit untersuchte 3-Punkt Druckmessung verwendet (siehe Kapitel 6)... Aufbau D D D3 D D4 D D5 D3 D4 D5 D - Druckmeßstelle D - Druckmeßstelle Abbildung System A Abbildung System B 3

Anwendungsgrenen der Simulationsverfahren für ölhydraulische Systeme In den Abbildungen und ist der prinipielle Aufbau der Systeme A und B dargestellt (für detaillierte Information siehe Anhang B). Der Hauptunterschied wischen diesen beiden Gesamtsystemen liegt in der Abströmsituation des Servoventils. Bei System A arbeitet das Servoventil gegen einen usätlichen Verbraucher (Drossel), während der Volumenstrom bei System B ungehindert in den Tank einströmen kann... Messungen 80 70 Ventilspalt h [ mm ] 0.65 Druckverlust dp [ bar ] 60 50 40 30 0 0 0.0 0.75 0.330 0 6 6.5 7 7.5 8 8.5 9 9.5 0 Volumenstrom Q [ l/min ] Abbildung 3 quasistationäres Kennfeld System A 34 3 Angeregte Frequen 00 H Messung quasistationär Druckverlust dp [ bar ] 30 8 6 4 0 8 0 0.0 0.0 0.03 0.04 0.05 0.06 0.07 Zeit [ s ] Abbildung 4 gemessener und rekonstruierter Druckverlust am Servoventil System A 4

Anwendungsgrenen der Simulationsverfahren für ölhydraulische Systeme 00 0.0 0.65 Ventilspalt h [ mm ] Druckverlust dp [ bar ] 90 80 70 60 50 40 30 0 0.0 0 7 8 9 0 3 4 Volumenstrom Q [ l/min ] Abbildung 5 quasistationäres Kennfeld System B 88 86 84 Angeregte Frequen 0 H Messung quasistationär Druckverlust dp [ bar ] 8 80 78 76 74 7 70 0 0. 0.4 0.6 0.8..4 Zeit [ s ] Abbildung 6 gemessener und rekonstruierter Druckverlust am Servoventil System B..3 Schlussfolgerungen In Abbildung 4 ist ein exemplarisches Ergebnis der Rekonstruktion des Druckverlusts des Servoventils aus dem gemessenen quasistationären 3D-Kennfeld (siehe Abbildung 3) für System A dargestellt. Man erkennt, dass das Servoventil selbst bei hohen Frequenen sehr gut durch sein quasistationäres 5

Anwendungsgrenen der Simulationsverfahren für ölhydraulische Systeme Kennfeld beschrieben wird. Dies wiederum bedeutet, dass eine Simulation des Gesamtsystems mit konentrierten/verteilten Parametern ein sehr hohes Potential besitt, gute Simulationsergebnisse u liefern. Vergleicht man hieru die Rekonstruktion des Druckverlusts (siehe Abbildung 6) von System B, so stellt man schon bei niedrigen Frequenen Abweichungen von über 00% fest. Bei solchen Systemen hätte eine Simulation mit konentrierten/verteilten Parametern keine Chance, das Systemverhalten auch nur annähernd korrekt u beschreiben. Die Ursache hierfür ist im instationären Kavitationsverhalten des Servoventils u sehen. Da dieses Phänomen nichtlinear ist und von dem angeschlossenen Restsystem beeinflusst wird, besteht die einige Möglichkeit, ein solches System u berechnen, in einer gekoppelten Rechnung von konentrierten/verteilten Parametern mit einer CFD Strömungssimulation. Hierbei muss die CFD Berechnung die Kavitation und die Kolbenbewegung simulieren können. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die dynamische Simulation mit konentrierten/verteilten Parametern bei Systemanordnungen mit einem stark kavitierendem Schieberventil keine praxisrelevanten Aussagen liefert. Betrachtet man jedoch um Beispiel eine klassische Zylinderregelung, so stellt man fest, dass solche Systemanordnungen keinen Sonderfall in den Anwendungen der Ölhydraulik darstellten.. Anwendungsgrene am Beispiel eines Druckbegrenungsventils Alle in dem Bereich der Ölhydraulik verwendeten direktgesteuerten Druckbegrenungsventile (DBV) besiten einen Dämpfungskolben. Dieser Dämpfungskolben soll bei dem Ansprechen des DBV s das in der Praxis unerwünschte Rattern verhindern. Hierunter versteht man das in der Regel hochfrequente Schwingen des Druckbegrenungsventils. Die Ursache des Ratterns kann auf unterschiedliche Art und Weisen erklärt werden:. Das Rattern ist eine Folge der instationären Anregung einer ausgebildeten Karman schen Wirbelstraße im Ablauf des direktgesteuerten Druckbegrenungsventils.. Das Rattern entsteht aus der Anregung durch die Pumpenpulsation in Verbindung mit dem schwingfähigen Feder-Masse-System des Ventils. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse aus dem vorangegangenen Kapitel kann diese Liste um einen weiteren Punkt erweitert werden: 3. Das Rattern ist eine Folge der instationären Kavitationsausbildung im Sit des Ventils. Die eindeutige Klärung der Ursache des Phänomens Rattern war Ziel der folgenden Untersuchung... Aufbau Als Untersuchungsobjekt wurde das in Abbildung 7 und 8 dargestellte direktgesteuerte Druckbegrenungsventil verwendet. 6

Anwendungsgrenen der Simulationsverfahren für ölhydraulische Systeme Dämpfungskammer Federgehäuse Kolben Feder Dichtung Dämpfungsbohrung DBV - Kern Ventilsit DBV - Gehäuse Abbildung 7 - Prinip Abbildung 8 DBV Wie man aus Abbildung 7 erkennt, wurde bei diesem Bauprinip die Dämpfungswirkung über ein Kammervolumen in Verbindung mit einer kleinen Bohrung (hohe viskose Reibung) verwirklicht. Um das Ventil in jedem Arbeitspunkt für diese Untersuchungen um Rattern u bewegen, wurde die Dämpfungsfunktion deaktiviert. Dies wurde durch Füllen der Dämpfungskammer mit Luft und Verschließen der Dämpfungsbohrung erreicht. Sichtstrecke DBV - Kern Tankleitung Kolben Druckleitung Visualisierungsbereich Abbildung 9 Aufbau der Sichtstrecke Abbildung 0 Sichtstrecke Um die Ursache des Phänomens Rattern u klären, wurde eine Visualisierung der instationären Strömungsvorgänge um den Ventilsit vorgenommen. Die hierbei verwendete optische Sichtstrecke ist in Abbildung 9 dargestellt. Die Visualisierung erfolgte mit Hilfe eines Lichtschnitts (Prinip siehe [3]), welcher durch einen Ar-Io Laser in Verbindung mit einer Zylinderlinse aufgespannt wurde. Die Auswertung der instationären Strömungsvorgänge wurde mit einer Hochgeschwindigkeitskamera un- 7

Anwendungsgrenen der Simulationsverfahren für ölhydraulische Systeme ter Verwendung eines Makroobjektivs vorgenommen. In Abbildung 0 ist der Strömungsbereich markiert, welcher mit Hilfe des oben genannten Verfahrens visualisiert wurde. Die Frequen der Schwingung bei dem Betriebspunkt Rattern wurde mit einem Drucksensor im Pumpenstrang gemessen. Zusätlich hieru bestand die Möglichkeit, über einen Kugelhahn einen Zylinder im T Abweig hinuuschalten, um über eine Impulsanregung (Hammerschlag auf den Zylinder) die Eigenfrequen des Systems u bestimmen... Messungen t = 0 ms t = 0,833 ms t =,666 ms Abbildung Hochgeschwindigkeitsaufnahmen t =,500 ms In Abbildung ist der eitliche Verlauf der Strömung während einer Periode der Schwingungsfrequen bei dem Betriebspunkt Rattern dargestellt. Durch den hohen Blasenanteil in der Strömung infolge der hier vorliegenden Kavitation war es nicht notwendig, dem Medium (HLP 3) weitere Tracer ur Visualisierung hinuugeben. Die Auswertung der Drucksignale mit Hilfe der Fast-Fourier- Transformation (FFT) ergab, dass das Phänomen Rattern mit der Eigenfrequen des Gesamtsystems in Erscheinung tritt. Zur Absicherung wurde die Ermittlung der Eigenfrequen aus der Impulsanregung (Betrieb der Anlage ohne Rattern ) mit Simulationen mit dem Übertragungsmatrienverfahren 8

Anwendungsgrenen der Simulationsverfahren für ölhydraulische Systeme verglichen. Hier konnte man eine sehr gute Übereinstimmung der experimentell gemessenen mit den berechneten Eigenfrequenen feststellen. Weiterhin eigt die Auswertung der Drucksignale, dass die Pulsationsfrequen der Pumpe und die berechnete Eigenfrequen des Feder-Masse-Systems des Druckbegrenungsventils keine Rolle spielen für die Ausbildung der Frequen des Phänomens Rattern...3 Schlussfolgerungen Aus den Visualisierungsergebnissen in Abbildung erkennt man, dass sich unter dem Ventilkolben ein Ringwirbel ausbildet. Aufgrund der hohen viskosen Reibung des Öls kann der Bereich des Ringwirbels als eine Zone niedrigen Drucks angesehen werden. Die Kavitation entsteht nun im Sitbereich und wird durch die Strömung in den Ringwirbel transportiert (siehe hieru Abbildung 7, innere Strömungskontur des Kolbens). Wie man weiterhin aus Abbildung erkennt, implodieren die eingebrachten Blasen in dem Ringwirbel unter dem Kolben und regen diesen impulsförmig an. Das Gesamtsystem antwortet mit seiner Eigenfrequen. Das Phänomen Rattern bei Druckbegrenungsventilen wird somit durch Kavitation hervorgerufen und tritt mit der Eigenfrequen des Systems in Erscheinung. Aus dieser Erkenntnis heraus können wei grundlegende Schlussfolgerungen geogen werden:. In der Praxis wird das Phänomen Rattern durch Einbau eines Dämpfungskolbens verhindert. Dies wiederum bewirkt ein verögertes Ansprechen des Druckbegrenungsventils. Mit Hilfe eines numerischen Werkeugs, das in der Lage ist, die Strömung dahingehend u optimieren, dass die ausbildende Kavitation nicht u einer Impulsanregung des Systems führt, könnte ein hochdynamisches DBV konstruiert werden. Gerade im Zuge der Entwicklung von ölhydraulischen Systemen hin u kuren Zykluseiten in der Automatisierungsindustrie könnte solch ein Ventil einen wichtigen Beitrag leisten. Weiterhin ist es vorstellbar, ein entsprechend modifiiertes Ventil ur Pulsationsdämpfung einuseten.. Sowohl die Modelle der konentrierten als auch der verteilten Parameter sind nicht in der Lage, das Phänomen Rattern abubilden. Auch hier wäre wie in Kapitel. eine gekoppelte Rechnung von konentrierten bw. verteilten Parametern mit einer CFD Strömungssimulation vonnöten. Anmerkung: In der hier vorliegenden Arbeit sind Kommentare und Hinweise kursiv gekenneichnet. Für die mit der Ausführung ölhydraulischer Anlagen befassten Fachleute sei hier angemerkt, dass das Rattern eines Druckbegrenungsventils u einem Aufschäumen des Tanks führt. Dies wiederum bewirkt eine radikale Änderung des Kompressibilitätsmoduls des Fluids (siehe Kapitel 5..). Hierdurch besteht eine immense Gefahr, dass vorher funktionierende Zylinderregelungen bw. Steuerungen versagen. Weiterhin ist mit einer massiven Ölalterung u rechnen. 9

Ziele der Arbeit/Vorgehensweise 3 Ziele der Arbeit/Vorgehensweise Aus der in Kapitel dargestellten Problematik ergeben sich für den praxisorientierten Einsat von Simulationen ölhydraulischer Gesamtsysteme unmittelbar vier Kernfragestellungen:. Auf welche Art und Weise kann man mit einer hohen Genauigkeit das Zusammenwirken von hydraulischen Komponenten ohne Kavitation abbilden?. Mit welcher Messtechnik kann der dynamische Volumenstrom uverlässig und präise gemessen werden (Grundlage, um die in Kapitel dargestellte Problematik überhaupt erfassen u können)? 3. Mit welchem Modell kann der komplexe Vorgang Kavitation mit dem numerischen Werkeug CFD abgebildet werden, so dass die Berechnungsergebnisse hinreichend genau die Realität beschreiben? 4. Welche prinipielle Vorgehensweise ist bei der Simulation erforderlich, um eine gekoppelte Berechnung weier völlig verschiedener numerischer Verfahren durchuführen. Wie in Kapitel 4 dargestellt ist, findet man auf dem Markt eine gane Reihe von kommeriellen Programmpaketen, die sich der ersten Fragestellung widmen. Dies sind allerdings Strukturen, welche aus den simulationstechnischen Fragestellungen der letten 0 Jahre gewachsen sind und um Teil unterschiedliche Modellierungstechniken (Modelle) benuten. Die Anwendung dieser Programme für die erste Fragestellung sett deren Untersuchung beüglich der Fragestellungen Genauigkeit bei hohen Anregungsfrequenen und Sprung-Impulsanregung (hervorgerufen durch das Kollabieren von Kavitationsstrukturen) voraus. Aus diesem Grund wird in Kapitel 5 eine grundlegende Untersuchung der in der Ölhydraulik üblichen Modelle beüglich der oben genannten Fragen dargelegt. Um diese Untersuchung unabhängig von den verwendeten kommeriellen Simulationspaketen für ölhydraulische Systeme durchführen u können, wurden die u untersuchenden Modelle in dem universellen mathematischem Programmpaket Matlab R umgesett und verglichen. Der Vergleich fand anhand des Beispiels Rohrleitung statt, da diese die Hauptübertragungskomponente in der Ölhydraulik darstellt, und ist im Kapitel 5.4 dargelegt. Hier wird auch der Beug u den kommeriellen Programmen hergestellt. In Kapitel 6 wird die im Rahmen dieser Arbeit verwendete Messtechnik ur Bestimmung des dynamischen Volumenstroms dargelegt. Durch die Untersuchung des dynamischen Übertragungsverhaltens von handelsüblichen Volumenstromsensoren wird die praxisrelevante Bedeutung dieser Thematik hervorgehoben. Diese Ergebnisse entstanden im Rahmen des vom VDMA und AiF geförderten Projekts Dynamische Volumenstrom- und Druckänderungen in hydraulischen Systemen- Wechselwirkung, Messung, Simulation. Kapitel 7 befasst sich mit der Problematik der Berechnung von Kavitation mit der Hilfe von kommeriellen CFD Programmen, und in Kapitel 8 wird ein Kopplungsverfahren ur Berechnung gesamthydraulischer Verfahren (verteilte Parameter mit CFD Berechnungen) vorgestellt. Diese hier vorliegende Arbeit beantwortet die oben genannten vier Kernfragestellungen und schafft somit die Grundlage für eine simulationstechnische Bearbeitung der in Kapitel dargestellte Problematik. 0

Stand der Technik 4 Stand der Technik Die Einordnung der hier vorliegenden Arbeit in den aktuellen Stand der Technik erfolgt anhand der in Kapitel 3 aufgestellten vier Kernfragestellungen.. Zur Abbildung hydraulischer Gesamtsysteme anhand vereinfachter Modellierungstechniken: Die Modelle der konentrierten/verteilten Parameter sind die am weitesten verbreiteten Modelle ur Simulation von hydraulischen Gesamtsystemen. Zur Zeit liegt in der Ölhydraulik ein deutlicher Schwerpunkt bei der Verwendung von Modellen mit konentrierten Parameter vor. Dies konnte in dem ersten Workshop des VDMA u dem Thema Simulationssoftware in der Fluidtechnik am.06.998 durch die Fachgemeinschaft Fluidtechnik festgestellt werden. Es stellte sich im Rahmen dieser Veranstaltung weiterhin heraus, dass die Simulationsprogramme Matlab/Simulink, DSH + und ITIsim die am weitesten verbreiteten Programme in der Branche Ölhydraulik sind. Dieser Sachverhalt spiegelte sich auch in den Diskussionen mit dem projektbegleitenden Arbeitskreis des Forschungsvorhabens Dynamische Volumenstrom- und Druckänderungen in hydraulischen Systemen - Wechselwirkung, Messung, Simulation wieder. Die prinipielle Lösungsstruktur der Programme DSH + und ITIsim basiert auf der Grundlage der Modelle mit konentrierten Parametern, d.h. dass das u lösende Gleichungssystem knotenorientiert aufgestellt wird (siehe Kapitel 5..). Das Programmpaket Matlab stellt insofern eine Besonderheit dar, dass es im Vergleich u den Programmen DSH + und ITIsim ein universelles mathematisches Werkeug ist. Hier muss der Bediener die u simulierenden Differentialgleichungen über eine grafische Oberfläche für jede Komponente selbst definieren. Weiterhin ist das Programm Matlab so universell angelegt, dass man durch die Einbindung von C-Codes Modelle mit verteilten Parametern mit selbstdefinierter Lösungsstruktur implementieren kann. Sowohl DSH + als auch ITIsim bietet die Möglichkeit, verteilte Parameter mit frequenabhängiger Reibung bei der Modellerstellung u benuten. Bei dieser Vorgehensweise ist u berücksichtigen, dass hier ein Modell mit verteilten Parametern in die knotenorientierte Lösungsstruktur der Modelle mit konentrierten Parametern eingebunden wurde. Die Nachteile dieser Vorgehensweise werden in Kapitel 5..3 und 5.4 diskutiert. Simulationsprogramme, deren Lösungsstruktur auf der Basis der Modelle mit verteilten Parametern aufgebaut sind, finden bis dato lediglich außerhalb des Bereichs der Ölhydraulik eine mannigfaltige Anwendung. Als typischer Vertreter solcher Programmpakete kann die Software Flowmaster genannt werden. Laut Aussagen der Firma Armstral (deutsche Vertriebsfirma für das Produkt Flowmaster) findet jedoch ur Zeit ein Umdenken in der Flugeughydraulik statt. Hier legt man mittlerweile einen Schwerpunkt bei der Simulation von hydraulischen Gesamtsystem auf die Modelle mit verteilten Parametern. Bei dem Programmpaket Flowmaster 6.0 ist festustellen, dass kein frequenabhängiger Reibungsansat ur Verfügung steht. Der Einfluss der frequenabhängigen Reibung bei ölhydraulischen Gesamtsystemen ist im Kapitel 5.4 dargestellt. Der softwareunabhängige Vergleich der Modelle der konentrierten/verteilten Parameter für ölhydraulische Gesamtsysteme (siehe hieru Kapitel 5) stellt eine Grundlagenuntersuchung für die Problematik der gekoppelten Rechnung dar und ist bis um jetigen Zeitpunkt in dieser Form noch nicht für das Anwendungsgebiet Ölhydraulik geleistet worden.

Stand der Technik. Zur dynamischen Volumenstrommessung: Die technische Problemstellung der dynamischen Volumenstrommessung in der Ölhydraulik wurde schon früh erkannt. Die folgende Auflistung eigt einen Querschnitt der wichtigsten Forschungsarbeiten u diesem Thema: 988 stellt Theisen in [37] ein Verfahren vor, mit welchem man auf der Grundlage eines reflexionsfreien Leitungsabschlusses in Verbindung mit der Leitungsimpedan aus den Drucksignalen die Volumenstrompulsation einer Pumpe bestimmen kann. 990 beschreibt Nitsche in [7] ein Prinip ur dynamischen Volumenstrommessung auf der Basis des Ultraschall-Durchflussmessverfahrens. Er untersucht hieru Impulsumlaufmessverfahren und speielle Phasendifferenmessverfahren. 990 schlägt Weddfelt in [38] ein Verfahren vor, mit dem man anhand von wei Druckmessungen in Verbindung mit dem Rohrleitungsmodell aus dem Übertragungsmatrienverfahren den dynamischen Volumenstrom bestimmt. 998 berichtet Esser in [] von einem neuentwickelten Sensor, welcher parallel ur Hauptleitung geschaltet den dynamischen Volumenstrom anhand der Schwingung einer Membran auswertet. Die vorangehende Liste der wissenschaftlichen Untersuchungen ist keinesfalls vollständig, kann jedoch als stellvertretend für die durchgeführten Untersuchungen auf diesem Gebiet betrachtet werden. Alle Untersuchungen haben gemeinsam, dass die u messende Größe dynamischer Volumenstrom in eine neue indirekt u messende physikalische Größe umgewandelt wurde und das Ergebnis dieser Messungen als korrekter dynamischer Volumenstrom definiert wurde. Diese Aussage wurde jedoch weder durch Beweise noch durch Kalibrierungen untermauert. Durch die Bearbeitung des Projekts Ventilinnenströmung durch Diete (siehe hieru [7]), wurde die Problematik der dynamischen Volumenstrommessung der Industrie verdeutlicht. Hieraus entstand das von den Firmen des Forschungsfonds Fluidtechnik des VDMA und der AIF geförderte Forschungsvorhaben Dynamische Volumenstrom- und Druckänderungen in hydraulischen Systemen - Wechselwirkung, Messung, Simulation. Im Rahmen dieses Projekts wurde das von Weddfelt [38] vorgeschlagene Verfahren weiterentwickelt. Die korrekte Arbeitsweise des weiterentwickelten Verfahrens wurde sowohl durch direkte als auch indirekte Beweise bestätigt. Die Ergebnisse dieses Projekts sind in Kapitel 6 dargestellt und stellen die messtechnische Grundlage dar, um die hier bearbeite Problematik erfassen u können. 3. Zur Simulation kavitierender Strömungen: Die experimentellen Untersuchen von Riedel [30] eigen, dass die Problematik der Kavitation in der Ölhydraulik schon früh erkannt wurde. Wie die Veröffentlichungen von Kleinbreuer [] und Berger [] darlegen, spielt der erstörende Charakter der Kavitation auch in der Ölhydraulik eine nicht u vernachlässigende Rolle. Das weiterhin vorhandene aktuelle Forschungsinteresse an dieser Thematik eigt die Veröffentlichung von Koivula [], welche sich mit der messtechnischen Erfassung der Kavitationserosion beschäftigt. Die erste Verknüpfung der Problematik Kavitation und CFD- gestütter Strömungsberechnung kann bei Kipping [6] gefunden werden. Hier wurde festgestellt, dass die Berechnung der Ventilkraft für Schieberventile unter Kavitation immense Fehler aufweist. Dies ist durch die Berechnung unrealisti-

Stand der Technik scher negativer Drücke bei der Strömungsberechnung mit CFD ohne Kavitationsmodell für kavitierende Strömungen u erklären. Dieser Sachverhalt konnte in der aktuellen Veröffentlichung von Ristic [3] bestätigt werden. Die numerische Simulation kavitierender Strömungen mit der Hilfe des Werkeugs CFD ist ur Zeit eine Thematik weltweiter intensiver Forschungen. Hierbei kann man feststellen, dass sich die Forschungsaktivitäten um Zeitpunkt dieser Arbeit noch nicht auf den Bereich der Ventilströmungen in der Ölhydraulik ausgedehnt haben (keine Veröffentlichungen von Forschungsergebnissen, welche Ventilströmungen in der Ölhydraulik auf der Basis von CFD-Berechnungen in Verbindung mit einem geeigneten Kavitationsmodell mit Messungen vergleichen). Ein Beitrag u dieser Thematik ist in Kapitel 7 dargestellt. Hier soll eine Grundlage geschaffen werden, wie man in der Zukunft die Kavitation in Ventilen mit der Hilfe von kommeriellen CFD-Codes abbilden kann. 4. Zur gekoppelten Rechnung: Die Grundidee einer gekoppelten Rechnung ist nicht prinipiell neu. Man kann feststellen, dass diese Vorgehensweise dort eingesett wird, wo die Unulänglichkeit der Abbildung eines physikalischen Phänomens durch das numerischen Verfahren x dau führt, an dieser Schnittstelle ein geeigneteres numerisches Verfahren y einuseten. Eine Problemgruppe stellt um Beispiel die Fluid-Struktur- Wechselwirkung dar [4]. Ein anderer Beweggrund für die Kopplung weier verschiedener numerischer Verfahren ist die Verringerung der Recheneit, wie die Veröffentlichung [4] eigt. Hier wurde ur Optimierung eines Kühlkreislaufs das D-Strömungsberechnungsprogramm Flowmaster 6.0 mit dem CFD-Code Star-CD 3. gekoppelt. Es lag eine stationäre Problemstellung vor, und das Programm Flowmaster 6.0 berechnete die komplexe Verweigungsproblematik und somit die Strömungsrandbedingungen für den CFD- Code in einem iterativen Proess. Eine gekoppelte dynamische Rechnung für die in Kapitel dargestellte Problematik wurde für die Ölhydraulik bis um heutigen Zeitpunkt noch nicht durchgeführt. Grundlegende Untersuchungen hieru sind in Kapitel 8 dargestellt. 3

Leistungsvergleich/Optimierung der Simulationsverfahren für ölhydraulische Systeme 5 Leistungsvergleich/Optimierung der Simulationsverfahren für ölhydraulische Systeme Betrachtet man die in Kapitel dargestellte Problemstellung, so kann man bei der Simulation von ölhydraulischen Gesamtsystemen einen großen Teil der Anlage mit vereinfachten Modellen abbilden. Nur auf diesem Weg erhält man (bei dem heutigen Stand der Technik) für komplexe Gesamtsysteme vertretbare Recheneiten. Der Anteil, den man mit den vereinfachten Modellen abbilden kann, besteht hierbei aus allen Komponenten, in denen keine Kavitation auftritt, und wird im folgenden als Restsystem beeichnet. Wie schon in Kapitel dargestellt wurde, liegt die gesamte Problematik einer gekoppelten Rechnung im Zeitbereich vor. Im Zeitbereich kann man ur Modellierung des Restsystems wei völlig unterschiedliche Modellierungen bw. Berechnungsverfahren einseten. Das Modell der konentrierten Parameter. Das Modell der verteilten Parameter. Da die Handhabung einer gekoppelten Rechnung (Ausbildung der Schnittstellen) je nach der Wahl des Modells differiert, werden hier beide Modelle untersucht und gegenübergestellt, um eine Auswahl u treffen, mit welchem Modell eine gekoppelte Rechnung optimale Ergebnisse liefert. Da die Qualität des Gesamtergebnisses einer gekoppelten Rechnung ebenfalls von der Genauigkeit der Abbildung des Restsystems abhängt, wurden diese Modelle auch beüglich ihres Potentials ur optimierten Abbildung untersucht. Da die Modelle der verteilten/konentrierten Parameter bei einer gekoppelten Rechnung durch das Kollabieren von Kavitationsstrukturen sprung- bw. impulsförmige Anregungen erfahren, ist es notwendig, sowohl die Qualität der Abbildungsgüte als auch die Stabilität des numerischen Verfahrens aus diesem Blickwinkel heraus u betrachten. Die Gegenüberstellung der Modelle erfolgt dann in Kapitel 5.4 anhand folgender Kriterien: Globale Eigenschaften Qualität der Abbildungsgüte Recheneit Um einen globalen Überblick über alle üblichen Modellierungstechniken in der Ölhydraulik u gewährleisten, werden auch die theoretischen Grundlagen des Übertragungsmatrienverfahren in Kapitel 5.3 kur dargestellt. Auf diesen Grundlagen ist die dynamische Volumenstrommessung in Kapitel 6 aufgebaut. Um einen von kommerieller Software unabhängigen Vergleich durchführen u können, wurden alle Modelle mit dem universellen mathematischen Werkeug Matlab R umgesett. Die Art der Umsetung kann Anhang D entnommen werden. 5. Konentrierte Parameter Das Modell konentrierte Parameter geht nicht von einer Kontinuumsbetrachtung des Fluids (einer Strömung) aus. Zur dynamischen Beschreibung ist es daher erforderlich, eine Rohrleitung entspre- 4

Leistungsvergleich/Optimierung der Simulationsverfahren für ölhydraulische Systeme chend der maximal auftretenden Frequen u diskretisieren. In der Praxis wird umeist die folgende Diskretisierungsvorschrift verwendet [9]: l max λ = 0 max a = 0 f max Gleichung 5- Mit diesem Hilfsgriff ist es möglich, die Wellencharakteristik der Rohrströmung näherungsweise abubilden. 5.. Herleitung Für die hier angegebene Herleitung wird unächst die Reibung vernachlässigt, da in diesem Modell nur ein quasistationärer Reibungsansat sinnvoll ist, welcher als Druckverlust den Systemgleichungen superpositioniert wird. Element: i - i i + d i p u A d d u u = d p = Hydraulisches Kontrollvolumen p d Abbildung Hydraulisches Kontrollvolumen Weiterhin kann in der Ölhydraulik von einer eindimensionalen Ausbreitung der Schwingungen ausgegangen werden, da der Rohrdurchmesser gegenüber der interessierenden Wellenlänge sehr klein ist. Betrachtet man ein hydraulisches Kontrollvolumen gemäß Abbildung, so ergibt die Kräftebilan aus den Beschleunigungskräften []: mit: erhält man: d u p m = A p - A p + dx Gleichung 5- d t x u u p + u = - { t 3 ρ Term Term m = ρ A d Masse des Kontrollvolumens Gleichung 5-3 du u u = + u substantielle Ableitung Gleichung 5-4 dt t Gleichung 5-5 5

Leistungsvergleich/Optimierung der Simulationsverfahren für ölhydraulische Systeme Ferner kann man Term gegenüber Term in Gleichung 5-5 vernachlässigen, da die Strömungsgeschwindigkeit u meistens um wei bis drei Größenordnungen kleiner ist als die Schallausbreitungsgeschwindigkeit. Nach Integration des Strömungsprofils über den Querschnitt (hier reibungsfrei u (r) =const.) ergibt sich die erste Systemgleichung u: Q t A p = - ρ Gleichung 5-6 Aufgrund der Analogie der Differentialgleichung ur Elektrotechnik wird der Ausdruck A/ρ auch oft als hydraulische Induktivität beeichnet. In der Analogie ur Mechanik drückt diese Gleichung die Druckerhöhung infolge der Massenbeschleunigung aus. Die weite Systemgleichung [] erhält man aus der Kräftebilan der Elastiitätskräfte: V dv = - dp Gleichung 5-7 E der Volumenänderung durch verschiedene Geschwindigkeiten am Kontrollvolumen, dv u = A u + d dt - A u dt Gleichung 5-8 und der substantiellen Ableitung des Drucks. dp p p = + u Gleichung 5-9 dt { t 3 Term Term Auch hier kann der weite Term aufgrund der niedrigen Strömungsgeschwindigkeiten vernachlässigt werden. Somit erhält man nach Integration der Geschwindigkeit über den Querschnitt die weite Systemgleichung u: p t E Q = - A Gleichung 5-0 Gemäß seiner Analogie ur Elektrotechnik wird Ausdruck E /A auch hydraulische Kapaität genannt. Die Analogie ur Mechanik prägt den Ausdruck hydraulische Feder. 5.. Verknüpfung von Einelkomponenten/Lösung des Gleichungssystems Betrachtet man die Systemgleichungen 5-6 und 5 0, so können diese in der Analogie ur Mechanik als eine Reihenschaltung einer Feder und eines Masseelements interpretiert werden. (Anders ausgedrückt: In diesem Modell wird die Rohrströmung durch ein PT-Glied beschrieben!). Bei der Formulierung der Systemgleichungen ur Simulation unter Berücksichtigung der Verknüpfung spielt es durchaus eine Rolle, in welcher Reihenfolge die Verschaltung der Elemente erfolgt. In den Gleichungen 5- und 5- ist die Verknüpfung so aufgebaut, dass der Druck im Tank und der geförderte Volumenstrom der Pumpe als Randbedingungen bekannt sein müssen. Über eine entsprechende Modellbildung der Pumpe kann somit für den Volumenstrom auch die Drehahl der Pumpe dienen. 6