Forschungsdaten ohne Grenzen Internationale Perspektiven der wissenschaftlichen Informationsversorgung
Was ist Knowledge Exchange? Knowledge Exchange ist eine Initiative nationaler Fördereinrichtungen aus Großbritannien, den Niederlanden, Dänemark und Deutschland zur Unterstützung des Ausbaus der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) für Forschung und Lehre. Die Knowledge Exchange Partner sind: Denmark s Electronic Research Library (DEFF) in Dänemark German Research Foundation (DFG) in Deutschland Joint Information Systems Committee (JISC) in the United Kingdom SURF in den Niederlanden
Die Vision der Knowledge Exchange Partner Die Knowledge Exchange Partner verbindet eine gemeinsame Vorstellung, basierend auf den nationalen Strategien: Wissenschaftliche Informationen sollen über das Internet offen und frei zugänglich sein. So sollen z.b. Forschungsdaten professionell verwaltet und gepflegt werden, langfristig zugänglich sowie interdisziplinär nachnutzbar sein. Ian-S; http://www.flickr.com/photos/ian-s/2152798588 cc: by-nc-nd
Ausgewählte Initiativen aus dem Zeitraum 2005-2012 Petition an die EU für einen freien Zugang zu den Ergebnissen aus öffentlich geförderter Forschung Ausschreibung für multinationale Lizenzen Workshops zu Nutzerstatistiken von Repositorien und wiss. Zeitschriften Kosten und Nutzenanalysen von Open Access in Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland Studien zu persistenten Identifikatoren und Seminare zu den unterschiedlichen Lösungen Open Access Erfolgsgeschichten: http://www.oastories.org/ Konferenz zu Digital Author Identifiers
Aktivitäten der KE Arbeitsgruppe Forschungsdaten Workshop Main Drivers for Successful Re-use of Research Data September 2009, Berlin Comparative report on the legal status of research data in the four KE partner countries (veröffentlicht September 2011) Workshop Research Data Management: Activities and Challenges November 2011, Bonn Report A Surfboard for Riding the Wave (veröffentlicht im November 2011)
Zu rechtlichen Rahmenbedingungen von Forschungsdaten Comparative report on the legal status of research data in the four KE partner countries Ergebnisse aus der vergleichenden Studie in den vier KE Partnerländern: Für reine Fakten kann kein Copyright beansprucht werden. Forschungsdaten können unter bestimmten Umständen mit einem Copyright versehen werden. a) Durch nationales Urheberrecht b) Durch untergeordnete nationale rechtliche Rahmenbedingungen c) Durch die europäische Datenbank Direktive
Autoren: Maurits van der Graaf Pleiade Management and Consultancy; m.vdgraaf@pleiade.nl Leo Waaijers Open Access consultant; leowaa@xs4all.nl Mit Unterstützung durch die Mitglieder der Forschungsdaten Arbeitsgruppe von Knowledge Exchange (veröffentlicht im November 2011) www.knowledge-exchange.info
Die Schlüsselelemente zur Umsetzung einer kollaborativen Datenstruktur in der Wissenschaft Wissenschaftler/-innen: haben eine Rolle als Datenproduzenten und Nutzer von Informationsinfrastrukturen Anreizsysteme Aufbau von Informationskompetenz Technische Infrastruktur und Organisation: haben eine Rolle als Experten und Verantwortliche für Informationsinfrastrukturen Technische Infrastrukturen Langfristiger Unterhalt und Datenbereitstellung Ziel ist es, eine road map für den Aufbau einer geeigneten Informationsinfrastruktur für Forschungsdaten in den vier Knowledge Exchange Partnerländern zu erstellen.
Anreizsysteme Nachnutzung und Anerkennung. Wissenschaftliche Praxis, Regelwerke und Codices. Anforderungen seitens der Förderorganisationen. Anforderungen an Datenverfügbarkeit seitens der wissenschaftlichen Zeitschriften. Gängige Bedenken Publikation von Forschungsdaten: potentiell Gefahr eines Missbrauchs, ethische und rechtliche Einschränkungen. Aufwand: zusätzliche Kosten und Mühe, um Dokumentationen und Metadaten zu erstellen.
Maßnahmen zur Unterstützung von Anreizsystemen Einbindung aller hauptsächlich Beteiligten in die Diskussion: Datenzentren und archive; Institutionen; Förderer; Herausgeber wissenschaftlicher Zeitschriften. Datenzitation muss standardisiert werden: Etablierung und Nutzung persistenter Identifikatoren. Ausbau der Publikationsmöglichkeiten für Forschungsdaten. Aufbau von begutachtenden Daten-Zeitschriften, inkl. einer sinnvollen Zitations-Metrik. Etablierung von Praxisregeln für die wissenschaftliche Gemeinschaft. Entwicklung und Durchsetzung von Datenmanagment Plänen für wissenschaftliche Projekte.
Anreizsysteme - Beispiel
Aufbau von Informationskompetenz Datenmanagement muss eine Kernkompetenz für die Wissenschaft werden. Der Umgang mit Daten muss in die bestehenden Curricula integriert werden. Berücksichtigung der Expertenrollen: data scientist und data librarians. Ausbildung im Umgang mit und der Bewertung von digitaler Information. Dealing with Data; Science Magazine, 11 February 2011 vol. 331, issue 6018, pages 639-806
Maßnahmen für den Aufbau von Informationskompetenz Einbindung aller hauptsächlich Beteiligten in die Diskussion: Institutionen und Universitäten, Fachgesellschaften, Bibliotheksschulen. Entwicklung und Aufbau von Daten Management Modulen für die bibliothekarische Ausbildung. Einbettung von Datenmanagement in das wissenschaftliche Curriculum verbunden mit einer Bewußtseinsschaffung bei den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Entwicklung von Curricula für data scientists verbunden mit geeigneten Erfolgskontrollen.
Aufbau von Informationskompetenz - Beispiel Inhalt: Datenmanagement Nutzen und Anforderungen Methoden des Datenmanagement ANU s Dienstleistungen für Datenmanagement Verfassen eines Datenmanagement Plans http://information.anu.edu.au/training_and_ skills_development/information_literacy/
Technische Infrastrukturen Disziplinzpezifische oder (inter-)nationale Infrastrukturen. Aufbau eines Ökosystems von Datenrepositorien; Identifikation fehlender Elemente in der bestehenden Infrastruktur. Verknüpfung / Austausch / Interoperabilität; diese spielen mit die wichtigsten Rollen im Verbund der disziplinzpezifischen und (inter-)nationale Infrastrukturen. Vermutlich ist die fehlende Interoperabilität eine der größten Herausforderungen im Aufbau eines Ökosystems von Datenrepositorien disziplinär und interdisziplinär.
Finanzierung der Dateninfrastruktur Wie teuer ist das? Die Gesamtkosten für den Aufbau einer Dateninfrastruktur werden auf 10-15% der gesamten Kosten für Forschungsinfrastruktur geschätzt. Ein institutionelles Datenrepositorium kostet mutmaßlich 2,5 bis 4 mal so viel wie ein Respositorium für Zeitschriften. Relativ hohe Aufbaukosten stehen deutlich geringeren Unterhaltskosten für den laufenden Betrieb gegenüber. Auf lange Sicht kann professionelles Datenmanagement und eine nachhaltige Dateninfrastrukutur zur Stärkung des institutionellen Profils beitragen (mehr Effizienz, bessere Vernetzung, höherer und besserer wissenschaftlicher Output ).
Entwicklung von Maßnahmen zur Finanzierung der Dateninfrastruktur Einbindung aller hauptsächlich Beteiligten in die Diskussion: Förderer, Universitäten und Forschungsorganisationen, Datenzentren, Bibliotheken und Archive. Initiierung und Unterstützung von Projekten zur Entwicklung institutioneller Dateninfrastrukturen. Koordinierung der Entwicklung (inter-)nationaler Dateninfrastrukturelemente. Bezifferung der realen Kosten und Erstellen einer Aufwand-Nutzen Analyse unter Berücksichtigung der Nachnutzung, Publikation und Archivierung von Forschungsdaten.
Informationinfrastruktur - Beispiel (Dateninfrastruktur?) Der alte Lesesaal der British Library, London. http://en.wikipedia.org/wiki/file:british_museum_reading_room_panorama_feb_2006.jpg cc: by-sa
Europäische Initiativen All European Academies 13 th ALLEA General Assembly 11. April 2012 Gemeinsame Erklärung aller europäischen Akademien mit dem Titel: Towards Open Science in the 21 st Century
Europäische Initiativen Vorbereitung für das 8. EU Rahmenprogramm HORIZON 2020 "I want to be a champion of digital technologies that deliver better and more prosperous lives for the citizens and businesses of Europe. http://www.surf.nl/en/publicaties/documents/surf%20ma gazines%20english/surf01%20(march%202012).pdf Neelie Kroes, Vize Präsidentin der Europäischen Kommission und Kommissarin für die Digitale Agenda
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Stefan.Winkler-Nees@dfg.de