1. Warum Alternativen zu Mais? 2. Welche Alternativen gibt es für die Schweineproduktion? 3. Pflanzenbauliches zu den Alternativen

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Transkript:

Fruchtfolgeveranstaltung gemäß Maiswurzelbohrerverordnung und Novelle Aktionsprogramm Nitrat Unterlagen erstellt von: Ing. Holzerbauer Ing. Rechberger Dr. Holzner DI Schlögl Dr. K. Mayer Ing. Schmied Ing. Oberer, BA DI Wurm DI Pucher Programm Maiswurzelbohrer-VO rechtliche Situation Alternative Anbaumöglichkeiten zu Mais Kulturführung und Gülleeinsatz Einsatzmöglichkeiten in der Fütterung Aktionsprogramm Nitrat Novelle 2012 6. Juli 2012 / Folie 2 Themenübersicht 1. Warum Alternativen zu Mais? 2. Welche Alternativen gibt es für die Schweineproduktion? 3. Pflanzenbauliches zu den Alternativen Alternativen zu Mais Dr. Karl Mayer, Abteilung Pflanzenbau 06.07.2012 / Folie 4 1. Warum Alternativen? Anteil Mais Anteil in Mais der Fruchtfolge in der Fruchtfolge Risikogebiete in Österreich Risikogebiete in Österreich Maiswurzelbohrer dehnt sich über die Steiermark aus Die Bekämpfung in Form der Fruchtfolge ist sehr effizient Die Beizung mit Neonicotinoiden steht auf einem Prüfstand von Seiten der Umweltorganisationen und der Gesetzgebung (Poncho, Gaucho und Cruiser) Erosionschutzmaßnahmen sind mit Alternativen leichter zu bewerkstelligen Quelle: Baufeld, P. and Enzian, S. (BBA Kleinmachnow) 06.07.2012 / Folie 5 06.07.2012 / Folie 6 1

Käfer/Falle. Anbau von Körnermais in Österreich nach Gemeinden Ergebnis MWB-Monitoring 2011 Quelle: Statistik Austria- Kartographie und GIS / 1.9.2010 06.07.2012 / Folie 7 06.07.2012 / Folie 8 Diabrotika Maiswurzelbohrer Diabrotika Maiswurzelbohrer Familie der Blattkäfer ( Käferinnen ) (Onkel / Tante des Kartoffelkäfers und Erdfloh) Heimat ist Nordamerika (Western corn rootworm) (westl. MAIS Wurzelwurm) Erstauftritt in Europa 1992 (Serbien) Käfer typisch schwarz / gelb gefärbt 4 6 mm großer Käfer gelber Halsschild lange Fühler ( Körperlänge ) Männchen und Weibchen 6. Juli 2012 / Folie 9 6. Juli 2012 / Folie 10 Diabrotika Maiswurzelbohrer Fallenfänge 2008-2011 6000 5000 Larven + Käfer = doppelte Schädigung ( Weibchen ) legt 300+ Eier ab Larven fressen MAIS - Wurzeln 4000 3000 2000 Käfer frisst Narbenfäden, Pollen (Blätter) 1000 0 Lieboch Kalsdorf b. Graz Bad Blumau Gniebing- Weißenbach Ort Spielfeld Radkersburg U. 6. Juli 2012 / Folie 11 Jahr 2008 Jahr 2009 Jahr 2010 bis 1.10.11 2

Fruchtfolge bekämpft Diabrotica virgifera Le Conte effektiv 2011 das Jahr des Maiswurzelbohrers Fruchtfolge bekämpft die Larven des Maiswurzelbohrers, nicht jedoch die Käfer des Schädlings genauso, wie die Beizung nur die Larve bekämpft und nicht den Käfer Dennoch ist mit diesen Maßnahmen eine Verminderung der Käferpopulation verbunden!!! Wirtspflanzen sind nicht immer durch Larven geschädigt, obwohl sie auf diesen Pflanzen gehäuft feststellbar sind, also Nahrungspflanzen!! Mais - Luzerne Weißer Gänsefuß - Sonnenblume Ambrosia artemisiifolia - Kürbis, Gurke, Melone Spitzklette - Soja (eigene Art in USA) Optimale Entwicklungsbedingungen durch milden Frühsommer Zu Beginn der Flugsaison die höchste Käferanzahl seit Befallsbeginn Heißer Sommer und Frühherbst Weitere Ausbreitung in bis dahin befallsfreie Gebiete 4 mm 06.07.2012 / Folie 13 06.07.2012 / Folie 14 IOWA-Skala 1.0.kein Etabliertes Wurzelfraß Gebiet 2009 1,5..einige (Grundlage Fraßspuren Käferfänge 2008) 2,0..maximal drei Wurzeln geringfügig angenagt 2,5..mehr als 3 Wurzeln angenagt 3,0..maximal 3 Wurzeln angenagt unter vier cm vom Stängel entfernt 3,5..mehr als 3 Wurzeln angenagt unter vier cm vom Stängel entfernt 4.0..ein ganzer Wurzelring angenagt 4,5..1,5 Wurzelringe 5,0..2 Wurzelringe 5,5..2,5 Wurzelringe 6,0..mehr als 3 Wurzelringe komplett zerstört G ä n s e h a l s s y n d r o m 24.11.2009 FA10B 15 06.07.2012 / Folie 15 Zelting, 06.07.2012 / Folie 16 im Juli 11 Mais liegt Maiswurzelbohrerverordnung Verlautbarung April 2012 im Landesgesetzblatt Inhalt: Fruchtfolge, d.h. 1 x in 4 aufeinander folgenden Jahren andere Frucht als Mais (75 % Maisanteil) auf dem Schlag, ausgenommen Saatmaisproduktion 06.07.2012 / Folie 17 Käfer unter den Lieschen Von allen Ackerflächen eines Betriebes sind die angebauten Kulturen und beim Maisanbau zusätzlich das verwendete Maissaatgut einschließlich Insektizidbeizung sowie verwendete Pflanzenschutzmittel gegen MWB aufzuzeichnen. (4 Jahre aufzubewahren) Ponchobeizung nicht in der Verordnung geregelt, jedoch Auflage nach dem Pflanzenschutzmittelgesetz (Poncho nur im 2. Jahr nach Mais, ausgenommen Drahtwurm) 3

Schutz der Honigbiene! Bienenschäden 2011in der Steiermark Heuer 29 Imker mit Verdachtsfälle 51 Stände ca. 1.000 Völker Im Vergleich zum Jahr 2010 weniger Verdachtsfälle In der Mehrzahl der Proben konnte Clothianidin nachgewiesen werden Die letzten 3 Jahre oft die selben Bezirke und die selben Imker betroffen Trotz der ca. 50 %igen Reduktion der Spezialbeize nach wie vor großer Druck von vielen Seiten! 06.07.2012 / Folie 19 06.07.2012 / Folie 20 Maiswurzelbohrer: Bekämpfung Erosionsschutz Erosionsschutz bei maisintensiven Fruchtfolgen ist möglich, aber aufwendiger, als mit Fruchtfolge Besonders gut bedeckende Kulturen ermöglichen einen sehr guten Erosionsschutz, wie Getreide Hirse Raps Ackerbohne 06.07.2012 / Folie 21 06.07.2012 / Folie 22 Stickstoffbedarf der Kulturpflanzen bei mittlerer Ertragslage 2. Welche Alternativen gibt es zu Mais in der Schweineproduktion? Anforderungsprofil: Hoher Ertrag Stickstoffzehrend, um den Schweinebestand nicht zu reduzieren Gülle soll vertragen werden Fütterung soll in bestehendes Management passen Welche Kulturen kommen in Frage? Getreide Raps Soja Ackerbohne Körnerhirse oder Milokorn 06.07.2012 / Folie 24 4

3. Pflanzenbauliches zu den Alternativen- Getreide a) Getreide: Vorteile: Ideales Fruchtfolgeglied Erosionsschutz Diabrotica-Bekämpfung Bodengesundung mit Gründüngung im Sommer Futtermittel mit geringem Managementaufwand N-Gaben im Herbst und zeitlichem Frühjahr möglich, allerdings im geringen Ausmaß Fusariumbekämpfung ist möglich (Blütenbehandlung) 3. Pflanzenbauliches zu den Alternativen- Getreide a) Getreide: Nachteile: Keine hohen Güllemengen je Einzelgabe möglich Ab dem Schossbeginn ist eine Gülledüngung nur mit Spezialgeräten möglich Pflanzenschutz und Düngung ist mit sehr viel Aufwand verbunden Bei Güllebetrieben ist eine zweimalig Halmverkürzung unumgänglich Fehler im Getreidebau: Zu dichter Anbau Herbstgüllegaben vor der Pflugfurche führen zu N- Mineralisation in der Schossphase geringere Triebreduktion Dichte Bestände führen zu niedrigen TKG s 06.07.2012 / Folie 25 06.07.2012 / Folie 26 Getreide und Gülledüngung, was ist zu beherzigen? 1. Saatstärke deutlich reduzieren WW 180 K/m² (80 bis 100 kg/ha Saatgut je nach TKG) WG 250 K/m² (100 bis 130 kg/ha Saatgut je nach TKG) 2. Sorten mit hoher Standfestigkeit wählen z.b. Hannelore, Boreale, Antalya 3. Hybridgersten nur für sehr späte Saattermine auswählen (> 15. Oktober) 4. Halmverkürzer mindestens zweimal einsetzen und in voller Aufwandmenge, Schossbeginn bis Zweiknotenstadium EC 30/32 und Fahnenblattspitzt bis Ähren-/Rispenschwellen EC 37/49 Ablagetiefe sollte nicht unter 2 cm liegen!!!!!!!!!! 06.07.2012 / Folie 27 06.07.2012 / Folie 28 Entwicklungsstadien des Getreides Praxisübliche Düngung nach Entwicklungsstadien Herbstdüngung kann in der Regel entfallen 1. Frühjahrsgabe zu Wintergerste ab 2. 2. erlaubt, zu Winterweizen erst ab 15. 2. (AP, Ausnahmen Schongebiete, Gewässerschutzprogramm) Die erste Gabe im Frühjahr ist eine Bestockungsdüngung!! Sie richtet sich nach der Getreideentwicklung (z.b. üppig, dicht) 30 bis 50 kg bei Gerste und 40 bis 60 kg bei Weizen 2. Frühjahrsdüngung zwischen EC 30 und EC 31(32) spätestens 2 Knotenstadium (40 bis 50 kg zu Gerste und bis 60 kg zu Weizen 3. Düngung (in der Regel bei Weizen mit 40 bis 50 kg je ha im EC 37 bis 55, Mahlweizen ev. noch zum EC 61 Entwicklungsstadien beachten, speziell im EC 37 und 51 wegen Fungizide 5

Düngen und Halmverkürzen nach Stadien, EC 31 und EC 32 Auswirkung der Sätiefe In dieser Entwicklungsphase: Zweite Stickstoffüngung Erste Halmverkürzung (Moddus, Medax Top, 1 cm Abstand Stabilian oder Calma 2 cm Ab sta nd 06.07.2012 / Folie 31 Berechnung der Saatstärke abhängig vom TKG N-Mengen zur ersten Stickstoffdüngung zu Vegetationsbeginn oder vor dem Anbau Getreideart Bestockung < 2 Triebe 2-4 Triebe 4-6 Triebe > 6 Triebe mz W-Gerste, W-Weizen 50-60 40-50 20-40 max. 20 zz W-Gerste 60 50-60 40-50 max. 40 Roggen 40 20-40 max. 20 S-Gerste und S-Weizen 40 30-40 20-30 max. 20 06.07.2012 / Folie 34 Ermittlung der Aussaatmenge Früher kg /ha, heute Korn je m² Aussaatmenge hängt ab von der Getreideart (Gerste, Weizen, Roggen,Hafer, aber auch von der Sorte (TKG) Roggen 80 bis 110 kg/ha Kornzahl je m² von 260 bis Gerste 130 bis 190 kg/ha 280 bis 380 Hafer 120 bis 140 kg/ha 300 Tritikale 140 bis 160 kg/ha 300 bis 340 Weizen 130 bis 180 280 bis 380 Formel für die Saatgutmenge in kg Kg Saatgut /ha = angestrebte Kornzahl/m²* TKG in g Dividiert durch Keimfähigkeit in % Beispiel; Winterweizen Anbau 5. Oktober, geplante Saatstärke 300 K/m² TKG = 45 g (siehe Sackanhänger Saatgut) 300*45/95 % = 142 kg/ha 6

Qualitätskriterien für Getreide Tausendkorngewicht (TKG oder TKM) in g In diesem Entwicklungsstadium: Die letzte Stickstoffgabe zur Tausendkorngewichtssteigerung und Proteinerhöhung Die letzte Halmverkürzungsmöglichkeit (Moddus, Medax Top, Calma und Camposan Extra Je nach Getreideart zwischen 38 (Hafer) bis Wintergerste (52) Hektolitergewicht, ein Kriterium für die Übernahme des Getreides, bei Mahlweizen mindestens 78 kg je 100 kg Reinheit (weitgehend frei von Verunreinigungen- Druschqualität,Verunkrautung, max. 7 % Besatz 06.07.2012 / Folie 37 Verpilzung bzw. Mykotoxine (Vomitoxin und Zearalenon) Höchstgrenzen laut Eu-Verordnung, nationale Bestimmungen, Grenzwerte für die Landwirte sind 50 ppm Zearalenon(Zuchtsauen) und 450 bei Mastschweinen Stickstoffbedarfswerte nach s.g.d. 6.Auflage Düngung im Getreide nach s.g.d. 6.Auflage Empfohlene Stickstoffmengen bei verschiedenen Wintergetreidearten für hohe Ertragslagen, TU- Weihenstephan N-Düngeraufwand / dt Korn kg N/ha / % Herbst kg N/ha / % Veget.Beginn WW WR TR z WG m WG 1,8 2,4 1,5-1,7 1,6-1,8 1,7 2,0 1,6-1,9 ----- ----- ----- 0 25 / 10 0 25 / 10 30 50 / 22 30 40 / 30 40 70 / 40 50 70 / 40 40 60 / 30 kg N/ha / % EC 40 70 / 33 30 60 / 35 30 40 / 30 30 50 / 25 50 60 / 35 30 32 kg N/ha / % EC 37 49 50 100 / 44 40 50 / 35 40 50 / 30 40 50 / 25 40 50 / 25 N-Düngergaben bei EC 30 32 und 37 49 je nach Bodennachlieferung usw. evtl. splitten P u. K- Düngeraufwand / dt Kornertrag: ca. 0,8 kg P 2O 5 u. 0,6 kg K 2O; (Zuschlag bei Strohbergung ca. 0,3 kg P 2O 5 u. 1,5 kg K 2O je dt Kornertrag; auf leichten u. auf Tonböden ca. 0,2 bis 0,5 kg Zuschlag bei Kali) Kalkdüngung, zur Regulierung des ph-wertes und zur Strukturverbesserung, zählt mit zu den Standartmaßnahmen, ebenso wie die Schwefel- und Magnesiumdüngung (Bedarf: ca. 20 30 kg S und MgO, abzüglich Bodennachlieferung). Rapsentwicklung 2011/12 Raps der ideale Gülleschlucker und Bodenverbesserer Spurennährstoffdüngereinsatz kann je nach Standort und Nachlieferungsbedingungen notwendig werden. Entzugsmengen der wichtigsten Spurennährstoffe ca.: 600 g/ha Mangan, 65 g/ha Kupfer, 400 g/ha Zink, 50 g/ha Bor. 06.07.2012 / Folie 41 06.07.2012 / Folie 42 7

Körnerraps Unterscheidung in Winter-und Sommerraps Abstammung, Botanik (Asiatischer Raum) Anforderungen von Raps Ausreichend Feuchtigkeit (Seitentriebe, Wurzelausbildung-Tiefwurzler) Mindestkeimtemperatur 2 bis 3 Grad C. Heute 00 Sorten (sind senfölarm und Eruacasäurefrei) Frostfestigkeit bis minus 15 Grad C. Verwendung als Speiseöl (Rapso) Eiweißfuttermittel, aber auch für die Biotreibstofferzeugung (Rapsmethylester und Rapsöl,) Verträgt gemäßigte Klimate Auswinterung durch Schneelage, Kahlfröste, Wechselfröste Vorwinterentwicklung: mind 8 Laubblätter bzw. Hypokotyl von Bleistiftstärke (max. Rosettenstadium, kein Aufstängeln) Kalkversorgung, ph-wert von 6,5 bis 7,5 Rapsanbau Abgesetztes Saatbett Wichtige Krankheiten und Schädlinge (S 146) Herbst: Rapserdfloh, Rübsenblattwespe und Phomaauftreten Pflug, rechtzeitiges Bekämpfen von Getreideausfall Abschleppen Gülle im Herbst nicht immer möglich (Schongebietsauflagen) Anbauzeitpunkt (bei uns ab ca. 20. August, bei früher Aussaat bzw. Vorwinterentwicklung notfalls mit Tilmor WG, Carrax, Caramba oder Folicur spritzen, um Aufstängeln zu vermeiden Frühjahr: Rapsstängelrüssler und Triebrüssler, Rapsglanzkäfer Ackerschnecken unbedingt beachten- meist vom Rand, auch bei schlecht abgesetztem Saatbeet (Hohlräume) Schneckenkorn bei Bedarf Unkrautbekämpfung nicht außer Acht lassen! Gewünschte Saatstärke: 40 bis 50 Korn je m² bei Hybridraps und 60 je m² bei Liniensorten Schadensschwellen gemäß Integrierten Pflanzenschutz beachten (Rapsglanzkäfer 3 am Rand, 5 im Bestand, bei Stängelrüssler Gelbschalen, innerhalb 3 Tagen 10 Käfer) 3. Pflanzenbauliches zu den Alternativen- Raps Entwicklungsstadien Raps b) Raps: Vorteile: Sehr hoher Stickstoffbedarf in Summe und besonders im Herbst (100 kg N/ha Entzug vor Vegetationsruhe) Mit Ausnahme der Käferbehandlung einfach zu führen Ideale und sehr hoher Vorfruchtwert, ca. 150/ha Nachteile: Hoher Fettgehalt schränkt die Futternutzung bei Schweinen ein Aufbereitung in einer Ölmühle ist notwendig Weite Fruchtfolge notwendig Fehler im Rapsbau: Spätes und dichtes Anbauen Keine Kürzung bzw. Förderung im Herbst Keine stadien- und entwicklungsspezifische Düngung 06.07.2012 / Folie 47 8

Stickstoffdüngung zu Raps Bekämpfungsmaßnahme in der Blüte?? Stickstoffteilgaben in der Vegetationsperiode: Stickstoffmene kg/ha je nach Blattentwicklung über den Winter bis 6 Blatt bis 8 Blatt bis 10 Blatt 1.Startdüngung bei Vegetationsbeginn im Frühj. * ohne Stickstoffmangelsymptome kg N/ha: 70 bis 90 50 bis 70 30 * mit Stickstoffmangelsymptomen kg N/ha: 80 bis 100 65 bis 85 40 bis 60 2. N-Düngung Schossbeginn 3. N-Düngung bei Blühbeginn (Harnstoffblattdüngung) 80 bis 100 kg N/ha 10 bis 30 kg N/ha Achtung! Die Grenzen der N-Düngung bei N-zehrender Fruchtfolge von max. 210 kg N bzw. bei nicht N-zehrender Fruchtfolge von max. 175 kg N/ha dürfen nicht überschritten werden. Bienenungefährliche Mittel verwenden oder minderbienengefährliche ausserhalb der Flugzeiten 06.07.2012 / Folie 49 3. Pflanzenbauliches zu den Alternativen- Ackerbohne c) Ackerbohne: Vorteile: Hoher Vorfruchtwert, mit ausgezeichneter Bodenstrukturverbesserung Leguminose Nachteile: Weitgesteckte Fruchtfolge notwendig Krankheitsanfällig Aminosäurespektrum muss über andere Proteinträger ergänzt werden Kein WD und MD erwünscht bzw. notwendig Fehler: Extensive Führungsweise (mangelhafter Pflanzenschutz, Insektizide ) Zu enge Fruchtfolge Sojabohne (S 200 bis 210) Abstammung /Ferner Osten- Soja in China, dann Weiterverbreitung in USA, vor allem in Südamerika Sojaimporte nach Österreich (sowohl GVO freie als auch gentechnisch veränderte Sojabohne für Futtermittel Grundsätzlich besteht in Österreich das Verbot des Anbaus von gentechnisch verändertem Saatgut generell!! Großflächiger Anbau in Österreich seit mind. 15 Jahren Im Gegensatz zu Erbsen und Pferdebohnen müssen Sojabohnen vor der Verfütterung hitzebehandelt werden. (Trypsininhibitor) 06.07.2012 / Folie 51 Blüte der Sojabohne, Hülsen Dünner,behaarter Stängel Unscheinbare Blütchen Langstielige, dreiteilige Blätter, Pro Hülse sind 2 bis 3 Samen 3. Pflanzenbauliches zu den Alternativen- Soja d) Sojabohne: Vorteile: Leguminose mit N-Sammlung Bei getoasteter und gepresster Sojabohne ausgezeichneter Futterwert Nachteile: Fruchtfolgekrankheiten deshalb weitgesteckte FF Probleme Fettgehalt von 22 % und Trypsininhibitoren Getoastete vollfette Sojabohne kann max. 1/3 des Sojaschrotes ersetzen bei begrenztem Maisanteil in der Ration Sojakuchen (nach Kaltpressung von Soja) mit einem Restfettgehalt von 10 % kann max. 2/3 des Sojaschrotes ersetzen bei begrenztem Maisanteil in der Ration Kein WD- und MD-Bedarf 06.07.2012 / Folie 54 9

Produkt Wirkstoff Aufwandmenge/ha Preis in EUR/ha 3) Ackerdistel Acker- und Zaunwinde Quecke / Johnsongras Hühnerhirse Borstenhirse Amarant Franzosenkraut Kamille Klettenlabkraut Knöterich Gänsefuß/Melde Schwarzer Nachtschatten Ambrosie (Ragweed) Regelabstand/50/75/90% dt/ha 3. Pflanzenbauliches zu den Alternativen- Soja Einfluss des Saatzeitpunktes auf den Ertrag der Sojabohne, Versuchstätigkeit des Landes 2011 Fehler beim Sojaanbau: Zu später Anbau Reihenweite zu weit gewählt, > 24 cm, soll darunter sein Schlechte 3. Pflanzenbauliches Sortenwahl zu den Alternativen- Soja Mangelhafte Kontrolle bei Krankheiten und Schädlingen ph-wert meist zu niedrig für Soja, Mindestens > 6,0 Phosphorversorgung zu niedrig 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 Sigalia Sultana Mittelwert 19. Apr. 07. Mai 21. Mai 06.07.2012 / Folie 55 06.07.2012 / Folie 56 Einfluss des Anbautermines auf den Ertrag von Soja, Versuchstätigkeit des Landes 2010 Zugelassene Herbizide in Sojabohne 2012 Anbautermin Sorte Mittelwert Cardiff Sigalia 20. Apr 43,47 47,24 45,36 30. Apr 35,97 42,87 39,42 09. Jun 32,06 34,50 33,23 Mittelwert 37,17 41,54 39,34 06.07.2012 / Folie 57 Vorauflauf 1) : Artist Metribuzin + 2 kg 61 0 0 0 ++(+) ++(+) +++ +++ ++(+) +++ +++ +++ ++(+) ++ 20/10/5/3 Flufenazet Stomp Aqua Pendimethalin 1,5 l 21-28 0 0 0 ++ ++ +++ 0 ++ ++ ++ +++ ++ + 20/10/5/5 Dual Gold s-metolalchlor 1,25 l 29 0 0 0 +++ +++ + 0 (+) (+) 0 0 0 0 5 m Sencor WG Metribuzin 0,3-0,4 kg 14-18 0 0 0 ++ + ++ +++ ++ + ++ +++ + + 10 m Successor 600 Pethoxamid 2 l 56,16 0 0 0 ++(+) ++(+) ++(+) +++ ++(+) + ++ ++ ++ + 15/10/5/1 Nachauflauf gegen 2-keimblättrige Unkräuter: Basagran Bentazone +(+) 1-2 l 36-72 0 0 0 0 +++ +++ +++ +++ ++ +(+) ++ +(+) 5-10 m mit Öl Harmony SX + Thifensulfuron- +(+) ++ Zellex CS Methyl + NM 7,5 g + NM 9 0 0 0 +++ +++ +++ ++ ++(+) +++ 0 + 1 m Split. Split. Pulsar 40 Imazamox 0,5-1 l k.a. 0 0 0 +(+) ++(+) +++ ++(+) +(+) ++ +++ ++(+) +++ ++ 1 m 13 vom 1.4.-30.6. 2) Split.: 2 x 0,5 l Nachauflauf gegen Gräser: Agil S Propaquizafop 1 l 34 0 0 +++ +++ ++ 0 0 0 0 0 0 0 0 10/5/5/1 Focus Ultra Cycloxydim 2,5 l 53 0 0 ++(+) +++ +++ 0 0 0 0 0 0 0 0 10/5/5/1 Fusilade Max Fluazifop-P-butyl 1-2 l 28-55 0 0 +++ +++ ++ 0 0 0 0 0 0 0 0 5/1/1/1 Select 240 SC Clethodim 0,75 l 41 0 0 +++ +++ +++ 0 0 0 0 0 0 0 0 30/15/5/5 Targa Super Quizalofop-Pethyl 0,5-0,75 l 27-40 0 0 +++ +++ ++ 0 0 0 0 0 0 0 0 5-10 m Nach der Ernte: Clinic, Durano, Glyphos, Glyphosat bis 5 l k.a. + +(+) +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ bis 1 m Roundup Ultra u.a. Abkürzungen: Split.: Splitting; k.a.: keine Angabe; NM: Netzmittel Wirksamkeiten: +++: sehr gut wirksam; ++: gut bis ausreichend wirksam, +: Teilwirkung, nur bei kleineren Unkräutern unter günstigen Bedingungen ausreichend wirksam, 0: keine Wirkung 1) Wirksamkeiten sind nur bei feuchten, feinkrümmeligen Boden gegeben; 2) 13 Gefahr in Verzug Zulassung, Verwendung vom 1.4.-30.06.12; weiters nur alle 3 Jahre auf derselben Fläche erlaubt 3) Preisbasis: unverb. empf. Listenpreise für durchschnittlich 5-10 ha-gebinde (RWA 2011) exkl. Mwst.; Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern: Regelabstand / 50 % / 75 % / 90 % Abtriftminderungsklasse. Alle Angaben ohne Gewähr P. Klug, PS-Referat LK Stmk. Jänner 2012 Getreide und Alternativen / Dipl.-Ing. Peter Klug 06.07.2012 / Folie 59 Vorauflauf: Einsatz von 2 kg Artist /ha Korrekturspritzungen gegen Ungräser (z.b. mit Targa Super, Focus Ultra) oder gegen Zweikeimblättrige, wie z.b. Schwarzen Nachtschatten (mit Basagran oder Pulsar 40 ) können bei Bedarf vorgenommen werden. Nachauflauf: NAK 1: 7,5g Harmony SX + 0,1% Zellex CS + 0,5l Pulsar 40 NAK 2: 7,5g Harmony SX + 0,1% Zellex CS + 0,5l Targa Super*) *) Die NAK 2 kann bei Bedarf mit Basagran oder 0,5 l Pulsar 40 ergänzt werden, um eine Wirkung auf Schwarzen Nachtschatten und/oder Ambrosie zu erzielen. Sonnenblume (Compositae= Korbblüter) S 150 Verwandte Arten: Crysanthemen, Topinambur (Knollenfrüchte- Stolonen) Herkunft: Amerika, seit 16. Jahrhundert auch bei uns in Europa Zunächst Futterpflanze, Vogelfutter Bedeutung durch Hybridzüchtung- Ölsonnenblumen 37000 ha 1994, Aufschwung durch div. Speiseöle aus dem Inland, Treibstoffersatz (Gruppe um Fürstenfeld) Sonnenblumenöl als Dieselersatz Vogelfuttersonnenblumen enthalten weniger Öl, meistgestreiftsamige Körner Eignung eher für trockenere Gebiete, Herbstnebel sind ungünstig 10

Pflanzenschutzmaßnahmen Mechanisch Striegel und Hacke Mittel Menge Wirkstoff Preis Bandur VA 4,5 l Aclonifen 103 Successor 600 2l Pethoxamid 56 Stomp aqua 2,6l Pendimethalin 36 Bandur +Stomp a. 3+2 97 3. Hirse Familie: Süßgräser (Poaceae) Hirse: Sammelbezeichnung für kleinkörniges Getreide Ursprung: asiatischer Raum Nutzung: Nahrungsmittel Rispenhirse glutenfreies Getreide für Zöliakiekranke Vogelfutter Kolbenhirse» Für die Futtergewinnung, Ernte erst nach der Blüte Express SX* Nur für bestimmte verträgliche Sorten geeignet!! Fusilade max 0,8 bis1,5 Fluazifop-P-butyl 23 bis 42 Focus ultra 2 bis 5 Cycloxydim 39 bos 96 06.07.2012 / Folie 62 Hirsearten Sorghum - sehr altes kleinkörniges Getreide 1 Rispenhirse (Panicum miliaceum) 2 Sorghumhirse (Sorghum bicolor) oder auch Mohrenhirse (Sirk, Zirk) 3 Kolbenhirse (Setaria italica) Sorghum bicolor Sudangras Flachwurzler mit hoherm Anspruch bei der Keimtemperatur, > 10 C Hohe Selbstverträglichkeit S.sudanense x S. bicolor Sorghum sudanense 06.07.2012 / Folie 63 06.07.2012 / Folie 64 Bestandesführung Hirse je nach Nutzung, Quelle LK-NOÖ Körnernutzung Rispenhirse Sorghumhirse Kolbenhirse Keimfähige Körner/m2 200-300 35-45 300-400 Ähren pro m2 170-250 30-40 200-300 TKG in g 5-7 25-35 2-4 Saatmenge bei Reinsaat in kg/ha 12-21 9-16 10-16 Reihenweite in cm 10-30 40-70 10-30 Saattiefe in cm 1-3 2-4 1-2 Saatzeit 25.4-30.5 25.4-15.5 1.5-15.5 Zu frühe Aussaaten bergen das Risiko, dass bei Kälte die Hirse in der Entwicklung zum Unkraut zurückbleibt, womit die Verunkrautung und die Ertragsleistung zu- bzw. abnimmt Nährstoffbedarf Zwischen den verschiedenen Hirsetypen wird derzeit in der SGD nicht unterschieden Hirsen zählen derzeit nicht zu den Hackfrüchten: maximale Einzelgabe 100 kg N/ha Rispenhirse: Stickstoff: bis 100 kg N/ha P2O5: 50 60 kg/ha K2O: 80 100 kg/ha Sorghumhirse: Stickstoff bei Erträgen von 10 11 t/ha: bis 170 kg N/ha 06.07.2012 / Folie 65 06.07.2012 / Folie 66 11

dt/ha Stickstoffentzug je Hektar kg N Körnerhirse ein Überblick Körnerhirse oder Milokorn eine Alternative zu Mais? Vorteile: Nachteile: Sehr hohe Standfestigkeit Größere Trockenheitstoleranz als Mais Sehr hohe Gülleverträglichkeit, aber derzeit noch keine Hackfrucht Gute Erträge, 6 bis 12 t /ha, je nach Anbautermin und Sorte Hohe Eiweißgehalte im Vergleich zu Mais Geringe Verpilzung Kaum registrierte Pflanzenschutzmittel, Problem Unkrauthirse in der Kulturhirse Hohe Kälteempfindlichkeit Maximal 30 % in der Futterration, wegen Bitterstoffe (Versuche an der LFS Hatzendorf laufen) 06.07.2012 / Folie 67 06.07.2012 / Folie 68 Körnerhirseerträge in Abhängigkeit von der Saatstärke, Versuchstätigkeit des Landes 2011 Stickstoffentzug in kg je Hektar bei Körnerhirse in Abhängigkeit vom Anbautermin, Versuchstätigkeit des Landes 2011 200 120 110 20 Körner 30 Körner 40 Körner MW 180 160 Aralba Afrio Reggal 140 100 120 90 100 80 80 60 70 40 60 20 50 Aralba Afrio Reggal Burggo Targga 0 früh 19. April mittel 7. Mai spät 7. Juni 06.07.2012 / Folie 69 06.07.2012 / Folie 70 Ernte und Erträge Rispentypen reifen gleichmäßiger ab als Kolbentypen. Rispenhirse wird Ende August/Anfang September mit dem Getreidetisch des Mähdreschers geerntet Kornfeuchtigkeit ca. 14 % Erträge: zwischen 2 und 4 t/ha (Ertragsbildung wird durch hohe Kornzahl/Rispe angelegt. Diese wird zwischen 3- und 5-Blattstadium definiert Sorghum-Hirse: Kornfeuchtigkeit ca. 24 bis 28 % Erträge: zwischen 6 und 12 t/ha je nach Erfolg der Unkrautbekämpfung Erntetermine ab 10. Oktober möglich Probleme bei Hirse Unkraut und Bekämpfung bei frühen Auftreten Vogelfrass bei kleinen Flächen Krankheiten (meist in geringem Ausmaß): Mehltau Rost Flugbrand 06.07.2012 / Folie 71 06.07.2012 / Folie 72 12

Hirse vor der Reife Vor- und Nachteile der Alternativen zu Mais Kultur Ertragsniveaträglichkeit N-Bedarf Güllever- Fütterung Probleme b. Schweinen t/ha kg/ha Getreide 5-10 80-210 gut bei 1. Gabe +++ aufwendige Führung Raps 2,5-5 150-210 sehr gut ++ aufwendige Führung Vorfrucht Winterung Ackerbohne 2,5-4,5 0 nein + unsichere Ertragslage schlechtes AS-Spektrum Soja (ungetoastet) 2,5-4,5 0 nein ++++ (+) kein Stickstoffbedarf Körnerhirse *) 7-10 150-210 *) sehr gut ++ (max. 30 %) Gerbstoffgehalt *) Körnerhirse darf lt. SGD mit max. 100 kg N/ha gedüngt werden, Verhandlung zur bedarfgerechten Düngung lft. Maximale Güllegaben pro Ausbringung kg N/ha: feldfallend max. 210 N x 0,8 = 168 kg N Jahresgabe, entsprechen 136,5 kg leicht lösl. N Einzelgabe darf max. 100 kg leichtlös. N enthalten entspricht 2/3 der Jahresgabe * Mais hat als Hackfrucht in diesem Zusammenhang eine einsame Ausnahme!!! 06.07.2012 / Folie 73 06.07.2012 / Folie 74 Zusammenfassung Leider existiert derzeit keine adäquate Alternative zu Mais mit hohem Ertrag, Standfestigkeit, N-Verbrauch und Wirtschaftsdüngertauglichkeit Mais ist für viele Landwirte eine leicht zu führende Kultur, die keine großen Managementerfordernisse in der Außenwirtschaft erzeugt Als Alternative bieten sich die Kulturen Getreide, Raps, Soja und Körnerhirse an Körnerhirse ist in der Kulturführung dem Mais am ähnlichsten, allerdings mit folgenden Problemen: Kälteempfindlichkeit Wenig zugelassene Herbizide Alternative Ölkürbis 06.07.2012 / Folie 75 06.07.2012 / Folie 76 Saattiefe Auf feuchten Böden mit guter Wassernachlieferung empfiehlt sich 2 bis 3 cm, auf leichten Böden 3 bis 4 cm tief auszusäen. Die Samen sollten auf feuchtem Untergrund liegen und die darüber liegende Erde sollte nicht verklumpt und verdichtet sein, sondern locker aufliegen, um den Samen nicht zu ersticken. Aussaatstärken und Reihenabstand im Ölkürbis 1,4 m * 0,44 m = 0,616 m 2 > 10 000 m 2 / 0,616 m 2 = 16.234 Pflanzen je Hektar 0,7 m * 0,88 m = 0,616 m 2 Ölkürbisversuch Hatzendorf 2010-2011 Ertrag in kg je Hektar, Mittel der Sorten bei verschiedenen Reihenweiten 900 800 700 600 769 715 667 500 400 300 200 100 0 70 cm 140 cm 210 cm GD 5 % für den Unterschied zwischen den Reihenweiten 76 kg * 06.07.2012 / Folie 77 06.07.2012 / Folie 78 13

Produkt Wirkstoff Aufwandmenge/ha Preis in EUR/ha 5) Quecke / Johnsongras Unkrauthirsen Amarant Franzosenkraut Kamille Knöterich Gänsefuß/Melde Vielsamiger Gänsefuß Schwarzer Nachtschatten Ambrosie (Ragweed) Regelabstand/50/75/9 0% Düngerbedarf beim Ölkürbis bei Vorfrucht Mais, Sonnenblume oder Raps Ausgangslage: mittlere bis hohe Ertragslage bei Versorgungsstufe C Stickstoff Phosphor Nährstoffbedarf im Ölkürbis 80-100 50-60 Nährstoffbedarf bei Körnermais 180 100 Rücklieferung aus dem Maisstroh bzw. Rapsstroh - 20 Düngung 80-100 30-40 Kalium 180-220 230 120-150 60-70 Unkrautbekämpfung im Ölkürbis Vorauflauf 1) : Zugelassene Herbizide in Ölkürbis 2012 Dual Gold s-metolachlor 1,25 l 30 0 +++ + 0 (+) 0 + 0 0 0 5 m Centium CS Clomazone 0,25 l 58 0 + ++ +++ + + ++ + ++ 0 1 m Successor 600 Pethoxamid 2 l 58 0 ++(+) ++(+) ++(+) ++(+) + +(+) +(+) ++(+) 0 15/10/5/1 2) Spectrum Dimethenamid-P 0,8-1,4 l 15-26 0 +++ +++ +++ +++ +(+) +(+) + +(+) + 20/10/5/5 3) Flexidor Isoxaben 0,25 l 55 0 0 +++ +++ +++ 0 +++ +++ +++ +(+) 10/3/3/1 Tankmischungen für den Vorauflauf 1) (Empfehlungen): Düngung Nährstoffgehalt der Kerne in kg/dt Nährstoffgehalt der Kerne bei einer Ertragserwartung von 500 bis 800 kg/ha Rücklieferung aus den Kürbisernterückständen 06.07.2012 / Folie 79 80-100 4,6 25-40 55-60 30-40 1,9 10-20 20 60-70 1 5-10 55-60 Centium CS + Dual Clomazone + Gold s-metolachlor Centium CS + Clomazone + Successor 600 4) Pethoxamid Centium CS + Spectrum 2) Clomazone + Dimethenamid-P Centium CS + Dual Gold + Flexidor Nachauflauf (gegen Ungräser): Clomazone + s-metolachlor + Isoxaben 0,25 l + 88 0 +++ ++(+) +++ ++ + ++ + ++ 0 5 m 1,25 l 0,25 l + 2 l 116 0 ++(+) +++ +++ ++(+) + ++(+) ++ +++ 0 15/10/5/1 0,25 l + 1 l 0,25 l + 1,25 l + 0,25 l 77 0 +++ +++ +++ +++ +(+) ++(+) ++(+) ++(+) + 20/10/5/5 143 0 +++ +++ +++ +++ + +++ +++ +++ +(+) 10/5/5/5 Fusilade Max Fluazifop-P-butyl 1 l 29 +++ ++(+) 0 0 0 0 0 0 0 0 5/1/1/1 +++: sehr gut wirksam; ++: gut bis ausreichend wirksam, +: Teilwirkung, nur bei kleineren Unkräutern unter günstigen Bedingungen ausreichend wirksam, 0: keine Wirkung 1) Wirksamkeiten sind nur bei einem feuchten, feinkrümmeligen Boden gegeben; 2) nur für Zwischenreihenbehandlung registriert; 3) Ablagetiefe der Kürbissamen von mind. 3 cm empfohlen; 4) Verträglichkeitsprobleme bei extremen Witterungs- und Bodenverhältnissen möglich 5) Preisbasis: unverb. empf. Listenpreise für 5-10 ha-gebinde (RWA 2011) exkl. Mwst.; k.a. = keine Angabe Jänner 2012, Greimel, Klug, Fragner Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern in m: Regelabstand / 50 % / 75 % / 90 % Abtriftminderungsklasse. Alle Angaben ohne Gewähr 06.07.2012 / Folie 80 Maissilage ist bestes energiereiches Grundfutter für Rinder Rinderfütterung unter neuen Fruchtfolgevorgaben (Maiswurzelbohrer) Möglicher Ersatz durch: andere Grundfuttermittel (Kleegras, Hirsesilage, ) eine Kombination von anderem Grundfutter plus zusätzlichem Kraftfutter (z.b. Getreide/Mais) nicht durch Kraftfutter alleine (mangelnde Strukturversorgung) Fütterung /Karl Wurm 06.07.2012 / Folie 82 82 Entscheidungskriterien für die Wahl des Grundfutters bei Rindern Ersatz von rd. 25 % Maissilage in der intensiven Rindermast Rationen für Maststiere ca. 450 kg LM Maissilage Feldfutter *GPS Hirse Trockenmasseertrag / ha 15.000 kg 10.000 kg > 15.000 kg Futtermittel Maissilage Feldfutter GPS Hirse Ration Ration Ration Maissilage je Tier und Tag 17 kg 12 kg 11 kg Energiedichte MJ / kg TM 11,0 ME 10,0 ME 9,5 ME 6,5 NEL 6,0 NEL 5,5 NEL Eiweißkonzentration / kg TM 65 g 150 g 80 g Kleegrassilage je Tier und Tag Hirsesilage je Tier und Tag 4 kg 5 kg Struktur Rohfaser / kg TM 200 g 250 g 280 g Stroh je Tier und Tag 0,5 kg Siliereignung +++ ++ +++ * Ganzpflanzensilage Sorghumhirse Eiweißfutter z.b. Rapsextraktionsschrot 1,2 kg 0,5 kg 1 kg Mais/Getreide 1,8 kg 2,8 kg 3 kg Fütterung /Karl Wurm 06.07.2012 / Folie 83 83 Fütterung /Karl Wurm 06.07.2012 / Folie 84 84 14

Schlussfolgerungen Rinderfütterung Schlussfolgerungen Rinderfütterung Intensive Rindermast (> 1200 g Tageszunahmen): Maissilage lässt sich aufgrund der hohen Energiedichte und der sehr guten Erträge nicht vollwertig ersetzen In den meisten Regionen teilweiser Ersatz durch Feldfutter möglich energiereiches Kraftfutter muss um ca. 1 kg erhöht werden eiweißreiches Kraftfutter kann um ca. 0,5 kg gesenkt werden Nachteile sind das häufige Ernten und Silieren von Feldfutter In Gunstlagen teilweiser Ersatz durch GPS Hirse möglich Energiegehalt ist deutlich geringer als in Maissilage Kraftfuttermenge (Getreide) muss um mindestens 1 bis 1,5 kg erhöht werden Fütterung /Karl Wurm 06.07.2012 / Folie 85 85 Intensive Milchviehfütterung: Erfahrungen zeigen, dass auch mit reduzierten Maissilageanteilen hohe Milchleistungen möglich sind. Ersatz durch Feldfutter (Kleegras) Energiedichte kann durch höhere Getreideanteile in der Gesamtration ausgeglichen werden eiweißreiches Kraftfutter kann in den Rationen deutlich gesenkt werden (Vorteil Kosten) problematisch sind die deutlich geringeren Flächenerträge in Gunstlagen Nachteile sind das häufige Ernten und Silieren Fütterung /Karl Wurm 06.07.2012 / Folie 86 86 Getreideeinsatz Schweinefütterung unter neuen Fruchtfolgevorgaben (Maiswurzelbohrer) Vielfältigere Ration Risikominderung bei Mykotoxinen Getreide (W, G, Tr) ist gut einsetzbar Aminosäurengehalte in der Mineralstoffmischung anpassen In Getreiderationen kann P in der Mineralstoffmischung geringfügig gesenkt werden (um 0,5 %) Gerste bringt mehr Rohfaser in die Ration Polyensäuregehalt sinkt ab Vorteil für Direktvermarkter mit Dauerwarenprodukten Zusätzliche Lagermöglichkeiten und Investitionen in die Futtertechnik 6. Juli 2012 / Folie 88 Körnerhirse Alternative für die Schweinefütterung? Körnerhirse - Fütterung Körnerhirse Alternative für Güllebetriebe? Fütterungsversuch in der LFS Hatzendorf Einsatzrate 20 30 % Gute Nährstoffverhältnisse ähnlich Getreide Aminosäuren Lysinschwäche Anpassung der Mineralstoffmischung notwendig Max. Einsatzraten 20 30 % (Bitterstoffe) Technische Änderungen Lagerraumbedarf, Konservierung und Lagerung Schrotmühle Zubringereinrichtung Mykotoxinfrei! 6. Juli 2012 / Folie 89 6. Juli 2012 / Folie 90 15

Raps Ackerbohne und Erbse Nährstoffvergleich zu Sojaextraktionsschrot44 Soja44 : 41 45 % XP Rapskuchen: 31 % XP Rapsextrationsschrot: 33 % XP 10 % geringere Verdaulichkeit der Aminosäuren Einsetzbarkeit in den Rationen Mast: Rapskuchen 2 5 % (Polyensäuren, je nach Getreideanteil) RES 5 8 % (nur Zukauf möglich) Zuchtsauen: RK bis 5 % RES 5 10 %, Rapsöl bis 2 % Ferkel: RK und RES: 2-5 %, Rapsöl bis 2 % Einsetzbarkeit in den Mastrationen beschränkt möglich Methioninschwäche - über Mineralstoffmischung ausgleichen Einsatzrate bis 15 % - 10 % Verdaulichkeit der Aminosäuren (vgl. Soja) Toasten vom Vorteil 6. Juli 2012 / Folie 91 6. Juli 2012 / Folie 92 Ölkürbis - Kürbiskernkuchen Soja Geschmacklich sehr gut Hoher Methioningehalt, leichte Lysinschwäche Hoher Polyensäuregehalt Zuchtsauen u. Ferkel: 2 4 % Mast: 2 4 % bei Getreidemischungen max. 1 2 % bei hohen Maisanteilen Ca. 1 : 1 mit Sojaextraktionschrot 44 austauschbar Sojavollbohne muss vor der Fütterung getoastet werden! Private Kleinanlagen Funktion? Verdaulichkeit AS? Sojavollbohne für Sauen- und Ferkelrationen möglich (5 10 %) SVB in der Mast nicht möglich (Polyensäuregehalt zu hoch!) Sojaextraktionsschrot - Güssing Extraktionsanlage Sojavollbohne kann verkauft werden 6. Juli 2012 / Folie 93 6. Juli 2012 / Folie 94 1: Zielsetzung Z i e l s e t z u n g: Durch Nitrat aus landwirtschaftlichen Quellen verursachte oder ausgelöste Gewässerverunreinigung zu verringern und weiterer Gewässerverunreinigung dieser Art vorzubeugen. 6. Juli 2012 / Folie 96 16

mit Winterung oder Zwischenfrucht (angebaut bis 15. Oktober) früher Stickstoffbedarf ( Durum, Sommer- und Wintergerste, Raps, Feldgemüse unter Vlies/Folie) 2: Düngeausbringzeiten 3 N-Düngung auf stark geneigten Flächen - 1 N - hältige Handelsdünger Gülle, Jauche Stallmist Für stickstoffhältige Düngemittel (außer Mist und Kompost) auf einem Schlag mit mehr als 10% durchschnittlicher Hangneigung im Bereich von 20 m ab Böschungsoberkante ist zu beachten: Gärrückstände Kompost Biogasgülle entwässerter Klärschlamm flüssiger Klärschlamm Klärschlammkompost Dauergrünland, Wechselwiesen 30.11. - 28.02. 30.11. - 15.02. alle übrigen landwirtschaftlichen Nutzflächen ja nein ja 15.11. - 31.01. 30.11. - 31.01. nein 15.11. - 15.02. 30.11. - 15.02. ja 15.10. - 31.01 30.11. - 31.01. nein 15.10. - 15.02. 30.11. - 15.02. 20 m Maßnahmen zwingend 10% 2 Monate 2 ½ Monate 3 Monate 3 ½ Monate Strengere Bestimmungen in Schutz- und Schongebieten sind möglich! Maßnahmen nicht zwingend 4 Monate 6. Juli 2012 / Folie 97 6. Juli 2012 / Folie 98 3 N-Düngung auf stark geneigten Flächen - 1 4 N-Düngung bei besonderen Bodenverhältnissen - Gabenteilung ab 100 kg N ff /ha - unmittelbar vor Anbau max. 100 kg N ff /ha + Einarbeitung - zusätzlich für Mais, Rübe und Kartoffel Schlagteilung durch Querstreifen, Quergräben mit bodenbedeckendem Bewuchs ODER 20 m gut bestockter Streifen zum Gewässer ODER abschwemmungshemmendes Anbauverfahren ODER Flächen über den Winter bestockt halten - Schutzmaßnahmen im Berggebiet auf Schlägen <1 ha nicht zwingend N-Düngung ist auf durchgefrorenen, wassergesättigten, überschwemmten oder schneebedeckten Böden verboten Durchgefroren: Boden ist nicht nur oberflächlich gefroren Wassergesättigt: Wasseraufnahmekapazität des Bodens ist erschöpft schneebedeckt: weniger als die Hälfte der Fläche ist schneefrei (mehr als die Hälfte der Fläche mit Schnee bedeckt ) 6. Juli 2012 / Folie 99 6. Juli 2012 / Folie 100 5 N-Düngung in der Nähe von Wasserläufen 6 Wirtschaftsdünger-Lagerraum Generell 6 Monate (Richtwerte Anlage 2) Ein direkter Eintrag von Nährstoffen ist durch Einhaltung von Mindestabständen zw. Ausbringungsfläche und Böschungsoberkante zu vermeiden Ein Abschwemmen in oberirdische Gewässer ist generell zu vermeiden. Technik: allgemein anerkannte Richtlinien / Merkblätter sind zu beachten Bei Neu-/Umbau: nach Maßgabe landesrechtlicher Bestimmungen erforderlicher Nachweis über Funktionsweise ist bereitzuhalten und bei Kontrolle vorzuweisen ev. weitergehende Bestimmungen in Schon- / Schutzgebieten sind zu beachten 6. Juli 2012 / Folie 101 6. Juli 2012 / Folie 102 17

6. Juli 2012 / Folie 103 6 Wirtschaftsdünger-Lagerraum Möglichkeiten zur Minderung des WD-Lagerraums Abgabe in Güllebanken, Biogasanlagen Betriebskooperationen etc. aliquote Minderung möglich, aber 2 Monate Minimum Stallmist-Lagerung auf Feldmieten aliquote Minderung für Betriebe <= 30 GVE (bis 31.12.2014) bzw. <= 1.800 N Lager (ab 1.1.2015 ) möglich, aber 3 Monate Lagerung auf technisch dichter Fläche Minimum Jauche-Raum ist bei Mist-Lagerung auf dem Feld nicht reduzierbar! nicht belegte Stallplätze zwischen 1.10. und 1.4. Bedingungen für Feldmieten: 6. Juli 2012 / Folie 104 6 Wirtschaftsdünger-Lagerraum min. drei Monate auf entsprechender Fläche vorlagern min. 25 m Abstand zu Oberflächengewässern kein Abfließen des Sickersafts in Oberflächengewässer auf möglichst flachem, nicht sandigem und nicht staunassem Boden Grundwasser zu Geländeoberkante im Mittel min. 1 m landwirtschaftliche Verwertung mit Räumung nach 8 Monaten (Pferdemist: nach 12 Monaten) + Standortswechsel Menge: N-Gehalt ordnungsgemäße Düngung der angrenzenden Fläche NUR mit befestigter Bodenplatte möglich für Mist von Küken und Junghennen unter einem halben Jahr Legehennen und Hähnen ab einem halben Jahr 7 Verfahren für das Ausbringen von N Bedarf der Kultur bestimmt Menge und Zeitpunkt! Rasch wirksame Dünger nur bei Bodenbedeckung unmittelbar vor Feldbestellung (Anbau) zur Strohrotte (max. 30 kg N ff je ha) zur Mais-Strohrotte nur bis 31.12.2016 Schnell wirksame oder leicht lösliche N-Gaben nur mit Gabenteilung ab 100 kg N ff /ha (ausgenommen Hackfrüchte und Gemüse ab 15% Ton) 7 Verfahren für das Ausbringen von N Dokumentationspflicht: - LN Betrieb + LN, auf der Stickstoff ausgebracht wird - N Lager : Anfall am Betrieb, Abgabe, Abnahme, Ausbringung auf der LN - Nff, Njw: Wirtschaftsdünger, organ. Dünger, Mineraldünger - N-Bedarf der Kulturen gem. Anlage 3 Fläche und Vorfrucht beachten - Dokumentationspflicht besteht nicht für: - Betriebe bis max. 5 ha LN, wenn (Wein + Gemüse) < 2 ha - Betriebe bis max. 15 ha, wenn 90% der Fläche Dauergrünland oder Wechselwiesen sind (ohne Einrechnung der Almen!) - Frist: bis 31.3 für das vorangegangene Kalenderjahr - Aufbewahrungspflicht: 7 Jahre - auf Verlangen der Behörde vorzulegen 6. Juli 2012 / Folie 105 6. Juli 2012 / Folie 106 8 Mengenbegrenzungen 8 Mengenbegrenzungen Die Ausbringungsmenge an N-hältigen Düngern darf kulturartenspezifische Grenzen (Anlage 3) nicht übersteigen (Berechnungsebene: jahreswirksamer N kulturarten- /schlagbezogen) Brutto-N Stall- und Lagerverluste Lager-N Ausbringungsverluste feldfallender N Organische Bindung jahreswirksamer N N-Summe aus Wirtschaftsdüngern 170 kg Lager-N je ha LN Berechnungsebene: Lager-N im gesamtbetrieblichen Durchschnitt kein Ausnahmeantrag möglich Bewilligungspflicht gemäß WRG 32 (175/210 kg N ff /ha LN) bzw. strengere Auflagen in Schon- / Schutzgebieten bleiben aufrecht. 170 kg je Hektar LN 175 / 210 kg je Hektar LN Sachgerechte Düngung Einzelschlag 6. Juli 2012 / Folie 107 6. Juli 2012 / Folie 108 18

9 Umsetzung / 10 Inkrafttreten - Konsequenzen Mit dem AP 2012 wird die EU-Nitratrichtlinie (91/676/EWG) umgesetzt. Das AP ist eine Verordnung zum WRG 1959 ( 55 l und 133 Abs. 6 ). Strafrahmen bei Missachtung: 3.630 Verstoß gegen AP12 ~ Verstoß gegen CC => Kürzung / Verlust der Betriebsprämie Danke für die Aufmerksamkeit derzeitige Rechtsansicht der FA 17C: Verstoß gegen AP12 bei Gülleausbringung => Gülle ist Abfall im Sinn des Abfallwirtschaftsgesetzes =>ALSAG-Beitrag von 87 je Kubikmeter! Das AP12 ist seit 05.05.2012 in Kraft 6. Juli 2012 / Folie 109 19