GEFRA Gutachten zur Förderung von Investitionen gemeinnütziger externer Industrieforschungseinrichtungen im Freistaat Sachsen JOANNEUM RESEARCH: Michael Ploder 25. Oktober 2017 KPMG: GEFRA: Michael Tustanowski, Dennis Hillemann Björn Alecke www.joanneum.at/policies
Das Gutachter-Konsortium GEFRA & 2 Joanneum Research Langjährige Erfahrung mit der Evaluation von Maßnahmen und Institutionen im Bereich FTI-Politik in D, AT, EU Aktuell: Begleitende Evaluation EFRE Sachsen (gem. mit GEFRA, Kovalis) GEFRA Langjährige Erfahrung mit regionalökonomischen Analysen, Begleitung und Evaluation regionaler Programme und Institutionen in ganz Deutschland Aktuell: Begleitende Evaluation EFRE Sachsen (gem. mit JR, Kovalis) KPMG TAX & KPMG LEGAL Bündelung von Steuerprüfungskompetenz u. Rechtskompetenz bei öffentlichen Forschungseinrichtungen und Hochschulen Langjährige Begleitung u. spezifische Kenntnis zahlreicher Einrichtungen in Sachsen
3 Ziele des Gutachtens ) I. Analyse und Bewertung der Situation von gemeinnützigen, externen Industrieforschungseinrichtungen (IFE) im Freistaat Sachsen II. III. IV. Berücksichtigung der Erfordernisse einer Förderung von Investitionen solcher Einrichtungen sowie relevanter Fördermethoden Bereitstellung der für ein Förderkonzept erforderlichen Datengrundlage inkl. Vorschlägen für eine spätere Erfolgskontrolle Konkrete und umsetzbare Handlungsempfehlungen an den Auftraggeber zur Ausgestaltung der Förderung
4 IFE Sachsen - SWOT (1) Strengths Die Population gemeinnütziger IFE in Sachsen (27 Einricht.) hat sich in den vergangenen zehn Jahren weitgehend stabil und positiv entwickelt. Dies gelang, obwohl die IFE über keine oder nur geringe Grundfinanzierung verfügen. Die IFE sind mehrheitlich klein, haben schlanke Strukturen und sind mit ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit besonders im regionalen Innovationssystem verankert und engagieren sich im Wissenstransfer für KMU. Größere IFE positionieren sich teilweise auf Augenhöhe mit der FhG im internationalen Wettbewerb und tragen damit positiv zur Standortqualität bei. Einige IFE haben Tochterunternehmen, die die wirtschaftliche Tätigkeit in den Mutter-IFE aber nicht substituieren, sondern ergänzen Die sächsischen IFE nehmen Förderprogramme (u.a. INNOKOM- IZ, ZIM) sehr erfolgreich in Anspruch. Die F&E-bezogenen Investitionen haben sich gleichauf mit der positiven Entwicklung der F&E-Aufwendungen entwickelt Weaknesses Kleinere/jüngere IFE sind noch im Übergang von der Pionier- zur Differenzierungsphase. Die IFE agieren wirtschaftlich zum Teil in einem preissensitiven Umfeld. Die Tages- und Stundensätze insbesondere kleinerer IFE liegen deutlich unter jenen der institutionell geförderten außeruniversitären Forschung. Dies begründet, warum sich in einzelnen Fällen ein Trade-off zwischen der Verfolgung eigenfinanzierter Vorlaufforschung und der Abwendung eines Investitionsstaus im Bereich notwendiger Infrastrukturen ergibt.
5 IFE Sachsen - SWOT (1) Strengths Die Population gemeinnütziger IFE in Sachsen (27 Einricht.) hat sich in den vergangenen zehn Jahren weitgehend stabil und positiv entwickelt. Dies gelang, obwohl die IFE über keine oder nur geringe Grundfinanzierung verfügen. Die IFE sind mehrheitlich klein, haben schlanke Strukturen und sind mit ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit besonders im regionalen Innovationssystem verankert und engagieren sich im Wissenstransfer für KMU. Größere IFE positionieren sich teilweise auf Augenhöhe mit der FhG im internationalen Wettbewerb und tragen damit positiv zur Standortqualität bei. Einige IFE haben Tochterunternehmen, die die wirtschaftliche Tätigkeit in den Mutter-IFE aber nicht substituieren, sondern ergänzen Die sächsischen IFE nehmen Förderprogramme (u.a. INNOKOM- IZ, ZIM) sehr erfolgreich in Anspruch. Die F&E-bezogenen Investitionen haben sich gleichauf mit der positiven Entwicklung der F&E-Aufwendungen entwickelt Weaknesses Kleinere/jüngere IFE sind noch im Übergang von der Pionier- zur Differenzierungsphase. Die IFE agieren wirtschaftlich zum Teil in einem preissensitiven Umfeld. Die Tages- und Stundensätze insbesondere kleinerer IFE liegen deutlich unter jenen der institutionell geförderten außeruniversitären Forschung. Dies begründet, warum sich in einzelnen Fällen ein Trade-off zwischen der Verfolgung eigenfinanzierter Vorlaufforschung und der Abwendung eines Investitionsstaus im Bereich notwendiger Infrastrukturen ergibt.
6 IFE Sachsen - SWOT (II) Opportunities Die Population der kleineren IFE in Sachsen ist bereits am regionalen Markt verankert, weist aber noch Potenziale auf, sich (gemeinsam mit sächsischen Industrieunterhemen) stärker überregional zu positionieren. Die IFE verfügen durchwegs über jüngeres hochqualifiziertes F&E-Personal verbunden mit einem etwas niedrigeren Lohnniveau, als dies im Bereich der institutionenfinanzierten außeruniversitären Forschung der Fall ist. Die IFE können ihren Nachwuchs großteils aus den sächsischen Universitäten rekrutieren. Die Personalfluktuation ist gering. Einige IFE sind wirtschaftlich so erfolgreich, dass grundsätzlich auch ein erfolgreicher Übergang zum Forschungs-dienstleister gut möglich wäre. Die sächsischen IFE gehen in Summe davon aus, die Einnahmen im Bereich der industriellen Auftragsforschung im Freistaat Sachsen sowie auch im restlichen Bundesgebiet in den nächsten zehn Jahren weiter steigern zu können. Threats Insbesondere kleinere IFE weisen eine höhere konjunkturelle Vulnerabilität auf, realisieren und zeigen Probleme in der Realisierung höherer (langfristig auskömmlicher) Stundensätze am Markt. Die IFE können nur sehr eingeschränkt Förderungen für notwendige Investitionen in die Erneuerung der F&E- Grundausstattung und Bauinfrastruktur in Anspruch nehmen. Insbesondere größere IFE stoßen im Bereich größerer Erstinvestitionen in F&E- und Bauinfrastruktur, die für die künftige Entwicklung als entscheidend angesehen wird, an Grenzen. Die sächsischen IFE gehen in den nächsten Jahren von einem konstanten Bedarf bei der Erneuerung von Infrastruktur aber einem steigendem Bedarf bei Erstinvestitionen aus.
7 IFE Sachsen - SWOT (II) Opportunities Die Population der kleineren IFE in Sachsen ist bereits am regionalen Markt verankert, weist aber noch Potenziale auf, sich (gemeinsam mit sächsischen Industrieunterhemen) stärker überregional zu positionieren. Die IFE verfügen durchwegs über jüngeres hochqualifiziertes F&E-Personal verbunden mit einem etwas niedrigeren Lohnniveau, als dies im Bereich der institutionenfinanzierten außeruniversitären Forschung der Fall ist. Die IFE können ihren Nachwuchs großteils aus den sächsischen Universitäten rekrutieren. Die Personalfluktuation ist gering. Einige IFE sind wirtschaftlich so erfolgreich, dass grundsätzlich auch ein erfolgreicher Übergang zum Forschungs-dienstleister gut möglich wäre. Die sächsischen IFE gehen in Summe davon aus, die Einnahmen im Bereich der industriellen Auftragsforschung im Freistaat Sachsen sowie auch im restlichen Bundesgebiet in den nächsten zehn Jahren weiter steigern zu können. Threats Insbesondere kleinere IFE weisen eine höhere konjunkturelle Vulnerabilität auf, realisieren und zeigen Probleme in der Realisierung höherer (langfristig auskömmlicher) Stundensätze am Markt. Die IFE können nur sehr eingeschränkt Förderungen für notwendige Investitionen in die Erneuerung der F&E- Grundausstattung und Bauinfrastruktur in Anspruch nehmen. Insbesondere größere IFE stoßen im Bereich größerer Erstinvestitionen in F&E- und Bauinfrastruktur, die für die künftige Entwicklung als entscheidend angesehen wird, an Grenzen. Die sächsischen IFE gehen in den nächsten Jahren von einem konstanten Bedarf bei der Erneuerung von Infrastruktur aber einem steigendem Bedarf bei Erstinvestitionen aus.
8 Empfehlungen zum Förderrahmen Zielgruppe gemeinnützige Industrieforschungseinrichtungen im Freistaat Sachsen: Das Institut ist weder Teil einer Hochschule, noch einer (grundfinanzierten) Wissenschaftsgemeinschaft und erhält keine institutionelle Förderung von mehr als 20 Prozent. Hauptsitz der Einrichtung oder eine Zweigstelle befindet sich in Sachsen Die Forschungseinrichtung ist gemeinnützig (GmbH, e.v., Stiftung) Die Forschungseinrichtung verfügt über: grundlegende technische Ausstattung, anerkannte wissenschaftliche Kompetenz und qualifiziertes Personal Förderung von Neu-, Modernisierungs und Ersatzinvestitionen in F&E-Infrastruktur und Bauinfrastruktur (d.h. inkl. Investitionen in Grundausstattung) Die Förderung muss sich (siehe Kohärenzprüfung) sichtbar komplementär zum vorhandenen Förderangebot positionieren. Vermeidung von Mitnahmeeffekten und Bagatellförderung Additionalität zu INNKOM-IZ Berücksichtigung der beihilfenrechtlichen Rahmenbedingungen bei der Förderung, d.h. für nicht-wirtschaftlich genutzte Investitionen: EU-beihilferechtliche Trennungsrechnung erforderlich bei auch-wirtschaftlich tätiger IFE. EU-beihilfenrechtlicher Claw-back-Mechanismus zur Absicherung bei auch-wirtschaftlicher Nutzung. Mit Blick auf EU-beihilferechtliche Rahmen-bedingungen wird empfohlen, die max. Förderhöchstsätze nicht auszuschöpfen
GEFRA JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbh POLICIES Technologie, Innovation und Politikberatung +43 664 602 876 1477 michael.ploder@joanneum.at maximilian.unger@joanneum.at marija.breitfuss-loidl@joanneum.at In Kooperation mit: KPMG TAX mtustanowski@kpmg.com KPMG LEGAL svoigtdeoliveira@kpmg.com GEFRA alecke@gefra-muenster.de