Ausbildung zum Erwerb des SBF-Binnen Segel und Motor 2017 Liebe Clubmitglieder, wie jedes Jahr versuche ich ein wenig über die Ausbildung und die dazugehörige Prüfung mitzuteilen. Dieses Jahr möchte ich etwas mehr über die Ausbildung als über die Prüfung zum Sportbootführerschein- Binnen erzählen. Im Vergleich zu den letzten Jahren verlief diese Ausbildungssaison sehr ruhig, auch wenn dies sicherlich von einigen SegelschülerInnen nicht ganz so gesehen wurde. Wir hatten relativ oft gute Windbedingungen um unseren Segelschülern die nötigen Segelmanöver beizubringen. Wohl aus diesem Grund gab es im Gegensatz zu den letzten Jahren keinen besonders erwähnenswerten Vorfall. Mal hatten wir schon gleich zu Beginn einen Teilnehmer der eine unliebsame Bekanntschaft mit dem Baum gemacht hat, und eine heftige Platzwunde am Kopf davongetragen hat. Unerschütterlich hat er mit Erfog weiter gemacht und nach bestandener Prüfung einen Antrag auf die Vereinsmitgliedschaft gestellt. Oder es gab mal gleich am Anfang eine Kenterung, bei der sich die Teilnehmerin unter Wasser so unglücklich in den Schoten verweickelte, dass sie nur noch mit einem mulmigen Gefühl auf die Jolle ging und dann auch abgebrochen hat. Die Kursteilnehmer in dieser Saison haben natürlich, genauso wie alle SegelschülerInnen in allen Jahren davor, ihre eigenen hochs und tiefs erlebt. Das halten der Pinne mit oder ohne Pinnenausleger führt bereits zu ersten schwierigkeiten. Beim verwenden des Pinnenauslegers ist da dieses blöde drehbare Gelenk auf dem Ende der Pinne. Dieses Gelenk zu verstehen, und wie damit die Pinne über diese Verlängerung bewegt werden kann, ist nicht für jeden sofort verständlich. Damit man/frau mit diesem Prinzip erstmal klarkommt, ist Übung erforderlich. Dann muß auch gleich noch verstanden werden, auf welcher Seite das Ruderblatt stehen muß, damit die Richtung stimmt, in welche der Rudergänger das Boot bewegen will. Das kann dann schon mal an den Rand der Verzweiflung führen, sowohl bei den Ausbildern als auch bei den SegelschülerInnen. Wenn dieses Problem so einigermaßen gelöst ist, steht auch schon das nächste vor der Tür, der Umgang mit der Großschot. Da in der Ausbildung ohne Curryklemmen gesegelt wird, müssen alle Schoten gehalten werden. Dies ist der Sicherheit geschuldet, damit die Schoten bei Gefahr jederzeit frei ausrauschen können. Zu leicht droht bei festgestellter Großschot in einer Böhe oder einer mißlungenen Halse das kentern. Zwar haben wir für diesen Fall Kenterkissen im Masttop, aber die verhindern eben nur das Durchkentern. Die Arbeit für die Ausbilder und der Schrecken der Havaristen bleibt trotzdem erhalten. Die Großschot zu fieren geht ja noch, aber das mit dem dichthohlen ist so ein Problem, wenn man/frau nur zwei Hände hat und die Klemmen ausser Gefecht gesetzt sind. Da muß geübt werden Hand über Hand dicht zu hohlen, und dabei die Pinne nicht loszulassen. Aber auch das ist irgendwann bei den meisten verstanden und wird kräftig geübt. Jetzt geht s ans eingemachte, die Segelmanöver. Die Wende ist ja bei allen schnell gelernt, wenn da nicht der Unterschied zwischen anluven und abfallen wäre. Leider wird aus der Wende, wenn man/frau abfällt statt anzuluven, locker mal eben eine Patenthalse. Unter Umständen mit eingangs erwähnten folgen für den Kopf.
So hat jedes weiter Segelmanöver seine Geschichten, egal ob Halse, Q-Wende oder Beidrehen und Beiliegen. Auch das Ab- und Anlegen vom Steg oder Prahm. Ein Stück zu kurz und man, in diesem Fall Frau, kommt nicht nahe genug an den Steg, versucht sich von der Jolle abzudrücken, und landet mit einem kleinen Sprung, wie frau das sonst z.b. auf Tauchbooten macht, nicht auf dem Steg, sondern prompt im feuchten Naß. Passiert zum Glück immer nur einmal und spricht sich sofort unter den Segelschülern herum, sodass kein zweiter das selbe Erlebnis machen muß. Je nach Verständnis und Bauchgefühl für die Jolle, kommen viele dann mal an den Punkt, an dem er/sie verzweifelt, weil die Boje beim BüB-Manöver schon wieder nicht erreicht wurde. Oder, was zwar besser aussieht aber genauso zum nicht bestehen der Prüfung beiträgt, wenn die Fahrt im Boot noch zu groß ist, sodass die Ausbilder nur den Kopf schütteln. Aber auch hierbei hilft nur viel üben und ist dann irgendwann auch von Erfolg gekrönt Für die Motorbootausbildung haben wir ab diesem Jahr noch einen dritten Ausbilder, Helmut Kreiser, gewinnen können, der auch viel Spass beim Ausbilden mit dem Motorboot hatte. Unsere Motorbootausbildung und die Prüfung machen wir am Main beim ORV in Frankfurt Fechenheim. In Absprache mit den Vorständen beider Vereine stellt uns der ORV sein Boot Idefix und alles drumherum zur Verfügung. Als Gegenleistung stellt der DSCL sein rotes Rettungsboot zur Verfügung, wenn überregionale Jugendtrainigs stattfinden. Auch hier läuft nicht immer alles programmgemäß. So musste die Schulung kurz vor Ende abgebrochen werden, da die Schaltung den Geist aufgegeben hatte. Was tun? Die Schulung nicht zu Ende und vor allem, die Prüfung steht vor der Tür. Aber auch hier hat die gute alte Seemannschaft gegriffen. Die Jungs vom ORV haben sich sofort darum bemüht, Ersatzteile organisiert und eingebaut, damit wir die Prüfung eine Woche später auch in dem gewohnten Boot und dem gleichen Revier durchführen konnten. Die diesjährige Prüfung war dann für alle Teilnehmer, sowohl Prüflinge, Ausbilder und Prüfer ein heißes Stück Arbeit. Mit über 30 Grad Celsius und phasenweise Null Wind mußte die Prüfung sogar kurzzeitig unterbrochen werden, da den Prüflingen auf den Booten der Hitzschlag drohte. Aber es wurde tapfer jede Brise genutzt, sodass letztendlich alle Teilnehmer den Segelschein erhalten haben. Der Prüfungvorsitzende hat bei der Führerscheinausgabe ein ordendliches Lob an die Ausbildung im DSCL ausgesprochen. Dem fehlenden Wind geschuldet, konnten nicht alle Prüflinge alle geforderten Segelmanöver zeigen. Aber das, was die Prüfer zu sehen bekommen haben, war nach Aussage des Obmanns eine saubere Leistung, die bei diesen Windverhältnissen nicht selbstverständlich sei. Da der Prüfungsausschuß die Fürerscheine diesmal wieder in illustrer Runde offen ausgegeben hat, konnten wir mal wieder die Chance nutzen und unser DGzRS-Schiffchen hinhalten, sodass einige Scheinschen gespendet wurden. Für gute Laune hat wie jedes Jahr zur Prüfung unser Küchenteam rund um Wolfgang gesorgt. Da viel freie Zeit zur Verfügung stand, kamen die Köche am Grill ordentlich ins schwitzen. Es wurde kräftig zugegriffen bei Burger, Salat, Kaffee und Kuchen. Am besten lief allerdings an diesem Tag das zur Verfügung gestellte Wasser, damit der Sonne kräftig was entgegengesetzt werden konnte. Allen die wieder Rund um die Ausbildung und Prüfung mit dafür gesorgt haben, dass wir wieder einmal 19 Segelinteressierten dazu verholfen haben ihren Sportbootführerschein zu erhalten sei hier nochmals ein herzliches Dankeschön ausgesprochen. Der nächste Kurs beginnt an Buß und Bettag Bernd Best, Ausbildung DSCL SBF-Binnen