1 Stuttgart, 2.3.2012 Klimaschutz in der kommunalen Praxis Dipl.- Ing. Cornelia Rösler 2 Klimaschutz und Lokale Agenda 21 Energie und Klimas chutz Verkehr Bürgerbeteiligung Naturs chutz und Freiraumentw. Umwelterziehung/-bildung Bauen und Wohnen Kinder- und J ugendliche Flächeninanspruchnahme Wirts chaft Arbeit und Bes chäftigung Soziales Frauenprojekte Kons umverhalten Eine Welt 0 20 40 60 80 100 120 140 Quelle: Difu Umfrage zur Lokalen Agenda 1996, Schwerpunkte der LA 21 1
3 Kommunale Handlungsansätze im Klimaschutz Kommunales Energiemanagement und die Förderung energieeffizienter Investitionen Nutzung von regenerativen Energiequellen und Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung Umsetzung einer klimagerechten, energiesparenden Raum- und Bauleitplanung umweltverträgliche Verkehrsentwicklung klima- und umweltfreundliche Beschaffung sowie Abfallvermeidung Öffentlichkeitsarbeit und Beratung 4 Hauptakteure im kommunalen Klimaschutz Kommune Privatwirtschaft Bürger/innen Initiativen 2
5 Beteiligung betroffener Akteursgruppen Architekten Investoren, Kommunale Banken Verwaltung Initiativen, Verbände Bürger/ innen Handwerk Energieversorger Relevante Ämter sind z.b.: Umweltamt, Stadtplanungsamt, Hochbauamt, Kämmerei, Liegenschaftsamt, Bauordnungsamt, Ordnungsamt, Tiefbauamt, Presseamt, Schulamt, etc. Verschiedene Formen der Beteiligung: z.b. Workshops, Interviews, öffentliche Veranstaltungen, Jour fix etc. Praxisbeispiel: München Kooperationen 6 München für Klimaschutz Beschreibung: Gründung eines lokalen Bündnisses mit aktuell über 100 Partnern. Verpflichtung der Bündnispartner ein Netzwerk von Akteuren aufzubauen, neue Ideen und Umsetzungsstrategien für den Klimaschutz zu entwickeln und größtmögliche CO 2 -Reduktionspotenziale für München wirtschaftlich effizient zu erschließen. Aufteilung der fachlichen und inhaltlichen Arbeit wurde auf vier Foren: Zukunftsfähige Energiebereitstellung, Effiziente Energienutzung, Konsequente Energieeinsparung und Nachhaltige Mobilität. Entwicklung und Durchführung konkreter Klimaschutzprojekte sowie zentrale Informations- und Handlungsplattform. 3
7 Potenziale der Kommunen im Klimaschutz Klimaschutzkonzept Identifikation von Potenzialen Energieeinsparung Erneuerbare Energien BauGB, EnEV EEG, EEWärmeG Öffentlichkeitsarbeit Kommunale Gebäude, Beschaffung Kommunale Liegenschaften Bauleitplanung Motivation, Verhaltensänderung 8 Aufgaben der Kommune bei der Umsetzung des Klimaschutzkonzepts Suche nach Kooperationspartnern und Finanzierungsmöglichkeiten für einzelne Projekte Projektmanagement, z.b. Koordinierung der Umsetzung der verschiedenen Maßnahmen, Projektüberwachung Fachliche Unterstützung bei der Vorbereitung, Planung und Umsetzung einzelner Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept Durchführung interner Informationsveranstaltungen und Schulungen Unterstützung bei der Koordinierung und ggf. Neugestaltung der ämterübergreifenden Zusammenarbeit zur Umsetzung des Klimaschutzkonzepts Aufbau von Netzwerken und Beteiligung externer Akteure bei der Umsetzung einzelner Klimaschutzmaßnahmen Inhaltliche Unterstützung / Vorbereitung der Öffentlichkeitsarbeit z.b. Aufgabenwahrnehmung durch einen Klimaschutzmanager 4
9 Öffentlichkeitsarbeit und Beratung Ohne aktive Mitwirkung von Bevölkerung und Privatwirtschaft ist Klimaschutz nur begrenzt möglich! Vielzahl von Kommunikationsmöglichkeiten und -formen: Informationsmaterialien, Broschüren, Faltblätter, Klimaschutz- und Energiespartipps, Ratgeber mit Behördenhinweisen und Ansprechpartnern, Kalender usw. Öffentliche Veranstaltungen und Aktionen wie Umweltmärkte, Tag der erneuerbaren Energien, Ausstellungen, Vortragsveranstaltungen, Wettbewerbe, Umwelt- und Klimaschutzpreise, Exkursionen und Besichtigungen, Infomobile usw. Beratungsangebote: Klimaschutztipps, Energieeinsparung, energetische Sanierung etc. Öffentlichkeitsarbeit/Beratung ist angesichts der Informationsflut ein regelrechter Kampf um Aufmerksamkeit = zunehmend hoher Anspruch Praxisbeispiel: Tübingen Öffentlichkeitsarbeit 10 Tübingen macht blau 10% weniger CO 2 bis 2010 Beschreibung: Ziel: Reduzierung CO 2 -Ausstoß bis zum Jahr 2020 auf 3 t pro Kopf und Jahr Auftakt April 2008: die ersten 1.000 Besucher konnten beim OB persönlich alte Glühbirnen gegen eine kostenlose Energiesparbirne eintauschen, Gewinnspiele + Infostände Tipps an alle Haushalte, wie jeder Einzelne einen Beitrag für einen blauen Himmel über Tübingen leisten kann Gutscheinheft für Neubürger mit 20 Klimatipps Nutzung der Knöllchen -Rückseite für Infos zur klimafreundlichen Mobilität Internet, Pressemeldungen, Aktionen, Veranstaltungen und Informationsstände 5
Praxisbeispiel: Augsburg Beratung 11 e+haus Gebäude energetisch modernisieren Beschreibung: Reduzierung von CO 2 -Emissionen im Gebäudebereich durch kostenlose Informations- und Beratungsmöglichkeiten für Haus- und Wohnungseigentümer. Entwicklung eines Logos und Internetauftritts sowie Bereitstellung von Informationen z. B. Infomappe für Einsteiger, Energiechecks für Gebäude auf der Internetseite, Tipps zur Umsetzung und Finanzierung durch eine Service-Hotline. Einbeziehung von zahlreichen Fachleute aus den Bereichen Energie, Bau und Finanzierung die ein Netzwerk mit der Stadt bilden. Qualifizierungs- sowie Schulungsangebote und Präsenz der Kampagne auf Veranstaltungen und Messen. Weitere Beispiele: Aachen = Altbau plus Düsseldorf = SAGA 12 Hemmnisse bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen Viele Maßnahmen des Klimaschutzes gehören nicht zu den kommunalen Pflichtaufgaben. Fehlende personelle Kapazitäten in der Verwaltung Fehlende Information über die Rentabilität von Maßnahmen Fehlende energietechnische Kenntnisse Finanzielle Restriktionen, wie fehlende Mittel, Konkurrenz mit anderen Investitionen oder Unsicherheit bei der Energiepreisentwicklung Klimaschutz als Querschnittsaufgabe muss viele verschiedene Akteure bündeln Erstellung und Umsetzung hängt vom politischen Willen und politischen Entscheidungen ab 6
13 Aufgaben und Ziele der Servicestelle: Öffentlichkeitsarbeit und Beratung zum Förderbereich Kommunaler Klimaschutz Durchführung von Wettbewerben zum kommunalen Klimaschutz Service- und Beratungsleistungen zum kommunalen Klimaschutz 14 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: (Difu) Servicestelle: Kommunaler Klimaschutz Auf dem Hunnenrücken 3, 50668 Köln Tel.: 0221/340 308-15 Email: kontakt@kommunaler-klimaschutz.de Förderprogramme, Richtlinien, Merkblätter, Wettbewerb, Videos, wertvolle Hinweise etc. unter: http://www.kommunaler-klimaschutz.de 7