Sorghumhirsen Alternative C4-Pflanzen mit viel Potenzial. 3. Forum Energiepflanzen, , Jena

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Transkript:

Sorghumhirsen Alternative C4-Pflanzen mit viel Potenzial 3. Forum Energiepflanzen, 05.07.2012, Jena

Gliederung I.Steckbrief Sorghumhirsen II.Ertragspotenzial von Sorghumhirsen im Vergleich zu Mais Ergebnisse aus Anbauversuchen unter verschiedenen bodenklimatischen Bedingungen EVA-Fruchtfolgeversuche (2005 2011) Fruchtarten- und Sortenprüfung Sorghum-Projekt (2005 2011) III.Ansatzpunkte zur Optimierung des Biomassepotenzials bei Sorghum IV.Gründe für den Sorghumanbau in der Praxis V.Fazit 2 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel

Gliederung I.Steckbrief Sorghumhirsen II.Ertragspotenzial von Sorghumhirsen im Vergleich zu Mais Ergebnisse aus Anbauversuchen unter verschiedenen bodenklimatischen Bedingungen EVA-Fruchtfolgeversuche (2005 2011) Fruchtarten- und Sortenprüfung Sorghum-Projekt (2005 2011) III.Ansatzpunkte zur Optimierung des Biomassepotenzials bei Sorghum IV.Gründe für den Sorghumanbau in der Praxis V.Fazit 3 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel

Steckbrief Sorghumhirsen Vorstellung der Pflanze Vergleich zu Mais Herkunft: semiaride Tropen Äquatorialafrikas sehr wärmebedürftig Sorghum hat im Vergleich zu Mais: einen höheren Wärmeanspruch, eine geringere Kühletoleranz, eine bessere Trockentoleranz tiefgreifendes Wurzelsystem Fähigkeit Wachstum bei Dürre zu unterbrechen und nach NS wieder aufzunehmen eine höhere Wassernutzungseffizienz bei hohem Wasserangebot* 4 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel * Wagner und Knoblauch, 2011

Steckbrief Sorghumhirsen Systematische Einteilung Sorghum bicolor: Einzelpflanzenertragstyp, Halmdicke ertragsbestimmend Futter-Typen: viel Grünmasse, hohe Wuchshöhe, schwach bestockend Zucker-Typen: höherer Zuckergehalt (> 15 %), geringerer TS-Gehalt, schwach bestockend Körner-Typen: geringe Wuchshöhe, kompakte Rispe, hoher TS-Gehalt, stark bestockend Faser-Typen: höherer Cellulosegehalt, schwach bestockend Sorghum sudanense (Sudangras): Bestandesdichtetypen, mittlere Wuchshöhe, Blattmasse ertragsbestimmend, stark bestockend, dünnstängelig, starkes Wiederaustriebsvermögen, höhere TS-Gehalte Sorghum bicolor x Sorghum sudanense (Sudangrashybrid) Kompensationstypen, höhere TS-Gehalte, blatt- und stängelreich (Quelle: Dr. Albrecht Roller, TFZ Straubing; Kevin Böttcher, LLFG Sachsen-Anhalt) 5 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel

Steckbrief Sorghumhirsen Phänologie Sorghumhirsen im Vergleich zu Mais Futterhirse 6 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel Sudangrashybrid Körnerhirse Mais

Gliederung I.Steckbrief Sorghumhirsen II.Ertragspotenzial von Sorghumhirsen im Vergleich zu Mais Ergebnisse aus Anbauversuchen unter verschiedenen bodenklimatischen Bedingungen EVA-Fruchtfolgeversuche (2005 2011) Fruchtarten- und Sortenprüfung Sorghum-Projekt (2005 2011) III.Ansatzpunkte zur Optimierung des Biomassepotenzials bei Sorghum IV.Gründe für den Sorghumanbau in der Praxis V.Fazit 7 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel

EVA-Fruchtfolgeversuche Übersicht über die Versuchsstandorte Versuchsstandorte Futterbau- Veredlungsregion Werlte / NS Raps-C-Weizen- Region Gülzow /MV E-Weizen-Region Dornburg / TH Roggen-Kartoffel- Region Güterfelde / BB Trossin / SN Gülzow (D) Werlte (D) Güterfelde (D) Trossin (D) AZ Langj. M. NS [mm] Langj. M. T [ C] 55 560 8,4 31 768 9,0 33 545 9,1 46 540 9,0 Dornburg (Lö) 61 590 8,8 Körnermais- Sonnenblumen- Region Ettlingen / BW Ackerfutter- Wintergersten- Region der Vorgebirgslage Ascha / BY Ettlingen (Lö) Ascha (V) 75 742 10,0 47 807 7,5 8 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel

EVA-Fruchtfolgeversuche Sorghum und Mais in EVA-Fruchtfolgen 1. VA 2005/2009 2006/2010 2007/2011 2008/2012 2. VA 2006/2010 2007/2011 2008/2012 2009/2013 2* 3* Sudangrashybride Grünroggen + Mais (ZF) Mais Grünroggen + Sudangrashybride (ZF) 7 * Futterhirse Mais Grünroggen + (ZF) Wintertriticale (Korn) Wintertriticale + Einj.Weidelgras(SZF) Kartoffel (Knollen) * Regional-Fruchtfolge Trossin, ** Roggen-Kartoffel-Region: Winterroggen Verwendete Sorten: Sudangrashybride: Susu (2005 2006), Lussi (2010 2011) Futterhirse: Super Sile 20 (2006 2010), Goliath (2011) Winterweizen** (Korn) Winterweizen** (Korn) Winterroggen (Korn) 9 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel

EVA-Fruchtfolgeversuche TM-Ertrag von Sudangrashybride und Mais in Hauptfruchtstellung (FF 2 und FF 3, MW der Jahre 2005, 2006, 2009, 2010) Susu (05 06) Lussi (09 10) 10 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel Quelle: Nehring und Vetter, 2012

EVA-Fruchtfolgeversuche TM-Ertrag von Mais und Sudangrashybride nach Grünroggen (FF 2 und FF 3, MW der Jahre 2006, 2007, 20010, 2011) Sudangrashybride Mais Grünroggen Susu (06 07) Lussi (10 11) 11 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel Quelle: Nehring und Vetter, 2012

EVA-Fruchtfolgeversuche TM-Ertrag von Sorghum in Haupt- (FF 2, FF 3) und Zweitfruchtstellung (FF 2, FF 3, FF7) am Standort Trossin im Vergleich zu Mais Susu (05 06) Lussi (09 10) Susu (06 07) Lussi (10 11) 12 Hauptfruchtanbau 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel Zweitfruchtanbau (nach Grünroggen)

EVA-Fruchtfolgeversuche Zwischenfazit Mais ist Sorghum im Mittel der Versuchsjahre auf nahezu allen Standorten ertraglich überlegen (HF- und ZF-Anbau). Die geringsten Ertragsunterschiede sind in der Roggen-Kartoffel-Region (leichte Böden, geringe Niederschläge) zu beobachten. Auf diesen Standorten erreichte die Sudangrashybride in einzelnen Anbaujahren (2010, 2011) sogar einen höheren TM-Ertrag als Mais. Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu beachten, dass moderne Maishybriden mit bislang nur eingeschränkt züchterisch bearbeiteten Sorghumarten und -sorten verglichen werden. 13 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel

Gliederung I.Steckbrief Sorghumhirsen II.Ertragspotenzial von Sorghumhirsen im Vergleich zu Mais Ergebnisse aus Anbauversuchen unter verschiedenen bodenklimatischen Bedingungen EVA-Fruchtfolgeversuche (2005 2011) Fruchtarten- und Sortenprüfung Sorghum-Projekt (2005 2011) III.Ansatzpunkte zur Optimierung des Biomassepotenzials bei Sorghum IV.Gründe für den Sorghumanbau in der Praxis V.Fazit 14 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel

Fruchtarten- und Sortenprüfung Übersicht über die Versuchsstandorte 15 Rockstedt Dasselsbruch Poppenburg Heßberg Bernburg Friemar Dornburg 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel Gadegast Gülzow Straubing Güterfelde Drößig Grünewalde Trossin Bocksee Welzow Versuchsstandorte AZ Langj. M. NS [mm] D- Nord D- Süd Langj. M. T [ C] Gülzow 55 560 8,4 Bocksee 20 560 8,2 Rockstedt 34 720 8,5 Dasselsbruch 25 648 7,7 Güterfelde 33 545 9,1 Drößig 40 631 8,8 Trossin 46 540 9,0 Gadegast 35 492 9,3 Lö Bernburg 96 469 9,1 Friemar 89 541 8,0 Straubing 76 783 8,3 Dornburg 61 590 8,8 Poppenburg 85 600 8,2 V Heßberg 43 731 7,0 K Grünewalde k.b. 631 8,8 Welzow k.b. 577 9,2

Fruchtarten- und Sortenprüfung Fruchtarten- und Sortenspektrum 16 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Fangio Fangio Lukas NK Magitop NK Magitop NK Magitop Atletico Gavott Gavott NK Magitop Atletico Atletico Atletico LG 3216 Lussi Lussi Lussi Lussi Lussi Lussi Susu Susu Susu Susu Susu Susu Niagara 2 Akklimat Akklimat Bovital Bovital Nutri Honey Nutri Honey GK Csaba GK Csaba King 61 King 61 True Jumbo Super Dolce Super Sile 10, 15, 20 Super Sile 15, 20 Super Sile 20 Super Sile 20 KWS Inka KWS Inka KWS Freya Super Sile 20 Super Sile 20 BMR 201 Latte Friggo Friggo Goliath Goliath Goliath Goliath Biomasse 150 Sugargraze Sugargraze Sucrosorgho 506 Sucrosorgho 506 Sucrosorgho 506 Sucrosorgho 506 Rona 1 Rona 1 Rona 1 Rona 1 RHS 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel KWS Zerberus KWS Zerberus KWS Zerberus KWS Maja KWS Maja KWS Odin Herkules Herkules Herkules Mais Sudangrashybride Futter-/Zuckerhirse

Fruchtarten- und Sortenprüfung TM-Ertrag von Sudangrashybriden und Futterhirsen auf D-Nord-Standorten im Vergleich zu Mais (2007 2011) Prüfung Sortiment Trockenmasseertrag (dt/ha) 2007 2008 2009 2010 2011 Anzahl der Orte 1 1 1 1 3 7-jährig Mais 171 183 201 157 231 Sorghum bicolor x Sorghum sudanense (Sudangrashybride) 6-jährig Susu 111 87 120 137 Lussi 104 139 170 150 King 61 99 78 1-Jährig KWS Freya 164 Sorghum bicolor (Futter-/Zuckerhirse) 4-jährig Super Sile 20 72 54 78 122 Goliath 133 66 115 194 Sucrosorgho 506 51 122 188 160 3-jährig Rona 1 59 99 137 1-jährig KWS Zerberus 161 Herkules 174 Biomass 150 182 KWS Odin 168 Amiggo 169 KWS Hugin 144 TM-Ertrag auf oder über Maisniveau 17 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel

Fruchtarten- und Sortenprüfung TM-Ertrag von Sudangrashybriden und Futterhirsen auf D-Süd-Standorten im Vergleich zu Mais (2005 2011) Prüfung Sortiment Trockenmasseertrag (dt/ha) 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Anzahl der Orte 3 3 3 5 5 5 4 7-jährig Mais 194 67 173 127 183 127 173 Sorghum bicolor x Sorghum sudanense (Sudangrashybride) 6-jährig Susu 127 98 148 95 112 111 Lussi 146 108 106 142 133 127 2-jährig GK Csaba 119 123 King 61 156 90 1-Jährig KWS Freya 160 Sorghum bicolor (Futter-/Zuckerhirse) 6-jährig Super Sile 20 167 102 123 100 122 90 4-jährig Rona 1 85 112 138 121 Goliath 164 141 160 141 Sucrosorgho 506 142 169 156 172 3-jährig KWS Zerberus 159 155 181 Herkules 153 149 195 2-jährig Sugargraze 209 158 1-jährig Biomass 150 225 KWS Odin 233 Amiggo 178 18 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel TM-Ertrag auf oder über Maisniveau

Fruchtarten- und Sortenprüfung TM-Ertrag von Sudangrashybriden und Futterhirsen auf K-Standorten im Vergleich zu Mais (2008 2011) Prüfung Sortiment Trockenmasseertrag (dt/ha) 2008 2009 2010 2011 Anzahl der Orte 2 2 2 2 4-jährig Mais 130 152 119 154 Sorghum bicolor x Sorghum sudanense (Sudangrashybride) 4-jährig Lussi 103 148 110 146 3-jährig Susu 87 111 81 2-jährig Bovital 92 129 1-Jährig KWS Freya 165 Sorghum bicolor (Futter-/Zuckerhirse) 4-jährig Sucrosorgho 506 135 156 109 158 3-jährig Goliath 129 170 130 Super Sile 20 70 99 85 Rona 1 98 124 106 1-jährig KWS Zerberus 167 Herkules 165 Biomass 150 210 KWS Odin 184 Amiggo 167 TM-Ertrag auf oder über Maisniveau 19 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel

Fruchtarten- und Sortenprüfung TM-Ertrag der besten Sudangrashybrid- und Futterhirsesorten auf Lö-Standorten im Vergleich zu Mais (2008 2011) Bernburg (AZ 96) Straubing (AZ 76) Friemar (AZ 89) 9,1 C, 469 mm 8,3 C, 783 mm 8,0 C, 541 mm 20 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel

Fruchtarten- und Sortenprüfung TM-Ertrag und TS-Gehalt von Sudangrashybride, Futterhirse und Mais in Güterfelde in Abhängigkeit vom Saattermin (Mittel 08-10) Mais Ertrag [dt/ha] Sudangras Ertrag [dt/ha] Futterhirse Ertrag [dt/ha] 160 (NK Magitop S240) (Lussi) (Goliath) Mais TS-Gehalt [%] Sudangras TS-Gehalt [%] Futterhirse TS-Gehalt [%] 40 140 35 120 30 TM-Ertrag [dt/ha] 100 80 60 40 25 20 15 10 TS-Gehalt [%] 20 5 0 Ende April/ Anfang Mai Mitte Mai Ende Mai/ Anfang Juni Mitte Juni Ende Juni/ Anfang Juli 0 21 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel Quelle: Märtin und Barthelmes, 2011

Fruchtarten- und Sortenprüfung Saattermin, Fruchtarten- bzw. Sortenwahl und Einordnung in die Fruchtfolge Hauptfruchtanbau (ab Mitte Mai) für alle Arten geeignet überwiegend Futterhirsen Zweitfruchtanbau nach Grünschnittroggen (ab Mitte bis Ende Mai) für alle Arten geeignet Sudangrashybride unproblematisch Futterhirsen (möglichst frühreife Sorten) Zweitfruchtanbau nach GPS-Getreide (ab Anfang bis Ende Juni) nur bedingt geeignet nur Sorten mit schneller und sicherer Abreife (Sorte Lussi) derzeitig verfügbare Futterhirsesorten für ZF-Anbau ungeeignet Entwicklung/Abreife abhängig von Witterungsverlauf in der Vegetationsperiode (Temperatursumme, Niederschlagsverteilung) 22 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel

Fruchtarten- und Sortenprüfung Zwischenfazit 23 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel

Gliederung I.Steckbrief Sorghumhirsen II.Ertragspotenzial von Sorghumhirsen im Vergleich zu Mais Ergebnisse aus Anbauversuchen unter verschiedenen bodenklimatischen Bedingungen EVA-Fruchtfolgeversuche (2005 2011) Fruchtarten- und Sortenprüfung Sorghum-Projekt (2005 2011) III.Ansatzpunkte zur Optimierung des Biomassepotenzials bei Sorghum IV.Gründe für den Sorghumanbau in der Praxis V.Fazit 24 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel

Optimierungsbedarf Probleme im Sorghumanbau und Lösungsansätze Problem Feldaufgang Jugendentwicklung TS-Gehalt zur Ernte Lager Lösungsansatz Züchtung: Kühletoleranz Frühsaatverträglichkeit Saatgutproduktion: Keimfähigkeit Agrotechnik: feines Saatbett, Züchtung: Kühletoleranz Züchtung: Frühreife, Kühletoleranz Züchtung: Standfestigkeit Agrotechnik: Sortenwahl, Bestandesdichte, Düngung Zeise (2012) 25 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel

Optimierungsbedarf Trockensubstanzgehalt zur Ernte (2008 2011) 26 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel

Optimierungsbedarf Trockensubstanzgehalt zur Ernte (2008 2011) 27 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel

Optimierungsbedarf Lager Boniturergebnisse der Sortenprüfung in Brandenburg, Versuchsjahr 2011(Mittel der Versuchsstandorte, n = 4) Auftreten von Lager im Anbaujahr 2011 in Brandenburg trotz sehr hoher Erträge vergleichsweise gering (gilt auch für die anderen Versuchsstandorte). 28 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel Quelle: Märtin und Barthelmes, 2012

Gliederung I.Steckbrief Sorghumhirsen II.Ertragspotenzial von Sorghumhirsen im Vergleich zu Mais Ergebnisse aus Anbauversuchen unter verschiedenen bodenklimatischen Bedingungen EVA-Fruchtfolgeversuche (2005 2011) Fruchtarten- und Sortenprüfung Sorghum-Projekt (2005 2011) III.Ansatzpunkte zur Optimierung des Biomassepotenzials bei Sorghum IV.Gründe für den Sorghumanbau in der Praxis V.Fazit 29 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel

Gründe für den Sorghumanbau I.Politischer Hintergrund Maisdeckel EEG 2012 II.Risikominimierung Ertragssicherheit auf leichten, trockenen Böden (Maiserträge unsicher) Anbau auf Bergbaurekultivierungsflächen möglich kaum Wildschäden III.Arbeitswirtschaftliche Aspekte günstige Arbeitszeitverteilung (flexible Saattermine, ZF-Anbau möglich) effiziente Verwertung von Gärresten/Gülle im Juni möglich IV.Ökologische Aspekte hohe Trockentoleranz (Klimawandel) hohes Wasser- und Nährstoffaneignungsvermögen geringer Krankheits- und Schädlingsdruck kein Wirt für Westlichen Maiswurzelbohrer geringerer Maiszünslerbefall 30 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel Zimmermann (2009)

Gliederung I.Steckbrief Sorghumhirsen II.Ertragspotenzial von Sorghumhirsen im Vergleich zu Mais Ergebnisse aus Anbauversuchen unter verschiedenen bodenklimatischen Bedingungen EVA-Fruchtfolgeversuche (2005 2011) Fruchtarten- und Sortenprüfung Sorghum-Projekt (2005 2011) III.Ansatzpunkte zur Optimierung des Biomassepotenzials bei Sorghum IV.Gründe für den Sorghumanbau in der Praxis V.Fazit 31 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel

Fazit Die Ergebnisse der mehrjährigen Sortenprüfung zeigen, dass ein erfolgreicher Anbau von Sorghum unter den Klimabedingungen in Deutschland möglich ist. Die massewüchsigen Futterhirsesorten weisen in der Regel ein höheres Ertragspotenzial als die Sudangrashybriden auf. Zwischen den einzelnen Sorghumarten und -sorten bestehen zum Teil erhebliche Ertragsunterschiede. Auf den trocken-warmen D-Süd- und K-Standorten erreichen die besten Futterhirsesorten das Ertragsniveau von Mais und übertreffen es zum Teil sogar. Auf anderen Standorten hängt der Anbauerfolg von Sorghum im Vergleich zu Mais in starkem Maße von den Witterungsbedingungen im Anbaujahr ab. 32 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Das Projekt wurde mit Mitteln des BMELV über die FNR finanziert Dr. Kerstin Jäkel, Markus Theiß Referat 71, Pflanzenbau Gustav Kühn Straße 8, 04159 Leipzig Tel: 0341/9174 172, Mail: Kerstin.Jaekel@smul.sachsen.de Tel: 0341/9174 144, Mail: Markus.Theiss@smul.sachsen.de 33 05. Juli 2012 Dr. Kerstin Jäkel