Kapitel 8. Angebotstheorie. Lekt. Dr. Irina Ban. Pearson Studium 2014 Olivier Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Illing: Makroökonomie

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Transkript:

Kapitel 8. Angebotstheorie Lekt. Dr. Irina Ban Pearson Studium 2014 2014

Literatur Pindyck, Robert S; Rubinfeld, Daniel L., Mikroökonomie, 7. Auflage, Pearson Studium, 2009, S. 379-397.

Hauptthemen 8.1 Die kurzfristige Angebotskurve eines Wettbewerbsunternehmen 8.2 Die kurzfristige Marktangebotskurve 8.3 Die langfristige Outputentscheidung und Marktangebotskurve

Bemerkungen: P = AR = MR MR = MC P = MC 8.1 Die kurzfristige Angebotskurve eines Wettbewerbsunternehmens

AFC, AVC, ATC, MC, P Das Unternehmen wählt das Produktionsniveau, bei dem gilt MR = MC, solange es seine variablen Produktionskosten abdecken kann. MC P 2 P 1 P = AVC ATC AVC Was geschieht, wenn P < AVC? 0 Pearson Studium 2014 2014 Q 1 Q 2 Q Folie 5

Das Angebot ist gleich der Gütermenge zu jedem möglichen Preis. Folglich gilt: Wenn P = P 1, dann Q = Q 1 Wenn P = P 2, dann Q = Q 2

AFC, AVC, ATC, MC, P S (Supply / Angebot) = MC oberhalb der AVC MC P 2 Gewinnschwelle / Break-evenpunkt ATC P 1 P = AVC AVC Betriebsminimum / Shut-downpunkt 0 Pearson Studium 2014 2014 Q 0 Q 1 Q 2 Q Folie 7

Die Reaktion eines Unternehmens auf eine Änderung des Preises eines Produktionsfaktors Ändert sich der Preis eines Produktionsfaktors eines Unternehmens, ändert das Unternehmen sein Produktionsniveau, so dass die Grenzkosten der Produktion gleich dem Preis bleiben.

Preis ( pro Einheit) Einsparungen für das Unternehmen aus der Reduzierung der Gütermenge MC 2 MC 1 Die Kosten des Produktionsfaktors steigen, und MC verschiebt sich auf MC 2, Q sinkt auf Q 2. 5 Q 2 Q 1 Output

8.2 Das kurzfristige Angebot einer Branche (Marktangebot) P 7 6 Die kurzfristige Angebotskurve der Branche ist gleich der horizontalen Addierung der Angebotskurven der Unternehmen. MC 1 MC 2 MC 3 S 5 4 3 2 1 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 Q Pearson Studium 2014 2014 Folie 10

AVC, ATC, MC, P Kurzfristiges Marktgleichgewicht bei vollkommener Konkurrenz für 1 Unternehmen für die ganze Branche P Nachfrage Angebot (1) MC Angebot (2) P 1 P 1 ATC Angebot (3) P 2 3 =minavc AVC P 2 P 3 0 P = (MR = AR) = MC Q Q 3 Q 2 Q 1 0 Q Q Q Q Totale1 Totale2 Totale3 Marktnachfrage = Marktangebot Pearson Studium 2014 2014 Folie 11

Elastizität des Marktangebots zeigt, um wie viel Prozent sich die von einem Gut angebotene Menge verändert, wenn sich der Preis dieses Gutes um 1% verändert. E Q % Q / P ( Q/ Q0 )/( P / P % P 0 )

Ein vollkommen unelastisches kurzfristiges Angebot entsteht, wenn die Produktionsstätten und Ausrüstungen einer Branche so vollständig ausgelastet werden, dass zur Erzielung einer höheren Gütermenge neue Betriebsstätten errichtet werden müssen. Ein vollkommen elastisches kurzfristiges Angebot entsteht, wenn die Grenzkosten konstant sind.

Die kurzfristige Produzentenrente Die Unternehmen erzielen auf alle Einheiten der Gütermenge, außer auf die letzte, einen Überschuss. Die Produzentenrente ist gleich der Summe der Differenz zwischen dem Marktpreis eines Gutes und den Grenzkosten der Produktion über alle produzierten Einheiten.

Die Produzentenrente eines Unternehmens Preis ( pro Outputeinheit) Produzentenrente MC In Q * MC = MR. Zwischen 0 und Q MR > MC bei allen Einheiten. AVC A B P D C Alternativ ist VC gleich der Summe von MC bzw. ODCQ *. TR ist gleich P x Q * bzw. OABQ *. Produzentenrente = TR - VC bzw. ABCD. 0 Q * Output

Die kurzfristige Produzentenrente Produzentenrente: PR = TR VC Gewinn: π = TR TC = TR VC FC => PR > π

8.3 Langfristiger Output und langfristiges Marktangebot Langfristig kann ein Unternehmen alle seine Inputs, einschließlich der Betriebsgröße, ändern. Wir nehmen an, dass freier Markteintritt und austritt besteht.

Ökonomischer Gewinn wl = Arbeitskosten Langfristiger Output und langfristiges Marktangebot π = TR wl rk rk = Opportunitätskosten des Kapitals

Langfristiges Marktgleichgewicht bei vollkommener Konkurrenz Gewinne ziehen Unternehmen an. Das Angebot steigt, bis der Gewinn = 0 pro Outputeinheit Unternehmen pro Outputeinheit Branche S 1 40 LMC LATC P 1 S 2 30 P 2 D Q 2 Q 1 Output Q T1 Q T2 Output

AVC, ATC, MC, P Langfristiges Marktgleichgewicht bei vollkommener Konkurrenz für 1 Unternehmen für die ganze Branche P Nachfrage Angebot (2) MC P 2 ATC AVC P 2 0 P = (MR = AR) = MC = minatc Der Gewinn ist null. Q Q 2 0 Q Q Pearson Studium 2014 2014 Totale2 Marktnachfrage = Marktangebot Folie 20

Zusammenfassung Das kurzfristige Wettbewerbsgleichgewicht : P = (MR = AR) = MC und die nachgefragte Menge=die angebotene Menge (Q D = Q S ) Die kurzfristige Marktangebotskurve => die horizontale Summe der Angebotskurven. PR = TR-VC und ist kurzfristig größer als der Gewinn Das langfristige Wettbewerbsgleichgewicht P = MC = minatc und die nachfragte Menge = die angebotene Menge (Q D = Q S )