Formwahrnehmung aus Schattierung Von Vilayanur S. Ramachandran bearbeitet von Anna- Marisa Piontek
Wie sehen wir dreidimensional? Seherfahrung basiert auf zweidimensionalen Bildern, die auf Retina abgebildet werden räumliche Tiefe und Körperlichkeit werden durch Tiefeninformationen wahrgenommen: Schattierungen Perspektive teilweise Verdeckung eines Objekts unterschiedliche retinale Bilder, durch Sehen mit zwei Augen daraus formt Hirn dreidimensionale Bilder
Die Fähigkeit Tiefe durch Schattierungsinformationen zu sehen, könnte die ursprünglichste sein, da... viele Tiere helle Unterseiten haben. dadurch wird der durch Sonneneinstrahlung entstehende Schatteneffekt aufgehoben der Kontrast gegenüber dem Hintergrund wird vermindert die gesamt Form des Tieres wird verflacht wahrgenommen
Testobjekte Nur Hell- Dunkel- Übergänge vermitteln Tiefe um Verarbeitungsmechanismen des Gehirns, die Tiefe durch Schattierung erzeugen, von denen zu trennen, die auf höherem Niveau zur Tiefenwahrnehmung beitragen!man sieht entweder alle Kreise konkav oder konvex!liegt es daran, dass das Gehirn von nur einer Lichtquelle ausgeht, oder ordnet es allen Objekten die gleiche Tiefe zu?
Überprüfung der Theorie der einzigen Lichtquelle Sieht man eine Reihe als konkav, erscheint die andere als konvex, es können nie beide Kugeln oder Mulden darstellen dies spricht für die Theorie der einzigen Lichtquelle visuelle System geht von einer einzigen Lichtquelle aus, da es sich in einem Sonnensystem mit nur einem Zentralgestirn entwickelt hat (Sonne)
Eindeutigkeit durch Zusammenhang Form wird konvex gesehen Lichtquelle muss also von rechts oben kommen die anderen Formen werden so zugeordnet, dass sie der Lichtquelle entsprechen, die untere erscheint immer als Mulde, die obere als Erhebung Zweideutigkeit ist durch vorgegebene Eigenschaften ausgeschaltet
Ort der Lichtquelle Objekte der linken Abb. werden als konvex angesehen, die der rechten als konkav dies läßt darauf schließen, dass das visuelle System nicht nur von einer einzigen Lichtquelle ausgeht, sondern sie auch immer oben ansiedelt, wenn Zweideutigkeit herrscht läßt sich ebenfalls auf Sonne zurückführen
Welche Funktion hat der Umriss bei Tiefenwahrnehmung durch Schattierung? Obwohl die Schattierungsinformation zweideutig ist, werden beide Objekte unterschiedlich wahrgenommen das heisst, in solchen Fällen stellt der Umriss Eindeutigkeit her Ort der Lichtquelle wandert
Wirksamkeit scheinbarer Linien Feine Linien scheinen die konkaven Ränder der kleinen Scheiben zu verbinden, sodass eine große Scheibe erkannt werden kann
Bei längerem Hinsehen, erscheint eine frei vor vier kleinen Kreisen schwebende Kugel!Effekt Effekt bei scheinbaren Umrissen besser als bei echten!hirn wertet Überschneidungen eher als Zeichen für Dreidimensionlität,, als echte Konturen!Schattierung und Scheinkontur verstärken sich wechselseitig
Visuelles System kann Objekte durch unterschiedliche Oberflächen Reflexion von einander abgrenzen was würde passieren, wenn Grenzen durch Farbänderung statt Helligkeitsänderung zustande kommen? Ergebnis: es würde kein Tiefeneffekt zustande kommen
Trennung von Figur und Hintergrund Selbst im größten Durcheinander ist es möglich zu erkennen, welche Bildteile zusammen gehören und welche nicht! unmöglich spiegelverkehrte von normalen Buchstaben zu trennen
Regeln, nach denen Wahrnehmung Gruppen bildet: 1. Schritt: Herauslösen bestimmter Elementareigenschaften, z.b. orientierte Kanten, Farbe und Bewegungsrichtung 2. Schritt: Zusammenfügen ähnlicher Objekte die Buchstaben des ABC scheinen demnach keine Grundelemente zu sein und können deshalb auch nicht gruppiert werden
Dienen dreidimensionale Formen, die nur aus Schattierungen bestehen als Grundelemente? Konvexe Formen heben sich eindeutig vom durch konkave Formen gebildeten Hintergrund ab
Beruht die Gruppierung von Wahrnehmungsinhalten auf noch elementareren Eigenschaften, als Objekte verfügen über gleiche Hell- Dunkel- Polarität, jedoch über keine Tiefeninfos es ist keine Gruppierung möglich Gruppenbildung der dreidimensionalen Form basiert demnach nicht auf Hell- Dunkel- Polarität die der dreidimensionalen Form?
Tiefenillusion bei Oberlicht stärker/fähigkeit zur Gruppierung erhöht? Der Tiefeneffekt wird vermindert die Fähigkeit zur Gruppierung herabgesetzt
Wie erkennt das visuelle System Symmetrie? Im oberen Bild scheinen die Objekte symmetrisch zur horizontalen Mittelachse angeordnet zu sein vergleicht man Objekt für Objekt, ist dies allerdings nicht der Fall die untere Abbildung hingegen ist vollständig symmetrisch Erkennung von Symmetrie beruht auf
Was passiert, wenn Gesamtszene aus verschiedenen Bruchstücken zusammengesetzt wird? Entweder werden Würfel oder weiße Tafeln, die Schatten werfen gesehen -> Prinzip der einzigen Lichtquelle!Es werden nur Würfel gesehen -> > widerspricht Prinzip der einzigen Lichtquelle -> > neue Regel der ähnlich orientierten Form -> > um jegliche Widersprüche auszuschalten, geht das Gehirn von Würfeln verschiedener Farben aus
Würfel und Tafeln gemischt -> Prinzip der einzigen Lichtquelle kann gefolgt werden!gegenstände sind weder ähnlich orientiert, noch folgen sie Prinzip der einzigen Lichtquelle, man kann nur einzelne Teile in dreidimensionaler Form sehen
Maske ist hohl und von oben beleuchtet wird aber plastisch und von unter beleuchtet gesehen schattierte Kreise sehen erst, wie von oben beleuchtet aus (Erfahrungswert) legt man Scheiben auf das Gesicht, wird Erscheinung zweideutig sind sie verschmolzen, scheinen auch sie immer von unten beleuchtet
Zusammenfassend Visuelles System geht von nur einer Lichtquelle aus diese nimmt es oben an, es sei denn die Form des Objekts läßt dies nicht zu das Oben der Lichtquelle wird nicht durch das Wissen über die Umgebung bestimmt, sondern relativ zur Retina der Umriss sorgt für Eindeutigkeit bei zweideutiger Schatteninfo scheinbare Konturen sind effektiver als wirkliche Objekte werden durch unterschiedl. Oberflächenreflexionen abgegrenzt, nicht durch Farbänderung Schattierungen dienen als Grundelemente bei Gruppierung bei seitl. Licht nimmt die Tiefenwirkung ab kann eine bestimmt Regel nicht angewandt werden, wird eine andere herangezogen (s. Abb. 9) m Zusammenhang bekommen zweideutige Objekte Eindeutigkeit (s. Maske)