Das Bildungswegmodell. Modul 8.2: Lebensproblemzentrierter Unterricht Referentin: Daniela Olenberger

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Transkript:

Das Bildungswegmodell Modul 8.2: Lebensproblemzentrierter Unterricht Referentin: Daniela Olenberger

Gliederung Das Sonnengleichnis als Fläche Entwurf eines Bildungswegmodells Vier Bereiche des Bildungswegmodells Die Verdrehung des gesunden Bildungsweges Das erweiterte Bildungswegmodell Erkenntnisgewinn und Heilung

Das Sonnengleichnis als Fläche Entwurf eines Bildungswegmodells Aufteilung in sichtbarer Bereich und denkbarer Bereich Verhältnis: Bereich des Sichtbaren dreißig Prozent und Bereich des Denkbaren siebzig Prozent Unterteilung in Objektiver Bereich und Subjektiver Bereich Sichtbarer Bereich: o o Welt des Seins Seine Anschauungswelt Denkbarer Bereich: o o Erkenntniswelt Erfahrungsbereich

Anknüpfung an die Lebenswelt Bei dem Bildungsweg handelt es sich um einen Kreislauf Lehrer muss die Vorstellungskraft des Schülers beanspruchen und die Möglichkeit zur Anschauung geben In Bildungsprozessen dialogische Räume eröffnen Kind über seine eigene Erfahrung mit dem Gegenstand befähigen, Prinzipien anerkennen und Erkenntnis gewinnen Logik als Prinzip der Verständlichkeit und Sprache als Mittel, durch das sich die Sache erschließt Verknüpfung neuer Begriffe mit bereits vorhandenen Begriffen Eröffnung von Lernräumen führt zu Sinngebung und Motivation

Anknüpfung an die Lebenswelt Es ist für den Menschen selbst wichtig o o o mit anderen Menschen in Kontakt zu stehen seine Erkenntnisse immer wieder mit dem Leben in Verbindung zu bringen, um zu wachsen die Welt durch eigene gewonnene Erkenntnisse und Ideen zu bereichern Menschen über den Bildungsweg zur Befreiung und einem guten Leben verhelfen Lehrer muss sich in die Lebenswelt des Kindes begeben

Vier Bereiche des Bildungswegmodells Bereich des Denkbaren ist größer als Bereich des Sichtbaren Anschauungswelt: Bilder, Schatten, Abbilder als Spiegelungen. Es ist das Nachgebildete und Widerspiegelte des Seins, welches durch die Sinne wahrgenommen wird Anschauungen als Voraussetzung für den Bereich der Erfahrung An die Stelle des Seins tritt die Welt der Abbildungen, der Erscheinungen als vermittelte Wirklichkeit

Vier Bereiche des Bildungswegmodells Erfahrungswelt: die Seele bedient sich der Abbilder der Anschauungswelt, stützt sich auf Diese und formt daraus Meinungen ( subjektives Denken) Zwei Richtungen der Seele: o o zum Einen bewegt sie sich im Erfahrungsbereich zurück zum Bereich der sichtbaren Bilder als Abbilder zum anderen folgt sie dem Bereich der Erkenntnis und bildet Vorstellungen Erkenntniswelt: Seele versucht von den Vorstellungen zur Erkenntnis bis zum voraussetzungslosen Anfang zu gelangen Der Verstand kann, indem er Voraussetzungen nur als Unterlagen, Stufen und Aufgangsstützpunkte ansieht, zum Voraussetzungslosem durchdringen und Erkenntnisse gewinnen ( objektives Denken)

Vier Bereiche des Bildungswegmodells Voraussetzungsloser Anfang, die Ideen: nichtbedingter Bereich umfasst alle (noch) nicht verwirklichten Ideen als das absolut Mögliche Aus diesem absolut voraussetzungslosem Bereich gehen die Ideen hervor, die nach Sokrates allem Sein zugrunde liegen Durch menschliche Erkenntnis werden Ideen geboren Welt des Seins: umgebende Gegenstände (Tierwelt, Gewächsreich, alles das wovon sich der Mensch Bilder macht) Dieser Bereich ist der Ausgangspunkt für die Abbilder

Die Verdrehung des gesunden Bildungsweges

Die Verdrehung des gesunden Bildungsweges Bildungsspirale dreht sich in die falsche Richtung Erkenntnisse werden in die Erfahrungswelt eingetrichtert Weder Anschauungen, noch Erfahrungen können für den Bildungsprozess genutzt werden Identitätsverlust und Sinnverlust, anstatt Bewegung der Seele und Bildungsprozess Der subjektive Bereich ist durch Fressen fremden Wissens und Entfremdungsprozessen zusammengedrückt Durch Entfremdungsprozesse ist die eigene Aktivität behindert

Die Verdrehung des gesunden Bildungsweges Anstatt Aktion Aktionismus Anstatt Reflexion Verbalismus Kein Persönlichkeitswachstum (Kultur des Schweigens) Erklärungs- und Verstehensprozesse entfallen Anstatt Sinnbildungsprozesse durch Distanzierungsprinzip Bubers gesellschaftlicher Sinn Anstatt Aneignungsprozessen durch das Beziehungsprinzip gesellschaftlicher Bereich mit Hilfe von Medien, Computer, etc.

Die Verdrehung des gesunden Bildungsweges Aktion und Reflexion sind Kennzeichen eines gelingenden Dialoges Anstatt dass Erfahrungen als Grundlage für Erkenntnisse dienen, werden Erkenntnisse in die Erfahrungswelt hineingedrückt Fremder Sinn wird infiltriert Sprachliche Ausdrucksfähigkeit wird verhindert Homogenisierung: Kinder gleich machen Schule: Spaltung zwischen Lebenswelt und Wissen Nur noch extrinsisches anstatt intrinsisches Lernen Keine Weiterentwicklung und Entfaltung der Fähigkeiten

Die Verdrehung des gesunden Bildungsweges Abfüllen des Menschen mit aufgesetztem und fremdem Wissen Man kann einem Menschen nichts lehren, sondern ihm helfen, es in sich selbst zu entdecken (Galileo Galilei) Lernen und Leben erfolgt dadurch der bewegten Seele zu folgen dialogorientierter Prozess Verdrehung der Bildungsspirale: Ersetzung des Abstraktionsvermögen durch leere Begriffe

Das erweiterte Bildungsmodell Erkenntnisgewinn und Heilung

Das erweiterte Bildungsmodell Erkenntnisgewinn und Heilung Alle vier Entwicklungs- bzw. Wachstumszonen sind im dialogischen Austausch zwischen den umgebenden Bereichen aktiv Persönlichkeitsbildung ist ein unabschließbarer Prozess der beständigen Veränderung und Erweiterung Subjekt entwickelt sich auf eine höhere, erweiterten Ebene der prozesshaften Spirale über die Welt des Seins, über die Anschauung zur Erfahrung, zu den Erkenntnissen Seele bewegt sich in unterschiedlichen Geschwindigkeiten

Das erweiterte Bildungsmodell Erkenntnisgewinn und Heilung Pfeile zwischen den Welten: Entwicklungs- und Wachstumszonen als ein Zwischen, in denen durch den Dialog Sinnbildung, Aneignung von Welt, Reflexion und Aktion stattfinden Erweiterung des Ichs durch pädagogischdialogisches Verhältnis zwischen Bildungswilligem und Bildungsbegleiter

Das erweiterte Bildungsmodell Die Bildungsspirale durchzieht alle Bereiche und verbindet sie miteinander Anschauung und Erfahrung sind grundlegend für Erkenntnis und Aneignung der Welt Begriffe wandern in einem ständigen Kreislauf der Bildungs- und Entwicklungsspirale von der Erkenntniswelt zurück in die Lebens- und Erfahrungswelt führt zu einem besseren Verständnis und Erkennen von Welt und Erfahrung Dialog verbindet Wissen und Handeln Reflexion setzt eine bewusste Lebenswirklichkeit voraus Im Wort zum Ausdruck kommende Lebenswirklichkeit bedeutet Stellungnahme (Aktion)

Das erweiterte Bildungsmodell Entwicklungsspirale verläuft diagonal durch alle Bereiche und verbindet die Welt der Anschauung mit der Welt der Erkenntnis Sie verbindet Gegensätzliches (das Subjektive und Objektive) Nie endender Prozess: Begriffe müssen nach ihrem inneren Zusammenhang wieder herabsteigen zu der Basis. Dort tauchen sie in die Lebenswelt ein, um dann erneut zum voraussetzungslosen Erkenntnisbereich zu streben

Das erweiterte Bildungsmodell Zentraler Punkt: die vier Wachstums- und Entwicklungszonen kreuzen sich als o o o o Aktion, Interiorisation, Reflexion und Austausch als Bedürfnisse und Voraussetzungen der Persönlichkeitsentwicklung Die Bedürfnisprozesse der Entwicklungszonen treffen im Zentrum zusammen Frieden (im Lot fühlen)

Das erweiterte Bildungswegmodell Aktion und Reflexion als zwei Seiten des Dialoges Dialog ohne Aktion ist leerer Verbalismus, inhaltslos und ohne Reflexion reiner Aktionismus Handlungen sind subjektiv erst dann sinnvoll, wenn sie durch Reflexion zur Erfahrung geworden sind und als Wissen dem Ich verfügbar werden Aktion dient der Aneignung von Welt Diese wird durch Reflexion (Gegenüber) und Erkenntnisgewinn in erinnerbares Wissen transformiert Beide Seiten zusammen dienen der Transformation des Selbst und der Welt Interiorisationsprozess: das von außen Kommende (Anschauung) wird zum Persönlichem (eigene Vorstellungen)

Das erweiterte Bildungswegmodell Aneignungsprozesse: dienen dem erschließen der Welt. Die Welt des Seins wird durch die Aktion des Menschen mit Hilfe seiner Sinne angeeignet Anerkennungsprozess: Aneignung und Anerkennung zusammen lassen Erkenntnis gewinnen Sinnbildungsprozesse: Sinnbildung geschieht rückwirkend durch Distanzierungsprozess und Reflexion und ist verbunden mit Erkenntnisgewinn Sinn ist an Wachstum und Veränderung gekoppelt Unreflektierte Innenwelt: liegt im Anschauungsbereich. Noch keine Wertung, sondern nur gegenwärtige Aufnahme dessen, zu dem der Mensch in Beziehung tritt

Das erweiterte Bildungswegmodell Unreflektierte Innenwelt und reflektierte Innenwelt befinden sich fortwährend in einem inneren Dialog und es finden Interiorisationsprozesse statt Reflektierte Innenwelt: führt zur Reflexion der abgebildeten Welt durch das Distanzierungsprinzip Es entstehen eigene Werte und Urteilsbildung In der Innenwelt finden Entfaltungs- und Persönlichkeitswachstumsprozesse statt

Das erweiterte Bildungsmodell Faktoren der Bildungs- und Entwicklungsspirale 1. Die Bildungs- und Entwicklungsspirale führt nach oben: durch Sinnbildungsprozesse findet Identitätsbildung und Persönlichkeitsentwicklung statt 2. Die Bildungs- und Entwicklungsspirale führt gegen den Uhrzeitersinn: ist unabhängig von Zeit und nur dem Prozess des Werdens und Bildung verpflichtet 3. Die Bildungs- und Entwicklungsspirale ist ein prozesshaftes Geschehen: verläuft kreisförmig vom Allgemeinen zum Konkreten und zurück 4. Die Bildungs- und Entwicklungsspirale durchquert immer wieder wenn auch auf einem anderen Niveau die gleichen Lebensthemen

Das erweiterte Bildungsmodell Faktoren der Bildungs- und Entwicklungsspirale 5. Die Bildungs- und Entwicklungsspirale verbindet Lebenswelt mit Wissen: Bildung ist der Vorgang, in dem sich Inhalte einer dinglichen und geistigen Wirklichkeit einem Menschen aufgrund seiner eigenen Wirklichkeit erschließen 6. Die Bildungs- und Entwicklungsspirale ist nicht auf das Bildungswesen zu begrenzen, sondern vereint Pädagogik und Therapie: Entwicklung als fortwährende Weiterentwicklung des Menschen 7. Professionelle wie Berater, Therapeuten und Lebensbegleiter sollten sich selbst auf der Bildungs- und Entwicklungsspirale befinden und vor allem ihre Höhle kennen, wenn sie Menschen bei ihrer Entfesselung begleiten wollen

Das erweiterte Bildungsmodell Faktoren der Bildungs- und Entwicklungsspirale 8. Die Bildungs- und Entwicklungsspirale bedeutet Prävention gegen psychische Krankheiten und Süchte: dies geschieht durch Entwicklung gemäß seines Seins und Werdens 9. Die Bildungs- und Entwicklungsspirale ist effektiv: und würde Therapie erübrigen, weil Menschen gesund heranwachsen dürfen. Eine künstliche Spaltung zwischen Lebenswelt und Wissen (in der Schule) kann aufgelöst werden Kinder können wieder Erkenntnisse gewinnen und Schule als Ort der Vernunftwillensbildung einen Beitrag zur Einrichtung einer menschlichen Welt leisten

Literaturverzeichnis: Lütjen, Jutta (2013): Das Bildungswegmodell zur Rehabilitation der sokratischen Mäeutik Pädagogische und therapeutische Transformationsarbeit. Eine hermeneutische Studie. Hamburg: Kovac