Gülledüngung im Grünland

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Transkript:

Merkblätter für die Umweltgerechte Landbewirtschaftung Nr. 26 Grünland, Wiesen, Weiden, Düngung März 2009 Gülledüngung im Grünland Foto 1: Gülleausbringung bei geschlossener Schneedecke ist untersagt 1. Grundsätze Die Zufuhr von Nährstoffen über wirtschaftseigene Dünger spielt in der Grünlandwirtschaft eine große Rolle. Sofern sie kontinuierlich und gleichmäßig verteilt auf die Flächen gebracht werden, können sie fast allein den gesamten Nährstoffbedarf der Grasnarbe decken. Vor allem durch den Einsatz von Gülle, einem Gemisch aus Kot, Harn, Waschwasser, Futter- und Einstreuresten, erfolgt mehrmals jährlich ein Nährstoffrückfluss. Dadurch wird zum einen organische Substanz als Nahrung für die Bodenlebewesen und als Ausgangsstoff für die Humusbildung zugeführt und zum anderen die Verfügbarkeit von Pflanzennährstoffen sichergestellt. Rechtliche Grundlage der guten fachlichen Praxis beim Düngen ist die Düngeverordnung des Bundes (DüV) vom 10.01.2006 in der Bekanntmachung der Neufassung vom 27.2.2007. Sie regelt die zeitliche und mengenmäßig bedarfsgerechte Ernährung der Pflanzen. Seit Januar 2006 gilt für Grünland, aufgrund der EU-Nitratrichtlinie, eine neue Obergrenze für die Ausbringung von Foto 2: Schleppschlauchverteiler ermöglichen bodennahe Gülleausbringung Wirtschaftsdüngern tierischer Herkunft von 170 kg Gesamt-N/ha im Betriebsdurchschnitt, sofern ein Nährstoffbedarf in dieser Höhe vorhanden ist. Im Einzelfall können, in Verbindung mit Auflagen, Ausnahmegenehmigungen für Rinderhaltungsbetriebe auf intensiv genutzten Grünlandflächen bis zu einer Obergrenze von maximal 230 kg N/ha erteilt werden. Die ausgebrachten Nährstoffe sollen unter Einhaltung definierter Abstände zu Gewässern in einer an den pflanzlichen Bedarf angepassten Menge ausgebracht werden. Nährstoffverluste, vor allem Einträge in Gewässer oder Abgasung in die Luft sollen weitestgehend vermieden werden. Gemäß DüV ist das Düngen mit stickstoffhaltigen Düngemitteln nicht erlaubt, wenn der Boden gefroren, überschwemmt, wassergesättigt oder durchgängig höher als 5cm mit Schnee bedeckt ist. Sperrfrist für die Gülleausbringung während der vegetationslosen Zeit auf Grünland ist: 15. Nov. - 31.Januar. Weitere Vorgaben zur Düngung sind direkt der Düngeverordnung zu entnehmen. Bildungs- und Wissenszentrum für Viehhaltung, Grünlandwirtschaft Wild und Fischerei, Aulendorf

2. Gülle - ein wertvoller Volldünger! Gülle ist ein nährstoffreicher Wirtschaftsdünger, der bei sachgerechter Anwendung eine ausreichende Versorgung der Pflanzen mit Grundnährstoffen ermöglicht und ideale Voraussetzungen schafft für hohe Futtererträge und gute Futterqualität. Stickstoff liegt bei Rindergülle zu ca. 55% und in Schweinegülle zu ca. 70% als Ammoniumstickstoff (NH 4 -N) vor. Dieser ist sofort pflanzenverfügbar und kann entweder direkt von der Pflanze aufgenommen oder, in Abhängigkeit von Temperatur und Bodenfeuchtigkeit, zu Nitratstickstoff umgewandelt werden (Abb.1; Tab.1). Phosphor ist in Rinder- und Schweinegülle zu etwa 80% wasserlöslich gebunden und liegt somit in anorganischer, pflanzenverfügbarer Form vor. Falsche Terminierung der Ausbringung und die Nicht-Beachtung der Sicherheitsabstände können zu Abschwemmungen oder direktem Eintrag in Oberflächengewässer führen. Kalium unterliegt wegen seiner weitgehenden Wasserlöslichkeit auf sorptionsschwachen Böden der Gefahr der Auswaschung. Bei sach- und termingerechter Anwendung sind jedoch keine Verluste zu befürchten. Nur eine regelmäßige Gülleuntersuchung, in der alle Nährstoffe erfasst werden, führt zu einer richtigen Bewertung der Gülle in der Düngeplanung. 3. Nährstoffanfall und Nährstoffgehalt Nährstoffanfall und Nährstoffgehalt der Gülle (Tab. 2, 3) werden durch Tierart, Produktionsverfahren, Futter und Leistung der Tiere maßgeblich beeinflusst. Übersteigt das Nährstoffangebot im Futter den Bedarf der Tiere, kommt es zu erhöhten Nährstoffausscheidungen, vor allem an Stickstoff und Phosphor. Ein Nährstoffvergleich ist jährlich als Flächenbilanz oder als aggregierte Schlagbilanz für N und P bis spätestens 31. März für das abgelaufene Düngejahr zu erstellen. Für einen sachgerechten Einsatz von Gülle in der Düngung empfiehlt sich eine regelmäßige Nährstoffuntersuchung durch chemische Analysen im Labor. Das setzt exakte Probenahmen aus einem vollständig homogenisierten Behälter voraus. Im Idealfall sollte vor jeder Ausbringung, nach sorgfältiger Homogenisierung, mit Hilfe eines Schnelltests der Ammoniumanteil der Gülle bestimmt werden (Tab. 1). Alternativ dazu kommen Schätzungen nach Richtwerten in Abhängigkeit vom TM - Gehalt oder eine Berechnung aus dem gemessenen Gülleanfall innerhalb einer bestimmten Zeit und den durchschnittlichen Nährstoffausscheidungen des Tierbestandes in Frage. Tab. 1: Durchschnittswerte von Ammonium- und organisch gebundenem Stickstoff verschiedener wirtschaftseigener Dünger NH 4 -N Organ. gebundener N Schweinegülle 70 % 30 % Rindergülle 55 % 45 % Festmist 10 % 90 % Abb. 1: Stickstoffkreislauf - 2 -

4. Lagerraum Wirtschaftseigene Dünger ermöglichen nur dann eine optimale Nährstoffwirkung und geringe Umweltbelastung, wenn sie bis zum Zeitpunkt der Ausbringung sachgerecht gelagert werden. Seit dem 01.01.2009 wird für landwirtschaftliche Betriebe eine Behälterkapazität für eine Mindestlagerzeit von 6 Monaten für Gülle verlangt (Tab.2). Die genaue Ermittlung der Lagerkapazität erfolgt unter der Berücksichtigung zusätzlich eingeleiteten Wassers u.a. aus Melkstand etc. gemäß den Angaben im: Merkblatt JGS-Anlagen, 2008 (www.landwirtschaft-bw.de) und den Stammdaten im NAEBI-Programm, 2009 (www.lel-bw.de). Bei der Berechnung der anfallenden Menge flüs siger Wirtschaftsdünger ist der betriebsspezifisch sehr stark schwankende TS-Gehalt zu berücksichtigen. Vermindert sich der TS-Gehalt durch Zusatzwasser beispielsweise von 11% auf 7,5%, so erhöht sich der Gülleanfall von z.b. 20m 3 bei einer Milchkuh mit über 8000kg Milchleistung auf 29,3 m 3. Tab. 2: Anhaltswerte für den tierartspezifischen Nährstoffanfall in m³ pro mittlerem Jahresbestand als Grundlage für Nährstoffvergleich und Ermittlung des Lagerraumes (gemäß DüV und der Anlage zu den Stammdaten im NAEBI) Grünland* = über 90% der Hauptfutterfläche (HFF) sind Grünland Acker** = weniger als 65% der HFF sind Grünland Tierart Nährstoffanfall Ausscheidungen (je Platz) N P 2 O 5 K 2 O Stall- u. Lagerverlust Anzurechnende N- Mindestwerte in % des Nährstoffanfalls nach Stall/Lager/Ausbringungsverlust Anfallende Wirtschaftsdüngermengen (je Platz) TS-Gehalt Gülleanfall in m 3 /Jahr Kalb bis ½ Jahr 22,0 8,0 25,0 85 % 70 % 6,0 % 3,40 Rinder männl. ½ -1 Jahr 41,0 16,0 37,0 85 % 70 % 11,0 % 6,90 Rinder männl. 1-2 Jahre. 59,0 21,0 51,0 85 % 70 % 11,0 % 9,40 Rinder weibl. ½ -1 Jahr 44,0 14,0 58,0 85 % 70 % 12,0 % 7,80 Rinder weibl. 1-2 Jahre. 67,0 23,0 89,0 85 % 70 % 12,0 % 11,70 Mutterkuh 500 kg 86,6 27,4 115,0 85 % 70 % 11,0 % 16,20 Milchkühe < 6000 kg Grünland* 102,0 36,0 142,0 85 % 70 % 11 % 18,50 6000-6999 kg Grünland* 111,1 38,0 149,0 85 % 70 % 11 % 19,00 7000-7999 kg Grünland* 120,2 40,0 156,0 85 % 70 % 11 % 19,50 8000-8999 kg Grünland* 122,9 41,0 159,0 85 % 70 % 11 % 20,00 9000-9999 kg Grünland* 132,0 43,0 166,0 85 % 70 % 11 % 20,50 > 10000 kg* 140,7 46,0 170,0 85 % 70 % 11 % 21,00 < 6000 kg Acker** 89,7 32,0 112,0 85 % 70 % 11 % 18,50 6000-6999 kg Acker** 99,8 35,0 121,0 85 % 70 % 11 % 19,00 7000-7999 kg Acker** 104,8 38,0 129,0 85 % 70 % 11 % 19,50 8000-8999 kg Acker** 114,9 39,0 133,0 85 % 70 % 11 % 20,00 9000-9999 kg Acker** 124,9 42,0 141,0 85 % 70 % 11 % 20,50 > 10000 kg Acker** 135,0 46,0 150,0 85 % 70 % 11 % 21,00 Zuchtsauen, 20 F., 28 kg Standard 36,6 18,4 17,9 70 % 60 % 4,5 % 6,00 1 Pl. Mastschwein, Standard 800g 13,6 6,0 6,2 70 % 60 % 7,5 % 1,5 Tab. 3: Nährstoffgehalte ausgewählter organischer Dünger in kg je Einheit Wirtschaftsdünger TS-Gehalt Einheit Gesamt N 1 P 2 O 5 K 2 O % kg/einheit kg/einheit kg/einheit Gülle Jungvieh Grünland 7,5 m³ 3,0 1,2 4,7 Jungvieh Acker 7,5 m³ 2,4 1,0 4,0 Milchvieh Grünland 7,5 m³ 3,4 1,4 5,3 Milchvieh Acker 7,5 m³ 3,0 1,3 4,3 Bullenmast 7,5 m³ 3,6 1,5 3,7 Schweinemast Standard 7,5 m³ 5,6 3,7 3,7 Schweinemast N/P reduziert 7,5 m³ 4,9 3,0 3,6 Schweinezucht Standard 7,5 m³ 7,9 5,7 5,4 1) Gasförmige Stall- und Lagerungsverluste nach den Vorgaben der DüV berücksichtigt. - 3 -

5. Wert der Gülle Infolge steigender Mineraldüngerpreise gewinnen wirtschaftseigene Dünger immer mehr an Wert. Bei Netto-Rein-Nährstoffpreisen von 1,47 /kg N, 2,20 /kg P 2 O 5 und 1,08 /kg K 2 O ergeben sich z. B. die in Tab. 4 dargestellten monetären Werte. Richtige Güllebehandlung, Berücksichtigung der Wetter- und Bodenverhältnisse sowie ein bewusster Umgang mit wirtschaftseigenen Düngern ermöglichen große Kosteneinsparungen durch verringerten Mineraldüngereinsatz. Tagesaktuelle Berechnungen sind möglich mit der Excel-Anwendung: Nährstoffwert der Wirtschaftsdünger (www.lel-bw.de) Tab. 4: Netto-Wert der Gülle in /m³ (TS 7,5%) (Stand: Oktober 2008) Gülle N P 2 O 5 K 2 O Jungvieh GL 4,41 2,64 5,08 12,13 Jungvieh Acker 3,53 2,20 4,32 10,05 Milchvieh GL 5,00 3,08 5,72 13,80 Milchvieh Acker 4,41 2,86 4,64 11,91 Bullenmast 5,29 3,30 4,00 12,59 Schweinemast 8,23 8,14 4,00 20,37 Schweinemast N/P red. 7,20 6,60 3,89 17,69 Schweinezucht 11,61 12,54 5,83 29,98 6. Düngen mit Gülle Nährstoffbedarf Der Nährstoffbedarf des Grünlandes orientiert sich am Ertrag und damit am pflanzlichen Entzug und lässt sich bei den Grundnährstoffen aus den Gehaltsklassen der Böden abschätzen (s. a Merkblatt Düngung von Wiesen und Weiden, Okt. 2007). Mineralische Düngemittel dienen nur als Ergänzung der Wirtschaftsdüngergaben. Die Berechnung der erforderlichen Nährstoffmenge erfolgt gemäß dem nachstehenden Schema. Schema für die Ermittlung des ergänzenden Mineraldüngebedarfs Nutzungs- und standortabhängiger N-Düngebedarf von Grünland (s. Merkblatt Nr. 13, Düngung von Wiesen und Weiden) - Lieferung aus Wirtschaftsdüngern (Nährstofflieferung über Gülle (Tab. 2, 3) mal pflanzenbauliche Stickstoffwirksamkeit bei Grünland (Tab. 5)) = Bedarf an Nährstoffen aus Mineraldünger Tab. 5: Pflanzenbauliche Nährstoffwirksamkeit bei Grünland N P, K Rindergülle 75 % 100 % Schweinegülle 80 % 100 % Stallmist 50 % 100 % Jauche 90 % 100 % - 4 - Exakte Dosierung Für eine effektive Ausnutzung der Güllenährstoffe spielt u.a. die Wahl der richtigen Ausbringungsmenge eine entscheidende Rolle. Ein Grünlandaufwuchs benötigt ca. 50 kg Rein-Stickstoff / ha. In einem m³ unverdünnter Gülle sind etwa 3-4 kg Rein-Stickstoff enthalten. Unter Berücksichtigung der Stickstoffbindeleistung der Leguminosen auf dem Grünland sind damit ca. 15 m³ Gülle/ha pro Aufwuchs bzw. Gabe angemessen. Vermeiden von Wurzelschäden Wurzelschäden entstehen, wenn zu große Mengen an Gülle in den Wurzelraum gelangen. Zahlreiche Mikroorganismen reagieren ebenfalls empfindlich auf eine zu hohe, mit toxischen Stoffen angereicherte Güllegabe und Stickstoff in mineralischer Form (Ammonium, Nitrat). Außerdem führt Gülleausbringung bei feuchtem Boden zwangsläufig durch schwere Zugmaschinen und Fässer zu starken Bodenverdichtungen. Dadurch wird das Bodenleben geschädigt und die Bodenfruchtbarkeit eingeschränkt. Reduzierung der Ammoniakverluste Bei der Ausbringung von Gülle sollen mögliche Ammoniakverluste auf ein Minimum reduziert werden. Da 60% der möglichen NH 3 -Verluste während (<10%) oder unmittelbar nach der Ausbringung (>50% ) von Gülle auftreten können, gilt es sich nach folgenden Punkten zu richten, um mögliche Nährstoffverluste bei der Ausbringung auf ein Minimum abzusenken: Vor der Ausbringung ist generell eine gute Homogenisierung der Gülle notwendig Wasser ist der beste Güllezusatz! Es bindet Ammoniak und minimiert die Geruchsbelastung. Außerdem kann wässrige Gülle schneller in den Boden eindringen, sie ist besser pflanzen- und wurzelverträglich und vermindert Stickstoffverluste. Optimal ist die Ausbringung bei bedecktem Himmel, direkt vor Regen, bei hoher Luftfeuchtigkeit, kühlen Temperaturen und Windstille Gülledüngung soll nicht vor angekündigtem Starkregen, vor allem nicht auf drainierten Flächen erfolgen, da ein großes Auswaschungsrisiko auch über die Drainagen besteht. Um die N-Verluste möglichst gering zu halten, sind geeignete Ausbringungstechniken zu wählen. In der Reihenfolge: Injektor < Schleppschuh < Schleppschlauch < Schwenkverteiler < Prallkopf < Prallteller. Je feintropfiger die Ausbringung ist, desto größer sind die Ammoniakverluste durch Verdunstung (Prallteller, Prallkopf)

Deutliche Überlappungen beim Ausbringen der Gülle sind zu vermeiden, um eine Überdüngung und die damit verbundenen Bestands- und Qualitätsveränderungen zu verhindern. Eine Güllegabe nach dem letzten Schnitt im Herbst ist nur in kleinen Gaben (10 bis max. 15 m³) und möglichst verdünnt sinnvoll. Die sachgerechte Ausbringung der Düngemittel ist Bestandteil der guten fachlichen Praxis und gilt für Mineraldünger und Wirtschaftsdünger gleichermaßen. 7. Ausbringungstechnik Laut Düngeverordnung sind Düngemittel grundsätzlich so auszubringen, dass die in ihnen enthaltenen Nährstoffe, in Abhängigkeit des Düngebedarfs der angebauten Kulturart, des Standorts und der Anbaubedingungen, von den Pflanzen weitestgehend für ihr Wachstum genutzt werden können. Dadurch kommt es gleichzeitig zu einer Minimierung der Nährstoffverluste und den damit verbundenen Einträgen in Gewässer durch Auswaschung oder oberflächigen Abtrag. Erreicht werden kann dies durch den Einsatz geeigneter Geräte, die eine sachgerechte Mengenbemessung, eine gleichmäßige Verteilung und eine verlustarme Ausbringung gewährleisten. Geräte, die auch bei sorgfältiger Einstellung nicht geeignet sind die beschriebenen Anforderungen zu erfüllen, entsprechen nicht den allgemein anerkannten Regeln der Technik. Ab dem 01.01.2010 sind folgende Gülleverteiler verboten, wenn diese nach dem 14.01.2006 in Betrieb genommen wurden: Gülle- und Jauchewagen mit freiem Auslauf auf den Verteiler, Zentrale Prallverteiler, mit denen nach oben abgestrahlt wird, Güllewagen mit senkrecht angeordneter Schleuderscheibe zur Ausbringung von unverdünnter Gülle und Drehstrahlregner zur Verregnung von unverdünnter Gülle. Bei einer In-Betriebnahme vor dem 14.01.2006 ist der Einsatz bis zum 31.12.2015 erlaubt. Beurteilung verschiedener Gülleverteiler Prallteller/ Prallkopf-/ Schwenkverteiler Der Prallteller ist zwar ein sehr kostengünstiger Verteiler aber aufgrund hoher Emissionsrisiken nicht mehr uneingeschränkt zugelassen. Beim Prallkopfverteiler ( Schwanenhals ) trifft der Flüssigmist gegen ein gebogenes Blech und spritzt nach unten und zur Seite. Die Windanfälligkeit ist geringer und die Verteilgenauigkeit besser als beim Prallteller. Trotzdem ist die Gefahr von Geruchsemissionen, Ätzschäden und Futterverschmutzung durch ein feintropfiges Streubild vorhanden. Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt es sich mit reduziertem Druck und verdünnter Gülle zu arbeiten. Mit Hilfe von sogenannten Duplex-Verteilern kann eine akzeptable Arbeitsbreite beibehalten werden. Foto 3: Prallkopfverteiler (Schwanenhals) Foto 4: Duplexverteiler Beim Schwenk- bzw. Pendelverteiler wird der Flüssigmist durch das Hin- und Herschwenken des Flüssigmiststrahls verteilt. Dabei entsteht ein großtropfiges Streubild mit sehr guter Breitverteilung. - 5 -

Foto 5: Pendelverteiler Schleppschlauch Der Vorteil dieser Technik ist die hohe Verteilgenauigkeit und die bodennahe Ablage. Nachteilig sind das hohe Gewicht, der Anschaffungspreis und die nicht uneingeschränkte Verwendbarkeit im Grünland. Rindergülle dringt bei TS-Gehalten von 6% und mehr, bedingt durch die hohen Schleimstoffgehalte und der damit verbunden Zähigkeit der Gülle, nur sehr langsam in den Boden ein, wodurch die Summe der Ammoniakemissionen über einen längeren Zeitraum ebenso hoch liegen kann, wie bei einer Breitverteilung mit Prallteller oder Prallkopfverteiler. Außerdem besteht die Gefahr der Futterverschmutzung durch das Mitwachsen der Gülle. Deswegen und auch aufgrund möglicher Verstopfung ist unbedingt auf die Verwendung dünnflüssiger und gut homogenisierter Gülle zu achten. die Geruchs- und Ammoniakemissionen deutlich absinken. Auf nicht sorgfältig geräumten Flächen können durch die relativ starr geführten Werkzeuge (Schuh, Stiefel), in Abhängigkeit von Anordnung und Abstand, Probleme auftreten. Die Gerätehersteller versuchen dieser Problematik mittels Sechen (Durchschneiden) und Kufen (Darübergleiten) entgegen zu wirken. Um eine ordentliche Haftung der Werkzeuge am Boden und damit eine sorgfältige Ablage der Gülle mit minimaler Futterverschmutzung zu gewährleisten, ist die Fahrgeschwindigkeit in der Regel auf 6-8 km/h begrenzt. Der Zugkraftbedarf ist etwas höher als bei einem Schleppschlauchverteiler und die mögliche Arbeitsbreite geringer. Die bei diesem Verfahren beobachtete Verringerung der NH 3 - Emissionen gegenüber der Breitverteilung unter sonst gleichen Bedingungen, zeigt sich erst bei etwas späterer Ausbringung und dem dann schon höheren Bewuchs. Injektor Die Gülleinjektion, das mehr oder weniger tiefe Einbringen der Gülle in die obere Bodenschicht, verursacht die geringsten Geruchs- und Ammoniak-Emissionen sowie geringste Futterverschmutzung. Allerdings wird die Grünlandnarbe durch einen hohen Zugkraftbedarf (25-35 KW pro Meter Injektor-Arbeitsbreite) massiv negativ beeinflusst. Durch eine begrenzte Arbeitsbreite und die damit verbundene geringe Flächenleistung sind die Ausbringkosten folglich relativ hoch. Foto 5: Schleppschlauchverteiler Schleppschuh Dieses Verfahren stellt für die Ausbringung auf Grünland, nach derzeitigen Kenntnissen, die beste Technik dar. Die an jedem Schlauchauslauf angebrachten schuhähnlichen Werkzeuge schieben den Bewuchs auf die Seite, legen die Gülle direkt auf den Boden ab und der Bestand schließt sich anschließend wieder. Der Luftaustausch und die Einstrahlung werden dadurch verringert, wodurch - 6 - Foto 6: Gülleinjektor Optimaler Ausbringtermin Gülle sollte unmittelbar nach einem erfolgten Schnitt ausgebracht werden. Ausgenommen davon ist die Ausbringung mit dem Schleppschuh. Hier empfiehlt sich eine etwa einwöchige Wartezeit nach der vorherigen Nutzung.

Tab: 6 Eigenschaften unterschiedlicher Gülleausbringungstechnik (OnFarm-Versuch); Gauter, et al., 2002 Luxemburgischer Herdbuchzuchtverband) Prallteller Schleppschlauch Schleppschuh Injektor/Schlitzgerät Verstopfung - ~ - - Sortenempfindlich ~ ++ ++ ++ Anschlussfahren ~ ++ ++ ++ Arbeitsbreite ++ ++ + ~ Zugleistung - - ~ + Straßenneigung ++ + + - Nitratauswaschung + - - - Geruchsbelästigung + ~ ~ - NH 3 -Freisetzung + ~ - - Oberflächenabfluss ~ - ~ + Verteilgenauigkeit ~ ++ ++ ++ Düngewirkung ~ + ++ ++ Futterverschmutzung ++ ~ ~ - Gärqualität - ~ ~ + Beweidungsmöglichkeit - ~ + ++ Narbenschäden ~ ~ + - Ätzschaden ~ ~ + + Fahrspurschäden + + + ~ Güllebehandlung Um Güllewirtschaft sowohl ökonomisch sinnvoll als auch ökologisch verträglich zu gestalten, verlangt ein erfolgsorientiertes Güllemanagement neben einer geeigneten Applikationstechnik und dem richtigen Ausbringungszeitpunkt vor allem eine homogene, fließ- und pumpfähige Gülle mit bekanntem Nährstoffgehalt. Gülle kann zum Beispiel Pflanzen durch falsch gewählte Ausbringungszeitpunkte, mangelhafte Dosierung und den Gehalt an toxischen Stoffen schädigen. Abgesehen von unterschiedlichsten technischen Behandlungsverfahren, wie Separierung, Rühren, Belüftung oder Biogasvergärung, werden zum Erreichen einer für die Ausbringung optimalen Gülle auf dem Markt verschiedenste Güllezusatzmittel mit unterschiedlichem Erfolg angeboten. Je nach Art der Zusätze sollen durch die eingebrachten Mittel in der Regel die in der Gülle stattfindenden Fermentationsprozesse positiv gesteuert oder beeinflusst werden und negative Prozesse verhindert bzw. gehemmt werden. Trotz weit verbreiteter Anwendung ist die Wirksamkeit der eingesetzten Güllezusatzmittel jedoch wissenschaftlich nur schwer festzustellen. Aus der Praxis und in Einzelversuchen wird zwar durchaus von positiven Wirkungen berichtet, signifikante Einflüsse sind aufgrund der komplexen Substrateigenschaften der Gülle dennoch eher selten nachzuweisen. Außerdem können Güllezusatzmittel weder Nährstoffe vermehren, noch Lagerungs- und Überschussprobleme lösen sowie Fehler im Düngungsmanagement ausgleichen. Aufgrund der Vielfalt der vorhandenen Methoden wird auf eine Detaildarstellung verzichtet. Förderung der Fließfähigkeit und Homogenität Bleibt Gülle längere Zeit unbewegt, setzen sich die schwereren flüssigen Bestandteile am Boden ab und die leichteren organischen Bestandteile, wie z.b. Stroh, steigen auf und bilden eine dicke luftundurchlässige Schwimmdecke, die u.a. als Geruchsabschluss dient. Jedes Bewegen der Gülle verursacht Kosten und Ammoniakverluste. Deswegen wird Gülle nur direkt vor dem Ausbringen komplett homogenisiert. Hygienisch einwandfrei und frei von toxischen Stoffen Gülle kann mit pathogenen Keimen, Salmonellen o. ä. belastet sein. Luftmangel führt zu Fäulnisstoffen (u.a. Schwefel), welche pflanzenschädigend und unangenehm im Geruch sind. Sauerstoffzufuhr mittels Belüftung kann dieser Schadstoffbildung entgegenwirken. Negativ sind jedoch der hohe Geräteverschleiß, die hohen Energiekosten und die kontinuierliche Stickstoffabgabe an die Luft. Geruchsarm Der Gehalt an geruchsbelasteten Stoffen ist abhängig von Tierart, Fütterung und Jahreszeit. Durch den Zusatz von Gesteinsmehlen, Tonmineralien oder Güllezusätzen organischer Art (Strohmehl) können gegebenenfalls die leichtflüchtigen Komponenten, wie z.b. Ammoniak chemisch gebunden werden. - 7 -

Zugabe von Wasser Verdünnung der Gülle mit Wasser bringt dagegen gesicherte Vorteile: Wasser löst und bindet Ammoniak bessere Homogenisierbarkeit, Fließfähigkeit und Verteilbarkeit günstigeres Ablaufverhalten verminderte Geruchsbelästigung. Nitrifikationshemmer sind meist chemischsynthetische Stoffe. Sie verzögern die mikrobielle Umsetzung von Ammonium-N zu leicht löslichem Nitratstickstoff (Abb.2) um Verluste in Form von Auswaschung und Denitrifikation zu vermeiden. Anwendung finden sie vor allem im Ackerbau. Abb. 2: Einsatz von Nitrifikationshemmern Der Nährstoffgehalt verschiedener Biogasgärreste hängt von den Gehalten der eingesetzten Gülle den Gärsubstraten (z.b. Grassilage, Maissilage, GPS) und dem Mischungsverhältnis der Komponenten ab. Die Gärsubstrate von Biogasanlagen sind meist nährstoffreicher als die Ursprungsgülle, unterliegen jedoch stärkeren Schwankungen. Eine Laboranalyse ist deshalb für eine fundierte Düngeplanung Voraussetzung. Zu den positiven Eigenschaften der Biogasgärreste im Vergleich zu normaler Gülle zählen: geringere Geruchsbelästigung durch Fermentation verbesserte Fließfähigkeit durch Abbau der Schleimstoffe durchschnittlich 30% mehr Ammoniumstickstoff und somit schnellere Wirksamkeit ausreichende Verweildauer im Fermenter und höhere Prozesstemperatur führen zum Verlust der Keimfähigkeit von Unkrautsamen und zur Reduktion von Krankheitserregern. Der höhere Anteil an Stickstoff in Form von Ammonium kann zwar von der Pflanze schneller aufgenommen werden, entweicht jedoch auch schneller in die Umwelt, weshalb eine Ausbringung bei kühleren Temperaturen und der Einsatz von bodennaher Ausbringtechnik zwingend erforderlich ist. Biogasgärreste Informationen im Internet Weitere Informationen zur Bewirtschaftung und Düngung von Grünland sind im Internet unter www.lvvg-aulendorf.de und www.gruenland-online.de abrufbar. Berechnungshilfen für die Düngung und Nährstoffbilanzierung finden Sie unter www.landwirtschaft-bw.de unter der Rubrik: EDV-Fachprogramme/Pflanzenproduktion. In Frage kommen z.b. Spezialprogramme wie: Nährstoffvergleich; Nährstoffwert Wirtschaftsdünger; Düngerpreis. Zusätzliche Auskünfte erteilt die untere Landwirtschaftsbehörde beim zuständigen Landratsamt. Herausgeber: Landwirtschaftliches Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg Neßlerstraße 23-31, 76227 Karlsruhe; poststelle@ltz.bwl.de; Telefon: 0721 9468 0 Text: PD Dr. Martin Elsäßer, Dipl. Ing. (FH) Theresa Hummler, OLR Jörg Messner, Bildungs- und Wissenszentrum für Viehhaltung, Grünland, Wild und Fischerei 88326 Aulendorf; poststelle@lvvg.bwl.de; Telefon: 07525 942 300 Fotos: Hans-Georg Kunz, Dr. Martin Elsäßer Druck: Offizin Chr. Scheufele GmbH + Co.KG, Stuttgart Drucknummer: MLR 07-2009-23-8 -