Qualifizierte Rückführung

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2014 Qualifizierte Rückführung Deutscher Kinderschutzbund Ortsverband Kerpen e.v. Hauptstr. 215 50169 Kerpen Tel. 02273 913311 www.kinderschutzbundkerpen.de

Begleitete Rückführung in die Herkunftsfamilie Allgemeine Beschreibung Die qualifizierte begleitete Rückführung ist eine sich am Einzelfall orientierte Jugendhilfemaßnahme, welche Kinder und Jugendliche aus stationären Unterbringungen in die Herkunftsfamilie begleiten möchte. Die Beratung und Begleitung durch qualifizierte Mitarbeiter soll in kooperativer Zusammenarbeit mit den Eltern, diese dazu befähigen, die Rahmenbedingungen so zu verändern bzw. wieder herstellen, dass eine Rückführung des Kindes ermöglicht werden kann. Zielgruppe Die begleitete Rückführung unterstützt die Reintegration von Kindern und Jugendlichen in ihre Herkunftsfamilien. Die Wiedereingliederung kann aus Heimen, Pflegefamilien, Erziehungsstellen, Kinder- und Jugendpsychiatrien und Jugendstrafanstalten erfolgen. Ziele Eine Rückführung in die Familie früher ermöglichen Entwicklung und Verfestigung der elterlichen Kompetenzen Entlastung von Familien in Krisensituationen Stärkung der familiären Ressourcen und Beziehungsfähigkeit Absicherung der Rückführung, sowie Integration des zurückgekehrten Kindes Sicherung des Familiensystems Leistungen Die begleitete Rückführung stellt an die Kinder und Eltern eine große Herausforderung dar. Die Begleitung durch qualifizierte Mitarbeiter des DKSB Kerpen ist in der Regel auf 3 Monate vor der beabsichtigten Rückführung begrenzt. Die

Begleitung erfolgt im Lebensumfeld der Familie, um direkte Interventionsmöglichkeiten im familiären Alltag zu ermöglichen. Der Umgang Miteinander ist durch Respekt, Hilfsbereitschaft und Verständnis für die Familie, sowie einer professionellen wertschätzende Haltung gekennzeichnet. Wir möchten durch die systemische Beratung, Therapie und Begleitung die Familien befähigen, konstruktiv Probleme zu lösen und neu erprobte Handlungsalternativen einzusetzen. Des Weiteren sollen stabile Vorrausetzungen geschaffen werden, die dem Kind und den Eltern die Unterstützung für eine erfolgreiche Rückführung ermöglichen. Dies wird ermöglicht durch: Gemeinsame Zielvereinbarungen und das Formulieren des Konkreten Auftrages Zeitlich und inhaltlich geplanter Beratungsprozess, um an Handlungsalternativen und Problemeinsichten zu arbeiten bzw. erarbeiten. Erarbeiten von Konfliktlösungsstrategien und Selbsthilfepotenzialen Intensive Begleitung und Beratung durch Mitarbeiter mit einer systemischen Ausbildung in der Familienberatung und - therapie Reflexion des bisherigen Erziehungsverhalten und das Einüben neuer Verhaltensweisen Stärkung der Empathie und damit das Verständnis für das Verhalten der eigenen Kinder Hilfestellungen bei der Neustrukturierung des Alltags Netzwerkarbeit sowie die Begleitung zu Behörden, Institutionen und Schulen Unterstützung der Gestaltung der Wohnsituation Hilfeplanung mit allen Beteiligten Dokumentation

Ablauf der qualifizierten Rückführung Vorabinformationen durch das Jugendamt Zielvereinbarungen mit der Familie Formulierung des konkreten Auftrages Warm up Rückführung Beratung und Begleitung (Stärkung der elterlichen Kompetenzen, erarbeiten von Handlunsalternativen und Perspektiven) Netzwerkarbeit (Behöredengänge, Institutaionen, Schulen) Unterstützung bei der Gestaltung der Wohnsituation fortlaufende Dokumentation Hilfeplangespräch Dauer: 3 Monate, 4 Fachleistungsstunden pro Woche Nachsorge Absicherung der Rückführung Überprüfung der Zielsetzungen Unterstützung bei der Umsetzung der erarbeiteten Handlungsalternativen Abschlussbericht und weitere mögliche Empfehlungen Dauer: 3 Monate, 2 Fachleistungsstunden pro Woche Dokumentation Die Dokumentation des Prozesses sind Aufgaben der systemisch ausgebildeten Mitarbeiter des DKSB. Das kooperierende Jugendamt stellt hierzu lediglich Vorinformationen (falls vorhanden) zur Verfügung. Die vom DKSB erstellten Dokumentationen werden der Familie und dem Jugendamt zur Verfügung gestellt. Der Anspruch an die Qualität der Dokumentation ist hoch, sie sollen bei Bedarf als Grundlage für Gutachten und Verfahren vor dem Familiengericht dienen können. Der DKSB archiviert die Dokumentationen für mindestens 5 Jahre. Die Dokumentation beinhaltet: Erstellung einer differenzierten Planung, sowie Beschreibung von Zielen Dokumentation der einzelnen Termine (Z.B. Inhalte, Verlauf, Ziele, Ergebnisse) Erstellung von Berichten zur Vorlage bei Hilfeplangesprächen Erstellung eines Abschlussberichtes

Personal Die Mitarbeiter des DKSB, die eingesetzt werden, verfügen neben einem abgeschlossenen Hochschulstudium über systemische Zusatzqualifikationen. Zudem handelt es sich bei allen Mitarbeitern um zertifizierte Kinderschutzfachkräfte im Sinne des SGB VIII 8a. Kosten Die Kosten für das Warm Up und den eigentlichen Prozess der Rückführung betragen 2.100 Dies Kosten für die Nachsorge betragen 1.100 Qualitätssicherung Der DKSB verfolgt ein Höchstmaß an Qualität in der systemischen Arbeit. Um diese zu steigern und zu sichern, führen wir folgende Maßnahmen durch. regelmäßige Teamsitzungen Kollegiale Beratungen Supervisionen regelmäßige Fortbildungen und Teilnahme an Fachtagungen