Nationale Konferenz Intelligente VerkehrsSysteme im Straßenverkehr Martin Friewald Leiter der Unterabteilung LA 2 im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung www.bmvbs.de
Ausgangssituation und Motivation Die vorhandenen Verkehrswege sind optimal zu nutzen. Durch eine bessere Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsträger und durch den weiteren Ausbau elektronischer Verkehrslenkungssysteme lassen sich Verkehrsströme effizienter lenken. (Quelle: www.bundesregierung.de) Im Verkehrssicherheitsprogramm 2011 der Bundesregierung wird eine Reduzierung der Zahl der Unfalltoten um 40% bis 2020 als quantitatives Ziel formuliert. Die Rolle der aktiven Fahrzeugsicherheit hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen und steht insbesondere durch die Entwicklungen in der Elektro- und Informationstechnologie vor neuen Möglichkeiten der Unfallvermeidung durch intelligente Fahrzeugsysteme. (Verkehrssicherheitsprogramm, 2011, S.43) 2
Intelligente Verkehrssysteme als Weg Was verstehen wir unter IVS? Anwendungen, bei denen Informations- und Kommunikationstechnologien zur Realisierung der Erfassung, der Übermittlung, der Verarbeitung und des Austauschs verkehrsbezogener Daten und Informationen eingesetzt werden. Intelligenz ist dabei als Synonym für Informationen und Erkenntnisse zu verstehen, die durch das Sammeln und Auswerten von Daten gewonnen wurden und die es ihren Nutzern ermöglichen, sich sicherer und effizienter im Verkehrssystem zu verhalten. Quelle: IVS-Aktionsplan 3
Intelligente Verkehrssysteme als Weg IVS in Europa: Wie greift das ineinander? (1) 2008 ITS Action Plan: Die KOM hat in einer Mitteilung den Aktionsplan zur Einführung intelligenter Verkehrssysteme in Europa veröffentlicht. 2010 ITS-Richtlinie 2010/40/EU: Maßgaben für die EU-weit koordinierte Einführung von IVS und Schaffung eines einheitlichen Rechtsrahmens. Vorrangige Maßnahmen werden den folgenden vorrangigen Bereichen zugeordnet: Optimale Nutzung von Straßen-, Verkehrs- und Reisedaten; Kontinuität der IVS-Dienste in den Bereichen Verkehrs- und Frachtmanagement; IVS-Anwendungen für die Straßenverkehrssicherheit; Verbindung zwischen Fahrzeug und Verkehrsinfrastruktur 4
Intelligente Verkehrssysteme als Weg IVS in Europa: Wie greift das ineinander? (2) Es besteht eine Verpflichtung zur Umsetzung der Richtlinie in nationales Recht. In Deutschland wird ein IVS-Gesetz vorbereitet. Gegenwärtig werden auf europäischer Ebene Spezifikationen zu den vorrangigen Maßnahmen erarbeitet. Die Mitgliedstaaten müssen bei der Einführung von IVS Spezifikationen einhalten, es besteht jedoch keine Verpflichtung zur Einführung von IVS. Berichtspflichten der Mitgliedstaaten gegenüber der KOM: Bestandsbericht 08/2011 Bericht über Fünfjahresplanung 08/2012 Fortschrittsberichte 08/2014 und 08/2017 5
Intelligente Verkehrssysteme als Weg IVS in Deutschland: Eine kurze historische Betrachtung esafety -Fachkonferenz 2007 im Rahmen der deutschen Ratspräsidentschaft: Deutschland hat die esafety Initiative der Europäischen Kommission unterstützt, mit der die KOM das Ziel verfolgte, durch den Einsatz technischer Innovationen maßgeblich zu einer Steigerung der Verkehrssicherheit beizutragen. Koalitionsvertrag 2009: Wir werden modernste Fahrzeug- und Sicherheitstechnik fördern. Auftrag der Leitung des BMVBS zur Erarbeitung eines nationalen IVS-Aktionsplans am 21.05.2010 6
Der nationale IVS-Aktionsplan Straße Entstehung Abstimmung der deutschen Position bei der Vorbereitung der ITS- Richtlinie in der AG ITS Erarbeitung des nationalen IVS- Aktionsplans durch den IVS-Beirats (seit 2010) Zusammenstellung einer Maßnahmenübersicht durch die TU München und die TU Darmstadt im Rahmen eines Forschungsauftrags 7
Der nationale IVS-Aktionsplan Straße Gegenstand und Zielsetzung: IVS-Aktionsplan: Definition der Vorgehensweise bei der koordinierten Weiterentwicklung und beschleunigten Einführung neuer IVS. IVS-Maßnahmenplan: Festlegung prioritärer Handlungsfelder auf der Grundlage einer Bestandsanalyse sowie der Schwerpunkte der IVS- Richtlinie Der IVS-Aktionsplan ist Grundlage für die regelmäßige Berichterstattung gegenüber der KOM. Weitere Informationen unter www.bmvbs.de 8
Der nationale IVS-Aktionsplan Straße Drei Handlungsfelder des Maßnahmenplans: Optimale Nutzung von Straßenverkehrsund Reisedaten, z.b. Aufbau eines Mobilitätsdatenmarktplatzes Durchgängigkeit der IVS-Dienste in den Bereichen Verkehrsmanagement und -information, z.b. Harmonisierung von individueller und kollektiver Verkehrsinformation und Verkehrsbeeinflussung IVS-Anwendungen zur Steigerung von Verkehrssicherheit, Verkehrseffizienz und Umweltverträglichkeit, z.b. Einführung von ecall oder Konzeption und Erprobung kooperativer Systeme 9
Der nationale IVS-Aktionsplan Straße Perspektiven bis 2020: Kontinuierliche Umsetzung und Fortschreibung: Ergänzung und Aktualisierung des Maßnahmenplans durch den IVS-Beirat. z.b. DAB Radio Berichte an die KOM gem. IVS-Richtlinie: Nach dem ersten Bericht berichten die Mitgliedstaaten alle drei Jahre über die bei Einführung erzielten Fortschritte. 10
Die Botschaft der IVS Konferenz IVS als Chance Langfristig werden mit vom flächendeckenden Einsatz von IVS deutliche positive Effekte auf Sicherheit, Effizienz und Umweltverträglichkeit erwartet. Wir gehen davon aus, dass die KOM die Liste der prioritären Maßnahmen fortschreibt und dabei die Berichte der Mitgliedstaaten berücksichtigt. Hier bietet sich die Chance der Etablierung von deutschen Technologien auf europäischer Ebene! 11
Erstes Resümee der IVS Konferenz Machen Sie mit! Es ist beabsichtigt, den Maßnahmenplan zu aktualisieren und zu ergänzen. Es ist beabsichtigt, die Sammlung neuer Maßnahmen im Rahmen eines Forschungsauftrags auszuschreiben. Bewertung und Auswahl erfolgt durch den IVS-Beirat. Ideen und Vorschläge für neue Maßnahmen werden aber auch durch das Referat LA 20 (Berlin) jederzeit gern entgegengenommen! E-Mail: Ref-LA20@bmvbs.bund.de 12
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) Unterabteilung LA 2 Invalidenstraße 44 D-10115 Berlin www.bmvbs.de