- gesetzliche Grundlage. Gesetzliche Grundlagen SGB IX 35 SGB IX

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Transkript:

Ringvorlesung Rehabilitation am 02.06.2010 an der Martin-Luther-Universität Halle Werner Otte Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Die Deutschen Berufsförderungswerke Thema Effektivität beruflicher Rehabilitation in Gegenwart und Zukunft - Die Perspektive der Leistungserbringer Gliederung Ausgangslage - gesetzliche Grundlage - Zielgruppen - Rehafutur Zielgruppen: - Teilnehmerstruktur Neues Reha-Modell: - Anforderungen Integration: Untersuchung Infas SGB IX 35 SGB IX Behinderte oder von Behinderung bedrohte Menschen erhalten Leistungen. um ihre Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu fördern,.. ( 1 SGB IX) Teilhabe am Arbeitsleben zu erhalten, zu verbessern, herzustellen oder wiederherzustellen und. möglichst auf Dauer zu sichern. ( 33 SGB IX) Leistungen werden durch Berufsbildungswerke, Berufsförderungswerke und vergleichbare Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation ausgeführt, soweit Art oder Schwere der Behinderung oder die Sicherung des Erfolges die besonderen Hilfen dieser Einrichtungen erforderlich machen.

SGB III 102 (1) 1 a Die besonderen Leistungen sind anstelle der allgemeinen Leistungen insbesondere zur Förderung der beruflichen Aus- und Weiterbildung einschließlich Berufsvorbereitung sowie blindentechnischer und vergleichbarer spezieller Grundausbildungen zu erbringen, wenn 1. Art und Schwere der Behinderung oder die Sicherung des Eingliederungserfolges die Teilnahme an a) einer Maßnahme in einer besonderen Einrichtung für Behinderte oder b) einer sonstigen auf die besonderen Bedürfnisse Behinderter ausgerichteten Maßnahme Behindert im Sinne dieses Buches (SGB) sind Menschen, deren Aussichten am Arbeitsleben teilzuhaben oder weiter teilzuhaben, wegen Art und Schwere ihrer Behinderung nicht nur vorübergehend wesentlich gemindert sind. ( 19 SGB III) Der Begriff Art oder Schwere der Behinderung ist nicht gesetzlich definiert. Vor allem ist er nicht abhängig von einem Grad der Behinderung. unerlässlich machen oder Zielgruppen Geschlecht Zielgruppen Schulbildung 27,9% 11,7% 1,3% 36,3% Haupt-, Volksschulabschluss Realschulabschluss/mitt lere Reife weiblich männlich 18,2% Abschluss der Polytechnischen Oberschule (POS) 72,1% Abitur/Hochschulreife 32,6% ohne Hauptschulabschluss

Zielgruppen Reha-Leiden der Leistungsempfänger RehaFutur Architektur Architektur BMAS: Koordinierung RehaFutur Krankheiten des Skelettsystems und des Bindegewebes 50,7 % Psychiatrische Krankheiten und Krankheiten des Nervenssystems 20,2 % Verletzungen und bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen 14,5 % Krankheiten des Atmungssystems 6,2 % Krankheiten des Kreislaufssystems 3,5 % Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten 1,8 % Sonstige Krankheiten Leistungsträger Beirat Arbeitsgruppen Qualität Kosten Reha-Modell Projekt - Koordinierung ARGE BFW Projekt neues Reha- Modell wiss. Begleitung: Uni HH Assessment/Profiling: RWTH Aachen Deutsche Akademie für Rehabilitation wissenschaftliche Fachgruppe Expertenpool Anhörung Workshop West Nord Ost Süd Chancengerechtigkeit im Zugang Bekanntheitsgrad (H2) unabhängige Beratung (H3) Handlungsfelder Rehafutur Fortführungsprojekte Entwicklungs- und Bedarfsorientierung in der Rehabilitation Individualisierung (H6) Gesamtprozess steuern (H7) Qualität sichern, Entwicklungsfähigkeit stärken (H8) Selbstbestimmung, Selbstverantwortung u. Selbstgestaltung der eigenen beruflichen Entwicklung in der Rehabilitation (H1) Nähe zur realen Berufs- u. Arbeitswelt Am System der beruflichen Bildung orientieren (H4) Vernetzung mit der Arbeitswelt (H5) Selbstbesinnung der Teilnehmer Steuerung der Eingliederungshilfe Beruf und Arbeitswelt Forschung Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit, Förderung der Selbstbestimmung, Sicherung der Teilhabe behinderter Menschen Leistungs- und zukunftsfähiges Gesamtsystem

Rehabilitationscontrolling und -dokumentation Weiterentwicklung beruflicher Rehabilitation: integrationsorientiert und individuell Organisation individueller Integrationsprozesse Herstellung und Erhalt von Beschäftigungsfähigkeit durch vereinbarte BFW Standards (Basis: Qualitätskriterien HOA) Schlüsselkompetenzen Auftragserteilung durch Reha-Träger Handlungs- und Integrationskompetenz Fachkompetenz Individuelle Leistungserbringung durch Variabilität RehaAssessment Steuerung durch Reha- und Integrationsmanagement Zielvereinbarungen und Meilensteine Gesundheitskompetenz Rehawege Rehaorte Rehadauer Rehainhalte Rehakosten Neues Reha-Modell Ziele der Weiterentwicklung Erhöhung der Effizienz des Reha-Prozesses Individuelle Perspektiven schaffen Individuell gestaltete Reha-/Integrationsprozesse Interdisziplinäre Komplexleistungen zur Selbsthilfe Erhöhung der Integrationsquoten Nachhaltigkeit Begleitende Dokumentation des Integrationsprozesses Reduzierung der Gesamtprozesskosten Das interdisziplinäre Reha-Team Integration Die Zeitpunktbetrachtung stellt eine Momentaufnahme dar. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt waren zum Zeitpunkt der Befragung 71,0 % (im Vorjahr: 67,3 %) der Absolventinnen und Absolventen berufstätig. Ärztin Psychologin 16,7% Reha- Ausbilder Integrationsbeauftragter Sozialpädagogin 12,1% arbeitslos, aber vermittelbar arbeitslos, nicht bzw. bedingt vermittelbar zurzeit erwerbstätig 71,0%

Integration Im Zeitraum zwischen Abschluss der Qualifizierung und Befragungszeitpunkt waren 81,5 % der Befragten schon mindestens einmal erwerbstätig (Vorjahr 78,8 ). Integration Integrationsquote In der folgenden Übersicht sind 15 am stärksten besetzten Berufe, sortiert nach der Wiederingliederungsquote, dargestellt. 2.696 Rehabilitnaden haben ihren Abschluss in einem dieser 15 Berufe gemacht. 10,0% 7,6% arbeitslos, aber vermittelbar arbeitslos, aber nicht bzw. bedingt vermittelbar sind/waren erwerbstätig Arbeitspädagoge/Arbeitspädagogin (94 Abschlüsse) 94,7% Technische/-r Zeichner/-in (Maschinenbau) (74 Abschlüsse) 83,8% Industrieelektroniker/-in (132 Abschlüsse) 82,6% Qualitätsfachfrau/-fachmann (235 Abschlüsse) 82,1% Industriemechaniker/-in (75 Abschlüsse) 81,3% Technische/-r Zeichner/-in (131 Abschlüsse) 80,9% Verwaltungsfachangestellte/-r (138 Abschlüsse) 79,0% IT-Systemelektroniker/-in (114 Abschlüsse) 78,1% Kauffrau/Kaufmann im Gesundheitswesen (179 Abschlüsse) 71,5% Kauffrau/Kaufmann Grundstücks- und Wohnungswirtschaft (95 Abschlüsse) 68,4% Groß- und Außenhandelskaufmann (105 Abchlüsse) 67,6% 81,5% Industriekauffrau/-kaufmann (328 Abschlüsse) 66,8% Steuerfachangestellte/-r (72 Abschlüsse) 62,5% Bürokauffrau/-kaufmann (837 Abschlüsse) 57,8% Bürokraft (87 Abschlüsse) 43,7% Insgesamt für alle Berufe (4.496 Abschlüsse) 71,0% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit