Joachim Jahnke Die Wahrheit, nichts als Die Wahrheit! Persönliche Erfahrungen in einer zunehmend globalisierten Welt
Inhalt Einleitung... 5 1. 1965-1968: Frühe Erfahrungen mit der Globalisierung in Köln und Paris... 7 Gastarbeiter als Globalisierungsvorreiter...7 An der ENA... 10 2. 1969 1970: Bundeswirtschaftsministerium und die europäische Montanunion... 12 Als Hilfsreferent in Europa...13 3. 1971: Die EU-Kommission von Innen... 14 Globaler Krieg der Währungen... 15 4. Osteuropa: Global nach Osten... 16 Osthandel... 16 Deutsch-sowjetische Wirtschaftskommission... 18 Anfänge der neoliberalen Phase von Globalisierung... 19 5. 1983 1989: Luft- und Raumfahrt global... 21 6. 1989-1993: Die Dritte Welt und die Globalisierung 24 Globalisierung der Dritten Welt - Eine zweifelhafte Bilanz...24 Südafrika, Saudi-Arabien...27 Die Welthandelsorganisation als Motor der Globalisierung... 29 Ein Kardinalfehler der Globalisierung: China und die WTO...30 7. 1989 1993: Rüstungsexport... 32 Globale Ausbreitung von Massenvernichtungstechnologie... 32 Gesamtdeutsche Erfahrungen kurz vor Ende der DDR... 37 Globalisierung nach Osten... 38 8. 1991 1993: EBWE und London als Mekka der Globalisierung, die ersten Jahre... 39 Die glitzernde Bank...40 Eine total andere Kultur... 42 Globale Spekulation... 43 Steueroasen... 44 Global enthemmte Banken... 45
9. 1993 2002 EBWE: Die letzten von 10 Jahren... 46 Russlands schwere Krise... 46 Horst Köhler kommt... 48 Sorge um die Umwelt... 49 Nukleare Sicherheit... 51 Die Anfänge des globalen Protestes... 52 10. 2005 heute: Mein Privatkrieg gegen die neoliberale Globalisierung... 53 Mein Buchkrieg... 53 Ein Buch für die Gewerkschaften... 57 Seit 2005: Das Infoportal und die Rundbriefe...59 Themen und Streitpunkte... 61 Globalisierung und China... 61 Der Euro und seine Krisen... 63 Bildung und Mobilität... 65 Soziale Aufspaltung... 68 Probleme mit der Migration... 70 Eine sich zuspitzende Umweltkrise... 73 Nachwort und Nachdenkliches... 75
Einleitung So wie die Globalisierung ein globales Unternehmen ist, so findet auch die Propaganda für sie seit vielen Jahren mit ähnlichen Argumenten global statt. Ich habe mit meinen Büchern, Rundbriefen und der Webseite seit fast zwölf Jahren gegen die damit verbundene Verdummung angeschrieben. Den Menschen aus den Entwicklungsländern wird fälschlich eingeredet, sie würden nur so aus der Armut gehoben werden können, denen in den entwickelten Industrieländern, sie wären Gewinner der fortschreitenden Globalisierung, als gäbe es nicht ähnlich viele Verlierer. Die Propaganda kam und kommt aus allen Rohren und findet umso mehr auf fast denselben Wellenlängen um den Globus herum statt, als auch die hauptinteressierten Multis überall in den Stellungen sind und fast die gleiche Sprache sprechen oder durch ihre Regierungen sprechen lassen. Die Völker frassen es ihnen jahrzehntelang verdummt aus den Händen. Kaum eine wirtschafts-politische Entwicklung war in Deutschland so lange so märchenumwoben wie die der Globalisierung. Wir alle galten als absolute Profiteure, besonders wir Deutschen wegen unserer Exportüberschüsse, obwohl von dem Ertrag durch faule Kredite und Währungsbewegungen viel wieder verloren gegangen ist und der negative Lohndruck der Niedriglohnkonkurrenz den sozialen Graben in Deutschland immer weiter aufgerissen hat. Die Gottväter der Wirtschaftswissenschaften, die Regierungen, die Medien und erst recht die eigentlichen Profiteure, nämlich die Wirtschafts- und Finanzunternehmen, hatten sich bei uns für die Richtigkeit solcher Sprüche verbürgt. 5
Ich selbst konnte allerdings über die vergangenen 50 Jahre, meist als Insider dieser Entwicklung, immer wieder in deren finstere Abgründe blicken. Dieser Rückblick auf persönliche Erfahrungen geht durch meine zehn in dieser Hinsicht unterscheidbaren Lebens- und Berufsphasen von 1965 bis heute. Als ich die Schlußzeilen am Ende des Jahres 2016 schrieb, wurde mir sehr bewußt, in welchem Krisenmodus wir derzeit leben: Kriege im Nahen Osten und ihre Flüchtlingswellen, Terroranschläge, massive Wirtschaftsmigration sogar aus Afrika, die soziale Krise wachsender Ungleichheit und ausgebremster Aufwärtsmobilität, Eurokrise, Umweltkrise, Finanzund Bankenkrisen, schwere weltwirtschaftliche Ungleichgewichte, die durch Globalisierung angerichtet und noch verstärkt werden, ein nuklear aufrüstendes Nordkorea und ein aggressiveres China, Erdogans Gegenterror, Brexit und Trump sowie ähnlichen Bewegungen in Europa. Vieles davon kommt aus meiner persönlichen Sicht in den folgenden Kapiteln vor. Das Titelbild spiegelt das eines Buches wider, das ich vor 9 Jahren unter dem Titel Globalisierung: Legende und Wahrheit: Eine Volkswirtschaftslehre für nicht ganz Dumme geschrieben habe. Wenig wäre daran heute zu korrigieren. Bangor, im Januar 2017 6