Leistungstyp 28. Hilfe für junge Erwachsene in besonderen sozialen Schwierigkeiten

Ähnliche Dokumente
Leistungstyp 32. Hilfen für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten mit einer Suchterkrankung

Leistungstyp 29 Integrationshilfe für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten ohne Tagesstrukturierung Zielgruppe

Leistungstyp 14. Wohnangebote für Erwachsene mit der fachärztlichen Diagnose Autismus 1

Stand: 10. April 2000

Leistungstyp 20 * Befristete heilpädagogische Förder- und Wohnangebote für erwachsene Menschen mit Behinderungen

Leistungstyp 21 Maßnahmen der sozialen und medizinisch-beruflichen Rehabilitation für Erwachsene mit psychischen Behinderungen

Soziale Perspektiven schaffen! Konzept zu stationären Hilfen für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten nach 67 ff SGB XII


Rahmenleistungsvereinbarung für teilstationäre Einrichtungen

Ambulant Betreutes Wohnen für Menschen mit wesentlich seelischen und seelischen und mehrfachen Behinderungen infolge Sucht

Diese Vereinbarung regelt auf Grundlage des Bayerischen Rahmenvertrages nach 79 SGB XII den Basisleistungsrahmen für diesen Leistungstyp.

NACH 67 SGB XII GEFÄHRDETENHILFE SCHEIDEWEG E.V.

Leistungsbeschreibung

Klientinnen und Klienten in Mehrfachproblemlagen

Rahmenleistungsvereinbarung für stationäre Einrichtungen

Jugendhilfeeinrichtung Flexible Ambulante Hilfen SGB VIII Kinder Jugend 27 ff

Konzept. Ambulant betreutes Wohnen für Menschen mit wesentlichen seelischen und seelischen und mehrfachen Behinderungen infolge Sucht

Leistungstyp 25. Anerkannte Werkstätten für behinderte Menschen

PSG I, II, III: Wie geht es der Pflege?

KONZEPTION STATIONÄRE HILFEN FÜR MENSCHEN MIT BESONDEREN SOZIALEN SCHWIERIGKEITEN. NACH 67 ff SGB XII

Ambulant Betreutes Wohnen für Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung

Konzeptbaustein. Ambulant Betreutes Wohnen für Menschen mit psychischen Behinderungen

EGGERSSTIFTUNG Betreutes Wohnen. Konzeption der Einzelbetreuungen

Leistungsbeschreibung

Leistungstyp Heimwohnen für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung Stand Mai Anlage 2.1 zum BremLRV SGB XII.

Frauen in der Wohnungslosenhilfe. Besondere Bedarfe wohnungsloser Frauen. Impulse für einen Austausch

Finanzierung über Fachleistungsstunden im Landkreis Dahme-Spreewald

Evangelisches Kinderheim - Jugendhilfe Herne & Wanne-Eickel ggmbh

Arbeitsgruppe des Runden Tisches Wohnungslosenhilfe

Anlage G gemäß 13 Abs. 2 zum Rahmenvertrag nach 79 SGB XII. Anlage zur Leistungsvereinbarung für den Leistungstyp...

Konzeption für das Ambulant Betreute Wohnen psychisch Kranker

Anlage 2 zu 4, 5 WTG DVO. Beratung und Prüfung nach dem Wohn- und Teilhabegesetz

Bezirksrahmenleistungsvereinbarung. für ambulant betreutes Wohnen für geistig und/oder körperlich behinderte Erwachsene.

Planungsbogen, Anlage 3 Gesamtplan 58 SGB XII Hilfeplanung Eingliederungshilfe 53 SGB XII Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Konzeption tagesstrukturierender Angebote der NOAH-Wohnstätte 1. Vorwort

Konzept Ambulant betreutes Wohnen Holländerhof

Konzept Wohngruppe INNENSTADT Langenthal

Konzeption der trägerinternen Tagesstruktur (LT 23) Wohnstätte Haus Lebenshilfe - Franz Goebbels Grasnelkenweg 29; Köln

Konzeption der dem Psychosozialen Wohnheim angegliederten Trainingswohnungen für psychisch Kranke

Bildungsbudget Dithmarschen

Leistungsvereinbarung

Leistungsbeschreibung Sozialpädagogisch begleitetende Wohnhilfen

Ergebnisbericht 2015 für das Haus 2 des LWL-Wohnverbundes Münster

Leistungsbeschreibung nach 13 KJHG Ergänzende sozialpädagogische Hilfen bei erzieherischem Mehrbedarf im BBW Waiblingen

Konzeption. Januar InSel. Integration & Selbständigkeit

Betreutes Gruppenwohnen (BGW) für den Personenkreis nach 67 SGB XII

Beratung und Prüfung nach dem Wohn- und Teilhabegesetz

SIMBA. Sicherheit im Alter betreut zu Hause. Ein Modellprojekt des Sozialdienstes Germering gefördert vom Bayerischen Sozialministerium

Landkreis. Telefon. Fax. . Rechtsform. Zusätzliche Leistungstypen in der oben genannten Einrichtung (nachrichtlich):

Rahmenkonzeption. Interventionsstellen in Rheinland-Pfalz

STADT KARLSRUHE

Leistungsbeschreibung gem. 78 c KJHG SGB VIII

Ergebnisbericht Seniorenwohnsitz Nord. nach 14 Abs. 9 WTG in Verbindung mit 4 und 5 WTG-DVO

Konzeption für ein Angebot des Ambulant Betreuten Wohnens für Menschen mit Asperger-Syndrom/ High-Functioning Autismus

Differenzierte Wohnangebote. Eine Einrichtung im Verbund von

SIMBA Sicherheit im Alter Betreut zu Hause

Leistungsbeschreibung Ambulante Dienste - Betreutes Wohnen -

Ambulanter Pflegedienst Peter Tauber Station: Atzbacher Str Lahnau - Tel.: 06441/66198 Fax: Mobiltel.

Herzlich Willkommen zum Vortrag: Besondere Anforderungen an einen mobilen Betreuungs-und Pflegedienst

Leistungstyp A Ambulante pflegerische und hauswirtschaftliche Hilfen

Ambulant betreute Wohngemeinschaften auf der Grundlage eines modularen Dienstleistungssystems - am Beispiel der Casa Mauritz -

Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff

Berufsbild und Ausbildungsinhalte. Landesarbeitsgemeinschaft der Fachschulen für Sozialwesen Fachrichtung Heilerziehungspflege Baden-Württemberg

Fachtagung am in München Bedeutung, Vielfalt und Wirkung der Sozialen Betreuung in der Pflege

Hilfen für Menschen mit erworbener Hirnschädigung in den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel am Beispiel des Hauses Rehoboth

die gruppe ggmbh Sozialpädagogische Einrichtung Viktoriastraße Darmstadt Tel Fax

Orientierungshilfe. zur Erstellung einer Leistungsbeschreibung für Träger von Einrichtungen, die beabsichtigen, Hilfen gem. 35 a SGB VIII anzubieten

Integrierter Hilfeplan für

Beratung und Prüfung nach dem Wohn- und Teilhabegesetz

PERSPEKTIVE Fachstellen für soziale Dienstleistungen (Region Solothurn)

Ergebnisbericht 2016 für Haus 14 des LWL-Wohnverbundes

VOM SENIORENHEIM ZUM HAUSGEMEINSCHAFTSKONZEPT. Umsetzung in den Häusern der Samariterstiftung

Leistungsbeschreibung Ambulante Dienste - Familienhilfe -

Pflege- und Sozialdienst: zwei Berufe, eine Einheit?

ALEXIANER WOHNVERBUND ST. MONIKA. Willkommen zu Hause

Ergotherapie im Ambulant Betreuten Wohnen

Ergebnisbericht 2017 für Alexianer Münster Haus Kamillus

Beratung und Prüfung nach dem Wohn- und Teilhabegesetz

Ergebnisbericht 2016 für Alexianer Münster, Haus Bonifatius

Beratung und Prüfung nach dem Wohn- und Teilhabegesetz

Praxissemester in unserem Mutter-Kind-Haus

Ergebnisbericht 2016 für Alexianer Münster, Wohngruppe Paulus

Identifizierung von Kriterien zur Entwicklung einer Zielvereinbarung zur barrierefreien Krankenhausversorgung von Menschen mit Mehrfachbehinderungen

Ambulanter Dienst gemäß SGB XII. Wohnungserhalt und Wohnungserlangung (WuW) für den Personenkreis nach 67 SGB XII

Sozialdienst katholischer Frauen. KURZKONZEPTION Ambulant Betreutes Wohnen für psychisch erkrankte Menschen. Mannheim e.v.

PPQ in anderen Arbeitsfeldern der sozialen Arbeit Erfahrungen aus der Behindertenhilfe des Rauhen Hauses

Konzept der Mitarbeiterberatung

Familien-Hebammen in Bremen Beratung und Unterstützung in der Schwangerschaft und im ersten Lebensjahr des Kindes

Versorgungsmodelle. Übersicht. Entlassungsmanagement im Krankenhaus die Rolle des nationalen Expertenstandards

2. Fachliche Ausrichtung

Förderung von Menschen mit Autismus

Die fachpraktische Ausbildung im Fachbereich Sozialwesen. Aufgaben und Ziele der fachpraktischen Ausbildung

Leistungstypspezifische Regelungen gemäß Zf des Berliner Rahmenvertrages (BRV) nach 79 Abs. 1 SGB XII - i.d.f. vom

WOHNEN, LEBEN und Beschäftigen. Herzlich willkommen im «Eichholz»

Das Case Management im RehaVerein.

Orientierungshilfe. zur Erstellung eines Leistungsangebotes für Träger von Einrichtungen, die beabsichtigen, Hilfen gem. 35 a SGB VIII anzubieten

Ergebnisbericht über die Prüfung nach dem Wohn- und Teilhabegesetz im Hephata Wohnhaus, Heerstraße, Kerpen-Brüggen am

Leitlinien für ein Gender Friendly Hospital

Handout Haus 9a Pflegeheim für alt gewordene Menschen mit Behinderung

Mobile Begleitetes Wohnen

Transkript:

Leistungstyp 28 Entwurfsstand: 14.07.1999 Hilfe für junge Erwachsene in besonderen sozialen Schwierigkeiten Zielgruppe Menschen, deren besondere Lebensverhältnisse mit sozialen Schwierigkeiten verbunden sind von Beginn des 21. bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres (bei Eintritt der Hilfebedürftigkeit) mit devianten Verhaltensweisen, die in allen Lebensbereichen der Förderung sowie zumindest vorübergehend in Teilbereichen der Übernahme von regelmäßig anfallenden Tätigkeiten des alltäglichen Lebens bedürfen.

- 2 - Ziele Ziel der Hilfe ist es, die Schwierigkeiten abzuwenden, zu beseitigen, zu mildern oder ihre Verschlimmerung zu verhüten. Die Beratung und persönliche Unterstützung des Klienten hat insbesondere zum Ziel Integration in übliche Wohn-, Ausbildungs- und Arbeitsverhältnisse Behebung von Bildungsdefiziten Befähigung zu einer selbständigen Bewältigung der Anforderungen des täglichen Lebens Erwerb von gesellschaftlich akzeptierten bzw. tolerierten Lebens- und Verhaltensmustern

- 3 - Art und Umfang der Leistungen Grundleistungen in der Regel regionales und in Ausnahmen überregionales Einzugsgebiet Rahmendienstzeit im Zeitrahmen von 6.30 Uhr bis 22.30 Uhr Ständige Erreichbarkeit außerhalb dieser Rahmendienstzeit (Nacht- bzw. Rufbereitschaft) zentral oder dezentral organisiert Zusammenleben in kleinen, überschaubaren Wohneinheiten Hauswirtschaftliche Vollversorgung mit der Möglichkeit durch eine bedarfsgerechte hauswirtschaftliche Anleitung die individuellen Versorgungskompetenzen zu steigern Direkte Hilfeleistungen Hilfeplanung Unterstützung und Anleitung administrativer Tätigkeiten (z. B. Realisierung von Leistungsansprüchen, Auszahlung von Barbeträgen, Beihilfeabwicklung, Einziehung von Kostenbeiträgen) Hilfebedarfsfeststellung Lebenswelt- und lebenslageorientierte Hilfen Anleitung und Unterstützung bei der täglichen Selbstversorgung / gruppenbezogenen Haushaltsführung (Anleitung zum Einkaufen, Kochen, Mahlzeiten zubereiten, Wäsche waschen, Zimmer reinigen) Unterstützung im Umgang mit persönlichen Unterlagen, Geld und Eigentum Hilfen zur Persönlichkeitsentwicklung Anleitung und Unterstützung bei sozialen Beziehungen (Kontaktaufnahme und Beziehungen im unmittelbaren Nahbereich, zu Freunden, Angehörigen, Partnern) Motivation zur Ausbildung besondere anleitende und fördernde Begleitung bei der Strukturierung des Tages Rechtliche Orientierung, Beratung bei Überschuldung Psychosoziale Hilfen (persönliche Stabilisierung,Bewältigung von Problemen im Umgang mit sich selbst und anderen, Bewältigung psychiatrischer Symptomatik, Krisenhilfe, Seelsorge) Motivation zur Wahrnehmung von weitergehenden therapeutischen Hilfen Beratung und Unterstützung in Hinblick auf Suchtmittelabhängigkeit gesundheitliche Versorgung, Unterstützung ärztlicher und therapeutischer Maßnahmen Anhalten zu einem gesundheitsfördernden Lebensstil Unterstützung bei der Arbeits- und Wohnungssuche

- 4 - Qualitätsmerkmale Die folgenden Kriterien sind anzustreben. Die Umsetzung wird zwischen dem Kostenträger und dem Leitungsanbieter vereinbart: Strukturqualität Fachlich anerkannte Methodik (z.b. Case-Management ) im Regelfall Einzelzimmern Differenziertes Wohnangebot in überschaubaren Einheiten und individuellen Wohnraumgestaltungsmöglichkeiten Beratung und Unterstützung auf der Basis eines fixierten örtlichen Einrichtungskonzepts Gute Erreichbarkeit der örtlichen Infrastruktur Multiprofessionelle Zusammenarbeit Regelmäßige Übergabe, Dienst- und Fallbesprechungen Fallsupervision nach Bedarf Fort- und Weiterbildung der MitarbeiterInnen auf der Basis eines Fortbildungsplans Gesicherte Kooperation mit relevanten Fachdisziplinen und Diensten (Medizin / Psychiatrie / Suchtkrankenhilfe / Pflege / Recht) in der regionalen psychosozialen Versorgung Durchlässigkeit zu anderen Leistungstypen des Hilfesystems Einbindung in die örtliche Arbeitsmarkt- und Wohnungspolitik und Wohnraumversorgung, die regionale Wohnungslosenhilfe und die angrenzenden Hilfebereiche (insbesondere Suchtkrankenhilfe, Schuldnerberatung, Gesundheitshilfe) sowie die öffentlichen Dienstleistungs- und Versorgungssysteme Prozessqualität Entwicklung, Umsetzung, Überprüfung und Fortschreibung des individuellen Hilfeplans unter Einbeziehung des Klienten Bedarfsorientierte Hilfeleistung und Dokumentation des individuellen Hilfeprozesses Methodische Sozialarbeit (Einzel- und Gruppenarbeit) Kompetenz(zuwachs)analysen Einbeziehung von Angehörigen und sonstigen Bezugspersonen Fach- und bedarfsgerechte Fortschreibung der Einrichtungskonzeption Flexible Dienstplangestaltung Helfer als Bezugsperson zur Orientierung Ergebnisqualität Grad der Zufriedenheit des Klienten (z.b.feedback-verfahren) Regelmäßige Überprüfung und Reflexion des Zielerreichungsgrads gemäß individueller Hilfeplanung bei gleichzeitiger Überprüfung der fachlichen Angemessenheit und Korrektheit des Vorgehens Überprüfung der externen Rahmenbedingungen Entwicklung von Katamneseverfahren

Personelle Ausstattung Sozialarbeit (incl. Ruf- und Nachtbereitschaft) Sonderdienste (z. B. Psychologe, Sondertherapeuten, Pastor) Hauswirtschaft Leitung Verwaltung Anteiliger Personalaufwand für zusätzliche Regieaufgaben des Trägers Sächliche Ausstattung Einzel-, ggf. Doppelzimmer Sanitärbereiche Arbeits-, Beschäftigungs-, Gemeinschafts- und Funktions- räume Büro-, Beratungs- und Besprechungsräume mit zeitgemäßer Kommunikations-, Büro- und Nachrichtentechnik betreuungsbedingte Sachkosten Kliententelefon Transportfahrzeug (Kleinbus) Mögliche Modifikationen: dezentrale Organisationsformen (auf dem Einrichtungsgelände und / oder in Außenwohngruppen, Einzelwohnungen) mit erhöhtem Ausstattungsbedarf spezielle Angebote für schwangere und alleinerziehende Frauen C:\Eigene Dateien\1_orlt\3whv\BSHG\LT\LT1099\LT72STAT\LT 27 für LRV.doc