Optimale Saattermine und Saatstärken des Getreides

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Transkript:

Agro-In-Form Agrarberatung der Raiffeisen- Warenzentrale Kurhessen-Thüringen GmbH am 04.03.2009 in Alsfeld-Eudorf. Dr. agr. Lothar Boese Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (LLFG) Sachsen-Anhalt, Zentrum für Acker- und Pflanzenbau Bernburg Optimale Saattermine und Saatstärken des Getreides

Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Strenzfelder Allee 22 06406 Bernburg (03471) 334-0 (03471) 334-105 (Poststelle) E-Mail: anhalt.de poststelle@llfg.mlu.sachsen- Öffentlichkeitsarbeit Fachinformation Beschäftigte Richter -140 Fachkraft für Arbeitssicherheit Beschäftigter Brose (039225) 969-25 Präsident Beschäftigter Dr. Holz (i.v.) -101 Stabsstelle Informationstechnologie StIT (Shared Service Center) MR Offermanns (m.d.w.d.g.b.) (0391) 567-3216 Stabsstelle Controlling/ Risikomanagement/ Qualitätssicherung LD Dr. Goeck (m.d.w.d.g.b.) -1 Abteilung 1 Zentrale Dienste LRD Heilemann -102 Abteilung 2 Zentrum für Acker- und Pflanzenbau Beschäftigter Dr. Holz -200 Abteilung 3 Zentrum für Tierhaltung und Technik Beschäftigter Dr. Heckenberger (m.d.w.d.g.b.) (039390) 6-376 Abteilung 4 Zentrum für Gartenbau und Technik, Fachschule und Forstliches Bildungszentrum Beschäftigter Springer (03946) 970-411 Abteilung 5 Landwirtschaftliches Untersuchungswesen Beschäftigter Dr. Meyer (0345) 5584-100 Dez. 11 Personal, Organisation, Rechtsangelegenheiten LRD Heilemann -102 Dez. 12 Zentrale Verwaltung, Haushalt ROI Köster -160 Dez. 13 Betriebswirtschaft Beschäftigter. Dr. Rust -330 Dez. 14 Berufliche Bildung Beschäftigte Dr. Hunold -110 Dez. 15.1 KoNaRo Landwirtschaft und Gartenbau LOR in Dr. Schimpf -277 Dez. 15.2 KoNaRo Forst FD Dr. Kurth (m.d.w.d.g.b.) -456 Dez. 21 Ackerbau, ökologischer Landbau Beschäftigter Dr. Holz -200 Dez. 22 Pflanzenbau Beschäftigter Dr. v. Wulffen -250 Dez. 23 Pflanzenschutz - hoheitliche Aufgaben - integrierte Aufgaben Beschäftigter Matthes -343 Dez. 24 Regionale Feldversuche, Sortenprüfung Beschäftigter Dr. Hartmann -210 Dez. 25 Agrarökologie, EU-Begleitmonitoring Beschäftigter Dr. Schrödter -202 Dez. 26 Koordinierungsstelle Ökologischer Landbau Beschäftigte Feldmann -260 Dez. 31 Lehramt, überbetriebliche Ausbildung Zuchtwertschätzung N.N. Dez. 32 Milchviehhaltung und -zucht Beschäftigter Engelhard (039390) 6-325 Dez. 33 Extensive und ökologische Tierhaltung Beschäftigter Dr. Heckenberger (039390) 6-376 Dez. 34 Schweinehaltung und -zucht N.N. Dez. 35 Technik und Bau Beschäftigter Menning (m.d.w.d.g.b.) (039390) 6-329 Zentrum für Gartenbau und Technik Dez. 41 Lehramt/Zierpflanzenbau/ Zierpflanzenverwendung Beschäftigter Lolies (03946) 970-445 Dez. 42 Gemüsebau/Technik Beschäftigter Dr. Schaefer (03946) 970-443 Dez. 43 Garten- und Landschaftsbau, Obstbau Beschäftigter Dr. Roth (03946) 970-440 Fachschule für Landwirtschaft, Gartenbau und Hauswirtschaft Schulleiter Beschäftigter Springer (03946) 907-944 Fachbereich Landwirtschaft Beschäftigter Dr. Göttert (03904) 4858-11 Fachbereich Gartenbau Beschäftigte Thiele (03946) 907-938 Fachbereich Hauswirtschaft Beschäftigte Scholz (03946) 907-935 Dez. 51 Ernteprodukte Beschäftigter Dr. Meyer -108 Dez. 52 Saatgutprüfung und -anerkennung Beschäftigter Dr. Aßmann (0345) 21238-13 Dez. 53 Düngemittel und Boden Beschäftigter Dr. Bilz (0345) 5584-112 Dez. 54 Futtermittel/Futtermittelüberwachung/Futterqualität Beschäftigte Dr. Peterhänsel (0345) 5584-145 Dez. 27 Technik und Bau Beschäftigter Dr. Rumpler -241 Forstliches Bildungszentrum FOR Sabsch (039225) 969-11 Landgestüt ( 26 LHO-Betrieb) Ang. Hintsche Lehr- und Versuchsgut 20.04.2010 ( 26 LHO-Betrieb) ( 26 LHO-Betrieb) Variante II Ang. Minge -300 Landwirtschaftlicher Betrieb Ang. Winter (039390) 6-322 (034956) 229 Stand: 01.07.2008

optimale Saattermine??? optimale Saatstärken??? besser: optimale Saatzeitspannen optimale Saatstärkebereiche

Wovon sind Saattermin und Saatstärke im Getreidebau abhängig zu machen? Getreideart Sorte Standort (Klima, Höhenlage, Boden) Wechselwirkungen Saattermin / Saatstärke Risiken Krankheiten / Schädlinge schlechtes Wetter (Nässe, Trockenheit) schlechtes Saatbett Vogelfraß Saatgutpreise / Produktpreise Betriebsorganisation

Saatzeit- und Saatstärkeempfehlungen im Wandel der Zeiten

Saatzeit- und Saatstärkeempfehlungen für Wintergetreide in Ostdeutschland 1990 Natürliche Höhenlage Standorteinheit (m) Saatzeit Saatstärke (keimf.kö./m 2 ) Wintergerste D1-3 05.-15.09. 260-370 D4-5,D6N, Al3 10.-20.09. 300-420 Lö1-6, D6S, Al1-2, V1 < 250 15.-25.09. 2-370 Lö1-6, V1-6 250-400 10.-20.09. 330-420 V2-9 > 400 05.-15.09. 370-470 Winterroggen D1-3 20.9.- 05.10. 250-350 Lö1-6, D4-6, V1, Al1-3 < 250 25.9.- 05.10. 300-400 Lö1-6, V1-6 250-400 25.9.- 05.10. 330-400 V2-9 > 400 20.9.- 30.09. 370-450 Winterweizen 1) D3 25.09.- 05.10. 330-400 D4-5, D6N, Al3, Mo 01.10.- 10.10. 370-450 Lö1-6, D6S, Al1-2, V1 < 250 10.10.- 25.10. 3-4 Lö1-6, V1-6 250-400 01.10.- 20.10. 400-500 V2-9 > 400 25.09.- 05.10. 450-520 1) sortenspezifische Zuschläge bei W-Weizen: Ährentypen +70 Kö./m 2 Kombinationstypen +30 Kö./m 2

Versuchsstandort Bernburg-Strenzfeld in der Mitte Sachsen-Anhalts am Südrand der Magdeburger Börde Löss-Schwarzerde (Lö1, BWZ ca. 90) mittl. Jahresttemperatur 9,1 C mittl. Jahresniederschlagssumme 470 mm

Winterweizen

95 90 85 Winterweizen Bernburg, Mittel 1995-98 (Mittel Alidos + Bussard) Saattermin Mitte Sept. Anf. Okt. Mitte Okt. Anf. Nov. Mitte Nov. 75 70 100 200 300 400 500 600 Saatstärke (keimf. Kö./m 2 )

100 95 90 85 75 70 Winterweizen Bernburg 1995-98 (Mittel Alidos + Bussard, 4 Saatstärken) Jahr 1995 1996 1998 1997 65 Mitte Sept. Anfang Okt. Mitte Okt. Saattermin Anfang Nov. Mitte Nov.

110 100 90 70 Winterweizen Bernburg 2003...06 (Mittel 3 Sorten, 4 Saatstärken) Jahr 2005 2004 2006 2003 60 Mitte Sept. Anfang Mitte Okt. Okt. Saattermin Anfang Nov.

100 95 Winterweizen, Mittel Ritmo + Ludwig, 2003-06 Saattermin Mitte Sept. 90 85 Anf. Okt. Mitte Okt. Anf. Nov. 75 70 100 200 300 400 500 600 Saatstärke (keimf. Kö./m 2 )

120 110 Winterweizen Bernburg 1995...2006 (Mittel je 2 Sorten, mehrere Saatstärken) 1999 Jahr 100 90 70 60 Anfang Sept. 2001 2000 2002 2005 2004 1995 1996 1998 2006 2003 1997 Mitte Sept. Anfang Okt. Saattermin Mitte Okt. Anfang Nov. Mitte Nov.

Feldversuche Bernburg 1995...2003 Ertragsverlust (dt /ha) je Woche Saatzeitverspätung nach Mitte Oktober Jahr Weizen Gerste Roggen Triticale Mittel 1995 1,1 1,1 1996 2,2 2,8 2,5 1997 4,3 4,6 4,4 1998 0,8 1,0 0,8 0,9 1999 2,5 1,4 1,4 1,8 2000 0,7 1,0 1,8 1,2 2001 5,8 3,6 3,0 4,1 2002 2,0 2,6 2,3 2,3 2003 2,5 3,1 2,8 Mittel 2,4 2,4 2,6 1,9 2,3

120 110 Winterweizen Bernburg 1995...2006 (Mittel je 2 Sorten, mehrere Saatstärken) 1999 Jahr 100 90 70 60 Anfang Sept. 2001 2000 2002 2005 2004 1995 1996 1998 2006 2003 1997 Mitte Sept. Anfang Okt. Saattermin Mitte Okt. Anfang Nov. Mitte Nov.

Einfluss des Aussaattermins auf den Endbefall* von Winterweizensorten (unbehandelt) unterschiedlicher Anfälligkeit (Versuch Bernburg 2002) Befall (%) 100 90 70 60 50 40 30 20 10 0 58 27 31 03.09.01 08.10.01 03.09.01 08.10.01 Ritmo * Septoria tritici + Braunrost Aussaattermin; Sorte Batis Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau, Dezernat Integrierter Pflanzenschutz Christian Wolff, 12/2003

Einfluss von Aussaattermin und Fungizideinsatz auf den Endbefall* Sorte Ritmo (anfällig) (Versuch Bernburg 2002) 100 Befall (%) 60 40 20 0 Unbehandelt 9 2,3 Flamenco FS (BBCH 32); 1,0 Juwel Top (BBCH 55) 14 1,15 Flamenco FS (BBCH 32); 0,5 Juwel Top (B BCH 55) 27 Unbehandelt 2 2 1,0 Juwel Top (BBCH 37) 0,5 Juwel Top (BBCH 37) Frühsaat (03.09.01) Normalsaat (08.10.01) Ritmo * Septoria tritici + Braunrost Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau, Dezernat Integrierter Pflanzenschutz Christian Wolff, 12/2003

90 Winterweizen Bernburg 1995-98 (Mittel 4 Jahre, 5 Saattermine) 88 86 Alidos Bussard 84 82 100 200 300 400 500 600 Saatstärke (keimf. Kö./m 2 )

94 92 90 88 86 84 Winterweizen, Bernburg 1995-2002 (Mittel Saattermine Mitte September bis Mitte November) 99-02: Ritmo + Flair + Petrus +Transit 95-98: Alidos + Bussard 82 100 200 300 400 500 600 Saatstärke (keimf. Kö./m 2 )

95 90 85 Winterweizen Bernburg, Mittel 2003-06 (Mittel 4 Saattermine) Hybnos 1 Sorte Ritmo Ludwig 75 0 100 200 300 400 500 600 Saatstärke (keimf. Kö./m 2 )

Winterweizen Bernburg, Mittel 2003-06 100 95 90 Kornertrag 85 75 70 65 60 55 50 45 (Mittel Ritmo + Ludwig, 4 Saattermine) saatgutkostenfreie Leistung ( /ha) 1) skfl A: TKM 40 g, KF 95 %, EP 18 /dt skfl B: TKM 50 g, KF90 %, EP 13 /dt 1) Saatgutpreis: 50 /dt skfl C: TKM 60 g, KF 85 %, EP 8 /dt 100 200 300 400 500 600 Saatstärke (keimf. Kö./m 2 ) 1600 1500 1400 1300 1200 1100 1000 900 0 700 600 500

120 110 100 90 70 60 50 40 30 20 10 Winterweizen "Hybnos 1", Mittel 2003-06 Kornertrag saatgutkostenfreie Leistung ( /ha) 1) skfl A: Erzeugerpreis 18 /dt skfl B: Erzeugerpreis 13 /dt 1) Saatgut 73 /Einheit (= 750.000 Korn) skfl C: Erzeugerpreis 8 /dt 0 50 100 150 200 250 Saatstärke (keimf. Kö./m 2 ) 1600 1500 1400 1300 1200 1100 1000 900 0 700 600 500

Winterweizen Ergebnisse / Empfehlungen: optimale Saatzeit im mitteldeutschen Flachland in der zweiten Septemberhälfte in höheren Lagen (>250 m) 1 2 Wochen früher Ertragsverlust je Woche Saatzeitverspätung ab Mitte Oktober 2,5 dt/ha Ertragsrisiken bei früher und sehr früher Saat beachten! Saatstärke von Saatgut- und Produktpreisen abhängig machen unter guten Bedingungen im Mittel 300 kf. Kö./m² Hybridweizen: 100 150 kf. Kö./m² Wechselwirkung Saattermin / Saatstärke? eher nicht

Winterweizen Frühsaatverträglichkeit? Spätsaatverträglichkeit?

Winterweizensorten Bernburg Mittel 1999-02 10 5 0 Kornertrag (dt/ha, Differenz zur Normalsaat Anf. / Mitte Okt.) -2 Frühsaat Anf. / Mitte Sept. Spätsaat Anf. / Mitte Nov. -3-2 -1-1 2 0-3 -1-5 -10-9 -6-7 -8-9 -10-12 -9-9 -15 Zentos E Aron E Batis A Hanseat A Bandit (A) Ritmo B Flair B Contur (B) Sortenmittel

Früh- / Spätsaatverträglichkeit von Winterweizensorten (Kornertrag in dt/ha, Diff. zur Normalsaaat Anf./Mitte Okt., Bernburg) Sorte Frühsaat Spätsaat 99 00 01 02 Mittel 99 00 01 02 Mittel 21.09. 16.09. 01.09. 03.09. 20.11. 16.11. 01.11. 05.11. Zentos E - 4 +12-7 - 7-2 -14-2 -14-8 - 9 Aron E - 4 + 6-8 - 7-3 - 4 0-14 - 6-6 Batis A - 1 + 6-13 0-2 - 2 + 2-17 - 9-7 Hanseat A 0 + 8-8 - 3-1 - 9-6 - 9-8 - 8 Bandit (A) - 2 +13-13 - 2-1 - 7 + 2-14 -15-9 Ritmo B + 8 +13-14 + 2 + 2-10 0-21 - 8-10 Flair B + 3 +11-6 - 7 0-10 - 6-22 -10-12 Contur (B) - 2 +13-9 -12-3 - 9-1 -16-10 - 9 Mittel 0 +10-10 - 4-1 - 8-1 -16-9 - 9

102 100 98 96 94 92 90 88 86 84 82 78 76 Winterweizen Bernburg 1999-02, Mittel 4 Jahre Ritmo +3 Contur -2 Flair Bandit Hanseat Batis Aron -2 Zentos Frühsaat Anf.- Mitte Sept. S Contur (B) Bandit (A) Flair B Ritmo B Hanseat A Batis A Aron E Zentos E Normalsaat Anf.- Mitte Okt. Saattermin Contur Bandit Hanseat Ritmo Batis +2 Flair -3 Aron +3 Zentos Spätsaat Anf.- Mitte Nov.

8 Winterweizensorten, Bernburg, Mittel 99-02 Kornertrag Frühsaat relativ zu Normalsaat (%) 104 102 100 98 96 94 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 3,8 3,9 4,0 4,1 4,2 Triebzahl / Pflanze

8 Winterweizensorten, Bernburg, Mittel 99-02 Kornertrag Spätsaat relativ zu Normalsaat (%) 96 94 92 90 88 86 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 3,8 3,9 4,0 4,1 4,2 Triebzahl / Pflanze

8 Winterweizensorten, Bernburg, Mittel 99-02 Kornertrag Frühsaat relativ zu Normalsaat (%) 104 102 100 98 96 94 4 500 520 540 560 5 Ährenzahl / m 2

8 Winterweizensorten, Bernburg, Mittel 99-02 Kornertrag Spätsaat relativ zu Normalsaat (%) 96 94 92 90 88 86 4 500 520 540 560 5 Ährenzahl / m 2

Früh- und Spätsaatverträglichkeit von Winterweizensorten (Bernburg, Mittel 1999-01) Frühsaat Spätsaat rel. tolerant : Flair Aron Ritmo Batis Bandit rel. empfindlich : Batis Flair Aron Ritmo Zentos

Wintergerste

100 95 90 85 75 70 65 60 55 Anfang Sept. Wintergerste Bernburg 1996...99 ( Mittel Grete + Angora, 4 Saatstärken) Mitte Sept. Anfang Okt. Saattermin Mitte Okt. Jahr 1999 1998 1997 1996 Anfang Nov.

105 100 95 90 85 Wintergerste Bernburg 2000...02 (Mittel 3 Saatstärken und 4 Sorten) Jahr 2001 2002 2000 75 Anfang Sept. Mitte Anfang Sept. Okt. Saattermin Mitte Okt.

105 100 95 90 85 Wintergerste Bernburg, Mittel 2000-02 (Mittel 3 Saatstärken) Sorte Carola (mz) Aviron (mz) Regina (zz) Duet (zz) 75 Anfang Sept. Mitte Anfang Sept. Okt. Saattermin Mitte Okt.

Wintergerste Bernburg, Mittel 2000-02 100 (Mittel 4 Sorten) Saattermin 95 90 Anf. Okt. Mitte Sept. Mitte Okt. Anf. Sept. 85 100 200 300 400 500 Saatstärke (keimf. Kö./m 2 )

105 100 95 90 Wintergerste Bernburg, Mittel 2000-02 (Mittel 4 Saattermine) Carola (mz) Aviron (mz) Regina (zz) Duet (zz) 85 75 100 200 300 400 500 Saatstärke (keimf. Kö./m 2 )

Wintergerste Bernburg 2000-02 (Mittel 3 Jahre, 4 Sorten, 4 Saattermine) saatgutkostenfreie Leistung ( /ha) 95 820 90 85 Kornertrag A: TKM 40 g,kf 95 % B: TKM 50 g, KF 90 % 0 7 760 75 70 Saatgutpreis 32 /dt Erzeugerpreis 9 /dt C: TKM 60 g, KF 85 % 100 200 300 400 500 Saatstärke (keimf. Kö./m 2 ) 740 720

Wintergerste Bernburg 2000-02 (Mittel 3 Jahre, 4 Sorten, 4 Saattermine) saatgutkostenfreie Leistung ( /ha) 95 820 90 Kornertrag 0 85 A: TKM 40 g, KF 95 % B: TKM 50 g, KF 90 % 7 760 75 70 Saatgutpreis 35 /dt Erzeugerpreis 9 /dt C: TKM 60 g, KF 85 % 100 200 300 400 500 Saatstärke (keimf. Kö./m 2 ) 740 720

Wintergerste Ergebnisse / Empfehlungen: optimale Saatzeit eher nach dem Weizen (Monatswechsel September / Oktober) in höheren Lagen früher Ertragsrisiken früher Saat beachten (v. a. Virus- und Pilzkrankheiten) Saatstärke (Populationssorten) wie bei Weizen (im Mittel 300 350 keimf. Kö./m²) keine Wechselwirkung Saattermin / Saatstärke keine höhere Saatstärke bei zweizeiligen Sorten

Winterroggen

110 105 100 95 90 85 Winterroggen Bernburg 2000...03 (Mittel 2 Sorten, 4 Saatstärken) 2001 2003 2000 2002 75 70 Mitte Sept. Anfang Okt. Mitte Okt. Saattermin Anfang Nov. Mitte Nov.

100 Winterroggen Bernburg 2000-03 (Mittel 4 Saatstärken, 4 Jahre) 95 90 85 Avanti Ursus 75 Mitte Sept. Anfang Okt. Mitte Okt. Saattermin Anfang Nov. Mitte Nov.

100 95 90 85 Winterroggen Bernburg 2000-03 (Mittel 4 Jahre, Avanti + Ursus) Saattermin Anf. Okt. Mitte Okt. Mitte Sept. Anf. Nov. Mitte Nov. 75 70 65 0 100 200 300 400 500 Saatstärke (keimf. Kö./m 2 )

95 90 Winterroggen Bernburg 2000-03 (Mittel 5 Saattermine, 4 Jahre) Sorte Ursus Avanti 85 75 0 100 200 300 400 500 Saatstärke (keimf. Kö./m 2 )

110 100 90 70 60 50 40 30 Winterroggen Gadegast 2003...06 Mitte September (Mittel 2 Sorten, 3 Saatstärken) Ende September Saattermin Mitte Oktober Jahr 2004 2005 2006 2003

85 75 70 65 Winterroggen Gadegast 2003-06 (Mittel 3 Saatstärken, 4 Jahre) Picasso (Hyb.) Walet (Pop.) Sorte 60 55 Mitte September Ende September Saattermin Mitte Oktober

85 75 70 65 Winterroggen Gadegast 2003-06 (Mittel 4 Jahre, 2 Sorten) Saattermin Mitte Sept. Ende Sept. Mitte Okt. 60 55 0 100 200 300 400 Saatstärke (keimf. Kö./m 2 )

Winterroggen Gadegast 2003-06, Frühsaat Mitte Sept. Mittel 2 Sorten, 4 Jahre; skfl für Hybridsorten (Saatgut 100 /dt) saatgutkostenfreie Leistung ( /ha) 90 1400 85 Kornertrag A: TKM 30 g, KF 95 %, EP 17 /dt 1200 1000 75 B: TKM 40 g, KF 90 %, EP 12 /dt 0 70 600 65 60 400 C: TKM 50 g, KF 85 %, EP 7 /dt 200 0 100 200 300 Saatstärke (keimf. Kö./m 2 ) 400

Winterroggen Gadegast 2003-06, Frühsaat Mitte Sept. Mittel 2 Sorten, 4 Jahre; skfl für Populationssorten (Saatgut 36 /dt) 90 saatgutkostenfreie Leistung ( /ha) 1400 85 A: TKM 30 g, KF 95 %, EP 17 /dt 1200 Kornertrag 1000 75 B: TKM 40 g, KF 90 %, EP 12 /dt 0 70 600 65 C: TKM 50 g, KF 85 %, EP 7 /dt 400 0 100 200 300 Saatstärke (keimf. Kö./m 2 ) 400

Winterroggen Ergebnisse / Empfehlungen: optimale Saatzeit auf besseren Böden 25.09. 05.10. auf typischen Roggenstandorten 10.09. 20.09. Saatstärke auf typischen Roggenstandorten bei früher Saat: Hybridsorten : 150 kf. Kö./m² Populationssorten: 200 kf. Kö./m² (auf besseren Standorten und späterer Saat 250 300 Kö.) ab einem Mehrertrag von 2 5 dt/ha lohnt der Anbau von Hybriden (wird fast immer erreicht)

120 Wintergetreide Bernburg 2008 (Mittel je 4 Sorten) 110 100 90 Gerste Roggen Mittel Triticale Weizen 70 17.09. 26.09 08.10. 15.10. Saattermin

Sommergetreide

90 Sommergetreide Bernburg 1998...02 (Mittel über Gerste, Durum, Hafer und Weizen, je 4 Saatstärken) 1999 70 60 50 2001 2000 2002 1998 40 30 20 0 Mitte Anfang Mitte Anfang Mitte Anfang 1 2 3 4 5 6 Februar März März April April Mai 7 Saattermin

Sommergetreidearten Bernburg 1999-02 75 70 65 (Mittel über 4 Saatstärken, 4 Jahre) 60 55 50 45 40 35 Weizen Gerste Hafer Durum 0 Anfang Mitte Anfang Mitte März 1 März 2 April 3 April 4 5 Saattermin

65 Sommergetreide Bernburg 1999-02 (Mittel über 4 Saattermine, 4 Jahre) Weizen Gerste 60 55 Hafer Durum 50 45 100 200 300 400 500 600 Saatstärke (keimf. Kö./m 2 )

70 65 60 Sommergetreide Bernburg 1999-02 (Mittel über 4 Arten, 4 Jahre) Saattermin Anf. März Mitte März Anf. April 55 50 Mitte April 45 100 200 300 400 500 600 Saatstärke (keimf. Kö./m 2 )

Sommergetreide Ergebnisse / Empfehlungen: Sommergetreide sollte nach Abtrocknung des Bodens so früh wie möglich gesät werden Unterschiede zwischen den Arten bezüglich Früh- oder Spätsaattoleranz wurden nicht gefunden bzw. sind praktisch nicht relevant. Die Reihenfolge der Aussaat sollte nach der Befahrbarkeit der Schläge entschieden werden. Die Arten reagierten auf die Saatstärke unterschiedlich, Durum am stärksten, Hafer am geringsten. Die Saatstärke sollte von der Getreideart und den konkreten Bedingungen (Saatgutpreis, Produktpreis, TKM, KF) abhängig gemacht werden. Bei verspäteter Aussaat bringt eine Erhöhung der Saatstärke keinen Vorteil.

Empfehlungen zur optimalen Saatstärke von Sommerungen keimf. Körner/m 2 bei... Saatgutzukauf Nachbau Braugerste : 350...400 - Futtergerste : 300...350 350...400 Weizen : 300...350 350...400 Industriehafer : 300...400 350...400 Futterhafer : 250...350 300...350 Durum : 300...350 - (LLG-ST, 2004)

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit