1 Eckdaten XVII.1 Schule marcel-breuer-schule, Berlin Straße PLZ Ort Gustav-Adolf-Straße 66 13086 Berlin Telefon / Fax dienstl. E-Mail 030/912052161 030/912052162 info@marcel-breuer-schule.de URL / Internetadresse Schulform www.marcel-breuer-schule.de Oberstufenzentrum für Holztechnik, Glastechnik und Design Projektleiterin/Projektleiter Unterrichtsfächer E-Mail Heike Sinning Gestaltungs- und Medientechnik; Bildende Kunst ; sin@marcel-breuer-schule.de PW denkmal aktiv-schulteam Jahrgang Unterrichtsfach/-fächer Bildende Kunst, Gestaltungs- und Medientechnik, Heike Sinning, Margarete Aßfalg Sek. II Bautechnik/Holztechnik Kurs oder Arbeitsgruppe Anzahl beteiligter Schülerinnen und Schüler Berufliches Gymnasium, Q3 (13. Schuljahr), Leistungskurs Mediengestaltung Beteiligte Kolleginnen/Kollegen Siehe Schulteam Fachlicher Partner vor Ort (Name, Einrichtung) 19 SchülerInnen Ulla Giesler, Kulturwissenschaftlerin und Kuratorin bei AEDES Berlin Internationales Forum für zeitgenössische Architektur; Bürgerverein Hansa Viertel Straße PLZ Ort Christinenstr. 18/19 10119 Berlin Telefon Telefax E-Mail +49302827015 +493028391466 ug@aedes-arc.de und info@buergervereinhansaviertel-berlin.de URL / Internetadresse www.aedes-arc.de und www.buegerverein-hansaviertel-berlin.de 2 Angaben zum Schulprojekt (Verbund-)Projekttitel Unbequeme Denkmale Die Wohnmaschinen im Hansaviertel - zeitgemäß oder unbequem?
Objekt / Kurzbeschreibung des Projektes Die Wohnmaschinen im Hansaviertel zeitgemäß oder unbequem? Das Hansaviertel, 1953 als Mustersiedlung für die Stadt von Morgen geplant kann das einstige Wohnlabor der bedeutendsten Vertreter der Klassischen Moderne wie Alvar Aalto, Egon Eiermann, Walter Gropius, Arne Jacobsen, Oscar Niemeyer und Max Taut den Ansprüchen an modernes Wohnen + Leben heute noch genügen... oder sind die Beispiele des Neuen Bauens, alle samt 1995 unter Denkmalschutz gestellt, überhaupt noch zeitgemäß...oder einfach nur unbequem? Die SchülerInnen setzten sich angeleitet durch die Fachlehrer mit dem Phänomen des Wohnens und der stilprägenden Auffassung des Neuen Bauens (Bauhaus, Le Corbusiers Theorien, Stadtutopien, Schriften wie Ausblick auf eine Ardchitektur, Ville contemporaine...usw.) am Beispiel des Hansa Viertels auseinander. Dabei wird sowohl die städtebauliche Seite als auch das Wohnen im Zeilenbau bzw. in der Wohnmaschine kritisch untersucht. Theorien von Architekten, Stadtsoziologen, Philosophen sollen den Prozess der gezielten Reflexion unterstützen, um Fragen und Gedanken nach dem heutigen Wert der Anlage (Hansa Viertel) bzw. der 50er Jahre Bauten zu inspirieren und weiter voran zu bringen. In einer praktischen Phase, nach eingehender Recherche, Erkundung und Bewertung des Hansa Viertels bzw. der zeitgeschichtlichen Bauauffassung, sollen die SchülerInnen ihre eigenen Vorstellungen des Wohnens in der Stadt und im Grünen, wie im Hansa Viertel zumindest planerisch so angelegt, weiterdenken d.h. ausgehend von dem konkreten Beispiel werden im Rahmen eines Workshops Architekturmodelle, Wohnlabors für die Zukunft entwickelt und in einer abschließenden Ausstellung im Rahmen eines Symposiums mit Experten, Architekten und Stadtbewohnern diskutiert. 3 Vorerfahrungen der Schule / der Projektleitung Die marcel-breuer-schule beteiligt sich seit 2011 an denkmal aktiv. Im Schuljahr 2011/12 mit dem Thema Kastendoppelfenster im Mietwohnungsbau der Gründerzeit und im Schuljahr 2012/13 mit dem Thema Türen und Portale im Berliner Stadtbild. Die Schüler und Schülerinnen des Leistungskurses Mediengestaltung und zugleich des Grundkurses Kunst haben sich im vorangegangenen Semester mit dem Themenschwerpunkt Architektur auseinandergesetzt und dabei die Vorstellungen und wichtigsten Vertreter der Klassischen Moderne (Bauhaus) kennengelernt. Darüber hinaus wurden auch eigene architektonische Konzepte entwickelt und in Form einer Installation präsentiert. Die Projektleiterin hat in den vergangenen Jahren mehrere Schulprojekte beispielsweise zu den Themenschwerpunkten Architektur Entwicklungen in einer globalisierten Welt ; Design und Nachhaltigkeit durchgeführt; dazu Ausstellungen und Diskussionsveranstaltungen organisiert. 4 Ziele des Schulprojekts Kurzbeschreibung der Projektidee Mit dem Projekt bzw. der Untersuchung des Hansa Viertels sollen Baukultur und Architektur in den Mittelpunkt des Interesses der Schüler und Schülerinnen, aber auch ins öffentliche Interesse gerückt werden. Architektonische Visionen, nachhaltige urbane Konzepte, Stadtplanung und Landschaftsarchitektur sollen kritisch untersucht und dargestellt werden. Ein übergeordnetes Ziel bildet die Sensibilisierung für das eigene Umfeld, sowohl in architektonischer und städtebaulicher als auch in gesellschaftspolitischer Hinsicht. Ziele (u.a. bezogen auf: Einführung in das Thema Denkmalschutz und Kulturerbe; Regionale Kulturdenkmale; Entwicklung von Handlungsvorschlägen; Dokumentation des Verlaufs und der Ergebnisse; Kontinuitätssicherung) Das Hansaviertel eine Annäherung in 6 Schritten (Recherche / Gruppenarbeit) 1. Auseinandersetzung mit dem Ort und der Situation Anfang der 1950er Jahre / zeitgeschichtlicher Kontext 2. Der Wettbewerb von 1952 und die westlich-modernen Vorstellungen vom Neuen Bauen 3. 53 Architekten aus 13 Ländern: Alvar Aalto, Egon Eiermann, Walter Gropius, Arne Jacobsen, Oscar Niemeyer und Max Taut - nach ihren Entwürfen wurden schließlich 35 Objekte verwirklicht 4. Das Eternit Haus 5. Das Prinzip der aufgelockerten und durchgrünten Stadt 6. Das Hansaviertel als Denkmal / (Welt)Kulturerbe?! Die Ergebnisse der Recherche werden in einem kritischen Text zusammengefasst und mit Bildern bzw. eigens geschaffenen Fotoserien, Plänen (Architekturzeichnungen), Diagrammen etc. ergänzt. Diese einzelnen Arbeitsschritte gliedern sich in: Exkursionen bzw. Erkundungen im Hansa Viertel (Fotoshooting), der Akademie der Künste (Besuch von Ausstellungen, Archiv und Bibliothek)
Skizzierung der angestrebten Projektergebnisse - Fotoausstellung mit verschieden Beobachtungsschwerpunkten durch kritische Texte erläutert bzw. dokumentiert an der marcel-breuer-schule - Wissensaustausch mit Experten und Stadtbewohnern (z.b. Bürgerverein Hansa Viertel, Architekten und Stadtplanern) - Symposium an der marcel-breuer-schule / Einbeziehung einer breiteren Öffentlichkeit in die Thematik - (Wunsch)... weitere Ausstellungsmöglichkeiten an verschiedenen Orten, um auf die Besonderheit des Hansa Viertels aufmerksam zu machen 5 Vorgehensweise, geplante Umsetzung Wichtige Projektphasen und "Meilensteine" - erste Ergebnisse (Fotoausstellung und kritische Texte) werden zunächst im Plenum/Klassenverband diskutiert - am 18. November findet ein Wissensaustausch mit dem Bürgerverein Hansa Viertel in der Bibliothek Hansa Viertel statt / die SchülerInnen stellen ihre Konzepte, Themenschwerpunkte und Fotoserien vor - neben den Fotoserien werden auch Spiele d.h. konkret Memories zum Hansa Viertel entwickelt - ein Handapparat (Bibliothek) d.h. eine Auswahl von Fachliteratur zum Thema ist im Aufbau und wird von den SchülerInnen selbst gepflegt bzw. verwaltet - Präsentation aller Einzelteile im Rahmen eines 2-tägigen Symposiums an der marcel-breuer-schule, angedockt an den Tag der offenen Tür am 14. Februar 2013 dazu sind die Verbundpartner (Karl Liebknecht Gymnasium, Frankfurt/Oder und BBS Jena-Göschwitz eingeladen) bzw. an der Diskussion beteiligt Zwischenbericht Präsentation der Ergebnisse: Dienstag, 11.2.2014 Aufbau der Ausstellung Hansaviertel ein unbequemes Denkmal?! Aufbau und Koordination der Technik und Technikcheck Aufbau der Ausstellung nach dem im Unterricht erarbeiteten Ausstellungskonzept.
Mittwoch, den 12.2.2014 Treffen mit den Kooperationsschulen in Berlin gemeinsamer Besuch des Hansaviertels und der Akademie der Künste. Schüler des Leistungskurses Mediengestaltung führen die Gäste durch das Hansaviertel und berichten von ihren Erfahrungen und Ergebnissen der Recherchephase. Die aktuelle Ausstellung Lens based sculpture/die Veränderung der Skulptur durch die Fotografie in der Akademie der Künste hat allen (Schülern und Lehrern) sehr gut gefallen und neue Sichtweisen eröffnet. Donnerstag, 13.2.2014 und Freitag, 14.2.2014 - Symposium und Ausstellung Das Hansaviertel ein unbequemes Denkmal?! Schülervortrag 1 Vergessene Innovation Schülervortrag 2 Die Frau des Architekten oder Wie lebt es sich heute im Hansaviertel? Schülervortrag 3 Wohnen im Grünen
Pause: Brot und Spiele Diskussionsrunde 1 Schüler stellen Das Projekt vor Diskussionsrunde 2: Von links nach rechts: Moderatorin Alexandra Lange, Sara Bonner( Schülerin), Ulla Giesler (Kulturwissenschaftlerin), Katja van Dyck-Taras (Bürgerverein Hansaviertel), Antje Pieper (Bürgerverein Hansaviertel), Heike Sinning, die drei Schüler: Thomas Thiessen, Raban Friedrich, Anton Janizewski. Den Höhepunkt des bisherigen Projektverlaufs bildet das Symposium Das Hansaviertel ein unbequemes Denkmal?! am 13. Februar an der marcel-breuer-schule. Rund 150 Gäste, darunter Schüler der gymnasialen Oberstufe, Eltern und Lehrer, Experten wie Architekten, Kunst- und Kulturwissenschaftler, Vertreter des Bürgerverein Hansaviertel setzen sich in dem 4 Stunden-Programm mit höchst spannenden Fragestellung intensivst auseinander. Zur Vorbereitung dieser komplexen Veranstaltung hatte sich der Leistungskurs Mediengestaltung im laufenden Semester mit dem Hansaviertel, dem einstigen Wohnlabor bedeutender Vertreter der Moderne, mittels fotografischer Erkundung angenähert. Dabei stellte sich vor allem die Frage, ob das als Stadt der Zukunft geplante Viertel heutigen Ansprüchen an modernes Wohnen und Leben überhaupt noch genügen kann. In 6 Gruppen mit unterschiedlichsten Themenschwerpunkten wurde dieser Fragestellung auf den Grund gegangen. Das Resultat zeigt sich in einer professionell gestalteten Fotoausstellung mit den Themenschwerpunkten: Das Hansaviertel Vergessene Innovation, Die Frau des Architekten (zugl. Interview mit Bewohnern des Hansaviertels der ersten Generation), Wohnen im Grünen, Das Eternithaus, Kultur im Hansaviertel und Hansaviertel Vintage (eine kreative Betrachtungsweise im Polaroid-Format). Für die Präsentation der einzelnen Fotoserien entwickelten die Schüler ein eigenes Ausstellungskonzept, das wiederum die visuelle Umrahmung des Symposiums bilden sollte. Auch das Plakat und die Flyer mit zusätzlichen Informationen und Programm für das Symposiums, sowie digitale Hintergrundfolien wurden auf das gesamte Gestaltungskonzept entsprechend abgestimmt. Für einen interessanten Verlauf des Symposiums wurde von dem Leistungskurs folgendes Konzept entwickelt: Vorträge und brennende Fragestellungen wurden in 3 Themenblöcken ( Das Projekt, Wohnen im Grünen, Das Hansaviertel ein unbequemes Denkmal ) zusammengefasst. An das Ende eines jeden Themenblocks schloss sich eine fokussierte Podiumsdiskussion an, bei der auch das Publikum zu Wort kam. Jeder Themenblock wurde von verschiedenen Schülern moderiert, die sich wiederum mit gezielten Fragen auf die jeweilige Thematik vorbereitet hatten. Der jeweilige Themenblock konnte so entsprechend eingeführt und die geladenen Referentinnen u.a. die Vertreterinnen des Bürgervereins Hansaviertel Antje K. Pieper und Katja van Dyck-Taras, die Kulturwissenschaftlerin und Kuratorin Ulla Giesler angemessen vorgestellt werden. Auch für das leibliche Wohl aller Gäste und Referenten wurde gesorgt, die Schüler des Leistungskurses haben in den letzten Tagen (... und Nächten) vor dem Symposium neben der theoretischen und gestalterischen Herausforderung - ganz praktisch - gekocht, gebacken und in der Pause des Symposiums kulinarische Köstlichkeiten serviert. An den Stehtischen in dieser Pause zwischen dem 2. und 3. Themenblock wurde dann munter weiter diskutiert über das Hansaviertel. Schließlich endete das Symposium mit vielen neuen Ideen, Ansichten und Perspektiven zum Wohnen im Hansaviertel und dem Umgang mit dem Erbe der Moderne. Zu den wichtigsten Vertretern dieser Moderne und damit auch den Vertretern
des Bauhauses, gehört der Namensgeber unserer Schule, Marcel Breuer. Ein Grund mehr, sich auch zukünftig mit visionärer Architektur und Stadtplanung, den eigenen Vorstellungen und Idealen des Lebens auseinanderzusetzen. Das Projekt hat allen Beteiligten nachhaltig viel Spaß bereitet und es besteht großes Interesse, im Rahmen von denkmal aktiv weiter zu agieren. Inhaltliche Aspekte, u.a. Konkretisierung der zu bearbeitenden Einzelthemen, ggf. inhaltliche Beiträge der beteiligten Fächer Die oben genannten Einzelthemen wurden im Rahmen des Leistungskurses Mediengestaltung bereits erarbeitet. Die Erstellung der Fotoserien unter thematischen Fokusierungen sind Teil des Lehrplanes und bieten darüber hinaus eine reale, lebensnahe Aufgabenstellung. Im Fach Bildende Kunst werden theoretische Konzepte und künstlerische Ausdrucksmittel erarbeitet und auf das Projekt bezogen. Eine größtmögliche Anwendung ist angestrebt. Ausblick: Schüler/innen der 11. Klasse, BG 13.4 des beruflichen Gymnasiums entwickeln im Kunstunterricht eigene Utopien und Architekturvisionen. Inspiriert wurden sie hierfür von dem Projekt, der Ausstellung und dem Symposium Das Hansaviertel ein unbequemes Denkmal?! Methodisch-didaktische Aspekte, u.a. Grad des selbständigen Arbeitens der Schülerinnen und Schüler - selbstständige Recherche zur (geschichtlichen) Entwicklung des Hansa Viertels - eigenständige thematische Eingrenzung (Fokussierung) in 3er bzw. 4er Gruppen - Fotoserien zu den Themenschwerpunkten - Entwurf und Umsetzung eines Spiels Hansa Viertel - Memorie (ebenfalls unter bestimmten Themenschwerpunkten in den jeweiligen Gruppen) - Vorbereitung/Planung der Ausstellung und des Symposiums Organisatorische Aspekte, u.a. Aufgabenverteilung zwischen Schulteam und fachlichem Partner, Verzahnung/Schnittstellen - Vorbereitung Wissensaustausch mit Bürgerverein Hansa Viertel - Einrichtung und kontinuierlicher Ausbau einer Fachbibliothek bzw. eines Handapparat (= Vorbereitung auf Studium und wissenschaftliches Arbeiten) - Vorbereitung von Ausstellung und Symposium 6 Kostenplan Herkunft der Projektmittel (Förderung, Sponsoren) denkmal aktiv Mittel Einsatz der Projektmittel, Planung/aktueller Stand - Bücherliste pro qm Thematische Buchhandlung 362,88 - Externe Festplatte zur Sicherung aller Daten, Texte, Fotoserien, Ausstellungsbeiträge 70 - Fotopapier etc. ca. 100 - Geplante Eintrittsgelder für Ausstellungen ca. 150 Siehe Anlage: Aktueller Kostenplan vom 11.3.2014