GEKO - Mobiler Konsiliardienst Geriatrie Erkrankungen wirken sich im höheren Lebensalter individuell sehr unterschiedlich aus. Das betrifft besonders die Funktionalität und die Lebensqualität. Der mobile Konsiliardienst Geriatrie, basierend auf einer Idee von Dr Busch und Dr Neuretter, bietet Patienten ab 65 Jahren ein spezielles Assessment an, um bereits bestehende medizinische Probleme und mögliche Gefahren für ältere Mitbürger zu erkennen und in ihrer Bedeutung einzuschätzen. Der mobile geriatrische Konsiliardienst ergänzt so die üblichen medizinischen Untersuchungen und die Beratungen in sozialen Belangen. Er bietet eine multiprofessionelle Beratung an und kann durch spezielle, aber einfach durchzuführende Untersuchungen (Geriatrisches Assessment) altersspezifische Gefahren und Gesundheitsprobleme einschätzen. Der mobile geriatrische Konsiliardienst kann ein wichtiger Beratungsbaustein werden, um rechtzeitig die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen um eine möglichst hohe Lebensqualität zu bewahren oder wiederzuerlangen um etwa die Kompetenzen im Alltag (Activities of Daily Life) und/ oder eine soziale Wiedereingliederung ins private Netzwerk, Familie zu ermöglichen. Ältere Menschen die in einem institutionellen Rahmen wohnen, müssen über Einzellösungen hin versorgt oder behandelt werden. Es ist erforderlich die jeweiligen strukturellen Gegebenheiten in den Heimen, Krankenhäusern, Ambulanzen ganz auf die Bedürfnisse der älteren Menschen auszurichten. Nach der gängigen Definition ist eine geriatrische Patientin / ein geriatrischer Patient ein biologisch älterer Mensch, der durch alternsbedingte Funktionseinschränkungen bei Erkrankungen akut gefährdet ist, Geriatrie typische Multimorbidität aufweist und bei dem ein besonderer Handlungsbedarf in rehabilitativer, biopsychosomatischer und psychosozialer Hinsicht besteht. Bei älteren Menschen besteht aufgrund der alterstypisch erhöhten Vulnerabilität, z. B. wegen des Auftretens von Komplikationen und Folgeerkrankungen, die Gefahr der Chronifizierung, der Verschlechterung der Selbsthilfefähigkeiten und des Verlustes der Autonomie (vgl. ÖGGG 2011,Deutsche Gesellschaft für Geriatrie 2012). (S. 21)
Dabei kann der mobile geriatrische Konsiliardienst wichtige Impulse geben. Der mobile Konsiliardienst Geriatrie erfasst in seinem multidimensionalen geriatrischen Assessment die aktuelle Lebenssituation, den funktionellen Status, die Alltagskompetenz sowie relevante individuelle Defizite aber auch Ressourcen. Auf dieser Grundlage werden Gesundheits- und Funktionsstörungen und das damit verbundene Gefährdungsrisiko individuell eingeschätzt. Schließlich werden die Behandlungsprognose und die Indikationsstellung für Akut-, Rehabilitations- und Palliativmaßnahmen gemeinsam erarbeitet. Im Rahmen des mobilen Konsiliardienstes Geriatrie werden Patienten, Angehörige aber auch Institutionen beraten. Ebenso werden behandelnde Haus- und Fachärzte bei Diagnostik und Therapie und geriatrischen Fragestellungen unterstützt. Darüber hinaus erhalten Institutionen Beratung auf Wunsch. Wir bieten Qualitätszirkelarbeit zur Erlangung, Vertiefung und Problemlösung von geriatrischen Fragestellungen an. Die Teamzentriertheit für den Patienten ist uns ein wichtiges Anliegen. Leistungsportfolio des mobilen Konsiliardienstes Geriatrie kurz GEKO : 1. Geriatrische Visite vor Ort 2. Geriatrische Evaluation 3. Geriatrische Expertise 4. Geriatrische Fortbildung 1. Visite vor Ort: Erstellung / Evaluierung Barthel Index, Status Erhebung medizinisch, Wohnort Begehung unter Berücksichtigung des geriatrischen Blickes (etwa: Stolperfallen, bauliche Erfordernisse, Hindernis Erkennung, Versorgung mit adäquaten
Lebensmitteln, Evaluierung von Ernährungs- und Trinkgewohnheiten, Hygieneerfordernissen, Pflegeerfordernissen, Finanzielle Problematiken, Pflegegeldevaluierung etc.) 2. Geriatrische Evaluation: Assessment individueller medizinischer Bedürfnisse, des Eigenvermögens im Hinblick auf soziale, emotionale, kognitive Ressourcen, von Möglichkeiten der persönlichen Mobilität unter Respektierung der Wünsche der Betroffenen vor Ort. Medizinische Begleitung und Beratung bei Erstellen einer Patientenverfügung. 3. Geriatrische Expertise: Risikoabschätzung und Therapieoptimierung (z. B. bei Multimorbidität, Frailty, Polypharmazie, Geriatrischer Onkologie, Palliativmedizin, Fragen zum Lebensabend, Beratung und Abschätzung angemessener weiterführender Diagnostik im Sinne von Value of Care ) Erkennen und Einschätzen individueller Risiken Erkennen von Funktionsdefiziten zur bedarfsorientierten Rehabilitationsplanung Zuordnung der passenden Rehabilitationsform und Einschätzung des Therapieerfolgs Patienten- und Angehörigen Beratung. Frailty Check, Ernährungs- und Versorgungsstatus Überprüfung, Überprüfung von Muskel und Körperfunktionen Planung der Verbesserung der Daily Activities of Life Dynamische Interaktionsprüfung der Medikation unter Berücksichtigung des geriatrischen Organismus im Laufe der Zeit (Multimorbidität, CYP450, Niereninsuffizienz etc.) Fachärztliche Koordination Hilfsmittel und Heilmittel Evaluation Wundmanagement Beratung Immer Hilfe zur Selbsthilfe im Fokus!
4. Geriatrische Aus- und Fortbildung Beratungs- und Begleitungs-, Schulungsangebote für die Mitarbeitende Pflege zu Hause, in der Familie, als auch von Institutionen sowie Assessment und Ausbildung und Fortbildung von Personen die institutionell und strukturell mit alternden Patienten ab 65 befassten arbeiten: z.b. Pflegekräfte, Ärzte, Apotheker, Familienmitglieder mit Pflegeaufgaben, KH Aufenthalten, Pflegeinstitutionen, Hilfsdienste etc. Dazu bieten sich drei GEKO Schienen an: Monophasische Beratung Einzelner im Anlassfall Polyphasische Langzeitbegleitung Einzelner zu Hause und in Institutionen GEKO Netzwerk im regionalen Verbund (multiprofessionell, regional, interinstitutionell) zur Ausrichtung struktureller Erfordernisse auf geriatrische Patienten.
GEKO Monophasisch Pflege GEKO Patient Institution GEKO Polyphasisch Institution GEKO Geriatrischer Konsiliardienst persönliche Fähigkeiten, Wünsche und Vermögen biopsychosoziokulturell Patient Pflege Region Krisen Lebensveränderungen durch KH Aufenthalt, nach Sturz, nach einschränkenden Ereignissen wie Schlaganfall, Operationen, Depressionen, Verlust
GEKO Netzwerk Krankenhaus Patient ab 65 Hausarzt GEKO Pflegeinstitutionen Hauskrankenpflege und Hilfsdienste