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Ausschussdienst und Stenografischer Dienst N i e d e r s c h r i f t Wirtschaftsausschuss 19. Wahlperiode - 4. Sitzung am Mittwoch, dem 4. Oktober 2017, 10:00 Uhr, im Sitzungszimmer 142 des Landtags

2 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 19. WP - Wirtschaftsausschuss - 4. Sitzung am 4. Oktober 2017 Anwesende Abgeordnete Dr. Andreas Tietze (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Hartmut Hamerich (CDU) Andreas Hein (CDU) Klaus Jensen (CDU) Peer Knöfler (CDU) Thomas Hölck (SPD) Kerstin Metzner (SPD) Kai Vogel (SPD) Christopher Vogt (FDP) Volker Schnurrbusch (AfD) Flemming Meyer (SSW) Vorsitzende/r i. V. von Lukas Kilian Weitere Abgeordnete Bernd Voß (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Die Liste der weiteren Anwesenden befindet sich in der Sitzungsakte.

Schleswig-Holsteinischer Landtag - 19. WP - Wirtschaftsausschuss - 4. Sitzung am 4. Oktober 2017 3 Tagesordnung: Seite 1. Bericht des Wirtschaftsministers zu den Problemen auf der Marschbahnstrecke zwischen Sylt und Elmshorn 4 Antrag des Abg. Kai Vogel (SPD) Umdruck 19/158 2. Entwurf eines Gesetzes zum Staatsvertrag zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und dem Land Schleswig-Holstein zur Änderung des Staatsvertrags zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und dem Land Schleswig-Holstein auf dem Gebiet der Zuverlässigkeitsüberprüfungen nach dem Luftsicherheitsgesetz 9 Gesetzentwurf der Landesregierung Drucksache 19/160 (überwiesen am 22. September 2017) 3. Verbraucherinnen und Verbraucher im Diesel-Skandal schützen: Einführung der Musterfeststellungsklage 10 Antrag der Fraktion der SPD Drucksache 19/145 Emissionssenkung im Straßenverkehr 10 Alternativantrag der Fraktionen von CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP Drucksache 19/203 (im Wege der Selbstbefassung nach Artikel 23 Absatz 2 Satz 2 i. V. m. 14 Absatz 1 Satz 2 der GeschO) 4. Terminplanung 11 hier: u. a. auswärtige Sitzungen und Informationsreise des Wirtschaftsausschusses 5. Verschiedenes 12

4 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 19. WP - Wirtschaftsausschuss - 4. Sitzung am 4. Oktober 2017 Der Vorsitzende, Abg. Dr. Tietze, eröffnet die Sitzung um 10:05 Uhr und stellt die Beschlussfähigkeit des Ausschusses fest. Die Tagesordnung wird in der vorstehenden Fassung gebilligt. 1. Bericht des Wirtschaftsministers zu den Problemen auf der Marschbahnstrecke zwischen Sylt und Elmshorn Antrag des Abg. Kai Vogel (SPD) Umdruck 19/158 Abg. Vogel begründet kurz seinen Antrag zur Tagesordnung dahingehend, dass zu den bereits bekannten Problemen auf der Marschbahnstrecke zwischen Sylt und Elmshorn in der vergangenen Woche neue Probleme mit Leckagen an den Dieselloks hinzugekommen seien. Vor dem Hintergrund, dass diese Strecke eine der wichtigsten Bahnverkehrsstrecken im Land darstelle, sehe die SPD-Fraktion die Notwendigkeit, noch einmal über die Situation zu sprechen und hierzu einen aktuellen Bericht des Ministers zu hören. Herr Dr. Buchholz, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus, führt unter anderem aus, heute sei der 373. Tag des Ersatzkonzeptes auf der Strecke der Marschbahn. Obwohl sich alle Beteiligten bemühten, das Konzept umzusetzen, weitere Unterstützung zu leisten und Abhilfe zu schaffen, müsse man konstatieren, dass es nach wie vor eine unbefriedigende Situation auf dieser Strecke gebe. Deshalb wolle er noch einmal ausdrücklich den Pendlerinnen und Pendlern auf dieser Strecke danken, denn diese reagierten größtenteils mit großem Verständnis auf die Situation. Insbesondere die Spitze der Pendlerinitiative nehme auch immer wieder mäßigend Einfluss auf die Menschen vor Ort. Das sei mehr, als man von ihnen eigentlich erwarten dürfte. Die konstruktive Art und Weise, wie die Pendlerinitiative mit der Situation umgehe, ringe ihm deshalb großen Respekt ab. In der letzten Woche sei es in der Tat zu zusätzlichen Problemen auf der Strecke gekommen, insbesondere durch ausfallende Reisezugwagen. An drei Zügen der alten Marschbahnwagen, Wagen der früheren NOB, die Defekte an der Anhängerkupplung gehabt hätten und bereits wieder in Dienst gestellt gewesen seien, aber auch bei Ersatzfahrzeugen, seien sogenannte Flachstellen an einzelnen Rädern aufgetreten. Grundsätzlich seien solche Flachstellen nicht ungewöhnlich, sondern sie träten immer wieder auf. Allerdings stelle sich die Frage, die auch an die DB Regio herangetragen worden sei, warum dieses Phänomen derzeit relativ häufig auftrete. In der Regel könnten diese Flachstellen mit einer sogenannten Unterflurradsatzdrehmaschine relativ schnell abgedreht werden, sodass die Wagen danach

Schleswig-Holsteinischer Landtag - 19. WP - Wirtschaftsausschuss - 4. Sitzung am 4. Oktober 2017 5 wieder in einem benutzungsfähigen Zustand seien. Eine solche Maschine befinde sich in Hamburg-Eidelstedt. In der Regel würden also Züge, die im Norden unterwegs seien, in Hamburg-Eidelstedt entsprechend repariert. Die Maschine in Hamburg sei allerdings in der letzten Woche ausgefallen, was dazu geführt habe, dass die Züge bis zur nächsten verfügbaren Maschine nach Hannover hätten gebracht werden müssen. Bei zwei Wagenparks sei darüber hinaus erforderlich gewesen, die Radsätze insgesamt auszutauschen. Der dritte Wagenpark stehe jetzt seit dem 3. Oktober 2017 wieder für den Einsatz zur Verfügung. Minister Dr. Buchholz teilt mit, er gehe davon aus, dass der Zeitplan, bis Ende Oktober 2017 die Reparatur des Ursprungsproblems, Stichwort Anhängerkupplungen, abgearbeitet zu haben, eingehalten werden könne. Da man aber in der Zwischenzeit viele Ersatzfahrzeuge im Einsatz und auch einen stärkeren Einsatz der Marschbahnzüge als ursprünglich geplant gehabt hätte, gebe es höhere Abnutzungserscheinungen. Das bedeute einen erhöhten Instandsetzungsbedarf. Deshalb werde man trotz des geplanten Wiedereinsatzes der reparierten Wagenparks bis Ende Oktober auch nach diesem Zeitpunkt einzelne Wagenparks wieder aus dem Verkehr hinausnehmen müssen, um sie in die Instandhaltung zu schicken. Eine vollständige Entlastung der Situation werde deshalb also auch zu dem Zeitpunkt aller Voraussicht nach noch nicht eintreten. Aber alle Beteiligten arbeiteten mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln daran, das möglichst schnell hinzubekommen. Zur Kompensation der derzeit ausfallenden Züge in dieser Woche stünden DB Regio vier Ersatzparks zur Verfügung. Das klinge viel, sei aber eher knapp bemessen. Um die Verkehre und die Menschen auf dieser Strecke zu entlasten, sei außerdem die Brechung der Züge in Elmshorn veranlasst worden. Das bedeute nichts anderes, als dass zur Stabilisierung der Verkehre zwischen Elmshorn und Westerland die Züge nur auf dieser Strecke verkehrten und die Menschen in Elmshorn dann umsteigen müssten. Das habe zur Stabilisierung auf der gesamten Marschbahnstrecke beigetragen, stelle allerdings für die Menschen, die weiter Richtung Hamburg wollten, natürlich auch eine zusätzliche Belastung dar. Diese Maßnahme werde deshalb auch nur im äußersten Notfall, beispielsweise einer Situation, wie es sie in der vergangenen Woche gegeben habe, angewandt. Leider habe es auch am Wochenende Zugausfälle gegeben. Ursache dafür sei unter anderem ein Unfall im Bahnhof Westerland gewesen. Detailkenntnisse über solche Vorfälle beziehe er oftmals auch über den direkten Kontakt mit der Pendlerinitiative, die ihn regelmäßig über den Alltag auf der Strecke auf dem Laufenden halte. Er könne nur noch einmal beto-

6 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 19. WP - Wirtschaftsausschuss - 4. Sitzung am 4. Oktober 2017 nen, dass alle Beteiligten alles täten, um die unschöne Situation für die Menschen so erträglich wie möglich zu gestalten. Eine der deshalb ergriffenen Maßnahmen sei auch, dass der Sylt Shuttle plus teilweise freigegeben worden sei, um mit der normalen Fahrkarte von NAH.SH diesen auch nutzen zu können. Darüber hinaus sei auch nachmittags ein Intercity freigegeben worden. Diese Maßnahme sei bis Dezember 2017 verlängert worden, um sicherzugehen, dass ein zusätzlicher Zug aus dem Fernverkehr für die Pendler zur Verfügung stehe. Weiter gehöre zu den Maßnahmen, dass man Züge, die eigentlich nur bis Niebüll fahren sollten, sozusagen verlängert habe, sodass diese weiter nach Bredstedt führen. Ab dem 6. Oktober 2017 stehe der DB Regio ein zusätzlicher Zug mit sieben Waggons zur Verfügung, der zusätzlich angemietete worden sei. Eine Lok sei bereits am Wochenende überführt worden, eine weitere Lok sei von Voßloh in Aussicht gestellt worden. Alles das zusammen seien Maßnahmen, um die Situation für die Fahrgäste erträglicher zu gestalten. Aber es bleibe vor Ort eine unbefriedigende Situation. Minister Dr. Buchholz stellt fest, diese unbefriedigende Situation habe auch etwas mit der Strecke selbst zu tun, da diese in zwei großen Abschnitten nur eingleisig ausgebaut sei. Vor diesem Hintergrund lasse das Ministerium jetzt noch einmal prüfen, ob nicht eine Entlastung dadurch erzielt werden könne, dass man auf dem Festland in einem bestimmten Abschnitt eine Zweigleisigkeit herstelle. Die Insel Sylt sei ein wesentlicher Faktor für den Tourismus in Schleswig-Holstein. Vor diesem Hintergrund könne er nur an alle appellieren, gemeinsam auch in Richtung Bund deutlich zu machen, dass es hier nicht um irgendwelche Güterverkehre gehe und man bei Ausbauplänen nicht einfach nur an Personenverkehrszahlen anknüpfen dürfe. Es müsse in Berlin deutlich gemacht werden, dass alles dafür getan werden müsse, diese Bahnstrecke, die Lebensader für die Insel sei, noch besser auszubauen. Abg. Vogel möchte wissen, wie aktuell die Verspätungssituation aussehe und welche Entschädigungszahlungen dadurch in Betracht kämen. Darüber hinaus fragt er, wie Bahnreisende erfahren könnten, dass sie beispielsweise den Sylt Shuttle benutzen dürften, denn das stehe nicht auf der Homepage der Bahn. - Minister Dr. Buchholz antwortet, die Möglichkeit der Nutzung des Sylt Shuttle plus sei zumindest den Pendlerinnen und Pendlern vor Ort bekannt. Diese Möglichkeit gelte auch nur für einzelne Züge.

Schleswig-Holsteinischer Landtag - 19. WP - Wirtschaftsausschuss - 4. Sitzung am 4. Oktober 2017 7 Herr Schulze, NAH.SH, führt aus, richtig sei, dass man in den letzten Wochen grundsätzlich im Hinblick auf die Pünktlichkeit der Züge unterhalb dessen gelegen habe, was vertraglich vorgeschrieben sei. Dies hänge mit unterschiedlichen Faktoren zusammen, auf die der Minister gerade zum Teil schon eingegangen sei. Grundsätzlich sei zur Möglichkeit der Entschädigung zu sagen, dass es die Landesgarantie gebe. Fahrgäste, die eine Verspätung von mehr als 20 Minuten hätten, bekämen die Hälfte des Fahrpreises erstattet. Herr Reh, DB Regionalleitung Region Nord, betont, dass die Branche insgesamt in dieser schwierigen Situation auf der Strecke sehr gut zusammenhalte, unabhängig von der ansonsten zwischen ihnen bestehenden Wettbewerbssituation. Auch für die Anbieterseite sei die derzeitige Situation extrem belastend. Man gehe davon aus, dass sich durch die angesprochenen Maßnahmen und insbesondere die Rückkehr der Marschbahnwagen die Situation in Bezug auf die Pünktlichkeit jetzt verbessern werde. Die hohe Streckenbelegung zwischen Niebüll und Westerland, also die grundsätzliche Streckeninfrastruktur, werde jedoch weiter dazu führen, dass es immer wieder zu Verspätungen kommen könne. Zwei Drittel der Verspätungsgründe auf der Marschbahnstrecke hätten ihre Ursache auf dem Streckenabschnitt Westerland-Niebüll. Auf ein Frage von Abg. Hölck antwortet Herr Reh, ob die jetzt entdeckten Flachstellen dem normalen Verschleiß zuzuordnen seien, könne er nur spekulieren. Die eigentliche Flachstellenzeit werde erst noch kommen. Das sei die Zeit, in der das Laub falle und dadurch bedingt die Räder der Züge immer wieder abrutschten. Er hoffe, dass die jetzt festgestellten Flachstellen nur eine Ausnahmeerscheinung gewesen seien. Grundsätzlich sei es aber natürlich auch nie gut für ein Fahrzeug, wenn es längere Zeit stehe und nicht bewegt werde. Auf Nachfragen des Abg. Dr. Tietze bestätigt Herr Schulze, der Austausch der defekten Kupplungen an den Wagen solle bis Ende Oktober/Anfang November 2017 erfolgen. Danach sollten alle Wagen wieder normal eingesetzt werden können. Das Thema Modernisierung der Wagen werde man dann wahrscheinlich in den Jahren 2018 und 2019 angehen. - Minister Dr. Buchholz ergänzt, die letzten Wagen der originären Marschbahn sollten am 6. November 2017 wieder im Einsatz sein. Im Zusammenhang mit der Frage von Abg. Vogel, ob nicht noch weitere Züge für Pendler aus dem Fernverkehr freigegeben werden könnten, führt Minister Dr. Buchholz aus, dies habe man im Juli 2017 im Einzelnen geprüft. Dabei sei festgestellt worden, dass allein der IC

8 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 19. WP - Wirtschaftsausschuss - 4. Sitzung am 4. Oktober 2017 um 15:32 Uhr ab Westerland in einem für Pendler relevanten Zeitfenster fahre. Dieser Zug sei daraufhin dann für die Pendler auch freigegeben worden. Das alles, insbesondere auch die Prüfung der Freibgabe weiterer Züge, sei mit den Pendlerinnen und Pendlern besprochen worden, sodass diese ihre Wünsche hätten mit einbringen können. Auf einen Wunsch der Pendler hin sei in einzelnen Fällen auch die Freigabe der Sylt Shuttle erfolgt. - Herr Reh ergänzt, aus seiner Sicht seien die jetzt freigegebenen Züge ein akzeptiertes Ergebnis vor Ort. Beim Sylt Shuttle gebe es die grundsätzliche Regelung, dass dieser auch für den Nahverkehrskunden freigegeben werde, wenn die Züge von NAH.SH mehr als 20 Minuten Verspätung hätten. Das werde dann sozusagen als Ad-Hoc-Lösung praktiziert. Im Zusammenhang mit einer weiteren Frage von Abg. Vogel, inwieweit auch Entschädigungszahlungen zwischen den unterschiedlichen Verkehrsanbietern in Betracht kämen, merkt Herr Reh an, die Diskussion, wer wen entschädigen müsse, sei zunächst zurückgestellt worden. Im Moment versuchten alle Akteure, die Verkehre so gut wie möglich zu organisieren. Juristische Auseinandersetzungen über Entschädigungszahlungen müssten dann gegebenenfalls noch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. - Herr Schulze verweist ergänzend auf den Verkehrsvertrag, wonach Verspätungen und Ausfälle zu pönalisieren seien. Das sei ein ganz normales Verfahren. Zu der Nachfrage von Abg. Hölck, ob nicht schon im Rahmen des Stillstands der Waggons überprüft werden könne, ob diese voll einsatzbereit seien, führt Herr Reh aus, im Rahmen der Übergabe würden selbstverständlich Untersuchungen vorgenommen. Dennoch könnten bestimmte Mängel erst wieder im Rahmen des Einsatzes der Waggons auftreten. Grundsätzlich seien die Fahrzeuge aber in keinem schlechten Zustand.

Schleswig-Holsteinischer Landtag - 19. WP - Wirtschaftsausschuss - 4. Sitzung am 4. Oktober 2017 9 2. Entwurf eines Gesetzes zum Staatsvertrag zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und dem Land Schleswig-Holstein zur Änderung des Staatsvertrags zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und dem Land Schleswig-Holstein auf dem Gebiet der Zuverlässigkeitsüberprüfungen nach dem Luftsicherheitsgesetz Gesetzentwurf der Landesregierung Drucksache 19/160 (überwiesen am 22. September 2017) Die Ausschussmitglieder schließen ihre Beratungen zu dem Gesetzentwurf ab. Einstimmig sprechen sie an den Landtag die Empfehlung aus, den Gesetzentwurf der Landesregierung zum Staatsvertrag, Drucksache 19/160, unverändert anzunehmen.

10 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 19. WP - Wirtschaftsausschuss - 4. Sitzung am 4. Oktober 2017 3. Verbraucherinnen und Verbraucher im Diesel-Skandal schützen: Einführung der Musterfeststellungsklage Antrag der Fraktion der SPD Drucksache 19/145 Emissionssenkung im Straßenverkehr Alternativantrag der Fraktionen von CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN und FDP Drucksache 19/203 (im Wege der Selbstbefassung nach Artikel 23 Absatz 2 Satz 2 i. V. m. 14 Absatz 1 Satz 2 der GeschO) Vor dem Hintergrund der von den Fraktionen angekündigten Bestrebungen, zu versuchen, einen gemeinsamen Antrag zu formulieren, wird die Beratung zu den beiden Anträgen von der Tagesordnung abgesetzt.

Schleswig-Holsteinischer Landtag - 19. WP - Wirtschaftsausschuss - 4. Sitzung am 4. Oktober 2017 11 4. Terminplanung hier: u. a. auswärtige Sitzungen und Informationsreise des Wirtschaftsausschusses Die Ausschussmitglieder verständigen sich darauf, am 1. November 2017 in der Mittagszeit ein Gespräch mit dem Verkehrsausschuss des Dänischen Folketing zu führen. Sie nehmen in Aussicht, ab dem kommenden Jahr einmal halbjährlich auswärtige Sitzungen des Ausschusses durchzuführen. Der Vorsitzende, Abg. Dr. Tietze, kündigt an, dem Ausschuss dazu einen Vorschlag für eine erste auswärtige Sitzung im ersten Halbjahr 2018 zu unterbreiten. Abg. Vogt regt an, als Gegenbesuch zum Besuch des Dänischen Folketing Anfang November diesen Jahres im nächsten Jahr eine Informationsreise des Ausschusses nach Kopenhagen durchzuführen. Außerdem schlage er vor, den sogenannten Helgolandtag wieder einzuführen und als Wirtschaftsausschuss der Insel einen Besuch abzustatten. Auf Anregung des Vorsitzenden, Abg. Dr. Tietze, diskutiert der Ausschuss kurz über eine mögliche Informationsreise zu den Themen neue Technologien und Digitalisierung ins Silicon Valley im Lauf der Legislaturperiode. Die Ausschussmitglieder bitten den Vorsitzenden, ein Konzept für eine entsprechende Reise zu erarbeiten.

12 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 19. WP - Wirtschaftsausschuss - 4. Sitzung am 4. Oktober 2017 5. Verschiedenes Zu dem Tagesordnungspunkt liegt nichts vor. Der Vorsitzende, Abg. Dr. Tietze, schließt die Sitzung um 11 Uhr. gez. Dr. Andreas Tietze Vorsitzender gez. Dörte Schönfelder Geschäfts- und Protokollführerin