Entwicklung eines inklusiven Konzeptes zur Bildung und Entwicklung für alle Kinder, umgesetzt in einer interdisziplinären Einrichtung.

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Transkript:

1 Entwicklung eines inklusiven Konzeptes zur Bildung und Entwicklung für alle Kinder, umgesetzt in einer interdisziplinären Einrichtung. Dies sind unsere Kinder: Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren Kinder mit Migrationshintergrund Behinderte und von Behinderung bedrohte Kinder Kinder mit besonderen Begabungen Diversität Inklusion und Kinder unter 3 Jahren Die Aufnahme von unter 3-jährigen Kindern und Integrativkindern ist eine bewusste und gewollte Entscheidung. Das Konzept der Einrichtung sieht eine individuelle und identitätsfördernde Erziehung aller Kinder vor. Die Bildung, Erziehung und Förderung auch von Kindern unter drei und Integrativkindern ist allen Mitarbeitern ein besonderes Anliegen. Damit ist auch eine kontinuierlich auf die Klientel abgestimmte Fort-, Aus- und Weiterbildung des Personals obligatorisch. Die Rahmenbedingungen werden hinterfragt und den Erfordernissen angepasst. Der Alltag wird mit Kindern sensibel besprochen, in Konfliktlösungen hinterfragt und durch Übernahme von Patenschaften (z. B. Sprecher für Jüngere oder Integrativkinder) verantwortlich mit den Kindern gemeinsam geregelt.

2 Verwirklichung von Bildungs- und Entwicklungsperspektiven in einem interdisziplinären Team Unser Ziel ist es, dass sich die interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle aller Kinder auswirkt. Tabelle1: Bausteine und Umsetzung Interdisziplinäres Team Bausteine Gemeinsames Leitbild Optimale Rahmenbedingungen für gemeinsame Spiel- und Lernangebote Gelungene Teamkooperation Umsetzung Alle Mitarbeiter/innen sind eingebunden in unser Konzept und Qualitätsmanagementsystem und dessen Weiterentwicklung. Zielorientiertes Handeln innerhalb des Gruppenalltags basiert auf dem gemeinsamen Wertesystem. Die interdisziplinären/pädagogisch/heilpädagogisch/wissenschaftlichen/thera peutischen Mitarbeiter/innen sind in den Alltag integriert. Zeitnahe Umsetzung und Überprüfung der gemeinsam gesetzten Ziele. Alle Mitarbeiter/innen sind informiert und können jederzeit auf schriftliche Zielformulierungen und deren Umsetzungsmöglichkeiten zugreifen. Die interdisziplinären/wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen sind eingebunden in Teamprozesse und Teamentwicklung. Vielfältige Professionalität In einen Entwicklungsprozess kann die jeweils spezifisch benötigte Professionalität eingebracht werden, und gegenseitiges Lernen wird ermöglicht. Kinder werden aus unterschiedlichen Perspektiven wahrgenommen.

3 Umsetzung des inklusiven Bildungs- & Entwicklungskonzeptes im Alltag Für den Alltag und die Gestaltung von Angeboten, Projekten und Aktionen bedeutet dies: Es gibt keine vorgefertigten Programme, sondern es ist der pädagogische Auftrag, Inhalte so zu vermitteln: dass sie an den Bedürfnissen und Interessen der Kinder ansetzen. dass alle Kinder unabhängig von ihrer Behinderung, ihrem Entwicklungsstand, ihrer Kultur sich einbringen und profitieren können. dass Unterschiede als Chance für gemeinsames Lernen genutzt werden können. dass Partizipation und Mitbestimmung durch verschiedene Methoden unterstützt und gelebt werden. Siehe hierzu Homepage Partizipation: http://ev-kiga-kru.de/?page_id=603 Gemeinsam den Alltag gestalten. Individuelle situationsorientierte Begleitung. Inklusives Bildungskonzept Portfolio der individuellen Entwicklung und Lerngeschichte Aktivitäten und Projekte gemeinsam erleben. Besondere Angebote. (Kurse und Lerntreppe) Abb. 1: Inklusives Entwicklungskonzept Beobachtungen, Befragungen, Gespräche und die Kinderkonferenz dienen dazu, die Bedürfnisse, Interessen und Wünsche der Kinder wahrzunehmen. Die Umsetzung erfolgt, in dem Kinder entsprechend ihrem Alter und ihrer Entwicklung in Entscheidungsprozesse integriert werden.

4 Alltagsintegrierte differenzierte Bildungs- & Entwicklungsförderung Beobachtung Alltag Elterngespräche Zusammenarbeit mit weiteren Stellen Beobachtung Lerntreppe Testverfahren, Screening Abb. 2: Einschätzung von Kindern Die differenzierte Förderung der Kinder orientiert sich an den spezifischen Situationen, Bedürfnissen und dem Entwicklungs- und Kenntnisstand der Kinder. Unser Bestreben ist es, das Kind und seine alltäglichen Aktivitäten ernst zu nehmen. Screening und Tests geben Anhaltspunkte für die kindliche Entwicklung Diverse Beobachtungsverfahren (Alltagsbeobachtung, Lernprozesse, Soziogramm...), Anamnese, Elterngespräche und der kollegiale Austausch vervollständigen eine Einschätzung. Die Lerntreppe bietet Gelegenheit für eine zusätzliche differenzierte Beobachtung, wie auch hier spezifische Fördermöglichkeiten eingebaut werden können. Siehe hierzu Homepage-Link Lerntreppe: http://ev-kiga-kru.de/?page_id=356

5 Beobachtung, Screening, Test für alle Kinder Auffällig Kooperation: Eltern, Fachstellen Unauffällig Regelmäßige Elterngespräche Erfahren von Stärken, Interessen, Bedürfnissen Differenzierte Entwicklungsplanung Spezifische Förderangebote Alltagsangebote, Projekte, Aktionen, Lerntreppe Differenzierte Beobachtungen, Tests, Screenings Weitere Beobachtungen Reflexion, Evaluation Abb. 3: Entwicklungs- und Bildungsförderung für alle Interessen- und ressourcenorientierte, differenzierte Bildungs- & Entwicklungsförderung Um die Situation eines Kindes zu erfassen, bietet die Einrichtung verschiedene Screening-/ Testverfahren für alle Kinder an: Neben den vorgeschriebenen Verfahren Seldak/ Sismik und Perik sind dies eine Kurzfassung des BOT-2 (Bruininks-Oseretsky Test of Motor Proficiency), das SSV 3-5 (Sprachscreening für das Vorschulalter) und der OTZ (Osnabrücker Test zur Zahlenbegriffsentwicklung). Für Kinder mit besonderen Bedürfnissen kommen in Absprache mit Ärzten und Therapeuten weitere/andere Verfahren zum Einsatz bzw. finden bei den zuständigen Stellen statt. Ein Austausch, Einblick und weiterführende Maßnahmen werden in gemeinsamen Gesprächen erörtert.

6 Interaktiver Kompetenzordner Der Interaktive Kompetenzordner bietet differenzierte Vorschläge zu den einzelnen Kompetenzen, die für die Entwicklung der Sprache, der mathematischen Vorläuferfähigkeit und Motorik notwendig sind. Er ist ein Instrument, das Orientierung darüber bietet, was die verschiedenen Kompetenzdimensionen beinhalten, welches Material dazu in der Einrichtung vorhanden ist und welche Ideen dazu bereits vom pädagogischen Fachpersonal entwickelt wurden. Gleichzeitig soll er keine starren Vorgaben bieten, sondern die Anpassung der Ideen an Interesse und Entwicklungsstand eines Kindes kann von jedem Mitarbeiter vorgenommen werden. Modifizierungen und neue Angebote fließen dann wieder als weitere Ideen in den Ordner ein. Erweitert und ergänzt durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse, bietet der Ordner so eine Basis für die alltagsintegrierte Bildungs- und Entwicklungsförderung. Lernspiele und Apps zur sprachlichen Bildung und zu mathematischen Vorläuferkompetenzen In der Förderung sprachlicher Bildung und mathematischer Vorläuferkompetenzen im Vorschulbereich geht das Evangelische Haus der Kinder einen neuen konzeptionellen Weg, mit der Entwicklung von Regel- und Lernspiel-Apps in Kombination. Welche pädagogischen Vorteile sehen wir? Ganzheitliche, kommunikative Förderung und digitale Bildung bewusst steuern. Medienpädagogik und sprachliche Bildung bzw. Förderung mathematischer Vorläuferkompetenzen kann gleichzeitig durchgeführt werden deutliche Erhöhung der kindlichen Motivation durch komplementäre Apps die Möglichkeit beim gemeinsamen Lernen unterschiedliche Schwierigkeitsgrade für die Begabungsförderung- und Inklusion einbeziehen zu können. Mädchen und Jungen gleichermaßen für Lerninhalte begeistern durch die Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Interessen, Präferenzen und Denkweisen Allagsintegrierte Bildungs- & und Entwicklungsförderung im Bereich Sprache: Alltagsintegrierte sprachliche Bildung beginnt bei uns bereits damit, dass die Mitarbeiter/innen sich ihrer Vorbildrolle bewusst sind, das eigene sprachliche Verhalten reflektieren und somit im Alltag Sprache in ihrer Wirkung bewusst einsetzen. Die individuelle Bildungsplanung setzt an den Stärken und Interessen der Kinder an und nimmt deren Bedürfnisse wahr. Zielgerichtete und aufmerksame Beobachtung sind dabei der Schlüssel zu Gesprächsanlässen und sprachlichen Aktivitäten mit Kindern. Neben dem Alltagsgeschehen bieten weitere Anlässe und besondere Themen zusätzliche Anreize für

7 sprachliche Auseinandersetzung. Spielerisch wird so Sprachverständnis geweckt und Sprache als Kommunikationsmittel nutzbar gemacht. Um Wissen über die sprachlichen Kompetenzen der Kinder zu erhalten, finden alltagsintegrierte Beobachtungen, Screening und Tests statt. Folgende Tests und Screening Verfahren setzen wir im Bereich Sprache ein: SSV (Sprachscreening für das Vorschulalter) SISMIK / SELDAK Für SISMIK und SELDAK haben wir ein Beobachtungsverfahren entwickelt, dass einerseits die Möglichkeit bietet, Sprachkompetenzen gezielter wahrzunehmen, und zum anderen die Handhabung für Mitarbeiter erleichtert: Dazu steht eine Kiste mit Utensilien für Rollenspiele unterschiedlicher Themenbereiche (Tiere, Baustelle, Familie, Einhörner) zur Verfügung sowie ein stringenter Beobachtungsbogen (s. Anlage). Eingebettet in Spielsituationen erhalten Kinder bei Bedarf eine gezielte sprachbezogene Unterstützung. Alltagssituationen und Interessen werden genutzt, um Kinder in ihrer individuellen sprachlichen Laufbahn systematisch und zielbewusst zu begleiten Alltagsintegrierte Bildungs- & und Entwicklungsförderung im Bereich Motorik: Wir beobachten immer wieder bei Kindern, auch bei denjenigen, die keine zusätzliche Förderung erhalten oder Integrativkinder sind, Auffälligkeiten in den Bereichen der Körperwahrnehmung, der Balance, grob-und feinmotorischen Fertigkeiten, des Sozialverhaltens und der Alltagskompetenzen. Unser Bestreben ist es, dies möglichst früh zu erkennen, Eltern präventiv zu beraten, bei Bedarf an die entsprechenden Fachdienststellen oder Ärzte weiter zu empfehlen. Eine notwendige spezifische Förderung, die im interdisziplinären Team auf das jeweilige Kind abgestimmt wurde, soll in den Kindergartenalltag zu integriert werden. Für die Kinder und deren Eltern bedeutet dies, dass jedes Kind bei Bedarf in der Gruppensituation individuell betreut und gefördert werden können. Gemeinsam mit unserer Ergotherapeutin wurde auch ein spielerisches Schneide- und Stifthaltetraining entwickelt, welches sich sehr positiv auf alle Kinder auswirkt

8 Für Fachdienststunden Uns ist es besonders wichtig, dass diese in den Kindergartenalltag eingebunden sind. Kinder sollen erleben, dass sie ihren Alltag selbstbestimmt mitgestalten können und dürfen. In der Freispielzeit bedeutet dies, dass Kinder gefragt werden, ob sie mit einem Erwachsenen etwas spielen möchten In den Fachdienststunden gelten für die Kinder die gleichen Regeln, wie im Kindergartenalltag. Zum Beispiel findet die Konfliktlösung nach dem Schema der Leistungsbeschreibung Konfliktlösung statt. Wichtig ist auch, dass Mitarbeiter/innen sowie externe Fachkräfte Kenntnisse über unser pädagogisches Konzept und Qualitätsmanagementsystem und dessen Weiterentwicklung haben. Die therapeutischen/ pädagogischen/ heilpädagogischen Mitarbeiterinnen sind in den Alltag integriert. Daher erfolgt eine zeitnahe Umsetzung und Überprüfung der gemeinsam gesetzten Ziele. Das zielorientierte Handeln innerhalb des Gruppenalltages basiert auf dem gemeinsamen Wertesystem und bietet daher den Kindern Sicherheit und Vertrauen. Unsere inklusive Bildungs- und Entwicklungsförderung basiert auf einem interessen- und ressourcenorientierten Ansatz. Dazu ist die Einbindung in die konzeptionelle Arbeit unerlässlich. Die zeitliche und persönliche Flexibilität ermöglicht es auf die individuelle Situation der Kinder einzugehen. Es findet eine kindbezogene Förderung statt, die die individuellen Stärken, Schwächen und Vorlieben berücksichtigt. So werden optimale Förderbedingungen geschaffen. Für den Fachdienst ist dies eine besondere Herausforderung, da er sich auf die Situation des Kindes einstellen muss, um gegebenenfalls sein Programm zu modifizieren und an die Gegebenheiten anzupassen.

9 Was hat sich durch den Weg zum interdisziplinären Team verändert? Die Wahrnehmung unterschiedlicher Ansätze, Denkweisen, Kompetenzen und Fähigkeiten führt einerseits zu neuen Erkenntnissen, andererseits kann sie auch Irritationen auslösen. Das heißt: Eine reibungslose Zusammenarbeit, welche die Unterschiedlichkeit in der Profession akzeptiert und zum Vorteil der Einrichtung nutzt, funktioniert nicht automatisch, sondern bedarf einer intensiven Teamentwicklung. Es bietet sich so aber die Chance für alle Mitarbeiterinnen das Wissen und die Kompetenzen zu erweitern. Damit eröffnet sich die Möglichkeit individuelle Förderung alltagsintegriert einzubringen, anstatt additiv einzelne therapeutische Fördereinheiten anzubieten. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit wirkt sich mittlerweile äußerst positiv auf die Arbeit im Team aus und fördert die fachlichen Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und deren Auswirkungen auf den Alltag der Kinder. In einer gelingenden Zusammenarbeit zum Wohl der Kinder ist es notwendig, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten offen anzusprechen, gemeinsame Ziele und Schritte dorthin zu definieren und regelmäßig auf ihre aktuelle Gültigkeit zu überprüfen. Nicht nur der Blick auf heilpädagogische/ sprachliche/ ergotherapeutische Kompetenzen und deren Weiterentwicklung wird intensiviert, sondern die eigene Berufsrolle eines jeden Mitarbeiters/einer jeden Mitarbeiterin wird neu reflektiert und definiert. Hierbei hat sich unsere interdisziplinäre Zusammenarbeit soweit optimiert, dass die pädagogischen, heilpädagogischen, wissenschaftlichen und therapeutischen Denkansätze und Konzepte zu einer sehr effektiven Einheit zusammengewachsen sind. Inklusion Exklusion Separation Integration