Projekt für Hamburg:

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Transkript:

Projekt für Hamburg: STOPP Übergewicht u. Projekt zur langfristigen Reduzierung von, Gestationsdiabetes und manifestem bei Müttern und ihren Kindern STOPP Übergewicht und Schwangerschaft Alle Rechte vorbehalten. Nutzung, Vervielfältigung, Weitergabe und Speicherung nur mit ausdrücklicher Genehmigung 1

STOPP Übergewicht und Projekt für Hamburg: STOPP Übergewicht u. Adipöse Mütter = Adipöse Kinder = Adipöse Mütter... Fakten: 1/3 der Frauen im gebärfähigen Alter sind übergewichtig, die mütterliche Gewichtszunahme in der SS und die Überernährung der Säuglinge steigen in den letzten Jahren kontinuierlich an. Das bleibt nicht ohne Folgen für die Kinder in einer Entwicklungsphase, in der der Grundstein für spätere Gesundheit oder Krankheit gelegt wird (Epigenetik). Diese Kinder erkranken später häufiger an und Typ2. Die Mädchen geben dieses Risiko bei eigener Schwangerschaft wiederum verstärkt an ihre Kinder weiter... ein Teufelskreis! Deshalb müssen in Schwangerschaft u. früher Kleinkindzeit Gesundheitsrisiken reduziert, werden, die zu lebenslanger Fehlprogrammierung der Regulierung von Nahrungsaufnahme, Körpergewicht und Stoffwechsel beim Kind führen können. Gesundheitsrisiken sind mütterliche, zu starke Gewichtszunahme in der Schwangerschaft, Gestationsdiabetes, Überernährung des Säuglings. Unsere Vision: durch frühe Primärprävention kann der sich immer schneller drehende Teufelskreis gestoppt werden. 2

STOPP Übergewicht und Projekt für Hamburg: STOPP Übergewicht u. Unser Projekt der frühen Primärprävention nimmt Einfluss: auf - Gewichtsverlauf in der Schwangerschaft - Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Schwangeren - Behandlung eines Gestationsdiabetes - Ernährung des Säuglings durch - Reduzierung von gesundheitsabträglichen Einflüssen in der Schwangerschaft und Förderung eines gesundheitsverträglichen Lebensstils der jungen Familie mittels - Netzwerks während SS und früher Kindheit: Enge Kooperationsstrukturen aller Behandler, Hinführen der Familie an bestehende Gesundheitsangebote und Einführung erweiterter Gesundheitsinterventionen 3

STOPP Übergewicht und Projekt für Hamburg: STOPP Übergewicht u. Jetzt: Beteiligt: Frühe und nachhaltige Primärprävention in Schwangerschaft und früher Kindheit (Prävention von Fehl-Programmierung der Regelsysteme für Nahrungsaufnahme (Sättigungsgefühl), Gewicht, Stoffwechsel) Netzwerkkoordinator, Frauenarzt, Angebote der Frühen Hilfe, Hebamme, Geburtsklinik, Kinderarzt, Diabetologe, Kinder- Endokrinologe-Diabetologe, Diätassistent, Bewegungsangebote, Bestehende Betreuungs- und Gesundheitsangebote Bisher: Hinterherlaufen mit wenig erfolgreicher Sekundär- und Tertiärprävention von und ihren Folgen wie Erhöhter Blutdruck, Erhöhte Blutfette, Fettleber, i. d. Schwangerschaft, mellitus Typ2, Orthopädische Probleme, Psychische Belastung, Stigmatisierung u.v.m. 4

STOPP Übergewicht und Schwangerschaft Interventionsprogramm Diabetologe Diabetologe Kinderarzt + Neonatologe Hausarzt Kinderarzt + Neonatologe Hausarzt Schwangere Frau Frauenarzt Frühe Hilfen Diätassistent Geburtsklinik Hebamme Diätassistent Kinderarzt Ggf. pädiatr. Endokr-Diabet. Ggf. pädiatr. Endokr-Diabet. Frauen mit den Gesundheitsrisiken Übergewicht oder Gestationsdiabetes Begleitung vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende 2.LJ des Kindes Frauen Projekt nicht anstatt, sondern ergänzend zur Behandlung durch Frauen- und Kinderarzt Jugen mit Ad Netzkoordinator knüpft Netzwerk aus Familie und allen Behandlern und hält aktiv Kontakt Die Behandler wissen mehr voneinander Kind Gleichlautende, verständliche Empfehlungen und Informationen aller Behandler päd Endok Bestehende Behandlungsangebote von der Familie besser in Anspruch genommen Schwangere Frau Anleitung der jungen Familie zu einem gesundheitsbewußten Lebensstil Präventionspass 5

STOPP Übergewicht und Schwangerschaft STOPP Übergewicht u. Projekt zur langfristigen Reduzierung von, Gestationsdiabetes und manifestem bei Müttern und ihren Kindern Fotos aus: Guter Start für Hamburgs Kinder, Foto: istockphoto.com/ ilbusca Ist nachhaltige Primärprävention und Frühe Hilfe Unser Projekt: Diesen Teufelskreis stoppen! Schwangerschaft Dr. Rudolf Lepler für die STOPP-Projektgruppe Mail: R.Lepler@kkh-wilhelmstift.de 6

Anhang Arbeitsmaterialien, Literatur 7

STOPP Übergewicht und Präventionspass Arbeitsmaterialien (Beispiele) Ablaufschema Anhang 1 Informations- und Schulungshefte STOPP-Gruppe Hamburg Stand 02-2013 (1) 8

STOPP Übergewicht und Aktuelle Vorträge zum Thema Epigenetik Anhang 2 -Epigenetik u. chronische Erkrankungen* Jahrestagung der Hamburger Gesellschaft für, S.Wenzel 2012 -Frühe Präventionsmaßnahmen während der SS und in der frühen Kindheit können die frühe Entwicklungsphase von Erkrankungen modulieren... Roadmap für Maßnahmen gegen in Deutschland, Hauner et al. 2011 -Die intrauterine Stoffwechsellage beeinflusst das spätere risiko... Monatsschrift Kinderheilkunde 11/2012, B.Koletzko 2012 -Beeinflussung des Gesundheitsverhaltens junger Familien 9+12 -gemeinsam gesund Ludwigsburger Modell Netzwerk junge Familie STOPP-Gruppe Hamburg Stand 02-2013 (1) 9

STOPP Übergewicht und Literatur zum Thema Epigenetik Anhang 3 N Engl J Med 308 (1983) 242-245: GDM Mutter und Häufigkeit von ihrer Kinder ++ Dabella et al. Dabetes 49 (2000) 2208-2211: Geschwisterkinder Studie GDM+ führt vermehrt zu ihrer Kinder Harder et al. Lancet 369 (2007): GG u. späteres Übergewichtsrisiko verlaufen linear positiv Koletzko, BD, T et al: Early nutrition programming and health outcomes in later life: obesity and beyond, 2009 Dörner et al. 1975/76: Perinatal erworbene Störungen von Regelsystemen des Organismus infolge alterierter Hormonkonzentrationen. Pettitt et al. 1983, Dabela et al. 2000: GDM der Mutter: Risiko von und der Kinder erhöht Crowther: N Engl J Med 352 (2005) 2477-2486: Behandelter GDM reduziert GG Sorensen et al. (1997): Kohortenstudie an 4300 dänischen jungen Männern ( GG ++ spätere ++ Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KIGGS): Häufigkeit kindlicher steigt mit dem BMI der Mutter Kohortenstudie von Toschke et al. (2004) an 9357 bayrischen Kindern bei der Einschulungs-untersuchung: Überdurchschnittlich starke bzw. zu rasche Gewichtszunahme in ersten beiden LJ erhöht spätere prävalenz Arenz S et al: Breast-feeding and childhood obesity a systematic review, 2004: Gestillte Säuglinge haben geringeres späteres risiko Metaanalyse zahlreicher Observationsstudien: Gestillte Säuglinge haben geringeres späteres risiko European Childhood Obesity Study (Prospektiv doppelt-blind Multicenter, 2002-2004): 990 Kinder in 2 Gruppen mit Formula unterschiedl. Proteingehalt, 588 Kinder gestillt Frühe Proteinhypothese : Epigenetische Rolle der Proteinzufuhr im Säuglingsalter Koletzko B, Broekart, Demmelmaier, et al: Protein intake in the first year of life. Adv Exp Med Biol 2005;569:69-79 Korsten-Reck: 2011; 5: 141-146: Körperliche Aktivität im Jahr vor der SS führt zur Reduktion GDM um 51%, plus Aktivität in ersten 20 Wochen der SS zur Reduktion GDM um 60% STOPP-Gruppe Hamburg Stand 02-2013 (1) 10