Mit digitaler Kompetenz über Standortgrenzen hinweg verbunden bleiben

Ähnliche Dokumente
Kürzungen und Sanktionen

Intercampus XI: Motivation und Lernerfolg durch innovative Lehr-, Lern- und Prüfungsformen aus Lehrenden- und Studierendensicht

1. Teil des Mitarbeitergesprächs

Mögliche Fragen zur Vorbereitung auf das KFG aus Sicht der Mitarbeiterin/des Mitarbeiters

Innovationszirkel und Vorschlagswesen. Ein Merkblatt für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

I.O. BUSINESS. Checkliste Teamentwicklung

Unternehmensphilosophie = Leistungsversprechen

Exzellenter Einstieg. bei Rehbein personal coaching. Werden Sie Teil unseres jungen, dynamischen und ambitionierten Teams!

Weiterqualifizierung für Akademiker - Angebote der Hochschule und der Universität

Weisung vom Systematisches Onboarding in der BA

Exzellenter Einstieg. bei Rehbein personal coaching

Allgemeine Regelungen zur Umsetzung von Cross Compliance und Ausblick auf die neue Förderperiode ab 2014

02/14_SRH/HS_PB_S_KommuTeamtrainer_www.Buerob.de. Fotos: SRH. Dieser QR-Code verbindet Ihr Mobiltelefon direkt mit unserer Internetseite.

ab A 8 Staatsrecht, Europarecht, Verwaltungsrecht 4 Tage Bescheinigung der erfolgreichen Teilnahme

Diversity Management bei der BA

Hinweise und Hilfestellungen aus den CC-Kontrollen der letzten Jahre

Eine Auswertung vom bayerischen Aktions-Plan für Menschen mit Behinderung. Eine Zusammenfassung in Leichter Sprache. Ergebnisse und Maßnahmen.

Qualifizierung zum Prozesscoach. in der ambulanten und stationären Altenhilfe

R. Lückel u. Partner KG

2190-F. Geschäftsordnung für das Landesamt für Vermessung und Geoinformation und für die Vermessungsämter in Bayern (LV-GO)

LEITLINIEN ZUR GELUNGENEN DURCHFÜHRUNG DER PRAXISPHASEN.

VA-0001: Internes Systemaudit Seite 1 von 5

Massgeschneidertes Angebot Eine wertschätzende & wirksame Teamkultur gestalten. Zürich Oktober 2010 Marc Wethmar M.Sc.BA

ProfilPASS-Beratung in Unternehmen

Vision & Mission Führungsgrundsätze

Leitbild. Landwirtschaftliches Zentrum Ebenrain

Gekonnt sprechen und gut verstanden werden

Führungskräfteentwicklung in der TIB/UB Hannover

Workshop Bildungscontrolling

Evaluationsordnung der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege in Bayern (EvO) 1 Ziele und Bedeutung der Evaluation

Fortbildungskonzept der Katholischen Schule St. Hedwig. Fortbildungskonzept

Gesundheitsförderung an der Uni Bielefeld

Fortbildung. Projekte führen. Workshop für eine humanistische Projektleitung. 07./08. September 2018 in Frankfurt

I.O. BUSINESS. Checkliste Analyse von Teamsituationen

Leitbild der Berufsfachschule für Physiotherapie Bad Gögging

Beratungsgruppe Biodiversität Landwirtschaft BBL Reglement

3 Wie Sie Mitarbeiter beurteilen,

Evolution der Beziehung zwischen Fachbereich und IT

Impressum. Bildnachweis: Fotolia_ Fotolia_ Fotolia_ Fotolia_

Prüfordnung. für die Güteprüfungen bei Dienstleistern für die betriebsärztliche Betreuung

Qualitätsmanagement-Handbuch gemäß den Anforderungen der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung AZAV

Bündnistreffen am 22. Juni in der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Qualifizierung als TrainerIn im Wissenschaftsbereich. Weiterbildungsprogramm

Leitbild trifft auf Praxis Bochum, 04. / 05. November. Studium als wissenschaftliche Berufsausbildung

Förderung der Landwirtschaft

TÜV NORD Akademie Personenzertifizierung. Merkblatt Teamleiter (TÜV )

Effizienzkompetenz. für Balance Kreativität Rendite. Manfred Storm. Beratung und Training. Mobil: Mail:

Reflexionsworkshop Lernformen und Lerninhalte. 10. Februar 2011 Regiestelle Weiterbildung

In der Eingangsbeurteilung folgt die Beurteilung über die Entwicklung, das hat seine besondere Bedeutung bei Führungskräften.

Netzwerkplenum Bremen 22. / 23. Oktober. Studium als wissenschaftliche Berufsausbildung

Die AWO als Arbeitgeber

UNTERNEHMENSLEITBILD

Aufgabenbezogener Informationsaustausch als Werkzeug für das Wissensmanagement in KMU

Entwicklung 4.0? Aktuelle Trends, Chancen und Herausforderungen für Beschäftigte, Betriebsräte und IG Metall Wiesbaden, 4.

Anhang 4 zum PEK. Leitfaden. Mentoring. Zentrum Bayern Familie und Soziales. Fassung: Oktober 2014

für den Studiengang Soziale Arbeit Berufsakademie Sachsen Staatliche Studienakademie Breitenbrunn

Planungszellen zur Kommunal- und Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz

Personalbefragung. Unser Angebot. Kontakt. Zusammenarbeit 95 % Arbeitsplatz 81 % Arbeitszufriedenheit insgesamt 88 %

Qualitätsmodell EFQM und der Mitarbeiter im Fokus. Alpenresort Schwarz Franz-Josef Pirktl

Universität Duisburg-Essen Personal- und Organisationsentwicklung

Personalentwicklungskonzepte im Kontext des demographischen Wandels. Periodische Personalentwicklungsgespräche

Strategie für die geschlechterpolitische und -pädagogische Arbeit der KjG

Der Frankfurter Weg zum Berufsabschluss

Personalentwicklung und Ehrenamt Jürgen Jendral (HMAV)

Anforderungen an ein modernes Gesundheitsmanagement im öffentlichen Dienst

Weiterbildung zum Qualitätsbeauftragten

Bereitstellung von Planungswissen über ein Unternehmens-Wiki

Leitbild. der Landesverwaltung Baden-Württemberg

Leitfaden zur Erarbeitung einer betrieblichen Bildungsstrategie

Fortbildung Kreative & innovative Methoden zur Gründung und Weiterentwicklung von Nachhaltigen Schülerfirmen

A.P.U. Konflikt als Chance. Systemisches Konfliktmanagement für Führungskräfte. mit Michael Dullenkopf und Dr. Carola Gründler

TOP-Programm. Wie Unternehmen ticken. Innovationsmanagement

Integriertes betriebliches Gesundheitsmanagement. Passgenaue Leistungen für Ihr Unternehmen

Die Bayerische Ausbilderakademie

Online CAS. Wissensmanagement. The online distance learning Certificate of Advanced Studies Program in Knowledge Management

Qualifizierung zum/r behördlichen Gesundheitsmanager/in in der Bundesverwaltung

Bundespressekonferenz

Leitbild. der Verwaltung der Universität zu Köln

Systemevaluation nach EFQM

Arbeitsreport Krankenhaus mehr Technik, bessere Arbeit?

Leitbild der Sana Kliniken AG. Wir gehen neue Wege und setzen neue Maßstäbe

Konzept für die praktische Ausbildung der Nachwuchskräfte für den Rechtspflegerund Justizfachwirtedienst

Studium für umweltbewusste Bauingenieure

Gesunde Mitarbeiter/innen

S A T Z U N G des Bundesinstitutes für Risikobewertung

Ablauf der CC-Kontrolle auf dem Betrieb durch den Technischen Prüfdienst der Landwirtschaftskammer NRW

Kommission für Aus- und Fortbildung. Personalentwicklung für die Bibliothek der Zukunft mit modularer Qualifizierung?!

Nachhaltigkeitsprozesse in Kommunen steuern: Die Bedeutung der Bürgerbeteiligung

Duales Studium Bachelor of Laws

Dienstanweisung zur Einarbeitung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Stadt Northeim

Die Zeit ist reif. Für eine Bank, die Heilberufen den Rücken stärkt.

Werden Sie. Partner. unterstützen Sie die 25. IAVE Welt-Freiwilligenkonferenz!

Analyse von Team-Situationen. Gedankenanstöße in Form einer Checkliste

Reflexionsworkshop am Teilnehmergewinnung für betriebliche Weiterbildung. Berlin Beatrix Weber

QB 8 Qualitätswerkzeug KQB / Juli 2016 Vorbereitungsbogen für das Mitarbeiterentwicklungsgespräch

Coaching für Führungskräfte. Potenziale entwickeln

DLL Deutsch Lehren Lernen

Der Trainer und Coach als FeelGood Manager

W 3.5 Personalentwicklung als Eckpfeiler der Gesundheitsförderung -Erfahrungen der Universität Oldenburg

Transkript:

AUSGABE 45 Juli 2017 Mit digitaler Kompetenz über Standortgrenzen hinweg verbunden bleiben Inhalt Zehn Minuten für mehr digitale Kompetenz Neue Leadfunktion Digitalisierung 2 Mit Digitalisierung zwei Standorte managen Sachgebiet Förderrechtsangelegenheiten neu aufgestellt 3 So wird man Dozentin/Dozent 10 Jahre Personalentwicklungskonzept 4 Ist das Glas halb leer oder halb voll? Erste Erfahrungen mit der Positiven Psychologie an der FüAk 5 Cross Compliance: Kontrollen 2016 Verstöße im Grünen Bereich 6 Vermischtes aus der FüAk CECRA-Zertifikat für FüAk Anwärter zu Gast IALB-Preis für Aktantenmodell FüAk erstmals auf IT-Karrierebörse Innovationen optimieren den Dienstbetrieb 7 Personalnachrichten 8 Online-Version: www.fueak.bayern.de IMPRESSUM Hrsg.: Staatliche Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Porschestraße 5 a 84030 Landshut Telefon: +49 871 9522-300 Fax: +49 871 9522-399 E-Mail: poststelle@fueak.bayern.de Internet: www.fueak.bayern.de Verantwortlich i.s.d.p.: Angelika Spitzer Druck: flyeralarm.de FüAktiv ist ein halbjährliches Infoblatt der FüAk Wichtig für unsere Motivation sind die Sinnhaftigkeit unseres Tuns und die Identifikation mit der Behörde, in der wir arbeiten. Einen Beitrag zu leisten zum Erfolg des Teams, der Abteilung und der gesamten Organisationseinheit macht zufrieden und spornt an. Das große Ganze zu erkennen ist erschwert, wenn Organisationseinheiten oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf verschiedene Standorte verteilt sind. Das Zusammengehörigkeitsgefühl leidet, die Aufgaben der anderen Abteilungen und Sachgebiete bleiben fremd. Die Staatliche Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ist über immer mehr Standorte verteilt. Vieles spricht für die Verlagerung von Arbeitsplätzen in ländliche Gebiete. In der Heimat bleiben zu können, in einigen Minuten ohne Stau in die Arbeit zu fahren das allein steigert bereits die Lebensqualität. Aber wie erreichen wir die Bindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vor allem der neuen, zum Stammsitz und zum Kollegenkreis? Wie bewahrt man die aus Zusammengehörigkeit wachsende Motivation? Wir müssen die Möglichkeiten der Begegnungen und das gegenseitige Kennenlernen über die verschiedenen Standorte hinweg intensiv nutzen. Entscheidend ist dabei der Arbeitsalltag und, dass wir uns trotz der Entfernungen hinweg, schnell und eng austauschen und so unkompliziert zusammenarbeiten können. Die Digitalisierung ermöglicht dies! Über Videokonferenzen und Windows-Remoteunterstützung können wir miteinander diskutieren und gemeinsame Papiere verfassen. Die eakte ermöglicht die gemeinsame Vorgangsbearbeitung, ohne dass durch den Postversand eine Verzögerung eintritt. In Teamräumen im Mitarbeiterportal kann man sich von jedem Standort und zu jeder Zeit zum Meinungsaustausch treffen. Um uns in der digitalen Welt bestmöglich zu verständigen, müssen wir jedoch Berührungsängste und Vorbehalte ab- und standardisierte Kompetenzen aufbauen. Fortbildungen dazu geben wertvolle Impulse und vermitteln Kenntnisse. Wir müssen uns aber auch mehr trauen und uns von Kolleginnen und Kollegen, die schon weiter sind, unterstützen lassen und Unterstützung einfordern. Neben diesen neuen Formen der Zusammenarbeit dürfen die zwischenmenschlichen Begegnungen nicht zu kurz kommen. Ein Betriebsausflug zu einem Außenstandort oder Sommerfeste (unter dem Motto mischen possible ) bieten den Rahmen dafür. Wenn die Kolleginnen und Kollegen dies intensiv nutzen, stehen die Chancen nicht schlecht, ein Wir-Gefühl zu erreichen, das den Zusammenhalt und damit die Motivation stärkt. Ingeborg Bauer, Präsidentin

Kontakt: Dr. Horst Neuhauser 0871 9522-304 horst.neuhauser@fueak.bayern.de Zehn Minuten für mehr digitale Kompetenz Neue Leadfunktion Digitalisierung Digitalisierung gilt als Zukunftsthema schlechthin. Aber viele Menschen sind verunsichert. Neben den großen Themen, wie autonomes Fahren oder Internet der Dinge, wirkt sich die Digitalisierung bereits konkret auf die tägliche Arbeit in einer Behörde aus. Viele neue Verfahren stehen zur Verfügung oder werden gerade eingeführt. Die Diskussionen zeigen, dass dies bei vielen Kolleginnen und Kollegen auch Skepsis hervorruft. Angst und Verunsicherung sind jedoch keine Basis für die Umsetzung und die Akzeptanz. Auf der anderen Seite kann das Thema auch nicht ausgesessen werden. Digitalisierung mit Hilfe des Mitarbeiterportals: Auch Führungs kräfte lernen über die 10 x 10-Aktion Neues. Hier erklärt Barbara Vielreicher Dr. Horst Neuhauser die Finessen von Windows-Remote. Leadfunktion an der FüAk Digitalisierung ist ein Querschnittsthema über alle Organisationseinheiten einer Behörde. Die FüAk bearbeitet neuartige, abteilungsübergreifende Themen durch Einrichtung einer Leadfunktion. Derzeit gibt es drei aktive Leadfunktionen an der FüAk: Nachhaltiges Handeln, Europakompetenz und Digitalisierung. Leadfunktionen besetzen, entwickeln und bearbeiten Themenfelder oder Aufgaben, ohne dass das Organigramm und der Geschäftsverteilungsplan geändert werden müssen. Sie sind den im Organigramm definierten Aufgaben gleichberechtigt. Die Leitung wählt Themen aus und benennt nach interner Ausschreibung die Mitglieder. Die jeweilige Gruppe entwickelt ihr Thema konzeptionell stetig weiter. Leadfunktionen bleiben bestehen, solange sie für die FüAk von Bedeutung und nicht fest im Organigramm verankert sind. Sie sind zudem ein Personalentwicklungsinstrument, das die Vernetzung der Mitarbeiter und der vorhandenen Kompetenzen fördert. Seit März 2016 ist an der Staatlichen Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Leadfunktion (LF) Digitalisierung damit beauftragt, die Digitalisierung als Querschnittsthema sachgebietsübergreifend weiter voranzubringen. Ziele der LF Digitalisierung Die LF benennt Bereiche, Prozesse und Verfahrensabläufe, in denen durch Digitalisierung unsere Arbeit wesentliche Verbesserungen in Effizienz und Qualität erhält. Sie erarbeitet datenschutzrechtlich zulässige Vorschläge und beschreibt darin Mittel und Vorgehensweisen der Digitalisierung, mit denen die Ziele erreicht werden können. Sie beschreibt Wege und Vorgehensweisen, wie diese Vorschläge umgesetzt werden können. Die Folgen der Digitalisierung für die verschiedenen Bereiche, Prozesse und Verfahrensabläufe und die Auswirkungen auf die davon betroffenen Beschäftigten werden dabei berücksichtigt. Ideen und Vorschläge, wie die Beschäftigten über den digitalen Wandel informiert und in diesem Veränderungsprozess mitwirken sollen, sind zentraler Bestandteil der Arbeit. Digitale Kompetenz erhöhen Digitalisierung kann nur gelingen, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Prozesse eingebunden sind, sie Hilfestellung erhalten und die Vorteile erkennen. An der FüAk, wie wohl bei allen anderen Behörden und Firmen auch, ist die digitale Kompetenz bei den Beschäftigten sehr unterschiedlich. Konkrete Maßnahmen sollen daher die Bedeutung des Themas unterstreichen, Hilfestellungen geben und das Wissen erhöhen. Das Thema Digitalisierung ist in allen Besprechungen Pflichtthema. Der Leiter der Besprechung sorgt dafür, dass neue Produkte oder Verfahren vorgestellt bzw. bereits vorhandene Prozesse in Erinnerung gebracht oder optimiert werden. Auch kleine Schulungen sind möglich. Im Mitarbeiterportal (MAP) der FüAk sind für die Produkte BayRMS, BayZeit, Drucker/Kopierer, eakte, Excel usw., also Produkte, die jeder Beschäftigte nutzt, jeweils Ansprechpartner benannt. Zudem haben diese Ansprechpartner Antworten auf die häufigsten bzw. wiederkehrenden Fragen im MAP eingestellt. Seit Januar 2017 gibt es die Aktion 10 x 10. Alle Mitarbeiter der FüAk beschäftigen sich zehn Mal im Jahr zeitgleich für zehn Minuten mit einer konkreten Komponente eines an der Behörde eingesetzten Soft- oder Hardwareprodukts. Themen der 10 x 10-Aktionen sind zum Beispiel, wie nutze ich Windows-Remote, ein Forum, einen Browser oder wie bearbeite ich ein PDF. Der Zeitpunkt für diese kleine Übung wird zentral für alle festgelegt. Zum Thema gibt es eine Information im MAP. Außerdem unterstützen Tutoren. Ist ein Thema behandelt, so wird erwartet, dass diese Fähigkeit bei allen Kolleginnen und Kollegen vorhanden ist und uneingeschränkt in Arbeitsprozesse integriert werden kann. So wollen wir erreichen, dass das digitale Wissen und Können der Beschäftigten, das die FüAk als Basiswissen definiert, ständig wächst. Dieses Basiswissen ist gleichzeitig auch Grundlage für die Fortbildungsmaßnahmen der neuen Mitarbeiter. Ziel ist, dass alle das definierte Können auch wirklich haben. Grundsätze Oft fehlt der Mut, alte und bewährte Methoden und Verfahren zugunsten digitaler Methoden über Bord zu werfen. Nicht selten finden sich deshalb Doppel- oder Parallelstrukturen. Um sukzessive Verbesserungen zu erreichen, gelten folgende Grundsätze an der FüAk: Digitale Prozesse haben Vorrang vor analogen Prozessen. Alle Prozesse werden auf Doppel- und Mehrfachstrukturen/-arbeiten überprüft. Analoge Prozesse werden überprüft und gegebenenfalls in digitale Prozesse überführt. Die Beschäftigten sind sich ihrer Verantwortung bewusst und bilden sich fort. Das Führungsverhalten und die Führungsprozesse richten sich an den Veränderungen aus, die sich durch die Digitalisierung ergeben haben. 2 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E Juli 2017

Mit Digitalisierung zwei Standorte managen Sachgebiet Förderrechtsangelegenheiten neu aufgestellt Aufgrund der Verlagerung der Abteilung Förderung nach Regen ist das Sachgebiet F1 Förderrechtsangelegenheiten derzeit an den Standorten Landshut und Regen aktiv. Die Herausforderungen, die diese Zweihäusigkeit mit sich bringt, können mit Unterstützung moderner elektronischer Kommunikationsmittel und Arbeitsplattformen sehr gut gemeistert werden. Von ersten Erfahrungen mit digitalen Arbeitsmethoden berichten Petra Rankl und Doris Meiler. Statt Besprechungen vor Ort finden regelmäßig Videokonferenzen statt, so zum Beispiel die monatliche F1-Sachgebietsbesprechung. Je nach Bedarf berufen wir auch zwischendurch Besprechungen innerhalb der Abteilung per Videokonferenz ein. Nach der ersten Videokonferenz waren wir einhellig der Meinung: Es bedarf einer gewissen Umstellung, die Akkustik ist anders und die Tatsache, die anderen Teilnehmer am Bildschirm zu sehen, braucht eine gewisse Eingewöhnung. Alles in allem ist aber die Videokonferenz eine gute Alternative und ersetzt aufwändige Dienstreisen. Mehr und mehr Absprachen werden per Telefon oder via E-Mail abgewickelt. Entscheidende Unterstützung durch eakte Zur Bearbeitung in der eakte waren bei der Einführung an der FüAk im Bereich Förderrechtsangelegenheiten vorerst nur die Erfassung und Bearbeitung des Behördenirrtums vorgesehen und damit ein Arbeiten in Stufe 1. Nach einer Schulung im Mai 2016 haben wir in F1 jedoch spontan entschieden, unsere Prozesse in die eakte zu verlegen und gleich in der Stufe 3 zu arbeiten. Regelmäßige Treffen während der Einarbeitung und das Üben anhand konkreter Fälle unterstützen uns dabei einheitliche Vorgehensweisen festzulegen. Sehr hilfreich waren die Kurzanleitungen des eakte-teams. Bereits ab August 2016 bearbeiteten wir neu eingehende Widersprüche, Verwaltungsstreitsachen, Subventionsbetrugsvorfälle, Behördenirrtümer und aktenrelevante E-Mails gleich in der Stufe 3. Für unser Sachgebiet war dies sehr vorteilhaft, weil es die Kommunikation mit dem Standort Regen erheblich erleichtert. Die Abteilung erhält die Klage- und Widerspruchsverfahren in digitaler Form. Nur vereinzelt gibt es noch Parallelvorhaltungen in eakte und Papierform. Alle erforderlichen Unterlagen stehen dann zur Bearbeitung in digitaler Form per PDF zur Verfügung. Das spart den Aktentransport zwischen den Standorten. Jeder kann relativ schnell über den digitalen Aktenplan auf alle Unterlagen zugreifen. Ein großer Vorteil ist, dass gleichzeitig mehrere Benutzer dieselbe eakte bearbeiten können, während dies bei herkömmlichen Akten nur für eine Person möglich ist. Der Leiter zeichnet am Ende mit ab. Alle Fälle, die in der Abteilung F bearbeitet werden, werden an der FüAk registriert. Die anderen Fälle verbleiben momentan noch bei den Ämtern. Da laufen Pilotprojekte, um das umzustellen. Bewertung der Möglichkeiten zur Kommunikation und zum Datenaustausch Kontakt: Petra Rankl 0871 9522-466 petra.rankl@fueak.bayern.de Doris Meiler 0871 9522-471 doris.meiler@fueak.bayern.de In Regen kümmern sich die neue Sachgebiets leiterin Petra Rankl (r.) und Heidi Hirtreiter (2. v. r.) um EIF und sonstige Fördermaßnahmen. Stefanie Nützl (2. v. l.) ist für die Direktzahlungen zuständig, Manfred Hofmeister (l.) verstärkt das Team Agrarumweltmaßnahmen. In Landshut betreuen in bewährter Weise Doris Meiler (r.) und Stephanie Heckl (l.) die Agrarumweltmaßnahmen. Kerstin Weiß (m.) unterstützt das Sachgebiet bei den Direktzahlungen. Kommunikationsmittel innerhalb einer Behörde mit mehreren Standorten innerhalb der Verwaltung mit Externen Telefon und Konferenztelefon + + + Videokonferenz + + + Freischaltung nötig E-Mail + + + eakte in DOMEA Stufe 3 + + Windows-Remoteunterstützung + + Datenaustausch über Standortlaufwerk + Verzeichnisfreigaben für Gruppen möglich, aber wenig sinnvoll + OwnCloud möglich, aber wenig sinnvoll möglich, aber wenig sinnvoll + nicht sensible Daten MAP Themenkatalog + + MAP Themen einer Behörde + MAP Teamraum + + USB-Stick, CD, etc. möglich, aber wenig sinnvoll möglich + Kommerzielle Clouds und Messengerdienste verboten verboten verboten Dr. Horst Neuhauser Juli 2017 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E 3

Kontakt: Josef Wein 0871 9522-352 josef.wein@fueak.bayern.de So wird man Dozentin oder Dozent 10 Jahre Personalentwicklungskonzept Seit 2007 qualifiziert die Staatliche Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (FüAk) ihre Dozenten gemäß einem anspruchsvollen Personalentwicklungskonzept. Das Konzept hat sich bewährt: Die Dozenten sind begehrte Partner in allen möglichen Fragen und Problemen der Personal- und Organisationsentwicklung. Von rechts: Präsidentin Ingeborg Bauer gratulierte Annette Dodel, Michael Mayer und Dr. Andrea Schwarzfischer zum erfolgreichen Abschluss des Studiums der Erwachsenenpädagogik an der Hochschule für Philosophie. Die drei Absolventen ziehen ein sehr positives Fazit: Der Zugang zu hochinteressanten Themen und Menschen hat unseren Blick für viele Dinge im Berufsleben enorm geschärft und geweitet. Das Studium war anstrengend und herausfordernd. Wir lernten viele uns bisher unbekannte Ansätze, Methoden und Vorgehensweisen der Erwachsenenbildung kennen. Die neu gewonnenen Ein- und Ansichten zum menschlichen Lernen werden in unsere Arbeit einfließen und unsere Seminare prägen. Ein Rückblick Das Jahr 2005 brachte besonders für das Bildungsgeschäft erhebliche Veränderungen. Die ehemals drei Bildungsabteilungen wurden zu einer Abteilung zusammengefasst. Die Landwirtschaftsverwaltung übertrug der FüAk die alleinige Verantwortung für die Organisation und Durchführung aller Aus- und Fortbildungen für alle verwaltungsangehörigen Beschäftigten. Auch hatte die FüAk weitere Aufgaben der Personal- und Organisationsentwicklung zu übernehmen. Im Bereich der außerfachlichen Fortbildungen waren die ehemals drei Abteilungen durchaus unterschiedlich unterwegs. Insbesondere war zu klären, ob die außerfachlichen Seminare, wie teilweise üblich, mit Fremdtrainern durchgeführt werden, oder ob talentierte Beschäftigte so weit qualifiziert werden, damit sie hochwertige Fortbildungen gewährleisten können. Nicht zuletzt eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsberechnung unterstützte die Entscheidung: Kolleginnen und Kollegen aus den eigenen Verwaltungen sollten künftig gänzlich die außerfachliche Qualifizierung übernehmen. Sie kennen die Besonderheiten der verschiedenen Organisationen, sind dadurch schnell anschlussfähig und können am ehesten eine teilnehmer- und praxisorientierte sowie an den aktuellen Erfordernissen angepasste Fortbildung bieten. Eines war klar: Die FüAk-Fortbildungen mussten mit dem Standard der freien Wirtschaft vergleichbar sein. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, hat die Abteilung Bildung ein detailliertes und ausgefeiltes Personalentwicklungskonzept erarbeitet. Dieses wurde im Juli 2007 vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und dem damaligen Präsidenten Georg Wirth genehmigt. Dreiklang: Studium Praxis Fortbildungen Der Personalentwicklungsplan für Dozenten sieht eine dreistufige Qualifizierung an unterschiedlichen Lernorten vor. Ziel ist es, ein sehr breites Wissens über die später zu betreuenden Aufgabengebiete zu erwerben, das Bewusstsein für die Rolle als Dozent zu schärfen sowie ein vielfältiges Methodenportfolio für die Vermittlung von Wissen und Können zu erhalten. Der Qualifizierungsplan sieht in Stufe 1 das Studium der Erwachsenenpädagogik in zwei Semestern vor. Dort erhalten die angehenden Dozenten eine kompakte und tiefgründige Einführung in Theorie und Praxis von Erwachsenenbildung und betrieblicher Weiterbildung. Dieses praxisorientierte Studium bietet die Gelegenheit, erwachsenenpädagogische Lehrund Lernmethoden exemplarisch anzuwenden und zu reflektieren. Es vermittelt Beratungskonzepte, Konzepte zur Organisation von Weiterbildungen, bewährte und wissenschaftlich fundierte Grundlagen zur Evaluierung von Veranstaltungen sowie Verfahrensweisen zur Qualitätssicherung. In Stufe 2 erweitern und vertiefen die Dozenten ihre Basiskompetenzen zu Gruppendynamik, Konfliktklärung, Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikationspsychologie, Coaching, Führung und in weiteren Bereichen. In Stufe 3 wählen die Dozenten jeweils Themen aus, in denen sie sich Spezialwissen aneignen. Dazu besuchen sie national und international angesehene Train-the-Trainer-Fortbildungen. Selbststudium, dozentenorientiertes Coaching und Supervision runden diese Qualifizierungsmöglichkeiten ab. Die Dozenten für die fachliche Fortbildung erwerben insbesondere die Fortbildungsinhalte der Stufe 2 und vertiefen und erweitern ihre fachliche Kompetenz. Das Resümee nach zehn Jahren Innerhalb der drei Verwaltungen genießt das Angebot der FüAk zur Organisations- und Personalentwicklung einen sehr guten Ruf: Die Nachfragen nach Fortbildungen, aber auch den Angeboten zur Organisation- und Teamentwicklung, Führungsstilanalyse, Moderation oder Coaching steigen seit Jahren. Auch Verbundpartner und unseren Verwaltungen nahestehende Organisationen wünschen vermehrt Möglichkeiten der Fortbildung an der FüAk. So eine Fortbildungseinrichtung bräuchten wir auch, bekommen die Dozenten oft zu hören. Eine Vielzahl von verwaltungsinternen Evaluierungen und die Rückmeldung des Obersten Rechnungshofes nach eingehender Prüfung zeigen: Das Personalentwicklungskonzept hat seine Wirksamkeit bewiesen! 4 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E Juli 2017

Ist das Glas halb leer oder halb voll? Erste Erfahrungen mit der Positiven Psychologie an der Führungsakademie Offener, zwangloser und emotionaler empfanden Arbeitnehmer die Mitarbeitergespräche mit ihren Vorgesetzten, wenn Elemente der Positiven Psychologie eingesetzt wurden. Das ergab eine erste Auswertung der anonymen Mitarbeiterbefragung zum Einsatz des sogenannten Füllstandmodells in Mitarbeitergesprächen. Kontakt: Marius Benner 0871 9522-427 marius.benner@fueak.bayern.de Die Erkenntnisse der Positiven Psychologie sollen schrittweise in die Unternehmenskultur der Führungsakademie implementiert werden, so hatte es die Führung im Mai 2016 beschlossen. Dazu gibt es eine Arbeitsgruppe Positive Psychologie, deren Konzept nun sukzessive umgesetzt wird. Umsetzung schrittweise In einem ersten Schritt informierte die Arbeitsgruppe möglichst viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Grundlagen der Positiven Psychologie in Vorträgen im Rahmen von Besprechungen, auf der Personalversammlung und beim Gesundheitstag. Der nächste Schritt war die Ergänzung der Mitarbeitergespräche durch das sogenannte Füllstandmodell, ein Modell aus der Positiven Psychologie. Eine anonyme Umfrage im Mitarbeiterportal sammelte anschließend diese Erfahrungen. Autonomie Kompetenz Bindung selbst entscheiden sich wirksam erleben sich verbunden fühlen Das Füllstandmodell von DECI & RYAN (2000): Der Mitarbeiter trägt seinen persönlich gefühlten Füllstand des jeweiligen Glases vor dem Gespräch ein, wie das Beispiel zeigt. 38 Mal das Füllstandmodell eingesetzt Die Rückmeldung zeigte, dass bei 66 Umfrageteilnehmern in 38 Fällen das Füllstandmodell angewandt wurde. Dieses Modell basiert auf der Selbstwirksamkeitstheorie von DECI & RYAN (2000). Die Zufriedenheit eines Mitarbeiters steht demnach in Beziehung zu den Füllständen der Gläser in den Bereichen Autonomie (Was darf ich selbst entscheiden?), Kompetenz (Wie wirksam erlebe ich mich selbst?) und Bindung (Wie verbunden fühle ich mich?), siehe auch Abbildung. Die Auswertung der Umfrage zeigt, ein Mehrwert im Vergleich zum klassischen Mitarbeitergespräch entstand nur in 13 Fällen. In 26 Gesprächen war keine positive Veränderung wahrnehmbar. Mit weiß nicht antworteten 18 Kolleginnen und Kollegen. Der Mehrwert durch die Anwendung des Füllstandmodells ist deshalb nicht deutlich erkennbar. Allerdings waren die 15 freien Antworten zum entstandenen Mehrwert überwiegend positiv. Einige Antworten sind in dem Kasten rechts unten zusammengestellt. Hohes Interesse spürbar 45 von den 66 Teilnehmerinnen und Teilnehmern haben bekundet, dass ihr Interesse an der Positiven Psychologie geweckt worden sei. Dieses Interesse konnte mittels freier Antworten konkretisiert werden. Es wurden 24 Antworten auf die Frage Wofür interessieren Sie sich? formuliert, wovon nur eine Antwort negativ ausgefallen ist. Diese Anregungen und Wünsche werden derzeit von der Arbeitsgruppe aufgegriffen. Mehrwert wird empfunden Die erstmalige Verwendung des Füllstandmodells in Ergänzung zum Leitfaden zur Durchführung von Mitarbeitergesprächen hat in zahlreichen Fällen einen empfundenen Mehrwert gebracht. Es bleibt aber festzuhalten, dass es noch Spielraum nach oben für den Einsatz im Mitarbeitergespräch gibt. Der Mehrwert sollte auf beiden Seiten, sowohl beim Mitarbeiter, als auch beim Vorgesetzten, stärker herausgearbeitet werden. Die Arbeitsgruppe möchte daher die Integration des Füllstand modells in das Mitarbeitergespräch noch weiter konkretisieren. Der Leitfaden zur Durchführung der Mitarbeitergespräche bleibt aber die Grundlage, da dieser mehr auf Zielverein barungen ausgerichtet ist. Das Füllstandmodell kann das Mitarbeitergespräch jedoch sinnvoll ergänzen und unterstützen. Interessenten können die Unterlagen zum Füllstandmodell beim Autor anfordern. Die Arbeitsgruppe Positive Psychologie Marius Benner Stephanie Heckl Hedwig Jacobey Stefanie Nützl Jennifer Rieß Angelika Spitzer Marius Benner stellte das Füllstandmodell auf dem Gesundheitstag 2016 an der FüAk vor. Beispielhafte Antworten aus der Umfrage: Wurde bei Ihrem Mitarbeitergespräch das Füllstandmodell der Positiven Psychologie verwendet?, Entstand dadurch ein Mehrwert für das Mitarbeitergespräch? Wesentliche und arbeitsrelevante Themen konnten konkreter angesprochen werden Methode erleichterte Einstieg in ein zwangloseres Gespräch Die emotionale Ebene kam besser zum Ausdruck Fördert die Offenheit des Gesprächs (Ein Mehrwert) Konnte ja nicht entstehen, da leider (bewusst) nicht verwendet wurde Juli 2017 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E 5

Kontakt: Rainer Schmachtenberger 09321 3009-119 rainer.schmachtenberger@fueak.bayern.de Cross Compliance: Kontrollen 2016 Verstöße im Grünen Bereich 2016 kontrollierten die Abteilungen Prüfdienst an den sechs Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) in Bayern auf knapp 1 000 landwirtschaftlichen Betrieben die Einhaltung der Cross Compliance-Vorgaben. Grundsätzlich führten im Jahr 2016 auch wieder unvollständige oder fehlende Dokumentationen zu den meisten Beanstandungen. Abbildung 1: Verstöße gegen die Regelungen zum Pflanzenschutz *) 3 2 43 Kaum Verstöße im Pflanzenschutz 45 der bayernweit knapp 1 000 kon trollierten Betriebe haben gegen die Regelungen zum Pflanzenschutz verstoßen. Über 90 Prozent der Verstöße sind dabei auf fehlerhafte oder nicht vorhandene Aufzeichnungen zur Pflanzenschutzmittelanwendung zurückzuführen (siehe Abbildung 1). Abbildung 3: Verstöße gegen die GLÖZ- Standards *) 5 6 1 1 1 1 1 19 Aufzeichnungen über angewendete PSM unvollständig oder unrichtig Nichteinhaltung der bei der Zulassung/Genehmigung festgesetzten Anwendungsgebiete PSM-Anwendung ohne Zulassung/Genehmigung nach PflSchG *) 45 Betriebe mit 48 Verstößen Abbildung 2: Verstöße gegen die Nitratrichtlinie *) 14 17 11 11 21 9 4 3 21 49 43 Nährstoffvergleich liegt nicht vor Fehlende Nährstoffermittlung bzw. fehlende Richtwerte für N Ab- bzw. Überlaufen des Lagergutes, ohne Eindringen in Grundwasser/oberirdische Gewässer/Kanalisation (G/G/K) Jauche wird bei einer ortsfester Festmistlagerstätte nicht ordnungsgemäß gesammelt Nährstoffvergleich unvollständig oder unrichtig Bodenplatte einer ortsfesten Festmistlagerstätte nicht dicht oder nicht seitlich eingefasst Überschreitung der maximal zulässigen Ausbringungsmenge (170 kg) je ha Nicht zugelassene Ausbringtechnik Fehlende Untersuchung bzw. fehlende Richtwerte bei Wirtschaftsdüngern (N bzw. NH4-N) Lagerraum ist nicht ausreichend Undichte/nicht standsichere Jauche-, Gülle- und Silagesickersaftbehälter, ohne Eindringen in G/G/K *) 127 Betriebe mit 203 Verstößen Nitrat-Dokumentation fehlt Bei 127 Betrieben stellten die Kontrolleure insgesamt 203 Verstöße gegen die Nitratrichtlinie fest. Betrachtet man die einzelnen Vorgaben, so beruht weit mehr als die Hälfte der Verstöße auf einer nicht ordnungsgemäß geführten oder nicht vorhandenen Dokumentation (siehe Abbildung 2). Der Nährstoffvergleich fehlte bei 49 Betrieben bzw. war in 17 Betrieben unvollständig. Die Untersuchungsergebnisse N min bzw. die Richtwerte für die Stickstoffdüngung in den angebauten Kulturen lagen in 43 Betrieben nicht vor. In weiteren neun Fällen fehlten die Untersuchungsergebnisse bzw. Richtwerte für N in den eingesetzten organischen Düngemitteln. In einigen Betrieben entsprachen die Festmistlagerstätten nicht den Anforderungen. Wenig Verstöße bei GLÖZ Die Agrarzahlungen-Verpflichtungenverordnung regelt die Grundsätze der Erhaltung landwirtschaftlicher Flächen in einem guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand (GLÖZ). Konkret schreiben die Standards vor: GLÖZ 1 Schaffung von Pufferzonen entlang von Wasserläufen (entfällt, da in Nitratrichtlinie integriert), Verpflichtungen zum Erosionsschutz nicht eingehalten Einhaltung Schutzperiode Verstoß bei Festmistlagerung außerhalb ortsfester Anlagen Beseitigung Landschaftselementen Anforderungen an die Begrünung nicht einhalten Zwischenfrüchte und Begrünung bzw. Winterkulturen oder Winterzwischenfrüchte nicht bis 15.01. auf der Fläche belassen Verstoß bei Silagelagerung außerhalb ortsfester Anlagen Nicht ordnungsgemäße Beseitigung von Mineralölprodukten *) 32 Betriebe mit 35 Verstößen GLÖZ 2 Einhaltung der Genehmigungsverfahren für die Verwendung von Wasser zur Bewässerung, GLÖZ 3 Schutz des Grundwassers gegen Verschmutzung, GLÖZ 4 Mindestanforderungen an die Bodenbedeckung, GLÖZ 5 Mindestpraktiken der Bodenbearbeitung zur Begrenzung von Erosion, GLÖZ 6 Erhaltung des Anteils der organischen Substanz im Boden sowie GLÖZ 7 Keine Beseitigung von Landschaftselementen. Bei den GLÖZ-Standards sind die Verstöße breit gefächert (siehe Abbildung 3), jedoch auf einem niedrigen Niveau. Der Schwerpunkt mit mehr als der Hälfte der Verstöße lag in diesem Jahr im Bereich fehlender Erosionsschutzmaßnahmen. Grundanforderungen unproblematisch 2016 waren auch noch die systematischen Kontrollen bei Vogelschutz (3 Verstöße), Flora- Fauna-Habitat (0) und zum Erhalt des Dauergrünlands (2) durchzuführen. Die Verstöße gegen diese Vorgaben sind seit jeher niedrig. 6 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E Juli 2017

Vermischtes aus der FüAk FüAk darf Marke CECRA weiter verwenden Die Staatliche Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat erneut den Akkreditierungsbescheid als Regionale Anerkennungsstelle und Bildungseinrichtung im CECRA Verbund erhalten. Die Abkürzung CECRA steht für Certificate for European Consultants in Rural Areas, das bedeutet Kompetenzentwicklung für Beratungskräfte im Ländlichen Raum Europas. Mit der Akkreditierungsurkunde zeigen wir, dass unsere Seminare das CECRA-Niveau erfüllen, betonte Josef Wein. Die CECRA-Standards stellen eine internationale Basis zur Qualifizierung der Berater im ländlichen Raum sicher. Die FüAk wird von der Internationalen Akademie land- und hauswirtschaftlicher Beraterinnen und Berater (IALB) autorisiert, Module im Rahmen der CECRA Kompetenzentwicklungsreihe anzubieten und entsprechende Bescheinigungen auszustellen. Im Gegenzug wird die FüAk beispielsweise in das CECRA-Jahresprogramm aufgenommen und verpflichtet sich dazu, die CECRA-Module auch weiterzuentwickeln. Die Akkreditierung ist bis Ende 2019 gültig. Martina Rabl und Josef Wein mit der Akkreditierungsurkunde Anwärter an der Führungsakademie IALB-Preis für Aktantenmodell FüAk erstmals auf IT-Karrierebörse Bildung, Förderprogramme und auch die Öffentlichkeitsarbeit gehörten zu den Inhalten des dreitägigen Qualifikationsseminars für 20 Anwärter aus ganz Bayern. Das Seminar war geprägt von aktiven Projektarbeiten. Die Anwärter lernten die einzelnen Bereiche der FüAk durch eigens geführte Interviews mit den Sachgebietsleitern kennen. Später durften sie dann die Gebiete in einer Präsentation im Forum vorstellen. Das gesamte Spektrum vom Bildungsprogramm über Fördermaßnahmen bis zur Personalverwaltung wurde so erkundet. Die FüAk präsentierte auf der Ideenbörse der IALB-Tagung im Juni in Münster den neuen Ansatz für Beratungsmethodik von Dr. Günter Dobler, Dozent an der FüAk: Mit dem Aktantenmodell Gemeinwohlorientierte Beratung wirksamer gestalten. Eine vorgeschlagene Handlung wird dann realisiert, wenn jede Aktantenposition mit Inhalten gefüllt wurde, die der Klient bejaht. Die zwei Informationsplakate überzeugten das Publikum. Die FüAk durfte dafür den Publikumspreis entgegennehmen. Auch für die FüAk wird es immer schwieriger, qualifiziertes Personal für die IT zu finden. Deshalb warben junge Kolleginnen und Kollegen (im Bild Martina Gillhuber und Tobias van Bracht) mit den Vorzügen des Öffentlichen Dienstes bei der Karrierebörse der Hochschule Landshut. Ziel war es, möglichst viele Interessenten in einer Online-Datenbank zu erfassen und ihnen im Bedarfsfall freie Stellen, Praktika oder Bachelorarbeiten anzubieten. Die ersten Kontakte mit Interessenten sind bereits geknüpft. Geld und Gutscheine gab es für die Verbesserungsvorschläge: (von links) Barbara Vetter, Brigitte Wolf, Carmen Luber, Maria Näger, Präsidentin Ingeborg Bauer, Michael Rösl, Angelika Spitzer, Stefan Mühlbauer und Karl-Heinz Kubitza (Leiter der Leadfunktion Innovationsmanagement). Innovationen optimieren den Dienstbetrieb Auch 2016 liefen wieder zahlreiche Verbesserungsvorschläge im Innovationsforum des Mitarbeiterportals der FüAk ein. Die Besten wurden im Rahmen der Dienstbesprechung im Mai 2017 prämiert, z. B. die Vorschläge zur Alarmierung im Notfall, für eine Zusammenstellung von Gaststätten für das Sommerfest, zur BayZeit-Buchung im Außendienst via Handy, zur Video-Aufzeichnung und Übertragung bei Wiederholungs-Seminaren und für einen Behörden-Messenger. Karl-Heinz Kubitza, Leiter der Leadfunktion Innovationsmanagement, zeigte auf, dass sich die Zahl der eingereichten Vorschläge stetig nach oben entwickelte von nur elf Vorschlägen 2012 auf 31 Verbesserungsvorschläge 2015. Im Jahr 2016 hatten 26 Beschäftigte eine gute Idee, fünf wurden umgesetzt. Die Präsentation der Prämierungen war die letzte in dieser Form. Künftig wird dafür die Stabsstelle Controlling, Strategie zuständig sein. Das Qualitätsmanagement der FüAk macht das Innovationsmanagement zu einer Daueraufgabe, die für eine zertifizierte Organisation verpflichtend ist. Die Leadfunktion Innovation wurde deshalb aufgelöst. JULI 2017 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E 7

Personalnachrichten aus der FüAk Anton Penger im Ruhestand 31 Jahre lang war Anton Penger im Dienst. Nach einer Landwirtschaftslehre und einem Landwirtschaftsstudium erkannte er sehr frühzeitig die Möglichkeiten der Informationstechnologie. Es verwundert daher nicht, dass Penger bereits seit 15. November 1986 als Organisationsprogrammierer im Bereich der Förderabwicklung im StMELF tätig war. Seinen Dienst an der FüAk begann er am 1. Januar 2016 als Sachgebietsleiter des neuen Sachgebietes IuK4 Anwendungsentwicklung für die Zahlstelle. Außerordentliches Engagement, die Kombination aus landwirtschaftlichem Fachwissen und fundierten Kenntnissen in der Anwendungsentwicklung und seine ruhige Ausstrahlung machten ihn zu einem gefragten und geschätzten Experten im Kollegenkreis. Wir wünschen ihm, dass er sich diese Eigenschaften auch im Ruhe stand bewahrt, worüber sich neben der Familie sicherlich auch die Kirchenverwaltung freut. Martin Buchhart übernimmt Sachgebietsleitung IuK4 Im Rahmen der Behördenverlagerung und der Etablierung des neuen Sachgebiets IuK4 Anwendungsentwicklung für die Zahlstelle kam Martin Buchhart im Januar 2016 zunächst als externer Mitarbeiter an die FüAk. Seit 1. Juni 2017 ist er Angestellter der FüAk und übernahm die Leitung des Sachgebiets IuK4. Im Rahmen von InVeKoS werden im Sachgebiet Programmmodule für die im StMELF angesiedelte Zahlstelle entwickelt. Dies beinhaltet neben der Programmierung auch die Koordination mit den Referaten der Abteilung P des StMELF und die Analyse der Anforderungen seitens der Anwender. Beispiele hierfür sind die in ibalis integrierte Adressverwaltung oder aktuell die Modernisierung von Anwendungen wie die Module zur Datenweitergabe oder dem Urkundendruck. Martin Buchhart ist seit Beendigung seines Studiums der Landschaftsplanung in Weihenstephan im Jahr 2000 als Anwendungsentwickler und Softwarearchitekt tätig. Förderrechtsangelegenheiten unter neuer Leitung Zum 1. Januar 2017 wurde Petra Rankl an die FüAk zur F1 Förderrechtsangelegenheiten versetzt, seit 1. Mai leitet sie das Sachgebiet. Im Sachgebiet werden u. a. die Widersprüche und Klageverfahren aus dem Bereich der landwirtschaftlichen Förderung bearbeitet. Auch die rechtliche Beratung der Ämter ist ein wichtiger Bestandteil der Tätigkeit. Die Juristin war in den letzten elf Jahren im Bayerischen Umweltministerium in der Abteilung Naturschutz und Landschaftspflege beschäftigt, davor arbeitete sie im gehobenen Dienst (jetzt 3. Qualifikationsebene) bei der Landeshauptstadt München. Petra Rankl wird am Standort Regen tätig sein. Sie ist im Landkreis Regen aufgewachsen und zieht nun mit ihrer Familie in den Sommerferien 2017 in die Heimat zurück. Wechsel in der Leitung Fachunterstützung Ernährung, Haushaltsleistungen Barbara Dietl ist zur Sachgebietsleiterin B3 Fachunterstützung, fachliche Fortbildung Ernährung, Haushaltsleistungen bestellt worden. Am 1. März 2017 trat sie damit die Nachfolge von Regine Wiesend an. Barbara Dietl wechselte am 1. Oktober 2006 vom Praktikantenamt Weihenstephan an die Führungsakademie in die Abteilung Bildung. Seit dieser Zeit war sie in fast allen Bildungsbereichen eingesetzt: Pädagogik, Fortbildungen zu hauswirtschaftlichen Dienstleistungen, Ernährungsbildung, Kommunikations- und Persönlichkeitsseminare und in den vergangenen Jahren bei den PEP-Seminaren für die 3. und 4. Qualifikationsebene. Dabei erwarb sie sich ein breites Fundament an fachlichen und außerfachlichen Kompetenzen, die zu einer erfolgreichen Leitung des Sachgebietes B3 unabdingbar sind. Stabsstelle Controlling, Strategie neu besetzt und neu ausgerichtet Mit dem wohlverdienten Ruhestand von Wolfgang Käufl erfolgte die Nachbesetzung der Stabsstelle Controlling, Strategie zum 1. Januar 2017 mit Rudolf Harner, der bis dahin die Vergabestelle der FüAk leitete. Damit einhergehend wurde das Aufgabenprofil der Stabsstelle den geänderten Anforderungen angepasst. Während in der Vergangenheit die Beratung der Leitungsrunde im Vordergrund stand, ist nunmehr das Augenmerk auf eine größere Außenwirksamkeit zur Steigerung des Dienstleistungsprofils der FüAk gerichtet, sowie die Aufgabe des Qualitätsmanagementbeauftragten, das Innovationsmanagement und das Gesundheitsmanagement in diese Position eingeflossen. Die interne Beratung im Bereich der Organisation und der Prozesse bleibt ein wichtiger Aufgabenbereich. 8 Juli 2017 I N F O S A U S D E R F Ü H R U N G S A K A D E M I E