Open Rail Labor Errichtung einer Teststrecke inkl. eines Labors zur Entwicklung systemischer Komponenten für den autonomen oder automatischen Betrieb von schienengebundenem Personen Nah- und Regionalverkehr sowie flächendeckendem Güterverkehr DI Dr. Ulrich PUZ, MBA GF SCHIG mbh
Ausgangslage 1 Österreich ist Technologieführer am europäischen Bahnmarkt in der Forschung in der Entwicklung in der Anwendung Autonomes Fahren bietet große Chancen für den Schienenverkehr Ausbau der Flächenpräsenz der Bahn zur Steigerung des Modal Split im Sinne des Vertrag von Paris In ganz Europa existiert kein Forschungszentrum mit Fokus auf den Schienen Nah- und Regional Verkehr
Ausgangslage 2 Digital Roadmap für Österreich Im Auftrag der Bundesregierung haben die Staatssekretäre Mag. Muna Duzdar (Bundeskanzleramt) und Dr. Harald Mahrer (BMWFW), unterstützt von einem Koordinationsteam, unter Einbeziehung von Bundesministerien, den Gebietskörperschaften, den Sozialpartnern, den Interessensvertretungen, der Wirtschaft, Forschung und Lehre und im Rahmen einer Onlinekonsultation auch der Zivilgesellschaft die Grundlagen einer Strategie für die Digitalisierung erarbeitet. Die hieraus entstandene Digital Roadmap für Österreich wurde am 24. Jänner 2017 im Ministerrat beschlossen.
Ausgangslage 3 Digital Roadmap für Österreich Kapitel Mobilität und Verkehr Maßnahmen u.a.: Aktionsplan Autonomes Fahren : Etablierung von Implementierungs-Know-how und eines spezialisierten Kompetenzcenters für digitale Infrastrukturen, um sicherzustellen, dass die entsprechenden Kompetenzen hinsichtlich Planung, Finanzierung und Betrieb allen Betreibern von Straßenverkehrsinfrastrukturen in Österreich zur Verfügung stehen und auch den internationalen Kontext berücksichtigen. Start der Testumgebungen zum automatisierten Fahren ab 2017 und Einrichtung eines Labors für automatisiertes Fahren auf der Schiene 2018. Umsetzung klarer rechtlicher, ethischer und sicherheitstechnischer Rahmenbedingungen, Normen und Standards für automatisiertes Fahren sowie für die Datenverwendung für intelligente und lernende Verkehrsleitsysteme.
Exkurs Teststrecken in Europa 1 Generell sind die nachfolgenden Eisenbahnstrecken nur für Tests der eigenen Fahrzeugflotte gedacht, bzw. für Fahrzeugzulassungen Deutschland Bombardier - Bautzen (~ 1,0 km) Henningsdorf (1,6 km bzw. 6,2 km) Alstom - Salzgitter (1,4 km) Siemens - Wegberg-Wildenrath (insges. 27,6 km) Frankreich Alstom, Bombardier, RFF - Valenciennes (6,1 km)
Exkurs Teststrecken in Europa 2 Polen Staatlich Polnisches Eisenbahninstitut (7,7 km) Tschechien VÚKV - Eisenbahnversuchsring Velim (17,3 km) Rumänien Făurei, 15,9 km Spanien Eisenbahntestring Antequera (80 km)
Mögliche Forschungsschwerpunkte 1 Test und Monitoring von Sicherheitssystemen für sicheres, autonomes Fahren Test und Monitoring von neuen Oberbauformen Test und Monitoring von neuen Weichen Test und Monitoring von neuen Unterbaukonstruktionen Test und Monitoring von neuen Instandhaltungskonzepten Test und Monitoring von neuen Tunnelsanierungen und Ausrüstungen Test und Monitoring von alten Brücken im Bezug auf Lebensdauer und Gebrauchstauglichkeit
Mögliche Forschungsschwerpunkte 2 Zusammenführen von ETCS, Stellwerken und Betriebsführungszentralen Test und Monitoring neuer Methoden der Betriebsabwicklung Test und Monitoring neuer Funktechnologie (GSM-R-Nachfolge) Test und Monitoring von neuer Eisenbahnsicherungstechnik Test und Monitoring von neuer Datenverbindung Test und Monitoring von neuen EK-Sicherungsanlagen und deren Vergleich - durch die hohe Anzahl an EK sehr gut dafür geeignet Test und Monitoring von neuen ETCS-Technologien (Level 3, etc.) Ausstellung exklusiver Zertifikate für den autonomen Betrieb von Schienenverkehr
Kriterien zur Auswahl einer Teststrecke/Labor 1 Nach diversen Expertengesprächen haben sich folgende Kriterien zur Streckenfindung ergeben: Kriterium 1: Gute Zufahrt zu künftigem Forschungszentrum Kriterium 2: Es sollen große Stellflächen am Bahnhof (Forschungszentrum) sowie auf der gesamten Strecke verfügbar sein Kriterium 3: Es sollen weite Streckenteile ohne Anrainerkontakt sein Kriterium 4: Das Gebiet hat idealerweise eine hohe Förderfähigkeit Kriterium 5: Es sollen Tunnel und Waldstücke vorhanden sein, damit ideale Labor-Verhältnisse gegeben sind
Kriterien zur Auswahl einer Teststrecke/Labor 2 Kriterium 6: Es sollen mehrere Eisenbahnkreuzungen vorhanden sein (ideal: technisch gesicherte und technisch ungesicherte Kreuzungen) Kriterium 7: Kabelschacht entlang der Strecke Kriterium 8: Holzmasten mit Betonfundament entlang der gesamten Strecke Kriterium 9: Deckung der Fixkosten durch Regelbetrieb Ideal: Eine Strecke, auf der bereits Regelbetrieb besteht und somit die Erhaltungskosten als SOWIESO Kosten für das Forschungsprojekt unberücksichtigt bleiben können. Andererseits soll ein geringer Regelbetrieb stattfinden, sodass sich die beiden Verkehre Forschung und Regelverkehr nicht behindern
Ausblick Klärung möglicher Standorte Klärung Anforderung Industrie Klärung der genauen Forschungsinhalte Klärung der Finanzierungsstruktur Klärung der Organisationsstruktur
Danke für Ihre Aufmerksamkeit DI Dr. Ulrich Puz, MBA Geschäftsführer Schieneninfrastruktur-Dienstleistungsgesellschaft mbh Lassallestraße 9b 1020 Wien Austria T. +43 1 812 73 43 1005 F. +43 1 812 73 43 1200 u.puz@schig.com www.schig.com