Truppenzeitung des Richtstrahlbataillons 21

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Transkript:

21 Truppenzeitung des Richtstrahlbataillons 21 online unter www.ristlbat21.ch Ausgabe 04 08.09.2017 WEA: Erhöhte Bereitschaft Seite 1 Interview Maj Schneider Seite 2 Gruss aus dem Kosovo Seite 4 Führungsunterstützungsbrigade 41/SKS Macher aus Leidenschaft.

WK 2015, Ausgabe 1, 21.05.2015 Die Armee will die Bereitschaft wieder erhöhen WEA: Erhöhung der Bereitschaft Die Schweiz hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Mit der Globalisierung nimmt sowohl die Vernetzung als auch die Verletzlichkeit unserer Gesellschaft zu. Die Weiterentwicklung der Armee (WEA) soll die Armee in die Lage versetzen, die Schweiz und ihre Bevölkerung auch in Zukunft wirksam gegen moderne Bedrohungen und Gefahren zu verteidigen und zu schützen. Die Stossrichtungen der WEA ab 2018 sind die Erhöhung der Bereitschaft, die Verbesserung der Ausbildung und Ausrüstung, die Stärkung der regionalen Verankerung sowie das Verhältnis zwischen den Leistungen und den finanziellen Mitteln auf eine nachhaltig solide Basis zu stellen. In dieser Ausgabe behandeln wir ein Thema, welches wir bereits trainiert haben: Die Höhere Bereitschaft Als bedeutendste sicherheitspolitische Reserve des Bundes muss die Armee jederzeit in der Lage sein, den zivilen Behörden mit Leistungen und Mitteln zur Verfügung zu stehen. Die Armee richtet sich generell auf den Schutz und die Sicherheit des Landes, der Bevölkerung und der kritischen Infrastruktur aus. Bei Ereignissen, die überraschend eintreten und so verheerende Wirkung haben, dass die zivilen Behörden unverzüglich Unterstützung benötigen, muss die Armee innert kurzer Zeit benötigte Verbände mobilisieren können. Deshalb ist einer der wichtigsten Ziele der WEA die Bereitschaft der Armee durch ein abgestuftes Bereitschaftssystem grundlegend zu verbessern. Die Armee wird jederzeit und aus dem Stand mit genügend und geeigneten Kräften auf ausserordentliche Ereignisse reagieren können. Im Bedarfsfall können bis zu 35 000 Mann innert 10 Tagen mobilisiert werden. Bei einem unerwarteten Ereignis werden zuerst die Berufsformationen der Armee eingesetzt, anschliessend die Durchdiener und jene Verbände, die gerade im Dienst sind (WK Formationen). Reichen diese Truppen nicht aus, können mit der neu eingeführten Miliz mit hoher Bereitschaft (MmhB) zusätzlich mehrere Tausend Mann innert 24 bis 96 Stunden zur Unterstützung ziviler Behörden aufgeboten werden. Damit können die ersten Einsatzelemente gestaffelt unterstützt und massgeschneidert verstärkt werden. Die Formationen MmhB werden in einem der fünf Armeelogistikcenter oder in ihren regionalen Vorortlagern rasch ausgerüstet. Das vorbereitete Material ist ausschliesslich für sie reserviert und steht ihnen jederzeit für einen Einsatz zur Verfügung. Das neue abgestufte Bereitschaftssystem und die Erfüllung des Leistungsprofils im Rahmen der Weiterentwicklung der Armee sind jedoch nur umsetzbar, wenn die Truppe vollständig ausgerüstet werden kann. Mit der Verkleinerung der Armee und der Neuzuweisung des Materials wird eine vollständige Ausrüstung der Einsatzverbände ermöglicht. Die Mobilmachung wird ab 2018 in den Wiederholungskursen intensiv trainiert. Die Truppen und das Kader kennen damit ihre Ansprechpartner und die Abläufe auf den Mobilmachungsplätzen und in den Armeelogistikcentern. Das neue Bereitschaftssystem wird ab 2021 vollständig operationell sein. rrö Quelle: VBS WK 2017, Ausgabe 04, 08.09.2017 Seite 1

Gespräch mit Major Schneider zum Thema Erhöhte Bereitschaft (1/2) Auf ausserordentliche Lagen schnell reagieren Die WEA hat auf uns alle Auswirkungen und soll die Armee für die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten. Damit die Eckwerte greifbarer werden, versuchen wir, mit jeweils einem ADA unseres Bataillons über ein Thema zu sprechen. In dieser Ausgabe: die Erhöhung der Bereitschaft. Gesprächspartner ist S4, Berufsoffizier Major Jean-Claude Schneider. Major Schneider, die WEA sieht eine wesentlich schneller Mobilmachung der Truppen vor, insbesondere mit den MmhB Verbänden, aber auch mit den normalen Truppen. Was denken Sie, weshalb darauf fokussiert wird? Die Erfahrung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass Bedrohungen beziehungsweise ausserordentliche Lagen, meist unerwartet und schnell entstehen. Gleichzeitig haben diese in der Vergangenheit ein immer grösseres Ausmass erlangt. Das hat zur Konsequenz, dass die sehr begrenzten Mittel der Kantone wesentlich schneller ausgeschöpft sind und die Armee schneller benötigt wird. Diese Anforderungen können jedoch mit der aktuellen Organisation so nicht beziehungsweise nur begrenzt gewährleistet werden. Die Berufskomponente, die Durchdienerverbände und die sich im WK befindlichen Truppen werden zwar bereits heute für solche Einsätze genutzt, können jedoch die Leistung nur in einer begrenzten Zeit mit begrenzten Mitteln zum Einsatz bringen. Die Mobilmachung mit WEA stellt insbesondere die Durchhaltefähigkeit sowie die Masse an Personal und Material zugunsten der Einsätze sicher. Dadurch ist die Armee auch bereit, grossflächige Einsätze über eine längere Zeit abzudecken. Wir haben mit der Übung MOBILE UNO bereits eine rasche und effiziente Mobilmachung trainiert. Wie war Ihre Erfahrung? Hat man den Unterschied erkannt zu den Vorjahren? War die Übung gelungen? Die Idee der U MOBILE UNO war, im Sinn einer Mobilmachungsübung das Bat einrücken zu lassen und möglichst schnell die Grundbereitschaft zu erreichen. Dabei sah die Übung 3 Phasen vor: 1. Einrücken und Ausrüsten, 2. Auffrischen der allgemeinen Grundausbildung inkl Schiessen 3. Überprüfung der technischen Ausbildung und Mittel. Im Bereich der Einrückungsorganisation sowie der allgemeinen Grundausbildung bin ich der Auffassung, dass wir effizient gearbeitet und die Ziele erreicht haben. Mit zunehmender Standardisierung dieser mob Übungen können wir insbesondere im Bereich der Vorbereitungsarbeiten noch effizienter und professioneller werden. Die technische Überprüfung der Kp im Rahmen eines dezentralen MICRODISPO Stufe Kp erbrachte in meinen Augen jedoch nicht den erwünschten Erfolg. Die Gründe lagen insbesondere an der schwierigen Überprüfbarkeit sowie den zu langen Verschiebungswegen zwischen den Standorten. Im Nachhinein wäre wohl eine zentrale Überprüfung auf Stufe Bat zielführender gewesen. Abschliessend kann ich festhalten, dass die Übung in meinen Augen ein Erfolg war, auch wenn wir in einigen Bereichen noch Verbesserungspotential erkannt haben. WK 2017, Ausgabe 04, 08.09.2017 Seite 2

WK 2015, Ausgabe 1, 21.05.2015 Gespräch mit Major Schneider zum Thema Erhöhte Bereitschaft (2/2) An den Soldaten ist es bis heute noch nie gescheitert. Die Armee will im Ernstfall innert 10 Tagen 35 000 Mann mobilisieren. Ist dies realistisch? Was muss gegeben sein, damit dies gelingen kann? Diese Frage ist schwierig zu beantworten, da keine Erfahrungswerte bestehen. Grundsätzlich spielen viele verschiedene Faktoren eine wichtige Rolle. Primär sind in meine Augen zwei Bereiche speziell gefordert: Einerseits muss die personelle Alimentierung der Verbände zwingend dem Sollbestand entsprechen. Sollten die Verbände unteralimentiert sein, wird es sehr schwierig sein die geforderte Anzahl auch in den Dienst zu bekommen. Der zweite Punkt ist die Logistik. Darunter fällt einerseits die Monsteraufgabe für die LBA das benötigte Material zeitgerecht in der benötigten Qualität zur Verfügung zu stellen. Aber auch die Infrastruktur in Form der Mobilisierungsplätze wie auch die entsprechenden Dokumentationen müssen vorhanden und verfügbar sein. Dies sind nur die wichtigsten neben vielen weiteren Faktoren, welche ein Gelingen einer solchen Mobilisierung beeinflussen können. Einzig unsere AdA bereiten mir keine Sorgen. Ich bin der festen Überzeugung, dass unsere AdA auch bei einer äusserst kurzen Vorwarnzeit einrücken werden. An den Sdt ist es bis heute noch nie gescheitert und ich bin mir sicher, dass dies auch in Zukunft so bleiben wird. Die Armee will nun mit neuen Möglichkeiten die ADA über einen allfälligen Einsatz informieren (bspw. SMS oder Audio-Nachrichten). Ist dies eine gute Variante? Sollte die Armee auf solche neuen Technologien setzen? Die Tatsache, dass die Armee auf die modernen Kommunikationsmittel setzen will stimmt mich optimistisch für das neue Mobilmachungssystem. Die Welt hat sich weiterentwickelt. Heute ist es normal, öfters auf sein Mobiltelefon zu schauen als Radio zu hören. Dadurch hat sich auch die Erreichbarkeit unserer AdA massgebend verändert. Eine Person die ihr Natel nicht immer auf sich trägt, kann man sich heute kaum noch vorstellen. Daher bin ich vehement der Auffassung, dass die neuen zur Verfügung stehenden Technologien genutzt werden müssen. In welcher Form diese Informationen übermittelt werden sollten, ob in Sprach- oder Textnachrichten, darüber sollen Experten entscheiden. Solange die Informationen über verschiedene Kanäle und nicht bloss Natel verbreitet werden, sollte die Armee damit ihr Ziel erreichen können. WK 2017, Ausgabe 04, 08.09.2017 Seite 3

Major Marek mit Hauptmann Desgalier Neuigkeiten aus dem Kosovo von Major Flavian Marek Geschätzter Oberstleutnant im Generalstab, geschätzte Stabsoffiziere, Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten Ich hoffe, dass es euch gut geht und der Wiederholungskurs gut begonnen hat. Wie ihr mit Sicherheit wisst, befinde ich mich im Moment im Beförderungsdienst im Kosovo, von wo ich gerne ein paar Neuigkeiten mit euch teile. Die Situation im Kosovo ist ruhig. Dies trotz den kürzlich stattgefundenen desaströsen Wahlen, welche das Land in einer politischen Starre verschluckt und den demokratischen Prozess zum Erliegen gebracht haben. Die Menschen sind entmutigt, die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 30 Jahre alt. Von diesem Teil der Bevölkerung haben wiederum 60% keine Arbeit. Ein Viertel sucht ihr Glück im Ausland, und mit einem Mindestlohn von 250 Euro monatlich, ist es schwierig den Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Korruption ist überall präsent. Zusätzlich grassiert der Drogen- und Menschenhandel, die Geldwäscherei, Bevorteilung und Erpressung, etc. Das Resultat ist, dass der Islamische Staat massiv im Kosovo rekrutiert. Leider engagieren sich die Leute tatsächlich dafür. Es ist das Land mit der höchsten Mobilisierung für den Islamischen Staat. Major Marek, früher als ABC Offizier im Stab Ristl Bat 21 Auf Truppenebene sind es die sehr hohen, sommerlichen Temperaturen der letzten Tage (39 42 Grad Celsius seit Anfangs August), welche den Rhythmus des Lebens beim SWISSCOY reduziert haben. Doch die hohe Hitze ist seit gestern zum Glück Vergangenheit, und es ist nicht mehr heisser als 32 Grad Celsius. Die Hingabe der Truppe ist gleichermassen hoch, und die Missionen sind uns seitens KFOR sicher. Dies aufgrund der hohen Qualität der Arbeit, die wir hier leisten. Das Benehmen unserer Truppe ist ebenfalls gut. Voilà, nun bin ich 150 Tag im Auslandeinsatz und gleichermassen 8 Monate in der Armee, die Ausbildung in Stans-Oberdorf (NW) eingerechnet, welche am 4. Januar 2017 begonnen hat. Stationiert in der Hauptstadt Pristina, habe ich einen Vorschlag für einen neuen Posten als Stellvertretender Chef des Tactical Operations Center (TOC) in Novo Selo im Norden des Landes. Diese Funktion werde ich vom 5. Oktober 2017 bis zum 12. April 2018 übernehmen. Mein Engagement hier im Kosovo verlängert sich darum um 6 Monate. Zusätzlich habe ich mich bei der SWISSINT für neue Missionen innerhalb der UNO beworben, welche im Sommer 2018 beginnen sollten. Ich wünsche euch einen guten Start in den Wiederholungskurs und alles Gute! Grüsse aus Pristina, Major Flavian Marek Chief Operations, Planning & Formation SWISSCOY Deputy Chief of Staff SWISSCOY WK 2017, Ausgabe 04, 08.09.2017 Seite 4

WK 2015, Ausgabe 1, 21.05.2015 Major Marek mit CDA Philippe Rebord Was tut die Armee im Kosovo? Die Schweizer Armee ist seit dem Jahr 1999 im Kosovo in der KFOR integriert. Die Angehörigen der Armee sind angesehene Mitglieder des internationalen Kommandos, welches zur Sicherheit und Stabilität der Region zutragen soll. Was beinhaltet unsere Mission im Kosovo? Das Kompetenzzentrum SWISSINT in Stans-Oberdorf (NW) ist als nationale vorgesetzte Kommandostelle sämtlicher friedensfördernden Auslandeinsätze verantwortlich für die Planung und Führung, Rekrutierung, Betreuung und Steuerung des Personals, die Ausbildung der Einzelpersonen und Kontingente, die einsatzbezogene Ausrüstung der Soldaten, die Logistik ins Ausland, die Finanzplanung und Kreditverwaltung, die entsprechende Öffentlichkeitsarbeit und die Einsatzauswertung. SWISSINT führt rund 300 Offiziere, Unteroffiziere, Soldaten und Zivilpersonen in mehr als einem Dutzend Operationen in Europa, Afrika und Asien. Zum Sinnbild für sämtliche Auslandeinsätze ist das seit 1999 andauernde Engagement der SWISSCOY zugunsten der KFOR im Kosovo geworden, die sich unter anderem aus einem Geniezug, Transportzug und einer Supportkompanie zusammensetzt. Seit April 2010 sind neu die Elemente EOD (Explosive Ordnance Disposal = Kampfmittelbeseitigung, z.b. Minen) sowie LMT (Liaison and Monitoring Team = Verbindungs- und Überwachungsteam) Teile der SWISSCOY. Der National- und Ständerat haben dieses Jahr für eine Verlängerung des Einsatzes gestimmt - somit wird die Mission im Kosovo sicher noch bis 2020 weiterlaufen. Da die Konfliktparteien einverstanden sind und es unter einem UNO-Mandat läuft, ist dies auch mit der Schweizer Neutralität vereinbar. sbe Black Hawks der US-Streitkräfte KFOR Offiziere an der Austerlitz-Brücke in Mitrovica WK 2017, Ausgabe 04, 08.09.2017 Seite 5

Wie lief der Standortbezug für das Gefechtstraining? Das Gefechtstraining ist beendet. Die WK Wochen 1 & 2 haben wir den Aufbau und den Betrieb eines Richtstrahlnetzes trainiert, inklusiver Standortwechsels. Wir haben nachgefragt, wie der Aufbau der Standorte gelaufen ist. «Nach gesichertem Halt schwärmten wir auf die vorgegebenen Standorte aus, um schnellstmöglich ein Netzwerk aufzubauen. Beim Rap Panzer hat leider die Hydraulik der Stützen nicht funktioniert und wir konnten die Richtantenne nicht ausfahren.» Oblt Bättig, Ristl Kp 21/2 «Es klappte leider nicht alles perfekt. Auf dem Weg zum gesicherten Halt hat sich auch jemand verfahren. Auch das Rekognoszieren der Standorte hat länger gedauert und der Netzaufbau verzögerte sich. Trotzdem waren wir wie geplant um acht Uhr fertig.» Wm Meier, Ristl Kp 21/2 «Super! Den Standort konnten wir dank vorgängiger Kontaktaufnahme schnell finden und uns einrichten. Unsere Gastgeber haben uns herzlich empfangen und schnell eingewiesen. Durch die unkomplizierte Art konnten wir gleich mit dem Aufbau beginnen. Nun warten wir auf das Signal der Gegenstation.» Wm Pfister, Ristl Kp 21/2 Wunderbar! Nach dem gesicherten Halt ca. einen Kilometer Luftdistanz von hier konnten wir den vom Erkundungsdetachement empfohlenen Standort beziehen. Mein Zug, den ich hier loben möchte, konnte somit gleich loslegen mit dem Aufbau. Wir geniessen hier eine wunderschöne Aussicht, da ist es nicht schwierig die Truppe zu motivieren. Wm Pfister, Ristl Kp 21/2 WK 2017, Ausgabe 04, 08.09.2017 Seite 6

WK 2015, Ausgabe 1, 21.05.2015 Unsere Truppenzeitung 21 ist ab Erscheinungstag auch online verfügbar. Auch gut geeignet, um Familie, Freunde oder eure Mitarbeitenden zu informieren, was bei euch im Dienst so abläuft. Abrufbar via www.ristlbat21.ch Wir wünschen Euch einen guten Dienst! Euer Medienteam Ristl Bat 21 Impressum Medienteam Ristl Bat 21 PIO Fachof (Hptm) Silvan Bernet Obgfr Michael Laib Sdt Dario Henggeler Sdt Robin Röösli Kontakt: bernet@ristlbat21.ch