Helaba Volkswirtschaft/Research DEVISEN KOMPAKT 9. März 2018 AUTOR Christian Apelt, CFA Telefon: 0 69/91 32-47 26 research@helaba.de REDAKTION Markus Reinwand, CFA HERAUSGEBER Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/Leitung Research Der Japanische Yen profitierte als klarer Gewinner von den politischen Unsicherheiten, während der Kanadische Dollar deswegen unter Druck stand. Die Schweden-Krone wertete ebenfalls merklich ab. In dieser Ausgabe finden Sie Kurzanalysen zum US-Dollar, Schweizer Franken, Britischen Pfund, Japanischen Yen, zur Norwegischen Krone und zur Schwedischen Krone sowie zum Australischen Dollar, Kanadischen Dollar und Chinesischen Yuan. Helaba Währungsprognosen Helaba Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 Performance im Monatsvergleich % gg. Euro im Vergleich zum Vormonat (vom 07.02. bis zum 08.03.2018) -0,4 US-Dollar 2,5 Japanischer Yen -1,1-0,9 Britisches Pfund Schweizer Franken -2,9 Kanadischer Dollar -0,8 Australischer Dollar 0,0 Neuseeland-Dollar -2,6 Schwedische Krone 0,5 Norwegische Krone -0,6 Tschechische Krone -0,8 Polnischer Zloty -0,4 Ungarischer Forint 1,0 Russischer Rubel Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. -1,5-1,3-0,9-0,1 Kernwährungen Restliche G10 Schwellenländerwährungen Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research 0,4 0,9 1,5 Türkische Lira Koreanischer Won Chinesischer Yuan Indische Rupie Südafrikanischer Rand Brasilianischer Real Mexikanischer Peso HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 9. MÄRZ 20 18 HEL ABA 1
US-Dollar, Schweizer Franken und Britisches Pfund US-Renditevorteil wächst und wächst %-Punkte USD USD Der Euro-Dollar-Kurs schwankte zuletzt deutlicher, notiert per saldo aber kaum verändert um 1,23. Die US-Handelsrestriktionen sowie das wachsende Haushaltsdefizit belasteten den US-Dollar. Die Geldpolitik hingegen spricht weiter klar für den Greenback. Während die EZB ihre vorsichtige Politik bestätigte, setzt die Fed ihre Zinserhöhungen fort. Schließlich erweist sich die US-Konjunktur als robust und die Inflation zieht allmählich an. Der US-Renditevorteil weitete sich erneut aus. Daher dürfte der Euro-Dollar-Kurs zeitweise bis auf 1,15 fallen. Schweizer Renditenachteil nach wie vor gering %-Punkte CHF Tendenz: Seitwärts CHF Der Schweizer Franken hat seine zeitweiligen Gewinne wieder verloren, der Euro-Franken-Kurs notiert um 1,17. Temporär profitierte der Franken von der erhöhten Nervosität an den Finanzmärkten. Das Wachstum in der Schweiz verbesserte sich. Die Inflation sank marginal, die Geldpolitik bleibt expansiv. Langfristig betrachtet ist die Schweizer Währung zwar weiterhin hoch bewertet. Jedoch veränderte sich ihr Renditenachteil per saldo kaum und befindet sich eher auf niedrigem Niveau. Vermutlich wird der Euro- Franken-Kurs um die Marke von 1,15 schwanken. Britischer Renditevorteil seit Brexit-Votum irrelevant %-Punkte GBP Tendenz: Seitwärts GBP Das Britische Pfund wertete gegenüber dem Euro und US- Dollar leicht ab, der Euro-Pfund-Kurs notiert um 0,89. Die britischen Konjunkturdaten fielen jüngst gemischt aus. Die Inflation dürfte ihr Hoch überschritten haben. Die Bank of England gab Signale für Zinserhöhungen, der Renditevorteil gegenüber dem Euro wuchs. Dabei sind weitere Zinsschritte noch nicht ausgemacht. Zudem dominieren derzeit ohnehin die politischen Unsicherheiten um den Brexit, die Verhandlungen stockten zuletzt. Der Euro-Pfund-Kurs dürfte sich weiter im Bereich 0,85 bis 0,90 bewegen. HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 9. MÄRZ 20 18 HEL ABA 2
Japanischer Yen, Norwegische Krone und Schwedische Krone Yen langfristig betrachtet weiter günstig Index JPY Der Japanische Yen war zuletzt der große Gewinner. Trotz einer gewissen Entspannung an den Finanzmärkten war er als sicherer Anlagehafen gefragt. Dabei bewegten sich die Zinsdifferenzen zulasten des Yen zumindest gegenüber dem US-Dollar. Die Bank of Japan dämmte Spekulationen über einen Kurswechsel eher ein. Allerdings ist der Yen langfristig betrachtet weiter günstig bewertet. Kurzfristig hat er sein Potenzial gegenüber dem US-Dollar aber wohl ausgeschöpft. Gegenüber dem Euro dürfte der Yen aufwerten, zumal hier Japans Zinsnachteil nur gering ausfällt. Norwegen-Renditevorteil nahm deutlich zu %-Punkte NOK NOK Die Norwegen-Krone legte gegenüber dem Euro leicht zu, der Euro-Krone-Kurs notiert unter 9,7. Schließlich veränderten sich die Rohölpreise kaum. Die Konjunkturindikatoren zeigten jüngst ein eher uneinheitliches Bild, grundsätzlich verbessert sich das Wachstum jedoch. Die Inflation hat ihr Tal durchschritten. Die norwegische Notenbank reduzierte ihr Inflationsziel, Zinserhöhungen rücken damit näher. Eine Zinswende wird wohl noch 2018 erfolgen. Dank des ausgeprägten norwegischen Renditevorteils dürfte der Euro- Krone-Kurs spürbar fallen. Euro-Krone-Kurs überschießt %-Punkte SEK SEK Die Schwedische Krone geriet ins Rutschen, der Euro- Krone-Kurs stieg auf ein 8-Jahreshoch von 10,2. Notenbankchef Ingves deutete eine nur vorsichtige Änderung der Geldpolitik an. Auf ihrer letzten Sitzung stellte die Riksbank jedoch Zinserhöhungen noch für 2018 in Aussicht. Der schwedische Renditevorteil verringerte sich nur leicht. Das Wachstum ist in Schweden insgesamt robust. Die Inflation ging leicht zurück. Dennoch wird die Riksbank klar vor der EZB die Trendwende einleiten. Der Euro-Krone-Kurs wird spürbar sinken, wenn auch später als bislang erwartet. HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 9. MÄRZ 20 18 HEL ABA 3
Australischer Dollar, Kanadischer Dollar und Chinesischer Yuan Aussie weiter mit Renditevorteil gegenüber Euro %-Punkte AUD AUD Der Australische Dollar verlor gegenüber Euro und US- Dollar leicht. Die Rohstoffpreise gingen etwas zurück. Das australische Wachstum verlangsamte sich geringfügig. Angesichts der moderaten Inflation zeigt die Notenbank vorerst noch wenig Bereitschaft für eine Zinswende. Der australische Renditevorteil gegenüber dem Euro ist dennoch deutlich und könnte sich noch ausweiten. Daher dürfte der Aussie gegenüber dem Euro aufwerten. Gegenüber dem US-Dollar wird Australiens Währung wohl eher auf der Stelle treten. Zinsdifferenzen beim Loonie passen wieder besser %-Punkte CAD CAD Der Kanadische Dollar zählt zu den ersten Opfern der US- Zölle. So wertete der Loonie auch gegenüber dem US- Dollar sichtbar ab, gegenüber dem Euro ohnehin. Zuletzt enttäuschten auch einige kanadische Konjunkturdaten. Die Inflation tendiert aber allmählich nach oben. Daher wird die Bank of Canada ihre Zinserhöhungen fortsetzen. Die Zinsdifferenzen stehen mit dem Loonie -Kurs gegenüber dem US-Dollar wieder stärker im Einklang, so dass sich dieser Wechselkurs wohl seitwärts entwickeln wird. Gegenüber dem Euro dürfte Kanadas Währung leicht aufwerten. Dollar-Yuan derzeit stark an Euro-Dollar orientiert USD, invertiert CNY CNY Der Chinesische Yuan verlor gegenüber dem US-Dollar und dem Euro etwas. Die protektionistischen Maßnahmen der USA wirkten sich bislang kaum auf den Wechselkurs aus. Theoretisch könnte China auf US-Zölle auch mit einer Yuan-Abwertung reagieren. Derzeit orientiert sich die chinesische Politik eher an stabilen gewichteten Wechselkursen. Wenn der Euro-Dollar-Kurs merklich nachgibt, dürfte der Yuan entsprechend dem US-Dollar abwerten. Gegenüber dem Euro wird die chinesische Währung vermutlich zulegen. HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 9. MÄRZ 20 18 HEL ABA 4
Helaba Währungsprognosen Veränderung seit aktueller Prognose Ende 31.12.17 1 Monat Stand* Q1/2018 Q2/2018 Q3/2018 Q4/2018 gg. Euro (jew eils gg. Euro, %) US-Dollar -2,5-0,4 1,23 1,20 1,15 1,15 1,20 Japanischer Yen 3,4 2,5 131 132 125 125 128 Britisches Pfund -0,4-0,9 0,89 0,85 0,90 0,90 0,85 Schweizer Franken -0,1-1,1 1,17 1,12 1,15 1,17 1,15 Kanadischer Dollar -5,0-2,9 1,59 1,54 1,50 1,47 1,51 Australischer Dollar -2,7-0,8 1,58 1,54 1,49 1,47 1,50 Schwedische Krone -3,4-2,6 10,18 9,90 9,70 9,50 9,20 Norwegische Krone 2,0 0,5 9,65 9,10 9,00 8,90 8,80 Chinesischer Yuan -0,4-1,3 7,83 7,68 7,48 7,48 7,68 gg. US-Dollar (jew eils gg. USD, %) Japanischer Yen 6,1 2,9 106 110 109 109 107 Schweizer Franken 2,4-0,8 0,95 0,93 1,00 1,02 0,96 Kanadischer Dollar -2,5-2,5 1,29 1,28 1,30 1,28 1,26 Schwedische Krone -1,0-2,2 8,27 8,25 8,43 8,26 7,67 Norwegische Krone 4,6 0,8 7,84 7,58 7,83 7,74 7,33 Chinesischer Yuan 2,6-1,0 6,34 6,40 6,50 6,50 6,40 1,57 US-Dollar gg. (jew eils gg. USD, %) Britisches Pfund 2,2-0,5 1,38 1,41 1,28 1,28 1,41 Australischer Dollar -0,3-0,4 0,78 0,78 0,77 0,78 0,80 *08.03.2018 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 9. MÄRZ 20 18 HEL ABA 5