I. Allgemeines 1. Leistungsbewertung Gemäß der Orientierung an den Standards werden grundsätzlich alle ausgewiesenen Bereiche des Lehrplans Deutsch ( Sprechen und Schreiben, Umgang mit Texten und Medien, Reflexion über Sprache ) bei der Leistungsfeststellung gleichwertig und angemessen berücksichtigt. Die Gesamtnote ergibt sich aus der Bewertung folgender Teilleistungen: 1.a Schriftliche Leistungen: Es werden pro Halbjahr zwei en geschrieben [insgesamt 4 en in der Jgst. 10]. Die aufgaben werden gemäß der drei Anforderungsbereiche strukturiert: Anforderungsbereich I: Wiedergabe von Kenntnissen Anforderungsbereich II: Anwendung von Kenntnissen Anforderungsbereich III: Problemlösen und Werten orientiert an Abiturvorgaben (Fragestellung, Thematik, Aufbau, nicht Länge!). Vorgesehen ist nur noch ein kurzer Bewertungsbogen wie in der Zentralen. Eine Besprechung der inhalte erfolgt bei der Rückgabe. Die Abgabe einer Berichtigung möglich. Zur Vorbereitung auf die zentralen Abiturprüfungen sollen alle Aufgabenarten in der Oberstufe eingeübt werden (s. Richtlinien und Lehrpläne, S.75): Aufgabenart I Aufgabenart II A B C A B C Aufgabenart III A B Analyse eines Sachtextes mit weiterführendem Schreibauftrag Vergleichende Analyse von Sachtexten Vergleichende Analyse eines Sachtextes und eines literarischen Textes Analyse eines literarischen Textes mit weiterführendem Schreibauftrag Analyse eines literarischen Textes mit weiterführendem, produktionsorientiertem Schreibauftrag Vergleichende Analyse von literarischen Texten Argumentative Entfaltung eines fachspezifischen Sachverhalts bzw. Problems oder eines Problems, dessen fachlicher Hintergrund aus dem Unterricht bekannt ist, im Anschluss an eine Textvorlage Argumentative Entfaltung eines fachspezifischen Sachverhalts bzw. Problems oder eines Problems, dessen fachlicher Hintergrund aus dem Unterricht bekannt ist, unter Vorgabe einer Kommunikationssituation
Im ersten Halbjahr der Jgst. 10 können in beiden en vor allem in den aus ehemaligen Realschülern bestehenden Klassen die Aufgabenarten in separat gegliederte Teilaufgabenstellungen differenziert werden. Grundlage für die Bewertung von sprachlicher und inhaltlicher Leistung sind die aus dem Zentralabitur bekannten Vorgaben. Bei gehäuften Verstößen gegen die sprachliche Richtigkeit kann die note bis zu zwei Notenpunkte herabgesetzt werden: ab FQ 35: 1 Punkt / ab FQ 25: 2 Punkte. 1.b Sonstige Leistungen Eine wichtige Grundlage für die Beurteilung der Leistungen bilden die sprachlichen Kompetenzen und Aufgabenschwerpunkte, die im Bereich Sprechen und Schreiben und in allen Arbeitsformen der Sonstigen Mitarbeit erworben werden. Weitere Grundlagen für die Beurteilung sind die fachlichen und methodischen Kenntnisse sowie die Verstehens- und Darstellungsleistungen, vor allem in den Bereichen: - Beiträge zum Unterrichtsgespräch (Qualität und Quantität) - Hausaufgaben 1. haben unterrichtsvorbereitende- oder unterrichtsnachbereitende Funktion. 2. können abgegeben werden, sind jedoch i.d.r. kein Ersatz für mdl. Mitarbeit. - Mitarbeit in Gruppen - ggf. Heftführung, Protokolle, Arbeitsmappen, Referate, Schriftliche Übungen Entscheidend sind hierbei die Intensität, Qualität und Selbstständigkeit der Beiträge. Folgende Kriterien zur Bewertung der sonstigen Mitarbeit sind für die Zuordnung zur Notenskala grundlegend: sehr gut Sehr kontinuierliche, ausgezeichnete Mitarbeit; sehr gute, umfangreiche, produktive Beiträge; sehr interessierte, kommunikationsfördernde Teilnahme am Unterricht, sehr gutes Ausdrucksvermögen. gut befriedigend Kontinuierliche, gute Mitarbeit; gute Beiträge, produktive, interessierte, kommunikationsfördernde und motivierende Teilnahme am Unterricht; gutes Ausdrucksvermögen. Meistens interessierte, kommunikative, durchschnittliche Mitarbeit; zurückhaltende, aber aufmerksame Teilnahme; gute Beiträge auf Ansprache; sicheres Ausdrucksvermögen. ausreichend Seltene Beteiligung; kontinuierliche Beteiligung bei fachlichen Ungenauigkeiten; Beteiligung nur auf Ansprache; sehr passive Teilnahme am Unterricht; unstrukturierte oder wenig produktive Beiträge; unsicheres Ausdrucksvermögen. mangelhaft Nur sporadische Mitarbeit; kaum kommunikative Beteiligung; fachliche Defizite, meistens fehlerhafte Beiträge; mangelhaftes Ausdrucksvermögen. ungenügend Fehlende fachliche Kenntnisse, keinerlei aktive Teilnahme am Unterricht; ungenügendes Ausdrucksvermögen.
II. Inhalte Thema: Wirklichkeit - Auseinandersetzung und Kritik Schwerpunkt: Lyrik nach 1945 X 10.1 - gestaltendes Sprechen durch sinngebendes Vortragen von Gedichten - Motivisch oder thematisch verwandte Gedichte aus unterschiedlichen Epochen vergleichen - Gedichte analysieren und vergleichen - einen Epochenüberblick gewinnen - Schreibkonferenz - Epochenmerkmale erarbeiten - poetologische Begriffe wiederholen und erweitern - sprachliche Verfremdung und Pointierung - Erweitertes Textverstehen durch die Ermittlung von Textstrukturen und die Verknüpfung mit (historischen, soziokulturellen, biografischen u.a.) Kontexten - Textanalytische Methoden wie Struktur- und Kompositionsanalyse, Inhalts- und Themenanalyse, Analyse der rhetorischen Mittel, des Reimschemas, Versmaßes u.a. - produktionsorientiertes Arbeiten: Verfassen eigener Gedichte zu einem Thema/ zu optischen, haptischen oder akkustischen Sinnesimpulsen u.a. - evtl. Poetry-Slam
Thema: Kommunikation und Beziehung Schwerpunkt: Kurzgeschichten X 10.2 - Rede- und Gesprächsformen: Gesprächsregeln und -konventionen erarbeiten - Verarbeitung, Darstellung und Weitergabe von Informationen und Einsichten in kommunikatives Schreiben - Interpretation bzw. Analyse von Erzähltexten - produktionsorientiertes Schreiben - Erzähltexte der Gegenwart von 1945 bis heute: Kurzgeschichte, Kurzprosa und Romanauszüge der Moderne - Analyse von Kommunikationsvorgängen in Kurzprosa durch die Anwendung geeigneter Kommunikationsmodelle - Reflexion unterschiedlicher Interpretationsansätze: hermeneutische, soziologische, biografische, rezeptions- und wirkungsorientierte Ansätze - Herausstellen verschiedener Faktoren, die Kommunikation beeinflussen. Kategorisierung anhand unterschiedlicher Kommunikationsmodelle: Organon-Modell, Schulz-von-Thun, Watzlawick u.a. - verschiedene Ursachen für Missverständnisse/ gestörte Kommunikation erkennen. Metakommunikation als mögliche Lösung kennenlernen - Sprechweisen von Figuren als Spiegelung ihrer Gefühlswelt und Denkweisen erkennen - Ermittlung typischer Textstrukturen/ Gattungsmerkmale - Textanalyse insbesondere durch Anwendung der Kommunikationsmodelle auf textimmanente Kommunikationsabläufe - In einem klasseninternen Poetry-Slam können bei der Textproduktion und Textreflexion diverse schriftliche und sprachanalytische Methoden trainiert werden, u.a.: Beschreibung, Analyse und Bewertung von Formulierungsentscheidungen, Schreibmuster von Gattungen und Textsorten ihrer Intention entsprechend nutzen, Rückmeldung über die Wirkung von Texten auf andere erhalten, daraus Folgerungen für die eigenen Texte ableiten usw.
Thema: Individuum und Gesellschaft in der Nachkriegszeit. Schwerpunkt: Drama X 10.1 - sich produktiv an texterschließenden Gesprächen beteiligen - textbezogenes Schreiben analytisch und produktionsorientiert - Lesen und Besprechen eines themenbezogenen Dramas: z.b. Die Physiker, Biedermann und die Brandstifter, Andorra, Der Besuch der alten Dame, Galileo Galilei, Frühlingserwachen, Der gute Mensch von Sezuan - strittige Fragen diskutieren und Konflikte regeln (Diskussion, Debatte) - Problemstellungen erörtern (strukturierte, aufgabengelenkte Gespräche und Argumentationen) - Erweiterung der Kenntnisse über die Normen und Verhaltensweisen in den Lebenswelten, denen die Texte entstammen - Auseinandersetzung mit literarischen Modellen sozialen Handelns im Konfliktfeld diskrepanter Wertehaltungen führt zu einem zunehmend selbstständigen Urteilsvermögen - Transfer und Diskussion der gewonnenen moralischen Erkenntnisse an Problemen des Ichs und der Gesellschaft in der Gegenwart - das Theater als komplexes künstlerisches Medium erfahren und seine Ausdrucksmittel verstehen - szenisches Interpretieren: z.b. Standbilder, szenisches Spielen oder Sprechen, usw. -Sprache als dramatische Handlung wahrnehmen - Unterschiede der monologischen und dialogischen Rede kennenlernen - Strukturierung und Durchführung einer (schriftlichen) Dramenanalyse
Thema: Jugendsprache und Soziolinguistik. X 10.2 - einen Sachverhalt geordnet und adressatengerecht darlegen - gezielt Texte durchmustern, Informationen auswählen und isolieren - ausgewählte Informationen neu anordnen - Texte auf eine andere Sprachebene, in eine andere Sprache bringen, in andere Ausdrucksformen transponieren - eigene Texte verfassen und sich dabei an Textmustern und deren Funktion orientieren - Informationen einem Begriff subsumieren (Schlagwort), unter einem bestimmten Aspekt zusammenfassen (Thema) - Analyse der Textintention und der damit verbundenen Argumentationsstruktur von Sachtextsorten: darstellende, appellierende und expressive Textintentionen (z.b.: Berichte, Kommentare, Rezensionen und Kritiken, Lexikonartikel, Tagebucheintrag, usw.) - Reflexion über den eigenen Sprachgebrauch in unterschiedlichen Situationen - Jugendsprache, Hochdeutsch und Wissenschaftssprache anhand von Vokabular, Satzstrukturen, Stilmitteln und pragmatischen Kontexten unterscheiden lernen - Herausstellen eines möglichen Adressatenkreises anhand der sprachlichen Darstellung - Lesestrategien zur Erarbeitung längerer und komplexerer Sachtexte: z.b. Vorwissen aktivieren, überfliegendes Lesen, Textstellen markieren, Abschnittsüberschriften formulieren, sprachliche Besonderheiten unterstreichen u.a. - Strukturierung und Durchführung einer Sachtextanalyse - Präsentationen vorbereiten und durchführen