Fachforum 4: MigrantInnenenorganisationen fördern Integration und Beteiligung - unter Berücksichtigung der interkulturellen Öffnung des Vereinswesens Dr. Cengiz Deniz, MigraMundi e.v.
Gliederung 1. Teil 1. Fortbildungen für IntegrationsassistentInnen 2. Diskussion 2. Teil 1. Definition interkulturelle Öffnung 2. 3. Interkulturelle Öffnung und rechtlicher Rahmen Interkulturelle Öffnung der Verwaltung 4. Interkulturelle Öffnung von zivilgesellschaftlichen Organisationen 5. Typen von Migrantenorganisationen und Handlungsfelder 6. Kooperation zwischen MO und Organisation der Mehrheitsgesellschaft 7. Übung: Ein Vorschlag zur IkÖ 8. Diskussion
Fortbildungsthemen für IntegrationsassistentInnendes Vereins MigraMundie.V., Wiesbaden Thema Jahr 1. Projektfördermöglichkeiten für MSO 2013 2. Migration und Alltagskultur - Identität im Alltag 2014 3. Elternarbeit und schulischer Erfolg. Zugang und 2014 4. Hindernisse einer gelingenden interkulturellen Elternarbeit 2014 5. Interkulturelle Kommunikation und Umgang mit Konflikten 2014 6. Entstehung und Aufgaben des Sozialstaats Deutschland 2015 7. Gesundheits- und Sozialsystem in Deutschland 2015 8. Bildungssystem, Ausbildungs- und Arbeitsmarkt 2016 9. Hilfe zur Erziehung nach Kinder-und Jugendhilfegesetz nach SGB VIII 2016 10. Rassismen und Kulturalisierungsozialer Probleme in der Migrationsgesellschaft Deutschland 2017
1. Definition interkulturelle Öffnung Interkulturelle Öffnung kann zusammenfassend verstanden werden als ein bewusst gestalteter Prozess, der (selbst-)reflexive Lern-und Veränderungsprozesse von und zwischen unterschiedlichen Menschen, Lebensweisen und Organisationsformen ermöglicht, wodurch Zugangsbarrieren und Abgrenzungsmechanismen in den zu öffnenden Organisationen abgebaut werden und Anerkennung ermöglicht wird. (Schröer 2007:10, zitiert nach http://www.iiqm.de/dokus/interkulturelle_orientierung%20_oeffnung.pdf, Zugriff am 25.05.2017).
2. Interkulturelle Öffnung und rechtlicher Rahmen Das SGB VIII (Kinder-und Jugendhilfegesetz) fordert z.b. im 9 Ziffer 2 die jeweiligen besonderen sozialen und kulturellen Bedürfnisse und Eigenarten junger Menschen und ihrer Familien zu berücksichtigen
3. Interkulturellen Öffnung der Verwaltung Interkulturelle Öffnung bedeutet eine kritische Analyse der bestehenden Strukturen mit ihren Zugangsbarrieren und einen Entwicklungsprozess, der diese Strukturen verändert. Interkulturelle Öffnung betrifft demnach alle Bereiche einer Organisation im Sinne einer Organisations-, Personal-und Qualitätsentwicklung und sie ist eine Querschnittsaufgabe. (http://www.integrationskompass.de/hmdj/home/interkultuelle-oeffnung/~bxn/wasist-interkulturelle-oeffnung/, Zugriff am 25.05.2017)
Warum brauchen wir eine interkulturelle Öffnung der Verwaltung? Um einen gleichberechtigten Zugang der gesamten Bevölkerung ( ) an Entscheidungsprozessen zu gewährleisten, muss sich die Vielfalt der Gesellschaft auch in der Landesverwaltung widerspiegeln, und zwar sowohl beim Personal als auch bei der Organisation und bei den Angeboten. (http://www.integrationskompass.de/hmdj/home/interkultuelle-oeffnung/~bxo/waruminterkulturelle-oeffnung/, Zugriff am 25.05.2017).
4. Interkulturelle Öffnung von zivilgesellschaftlichen Organisationen Eine durch Vielfalt geprägte Gesellschaft entwickelt ihr Selbstverständnis weiter. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit wird zunehmend unabhängig von ethnischer Herkunft. Es wächst im Kontakt mit Nachbarn, Kolleginnen und Kollegen und mit Freunden. Es verwirklicht sich aber auch im Kontakt mit der öffentlichen Verwaltung, dem Sportverein oder dem Wohlfahrtsverband. All dies sind Orte, an denen Zusammenleben gelingen und Zugangswege geöffnet werden können. Damit diese Zugangswege genutzt werden, entwickeln in verstärktem Maße immer mehr Vereine und Verbände Strategien und Konzepte, um sich interkulturell zu öffnen. Sie stellen sich auf eine gemeinsam gelebte Vielfalt ein und richten sich dadurch aktiv auch auf die Zielgruppe von Menschen mit Migrationshintergrund aus. (http://www.integrationskompass.de/hmdj/home/interkultuelle- Oeffnung/~cas/Interkulturelle-Oeffnung-von-Wirtschaft/, Zugriff am 25.05.2017, Hervorhebung C.D.).
5. Typen von Migrantenorganisationen und Handlungsfelder Zitiert nach: www.via-in-berlin.de/wp-content/uploads/2017/03/werkstattgespr%c3%a4ch-mound-arbeitsmakt_2016-12-14_dokumentation.pdf, Zugriff am 25.05.2017
Professionalisierung: Charakteristik der MO und Prozent-Anteil In den MOs wird viel gearbeitet, jedoch mehr ehrenamtlich weniger professionell. Frage: Woran liegt das? Diskussion Zitiert nach: www.via-in-berlin.de/wpcontent/uploads/2017/03/ Werkstattgespr%C3%A4ch-MO-und- Arbeitsmakt_2016-12-14_Dokumentation.pdf, Zugriff am 25.05.2017
6. Kooperation zwischen MO und Organisation der Mehrheitsgesellschaft Im Hinblick auf die Beziehungen zwischen den beiden Kooperationspartnern wurde in mehreren Studien gleich am Anfang betont, wie wichtig es für eine erfolgreiche Kooperation zwischen Migrantenorganisation und Organisationen der Mehrheitsgesellschaft sei, dass die Kooperation zwischen beiden Partnern auf Augenhöhe stattfinde. So berichten mehrere Studien, dass sich Migrantenorganisationen bei vielen Kooperationen ausgenutzt gefühlt hätten, da sie ihre Ressourcen (z.b. den Zugang zur Zielgruppe) kostenfrei zur Verfügung gestellt hätten, nach der Bewilligung der Kooperation aber kaum an den Veranstaltungen hätten partizipieren dürfen (Bartels 2009). (Zitiert nach: Hunger, U. Metzger, S., 2011, Kooperation mit Migrantenorganisationen. Studie im Auftrag des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge)
7. Übung: Ein Vorschlag zur IkÖ Aufgabe: Nebenstehende exemplarische 10 Fragen in das Netzwerk eintragen das Ergebnis zeigt den Stand der ikö 1. Haben Mitglieder oder im Verein Engagierte einen interkulturellen Charakter? 2. Ist die iköin der Satzung bzw. im Leitbild als Ziel genannt? 3. Gibt es bestellte/gewählte oder ernannte feste Verantwortliche für ikö? 4. Ist iköauf der Ebene der Entscheidungen fest verankert? 5. Werden Angebote iköorientiert durchgeführt? 6. Wird eine iköorientierte PR durchgeführt? 7. Gibt es verbindliche Kooperationen mit Auftraggebern auf derselben Augenhöhe? 8. Ist der Verein im Sozialraum ikövernetzt? 9. Wird die Arbeit des Vereins iköorientiert evaluiert? 10. Vereinsspezifische Frage:
Literaturverzeichnis Beauftragte der Bundesregierung für Integration, 2011, Migranten(dach)organisationen in Deutschland. Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration (Hrsg.). Berlin Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 2012, Entwicklungspolitisch engagierte Migrantenorganisationen: Potenziale für die Integration in Deutschland? 14. Forschungsbericht. Nürnberg Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (Hrsg.), 2008, Integrationsförderung durch Migrantenorganisationen Kompetenzen Ressourcen Potentiale und Förderkonzepte in Ost und West Deniz, C., 2005, Integration türkischstämmiger Bürger in deutsche Vereine in Kreis und Stadt Offenbach. Offenbach. (Forschungsbericht im Auftrag der Bosch Stifutungund des Deutsch-Türkischen Forums Stadt Offenbach) Hunger, U. Metzger, S., 2011, Kooperation mit Migrantenorganisationen. Studie im Auftrag des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge Internetquellen: www.integrationskompass.de/hmdj/home/interkultuelle- Oeffnung/~cas/Interkulturelle-Oeffnung-von-Wirtschaft Schröer, H., 2007, www.i-iqm.de/dokus/interkulturelle_orien tierung%20_oeffnung.pdf www.via-in-berlin.de/wp-content/uploads/2017/03/ Werkstattgespr%C3%A4ch-MOund-Arbeitsmakt_2016-12-14_Dokumentation.pdf