Konzeption. Gleis B ggmbh Hansestrasse Coesfeld Telefon / Telefax: /

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Transkript:

Gleis B ggmbh Hansestrasse 3 48653 Coesfeld Telefon 02541 / 8433670 Telefax: 02541 /8433679 team@gleis-b.de www.gleis-b.de

Inhaltsverzeichnis Das ist GleisB... Zielsetzung... Angebote... Qualitätssicherung... Partizipation / Beschwerdemanagement... Kontakt...

Das ist GleisB Die GleisB ggmbh ist eine gemeinnützige Gesellschaft, die sich die Förderung von Kindern und Jugendlichen mit speziellem Hilfebedarf zum Ziel gesetzt hat. Zu diesem Zweck bieten wir stationäre, teilstationäre und ambulante Kinder-, Jugend- und Familienhilfeleistungen im Großraum Coesfeld an. Die Hauptverantwortung für die pädagogischen und betriebswirtschaftlichen Entwicklungen der Gleis B ggmbh tragen Sandra Wieck und Ines Krechting in deren Funktion als Päd. Leitung (Soz.Pädagogin, Erzieherin, traumazentrierte Fachberaterinnen) Grundsätzlich bietet die GleisB ggmbh auf die benötigte Hilfe individuell zugeschnittene Formen von Betreuung an. Diese Betreuung findet in Form von einem Training Verselbstständigung / Betreutes Wohnen statt. Der pädagogische Standort Coesfeld bietet eine traumapädagogische Begleitung von belasteten Jugendlichen durch individuelle und gemeinschaftliche Angebote, die den Jugendlichen spezifisch zur Verfügung stehen. Bei GleisB ggmbh beschäftigte Mitarbeiter Betreuung: Sandra Wieck Ines Krechting Patrick Brackmann Enes Habibovic Janina Lablans Anja Hoffmann Ulrich Krechting Ayse Bülbül Tabea Barisch Sebastian Peters Schule: Ina Hamacher Verwaltung: Melisa Hasanovic Päd. Leitung, Sozialpädagogin und traumazentrierte Fachberaterin Päd.Leitung i.v., Erzieherin, traumazentrierte Fachberaterin Erzieher, Fussball Lizenz Trainer, Mobbing Interventionstrainer No Blame Approach Erzieher, Dolmetscher (Albanisch), Mobbing Interventionstrainer No Blame Approach Erzieherin, Studentin der Sozialpädagogik Erzieherin, Studentin der Sozialpädagogik Sozialarbeiter und traumazentrierter Fachberater Erzieherin Studentische Aushilfskraft, Studentin der Sozialpädagogik Studentische Aushilfskraft, Student der Sozialpädagogik Bachelor o.a., Asienwissenschaften (Schwerpunkt Islam) Mobbing Interventionstrainerin, No Blame Approach Bürokauffrau, Dolmetscher (Bosnisch), Studentin der Sozialpädagogik

Zielsetzung Im Rahmen der Betreuung belasteter Jugendlicher zeichnet sich immer stärker ab, dass Jugendlichen zum einen ein sicherer und stabiler, ruhiger und übersichtlicher Lebensrahmen gegeben werden muss, ohne den sich diese jungen Menschen nicht von den Phänomenen einer posttraumatischen Belastungsstörung erholen können. Zum anderen benötigen diese Jugendlichen jedoch auch sichere und angstfreie Erfahrungsräume von Selbstwirksamkeit, um Selbstvertrauen zu gewinnen, ein positives Selbstwertgefühl aufbauen und altersadäquate Entwicklungen nachholen zu können. Daher bleibt es von entscheidender Bedeutung, dass sie bei entsprechendem Bedarf jederzeit individuell unterrichtet werden können und in diesem pädagogischen Setting auch eine aktive Förderung ihrer Interessen und Talente erhalten. Nur durch die Bereitstellung der zentralen Säulen der Traumapädagogik Sicherheit Stabilität Selbstwirksamkeit können die Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung abklingen und gleichzeitig Entwicklungsschritte eingeleitet werden, die im Interesse einer altersadäquaten Entwicklung und Fähigkeit zur Verantwortungsübernahme für das eigene Leben der Jugendlichen geschehen. Diese komplexe Aufgabe setzt, wie bereits oben angedeutet, einen beruhigten, einfachen und übersichtlichen Sozialraum voraus. Dieses erfordert jedoch auch auf der intentionalen pädagogischen Seite einen kollegialen Verbund unterschiedlich ausgebildeter Betreuer, die zum einen traumapädagogisch versiert sind, zum anderen auch die jeweiligen Interessensgebiete der Jugendlichen ansprechen und fördern können. Bei Jugendlichen mit einer PTBS sind von den Pädagogen neben den traumapädagogischen Fähigkeiten und Kompetenzen einer gefestigten und lebensbejahenden Persönlichkeit zusätzlich eigene Fertigkeiten bzw. Kooperationskompetenzen in den traumapädagogisch so relevanten Bereichen: Reitangebote Landwirtschaft / Natur Kunst / Musik Individuelle Didaktik im Bereich Schule Berufsbildung Trauma verringernde Ernährung Motopädie hilfreich und sinnvoll. Nach diesen Kriterien wird der Kollegenkreis in Coesfeld ausgesucht und weitergebildet.

Die Angebote sind miteinander vernetzt, es besteht ein Team, das alle im Projekt lebenden Jugendlichen mit unterschiedlichen Schwerpunkten betreut. Der große Vorteil besteht darin, dass sich die Jugendlichen in klaren sekundär-sicheren Bindungsangeboten wiederfinden können, ohne davon monolithisch abhängig zu sein. Der Projektverbund gibt vielmehr die Möglichkeit, dass die im Team arbeitenden Pädagogen die Jugendlichen individuell in ihren Talenten und Interessen fördern können. Die Betreuung hochbelasteter Jugendlicher ist unserer Erfahrung zufolge daher in viel geringerem Maße vom Scheitern bedroht. Es kann somit flexibel auf die jeweiligen Bedürfnisse des Jugendlichen reagiert werden. Grundlage der pädagogischen Betreuung ist nie allein eine abstrakte Leistungsbeschreibung. Grundlage der pädagogischen Betreuung ist immer der mit dem Jugendamt abgestimmte individuelle Betreuungsplan auf dem Hintergrund einer für alle Einzelbereiche geltenden Leistungsbeschreibung. Unsere Arbeit in Coesfeld gründet sich auf folgende Leitlinien: Subjektorientierung Kennzeichnend für die pädagogische Arbeit von GleisB ist die konsequente Subjektorientierung. Sie gewährleistet, dass grundsätzlich erst die Ressourcen, Kompetenzen, Probleme und Belastungen der Klientinnen und Klienten gesehen und die Maßnahmen auf den individuellen Förderbedarf der jungen Menschen abgestimmt werden. Die Subjektorientierung betrifft nicht nur die Klienten bezogene pädagogische Begleitung, sondern auch die Auswahl und Gestaltung der strukturellen Rahmenbedingungen, innerhalb derer die sozialpädagogische Arbeit erfolgt. Subjektorientierung ist der Garant dafür, dass weder die betroffenen Kinder und Jugendlichen noch deren Eltern bevormundet werden, sondern in ihrer Verantwortung für sich selbst gestärkt und unterstützt werden. Selbstwirksamkeit Kinder und Jugendliche, die in ihrer Lebensgeschichte Vernachlässigung, ungenügende Förderung oder gravierende seelische Verletzungen erlitten haben, verlieren oft die Wahrnehmung für die eigene Bedeutsamkeit. Sie fühlen sich abhängig und glauben nicht an die Wirksamkeit ihrer selbst als Personen und ihrer Handlungen. Besonders leicht verlieren sie dabei das Interesse und die Fähigkeit, neugierig und engagiert die emotionalen und sozialen Möglichkeiten des Lebens zu erkunden. Resignation, fehlendes Bildungsinteresse und dissoziale Verhaltensmuster, aufkommendes Suchtverhalten bzw. ungezügelt impulsives oder gewaltsames Verhalten in sozialen Beziehungen sind mögliche Folgeerscheinungen, die sich mit zunehmendem Alter stärker ausprägen.

Neue und gelingende Erfahrungen der eigenen Wirksamkeit sind Voraussetzung für eine selbstbejahende und eigenverantwortliche Lebensführung. Diese Erfahrungen von Selbstwirksamkeit sind z. B. auch über ästhetische, motorische und musische Angebote möglich, denn sie sprechen das emotionale Gedächtnis an und sind daher besonders geeignet, das positive Selbstwertgefühl der jungen Menschen zu stärken. Aus diesem Grunde begreifen wir unsere Adressaten ganzheitlich und legen Wert auf musische und sonstige kreativitäts- fördernde Aktivitäten und Erfahrungen. Gewährleistung von Stabilität und Sicherheit Unberechenbarkeit, Unkalkulierbarkeit, Unvorhersehbarkeit lösen Angst aus. Diese Angst auslösenden Effekte werden im Erwachsenenalter auf materiellem Gebiet durch Versicherungsabschlüsse abgefedert. Kinder und Jugendliche erleben Angst auslösende Formen fast nie materiell. Ihre Lebenserfahrung basiert zunächst auf gelingende bzw. misslingende Integration in eine sich emotional und sozial präsentierende Lebenswelt. Die jungen Menschen reagieren bei Misslingen auf Bedrohungen mit erhöhter Aufmerksamkeit, Nervosität und Unruhe. Der damit verbundene hohe Spannungstonus reduziert die Lernfähigkeit junger Menschen auf allen Gebieten. Daher ist es wichtig, die sozialpädagogische Arbeit durch einen stabilen und vorhersehbaren Rahmen abzusichern, der in den Kindern und Jugendlichen eine Basis schafft, Vertrauen aufbauen und innere Unruhezustände langsam reduzieren zu können. Stabilität bildet eine Grundvoraussetzung für gelingende soziale, kognitive und emotionale Entwicklung. Sicherheit ist ein weiterer wesentlicher Baustein, welcher die psychische Entwicklung eines Kindes gelingen lässt. Die von Eltern gewährte Sicherheit bildet das Fundament zur Erlangung altersadäquater Formen von Selbstsicherheit. Die Kinder und Jugendlichen mit erhöhtem sozialpädagogischem Förderbedarf bringen fast nie stabile Erfahrungen von Sicherheit mit. Die Gewährleistung eines sicheren Ortes und die Erfahrungen von sicheren und berechenbaren persönlichen Beziehungen leisten daher einen wesentlichen Beitrag zur Nachreifung der Persönlichkeit und sind im sozialpädagogischen Handeln unverzichtbar. Ressourcenorientierung Jeder Mensch verfügt über individuelle Fähigkeiten und Interessen, die ihm zu seiner persönlichen Entwicklung zur Verfügung stehen. Es ist ein Grundbedürfnis und Grundrecht jedes Menschen, diesen individuellen Fähigkeiten und Interessen Ausdruck zu verleihen. Eine hochbelastete Lebensgeschichte kann die Wahrnehmung dieser Impulse und den Gestaltungswillen zum Erliegen bringen. Die Sehnsucht nach

Individualität bahnt sich jedoch immer wieder ihren Weg und wird durch materielle Bedürfnisse, wie z. B. spezifische Tattoos oder Piercings, besondere Kleidung oder eben über soziale Auffälligkeiten überformt. Das Selbstwertgefühl eines unabhängigen und freien Menschen verknüpft sich also mit dem Bewusstsein und der Nutzung individueller Fähigkeiten. Selbstverantwortung und Engagement für das gesellschaftliche Gemeinwohl bleibt daher zurückgebunden an die Aufgabe, eigene Ressourcen aufzuspüren, diese zu entwickeln und zu pflegen. Die sozialpädagogische Arbeit von GleisB richtet ein hohes Augenmerk auf die wertschätzende und fördernde Begleitung junger Menschen, um diese Ressourcen wieder zu erschließen und nutzbar machen zu können. Vernetzte Arbeit Im Begriff der Sozialpädagogik ist der Grundgedanke kooperativen Handelns immer schon enthalten. In dem Wissen, dass sich sozialpädagogische Probleme nur kooperativ lösen lassen, stellt die Nutzung medizinischer und psychologischer Kooperationsmöglichkeiten, die enge Zusammenarbeit mit Jugendämtern, Schulen und sozialen Einrichtungen im Lebensumfeld der Jugendlichen einen Kernbestandteil des pädagogischen Handelns dar. Die komplexen Bedingungsgefüge, multidimensionalen Ursachenbündel sowie die Vielschichtigkeit in den einzuschlagenden Handlungsstrategien übersteigen die Möglichkeiten Einzelner. Somit ist nicht nur die Nutzung verschiedener Handlungssysteme sondern auch die Gewährung kollegialer Beratung und Kooperation wichtige Voraussetzung um den Alltag gelingend zu gestalten und langfristig erfolgversprechende Strategien gewährleisten zu können. Gewährleistung eines unterstützenden sozialtherapeutischen Milieus Um Stille zu finden, vermeidet man Lärm, um innere Ruhe zurückzugewinnen, sucht man Energie spendende Orte. Auf die Pädagogik angewendet heißt dies: Die Abwesenheit hochbrisanter sozialer Brennpunkte ist oft notwendig, um hoch belastende Tagesabläufe zu unterbrechen, so dass es einer sorgsamen Auswahl des sozialtherapeutischen Milieus bedarf, um die individuellen Ressourcen auch aktivieren zu können. Die gute Auswahl des neuen Lebensstandortes, das gepflegte und sozial nicht belastete Lebensumfeld, die fraglose und mehr als ausreichende Gewährleistung aller Grundbedürfnisse sowie die positive emotionale Ausstrahlung der professionellen Begleiter sind daher notwendige Voraussetzungen, auf deren Grundlage erst sozialpädagogische Arbeit gelingen kann. Die Auswahl des sozialtherapeutischen Milieus ist bei den stationären Angeboten vorgegeben und richtet sich nach Trauma therapeutischen Gesichtspunkten. Bei den betreuten Wohnformen unterliegt sie einem individuellen Anforderungsprofil, das sich aus der Lebensgeschichte, den

Ressourcen und den Resilienzfaktoren des jungen Menschen ergibt. Ganzheitliche Förderung Soziale und kognitive Kompetenzen lassen sich langfristig nur verankern, wenn ein junger Mensch emotional zufrieden ist und sich aus dieser Ressource regenerieren kann. Der Wirkungsgrad der pädagogischen Begleitung hängt daher entscheidend davon ab, ob die emotionalen Möglichkeiten des jungen Menschen genauso gefördert wurden wie die kognitiven und sozialen Kompetenzen. Angebote im musischen Bereich, erlebnispädagogische Projekte im Bereich von Ästhetik und Koordination, sowie Sportmöglichkeiten sprechen das emotionale Gedächtnis an und verankern positive Erinnerungen, die in Konfliktsituationen aktivierbar sind und daher auch das Sozialverhalten stabilisieren. Die ganzheitliche Bildung der jungen Menschen stärkt die Sozialkompetenz und bleibt daher innerhalb der sozialpädagogischen Arbeitsprozesse unverzichtbar. Vermittlung von Kompetenzen für das berufliche und gemeinwesenorientierte Leben Gesellschaft und Beruf stellen an einen jungen erwachsenen Menschen Anforderungen, die er bewältigen muss, um sein Leben sicherstellen zu können und am gesellschaftlichen Diskurs teilhaben zu können. Diese zukunftsorientierte Perspektive ist ein vom gesellschaftlichen System personenunabhängig formuliertes Anforderungsprofil und muss daher genauso Berücksichtigung im Rahmen des sozialpädagogischen Handelns finden. Diese vom demokratischen und beruflichen System formulierte Zukunftsfähigkeit des jungen Menschen benötigt eine Vermittlung, die der junge Mensch verstehen und verinnerlichen kann. Die Übersetzung und langsam voranschreitende Verankerung von Sekundärtugenden, ohne die beispielsweise berufliches Leben nicht gelingen kann, bedarf einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Klient und Pädagogen. Um in der Begleitung der Gefahr einer Überforderung bzw. der Möglichkeit einer Unterforderung des jungen Menschen zu entgehen, evaluieren die Mitarbeiter der GleisB ggmbh die Möglichkeiten des Entwicklungskorridors jeweils neu in Fachgesprächen, Supervisionen bzw. durch therapeutische und medizinische Hilfen.

Angebote Training Verselbstständigung / Betreutes Wohnen Betreutes Wohnen im Stadtgebiet in verschiedenen Wohnungen und einem Clearing Appartement an der Hansestrasse 3 im Rahmen des SGB VIII 34 (s. Leistungsbeschreibung Intensiv Betreutes Wohnen und Konzept Begleitung von UmF, unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen) Ambulante Hilfen Sozialpädagogische Familienhilfe Erziehungsbeistandschaft Gruppenangebote ( Soz. Training Kurse, No Blame Approach Mobbing Intervention an Schulen, etc.) Schule Einzelbeschulung z.b. nach dem System der Flex-Schule Nachhilfe individuelle Lernangebote Berufliche Integration und Orientierung (BIO) Dieses Angebot richtet sich an Jugendliche die einen Schulabschluss haben, oder ihre Schulpflicht ohne erfolgreichen Abschluss beendet haben und dient der Vorbereitung und Clearingphase zur beruflichen Integration. Der BIO Bildungsgang vermittelt eine erweiterte Allgemeinbildung und bietet eine besondere Chance, im Berufsleben Fuß zu fassen und ist verbunden mit dem Besuch eines Berufskollegs in Coesfeld, an ein bis zwei Tagen pro Woche. Die Teilnehmer gehen an den übrigen drei bis vier Tagen in die Praxis der Anleiter von GleisB, in den Bereichen Hauswirtschaft, Schulförderung, Büro/Verwaltung und Handwerk/Werkstatt. Neben dem Besuch der internen praktischen Bereiche, stehen Praktika auf dem Programm. Die mit GleisB kooperierenden Betriebe stellen während dieser Zeit oft fest, dass in den Jugendlichen ein wertvolles Potenzial steckt, und zwar unabhängig vom schulischen Abschluss.

Alle Angebote beinhalten grundsätzlich folgende strukturelle Grundlagen: 24 Stunden aufsuchende Rufbereitschaft pädagogisches Zentrum Zollamt mit einem Verselbstständigungs Appartement, Büro, Verwaltung und allen Lern- und Freizeitangeboten sowie gegebenenfalls mit einer individuellen psychologischen Begleitung durch kooperierende Psychologen und Therapeuten regelmäßiger Mittags- und Abendtisch, Musikkurse, Mal- und Werkkurse, Sportangebote, individuelle erlebnispädagogische Angebote, die auf die Interessen der Jugendlichen abgestimmt sind Kooperationsprojekte mit Fußball- und Sportvereinen in Coesfeld Qualitätssicherung Unser Qualitätsmanagementsystem Sowohl aus fachlichen, als auch aus betriebswirtschaftlichen Erwägungen heraus, führen wir ein auf unsere Einrichtung bezogenes Qualitätsmanagementsystem. Bei der fortlaufenden Weiterentwicklung unseres Qualitätsmanagementsystems erachten wir es als sinnvoll, uns nicht auf ein bestimmtes, eingegrenztes und ideologisches Qualitätskonzept festzulegen. Vielmehr passen wir dieses immer wieder in regelmäßig vereinbarten Arbeitskreisen den Bedürfnissen unserer täglichen Arbeit an. Die Überprüfung und Weiterentwicklung liegt im Aufgabengebiet der päd. Leitung, in diesem Fall bei Frau Wieck.

Qualitätsentwicklung Qualitätsentwicklung durch Konzeptionsentwicklung Indirekte Leistungen, zur Sicherung und Dokumentation der Leistungserbringung und zur Einhaltung der Qualitätsstandards Sicherung der Produktqualität durch Überprüfung der Wirksamkeit der Hilfen Kontinuierliche Fortschreibung des Organisationshandbuches Enge Zusammenarbeit mit Schulen, Ärzten, Frühförderstellen, Psychologen, Psychiatern und weiteren Therapeuten Jährliche Überprüfung der Konzeption (Team / Leitung, mit externen Berater) Fachliche Kontakte zu vergleichbaren Einrichtungen Mitgliedschaft in örtlichen Arbeitskreisen Veränderung der Konzeption, wenn Bedarfe sich grundlegend ändern oder grundsätzliche Qualitätsmängel festgestellt werden (Team / Leitung, mit oder ohne externem Berater) Qualitätsentwicklung durch Konzeptionssicherung Abstimmung pädagogischer Vorstellungen und deren Umsetzung Überprüfung der Kenntnis und Umsetzung der Konzeption auf Teamebene Fortbildung bei Bedarf Externe Supervision Regelmäßige Fallbesprechungen Kollegiale Fallbesprechungen Kurzschulungen zu verschiedenen fachlichen Themen Wöchentliche Teamsitzungen Qualitätsentwicklung durch Personalentwicklung Dokumentation von Arbeitsplatzbeschreibung und Personalführung durch Vorgesetzte Einarbeitung neuer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Weiter- und Fortbildung (intern und extern) Jährlicher Qualitätsworkshop Traumpädagogische Weiterbildung Teilnahme an verschiedenen institutionalisierten übergreifenden Projekten Fachliche und persönlichkeitsbezogene Beratung (in Einzelfällen Einzelsupervision) Verschriftlichung von Zielen und Planungen, die sich aus Hilfeplanung und Erziehungsplanung ergeben

Prozessen und Leistungen Vereinheitlichung zentraler Prozesse Falldokumentation Kontinuierliche Evaluation der Arbeit Klare Organisationsstrukturen Sicherung der Abläufe EDV gestützte Dokumentation und Planung Dokumentation und Aktenvermerke über besondere Ereignisse, Realisierung von Planungen, Abweichungen von Planungen Vollständige und übersichtliche Aktenführung Partizipation - Beschwerdemanagement Das erste und unbestreitbare Recht des Kindes ist, seine Gedanken auszusprechen und aktiven Anteil an unseren Überlegungen und Urteilen über seine Person zu nehmen. Wenn wir ihm Achtung und Vertrauen entgegenbringen, wenn es selbst Vertrauen hat und sich ausspricht, wozu es das Recht hat wird es weniger Zweifel und Fehler geben. (Janusz Korczak) Der zentrale Ort für Mitwirkung ist die Planung der Hilfe im Hilfeplanverfahren nach 36 SGB VIII. Die Hilfeplanung ist Gegenstand regelmäßiger Evaluation im Rahmen unseres Qualitätsmanagements. Wir orientieren uns an diesem ausformulierten Kernprozess und stellen sicher, dass beim ersten Hilfeplangespräch der Auftrag an uns festgelegt wird. Beteiligte, Arbeitsweisen, Prozessdauer, Erreichbarkeiten, Rahmenbedingungen und andere wichtige Dinge werden hier vereinbart bei Folgeterminen für jede/n Teilnehmer/in ein Exemplar der Gesprächsvorlage erstellt wird. Diese besprechen wir mit den Kinder/Jugendlichen bzw. anderen im Auftragsklärungsgespräch benannten Personen. Jugendämtern und Eltern sollte die Gesprächsvorlage mindestens eine Woche vor dem Termin erhalten. Kinder/Jugendliche werden dazu aufgefordert, ggf. eine eigene Liste mit Gesprächspunkten zusammen zu stellen. Nach Möglichkeit nehmen Kinder/Jugendliche zumindest partiell am Gespräch teil. Wir fragen uns nicht, ob ein Kind teilnehmen kann, sondern ob es Gründe gibt, warum es nicht daran teilnehmen könnte für Teilnehmer, die bekanntermaßen des Deutschen nicht so mächtig sind, dass sie den oft entscheidenden Gesprächsverläufen folgen können, organisieren wir im Vorfeld eine/n Dolmetscher/in

wir engagieren uns aktiv dafür, dass Hilfeplangespräche durchgeführt werden, wenn sich die verabredete Hilfe entscheidend verändert. Bei mittelund langfristigen Unterbringungen streben wir einen maximalen zeitlichen Abstand von sechs Monaten an. Den jungen Menschen werden ihre Rechte beim Aufnahmegespräch mitgeteilt und ein Flyer (Siehe Anhang) mit den möglichen Ansprechpartnern auf den verschiedenen Ebenen (Leitung, Jugendamt, Landesjugendamt) ausgehändigt. Dadurch kennen die jungen Menschen ihre Beteiligungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten und können diese aktiv ausüben. Sie werden u.a. aktiv an der Vorbereitung und Durchführung der Hilfeplangespräche beteiligt. Bei GleisB ist eine Mitarbeiterin (aktuell Fr.Hamacher) für diesen Bereich zuständig, die diesen ständig überprüft und weiterentwickelt. Diese Mitarbeiterin ist nicht in die alltägliche Betreuung involviert. Einmal im Monat findet ein Gruppenabend statt, an dem sich alle Jugendlichen, Pädagogen und Mitarbeiter beteiligen können. Dieser wird von unserer Beschwerdebeauftragten Frau Hamacher vorbereitet, moderiert und ausgewertet. Frau Hamacher wertet die Beschwerden aus und wendet sich damit anonymisiert an die pädagogische Leitung, gegebenenfalls an entsprechende Instanzen wie Jugendamt, oder LWL. Zudem hat sie die Möglichkeit externe Supervision in Anspruch zu nehmen, um in kritischen Situationen nicht allein verantwortlich zu sein. Die von ihr erhobenen Daten (Beschwerde, Verlauf der Regulation/Hilfe, Ergebnis) werden regelmäßig dem Team vorgestellt und können entsprechend von anderen Instanzen eingesehen werden. Rechte von Kindern und Jugendlichen Wir beachten die in der UN-Kinderrechtsresolution festgelegten Rechte. Diese beinhalten im Wesentlichen die Rechte auf Schutz und Versorgung, Partizipation und Bildung. Für die von uns betreuten Kinder und Jugendlichen haben wir altersentsprechende Materialien zur Information über die eigenen Rechte entwickelt. (siehe z.b. Flyer im Anhang)

Kontakt Hansestrasse 3 48653 Coesfeld Telefon: +49 (0)2541/ 8433671 Telefax: +49 (0)2541/ 8433679 24 Std. Rufbereitschaft: 0170 700 62 36 www.gleis-b.de info@gleis-b.de Sandra Wieck, päd.leitung Ines Krechting, stell. päd.leitung