Auftreten und Biologische Bekämpfung des Maiszünslers in Brandenburg. Informationen zum Weizensteinbrand im Ökoanbau (bei Interesse)

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Transkript:

Auftreten und Biologische Bekämpfung des Maiszünslers in Brandenburg Informationen zum Weizensteinbrand im Ökoanbau (bei Interesse)

Auftreten und Biologische Bekämpfung des Maiszünslers in Brandenburg

Gliederung Maisanbau in Brandenburg Informationen zum Maiszünsler Möglichkeiten der Bekämpfung des Maiszünslers

Maiszünsler (Ostrinia nubilalis) - Wirtschaftlich wichtigster Schaderreger in Mais - Ertragsverluste in Hauptbefallsgebieten bis zu 30 % - Schaden entsteht durch die Fraßtätigkeit der Larven - zusätzlich fördert Zünslerbefall den Fusariumbefall

Maiszünsler in Brandenburg (Ostrinia nubilalis) Erster Nachweis in den siebziger Jahren im Oderbruch 1985: stärkeres Auftreten, einschließlich Stängelbruch 1987: Ø BH 10,6 % auf 22 von 26 Schlägen Befallszunahme in den neunziger Jahren 2005: Befall auch außerhalb des Oderbruchs mit Ø BH >50 %; Aufnahme ins Schaderregerüberwachungsprogramm (30 Schläge jährlich) 2009: Befall auf allen Monitoringflächen

Entwicklungszyklus des Maiszünsler (Ostrinia nubilalis) Quelle: www.transgen.de

Maiszünslerauftreten 2015

kurz vor dem Larvenschlupf EA Eigelege 04.07. (LOS), 14 d später OHV, BAR, UM Schadsymptome Maiszünsler Rispenknicken, 20.07.15, LOS EA Larven 08./09.07.15 (LOS, MOL)

ab 07.08. EA am Kolben

Boniturergebnisse Maiszünsler 2015

Maiszünsler /Schadsymptome insg. (SEÜ) % befallene Pflanzen September 2015 LK Prignitz 14 8 26 28 12 LK Ostprignitz-Ruppin LK Havelland LK Oberhavel 70 SK Berlin LK Uckermark 0 36 42 LK Barnim 86 54 62 LK Märkisch-Oderland 100 4 Maiszünslerbekämpfung: Coragen 6 4 Land Brandenburg 2015: 28,6 % 2014: 36,3 % 2013: 32,5 % 2012: 22,3 % 2011: 27,4 % 2010: 30,4 % 2009: 27,8 % Informationsveranstaltungen des amtlichen Pflanzenschutzdienstes 2015 LK Potsdam-Mittelmark 4 2 6 SK Potsdam LK Teltow-Fläming 20 18 4 12 LK Elbe-Elster LK Dahme-Spreewald 34 LK Oder-Spree 18 LK Oberspreewald-Lausitz SK Frankfurt (Oder) 52 10 10 SK Cottbus 8 LK Spree-Neiße

Versuche zur Maiszünslerbekämpfung 1999: erste Pyrethroidversuche 2000/2001: Vergleich zwischen Insektizidvarianten, Trichogramma und Bt-Mais ab 2004: Vergleich verschiedener Wirkstoffgruppen 2010: Ringversuche in BB, SN, TH, HE ab 2011: Ringversuche in SN, SA, TH, HE, BB Vergleich von Insektiziden mit unterschiedlichem Mode of action zur Kontrolle des Maiszünslers

Trichogramma- Ausbringung

Trichogramma- Ausbringung https://www.youtube.com/watch?v=huiyiohuvcm

Trichogramma Trichosafe Quelle: BIOCARE - Biologisch abbaubare Kugeln - es befinden sich verschiedene Entwicklungsstadien in den Kugeln - Schlupf in sechs Wellen, bis zu drei Wochen

Ausbringung mit Multicopter Kärtchen per Hand 15-20 Min/ha Multicopter 5-10 ha in 15-20 Minuten Kugeln biologisch abbaubar Kurze Rüstzeiten-Kofferraum Akku-betrieben Keine Auflagen Abstände Wasser-Saumbiotop Anwendung bei jedem Wetter Keine Durchfahrverluste Gleichmäßige Verteilung- GPS Kosten wie Insektzidanwendung

Praxisvarianten 2015 - Nur einjähriges Ergebnis in BB 1. Unbehandelte Kontrolle 2. Trichosafe 100 Kapseln/ha Applikation: 22.07.2015 Mais: BBCH 59-61

Ermittelte Befallshäufigkeiten in % Trichosafe BH in % (Pflanzen mit Larven) Unbehandelte Variante BH in % (Schadsymptom insgesamt) 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Befallshäufigkeit in %

FAZIT Die Wirkungsgrade beim Trichogramma-Einsatz liegen bei 50-60%. Große Bedeutung hat der richtige Einsatzzeitpunkt. WICHTIG: Einsatzzeitpunkt Witterung (Temperatur) Im Sinne des integrierten Pflanzenschutzes sollten jedoch mehr denn je die ackerbaulichen Aspekte, wie Bodenbearbeitung und sachgerechtes Schlägeln der Maisstoppeln stärker in der Praxis genutzt werden.

Zünslerreduzierung Maiszünslerlarven benötigen für die Überwinterung Maisstoppeln von ca. 15 cm Länge möglichst tiefer Schnitt Zerkleinern und sauberes und tiefes (> 15 cm) Einarbeiten der Ernterückstände möglichst nicht Mais nach Mais

Vielen Dank Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Informationen zum Weizensteinbrand im Ökoanbau (bei Interesse)

Steinbrand Fotos: B.Pölitz PSD Sachsen

Steinbrand Weizensteinbrand (Tilletia caries) Zwergsteinbrand (Tilletia controversa) Steinbrand Stinkbrand Schmierbrand Gewöhnlicher Steinbrand - Keine Befallsseinschätzung in BB - Zunahme in Beständen ab Höhenlage 400 m - Sachsen, Bayern, Baden Württemberg

Steinbrand Weizensteinbrand (Tilletia caries) Zwergsteinbrand (Tilletia controversa) samenbürtiger Pilz Infektion über infiziertes Saatgut Infektion während der Keimung bodenbürtiger Pilz Bodeninfektion Infektion während der Bestockung Bildung von Brandbutten Weizen, Triticale, Dinkel, (Roggen), ausgewählte Ungräser Bildung von Trimethylamin (Toxin) möglich, vergleichbar hohe Giftwirkung wie Mykotoxine Grafik: B.Pölitz PSD Sachsen

Keimlingsinfektion Zur Zeit der Saatgutkeimung im Herbst oder Frühjahr keimen auch die Brandsporen. Während der Keimphase wird der Keimling infiziert. Der Pilz wächst in der Pflanze systemisch mit und besiedelt die Ährenanlagen. je länger die Phase des Auflaufens, um so höher ist der Befall Keimfähigkeit der Sporen bleibt lange erhalten. Jungpflanzeninfektion Bei niedrigen Temperaturen und Lichteinwirkung keimen die Sporen. Die Infektion erfolgt bei jungen Pflanzen zum Zeitpunkt der Bestockung. Der Pilz wächst in der Pflanze systemisch mit und besiedelt die Ährenanlagen. Befall wird erst ab dem Ährenschieben sichtbar. Günstige Befallsbedingungen für Zwergsteinbrand: - die im Boden vorhandenen Brandsporen konnten aufgrund der niedrigen Temperaturen und dem nicht gefrorenen Boden keimen und die Pflanze infizieren - die hinzukommende Schneedecke und die unter der Schneedecke herrschenden Lichtverhältnisse förderten den Befall.

Steinbrand Was zeichnet die Erreger aus? sehr effektive Weiterverbreitung der Sporen Sporenbefall auf Korn und Stroh Kontamination bei Ernte Lagerung Aufbereitung Bildung von Trimethylamin (Toxin) möglich Quelle: B.Pölitz PSD Sachsen

Ist die Verwendung von Steinbrand belasteten Partien in der Verfütterung möglich? - unter bestimmten endogenen und exogenen Bedingungen Bildung von einem Toxin (Trimethylamin) möglich - lt. Futtermittelgesetz dürfen keine Futtermittel eingesetzt und in Verkehr gebracht werden, welche die Gesundheit von Mensch und Tier beeinträchtigen können beachten, dass Stroh ebenfalls kontaminiert ist Verwertung in den Biogasanlagen möglich Quelle: B.Pölitz PSD Sachsen

Bildung von Brandbutten statt Korn Ährchen mit Brandbutte ca. 4-5 Mio. Sporen 25 Kornanlage je Ähre 100-125 Mio. Sporen 1 Brandbutte kann 2 bis 2,5 dt Saatgut stark kontaminieren! Quelle: B.Pölitz PSD Sachsen

schwarze Sporenwolke bei der Ernte (bei hohem Befall) Quelle: B.Pölitz PSD Sachsen

Möglichkeiten zur Eindämmung von Steinbrand - Anwendung von vorbeugenden Maßnahmen - Einsatz von zertifiziertem Saatgut - Beizung - bei Nachbau, Untersuchung auf Steinbrandsporen

Anwendung von vorbeugenden Maßnahmen Weizensteinbrand: - Nur geprüftes, gesundes Saatgut mit hoher Keim- und Triebkraft verwenden (Saatgutuntersuchung) - Optimale Aussaattiefe und Saatzeit mit dem Ziel eines zügigen Auflaufens der Saat - Fruchtfolge berücksichtigen: mehr als zwei Jahre zwischen Weizen einschließlich Dinkel - Wahl resistenter Sorten: Weizensorte Butaro ist geeignet - Saatgut mit dem Senfmehl-Präparat Tillecur behandeln. Dies hat bei Verwendung als Nassbeize einen Wirkungsgrad von ca. 90% gegen Weizensteinbrand - Bei Verwendung von Nachbausaatgut ist eine Sporenuntersuchung und Triebkraftprüfung unerlässlich und eine Behandlung mit Tillecur empfehlenswert Zwergsteinbrand: - In Befallslagen sollte der Winterweizenanteil in der Fruchtfolge < 20% sein, um das Infektionspotenzial gering zu halten - Saatgut mit dem Senfmehl-Präparat Tillecur behandeln, das gegen Zwergsteinbrand einen Wirkungsgrad von ca. 60% hat - Wahl resistenter Sorten: Die Resistenzen von Steinbrand sind auch gegen Zwergsteinbrand wirksam; Weizensorte Butaro ist geeignet

Beizung - Tillecur (Gelbsenfmehl) - Cerall, Cedomon (Pseudomonas chlororaphis) - Elektronenbehandlung

Saatgutbeize Tillecur Pflanzenstärkungsmittel besteht aus Mehlen einheimischer Pflanzen (84,8% Gelbsenfmehl) und natürlicher Haft- und Benetzungsmittel Trockenbeize bei einem Sporenbesatz < 500 Sporen/Korn Feuchtbeize bei einem Sporenbesatz > 500 Sporen/Korn Anwendungskonzentration entsprechend der Sporenbelastung Wirkungsgrad Weizensteinbrand 98% Nebenwirkung auf Zwergsteinbrand Quelle: B.Pölitz PSD Sachsen

Saatgutbeize Cerall, Cedomon biologische Saatgutbeize mit amtlicher Pflanzenschutzmittel- Zulassung natürliches Produkt auf Basis des Bakteriums Pseudomonas chloraphis Getreide mit Spelzen (Gerste und Dinkel) - Cedomon auf Basis von gentechnikfreiem Rapsöl Getreide ohne Spelzen (Weizen, Roggen und Triticale) - Cerall mit einer wasserbasierten Formulierung anwendungsfertige Flüssigformulierung Firma: Intrachem bio Deutschland Quelle: B.Pölitz PSD Sachsen

Demoversuche zur Beizung Jahr Sorte Aussaat Wirkungsgrad Tillecur Cerall 2007 Bussard 27.10.06 99,5 % - 2008 Capo 29.10.07 100 % - 2014 Brilliant 22.10.13 97 % 98 % Quelle: B.Pölitz PSD Sachsen

Elektronenbehandlung Prinzip beruht auf der Wirkung niederenergetischer Elektronen Brandkrankheiten werden besonders wirksam erfasst keine Rücktrocknung notwendig Restmengen können problemlos gelagert werden Quelle: B.Pölitz PSD Sachsen

Einfluss der Elektronen-Behandlung von Weizensaatgut auf das Keimverhalten Ergebnis: Negative Effekte einer Saatgutbehandlung mit niederenergetischen Elektronen auf das Keimverhalten und eine Veränderung des Phänotyps konnten NICHT bestätigt werden. Quelle: B.Pölitz PSD Sachsen

Diplomarbeit zum Thema: Einfluss der Elektronen-Behandlung und Tillecur-Beizung von Weizensaatgut auf das Keimverhalten Angela Richter Hochschule f. Technik u. Wirtschaft Dresden (FH) (Prof. Dr. K. Schmidtke) Sächs. Landesanstalt f. Landwirtschaft, Ref. PS (Dipl.-Ing. B. Pölitz) November 2007

Öko-Feldtag in Nossen 22.06.16