Fact sheet SUP-Erfolgsfaktoren



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Transkript:

Arbter, K. (2010): Fact sheet "SUP-Erfolgsfaktoren", Stand: September 2010, http://www.arbter.at/sup/sup_e.html 1 Fact sheet SUP-Erfolgsfaktoren Dieser Text kann zitiert werden als: Arbter, K. (2010): Fact sheet "SUP Erfolgsfaktoren", http://www.arbter.at/sup/sup_e.html Folgende SUP-Erfolgsfaktoren fördern wirkungsvolle SUPs: Vollständige Integration von SUP und Planung zu einem Gesamtprozess Schrittweise Optimierung der Planung im Rahmen des Alternativenvergleichs Informative, konsultative und kooperative Öffentlichkeitsbeteiligung Gleichrangige Berücksichtigung von umweltbezogenen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen Abgrenzung und Verknüpfung der verschiedenen SUP- und UVP-Ebenen Effektives Monitoring und Strukturen zur Umsetzung der SUP-Ergebnisse Vollständige Integration von SUP und Planung zu einem Gesamtprozess Planung und SUP werden vollständig vernetzt und laufen nicht lediglich parallel nebeneinander oder gar hintereinander ab. Während des Planungsprozesses werden die Umweltauswirkungen möglicher Planungsalternativen analysiert und auf Basis dieser Ergebnisse im gemeinsamen Prozess die optimale Planungslösung entwickelt. Umweltaspekte können optimal in die Planung integriert werden. Umweltziele können von Anfang an berücksichtigt werden. Die effiziente Verknüpfung von Planungsund SUP-Prozess erfordert ein ausgeklügeltes Prozessdesign. Die Elemente der SUP müssen in den Planungsprozess eingefügt werden. Damit steigt die Bedeutung des Prozessmanagements. P L A N U N G S U P Ergebnis: Planung mit integrierten Umweltaspekten Abbildung 1: Verzahnung von Planungsprozess und SUP zu einem vollständig integrierten Gesamtprozess (Grafik: K. Arbter)

Arbter, K. (2010): Fact sheet "SUP-Erfolgsfaktoren", Stand: September 2010, http://www.arbter.at/sup/sup_e.html 2 Schrittweise Optimierung der Planung im Rahmen des Alternativenvergleichs Zu Beginn der SUP werden die Planungsziele und die dabei zu berücksichtigenden Umweltziele festgelegt. Danach werden Planungsalternativen entwickelt, mit denen die Ziele erreicht werden können. Die Auswirkungen dieser Alternativen werden ermittelt und bewertet. Bei der Bewertung zeigen sich die Stärken und Schwächen der Alternativen. Etwaige Schwachpunkte werden durch entsprechende Kompensationsmaßnahmen vermindert. Dadurch werden die Alternativen optimiert. Bei Bedarf werden die Auswirkungen der optimierten Alternativen erneut ermittelt. Sobald klar ist, welche Alternative die beste Lösung ist, wird diese ausgewählt und den politischen EntscheidungsträgerInnen zur Annahme empfohlen. Auf diese Weise können Umweltaspekte wirksam in die Planung integriert werden. Die Ergebnisse der Bewertung fließen direkt in den Planungsprozess ein. Dadurch steigen die Chancen, dass die tatsächlich beste Alternative auf fundierter Basis herausgefiltert wird. Wo wollen wir hin? Zieldefinition: Planungsziele und Umweltziele Wie kommen wir dort hin? Planungs- Alternative 1 Planungs- Alternative 2 Planungs- Alternative 3 Welche Auswirkungen sind damit verbunden? Wie können Schwächen verbessert werden? Ermittlung und Bewertung der Umweltauswirkungen sowie evtl. der sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen Aufzeigen der Stärken und Schwächen der Alternativen Integration von Kompensationsmaßnahmen Optimierte Planungs- Alternative 4 Integration von Kompensationsmaßnahmen Optimierte Planungs- Alternative 5 Öffentlichkeitsbeteiligung Welche Auswirkungen sind nun damit verbunden? Bei Bedarf: Erneute Analyse der Umweltauswirkungen sowie evtl. der sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen Was ist die beste Lösung? Auswahl der besten Planungs-Alternative Annahme der Planung gemäß SUP-Ergebnis Abbildung 2: Schrittweise Optimierung der Planung im Rahmen des Alternativenvergleichs mit kontinuierlicher Öffentlichkeitsbeteiligung

Arbter, K. (2010): Fact sheet "SUP-Erfolgsfaktoren", Stand: September 2010, http://www.arbter.at/sup/sup_e.html 3 Informative, konsultative und kooperative Öffentlichkeitsbeteiligung Es gibt drei Intensitätsstufen der Öffentlichkeitsbeteiligung: Stufe 3: Kooperation (Mitgestaltung) Die Öffentlichkeit gestaltet die Planung oder die Entscheidung aktiv mit, zum Beispiel an Runden Tischen. Stufe 2: Konsultation (Stellungnahmen) Die Öffentlichkeit kann zu einer gestellten Frage oder zu einem vorgelegten Entwurf (reaktiv) Stellung nehmen. Stufe 1: Information Die Öffentlichkeit wird über Planungen oder Entscheidungen informiert, sie hat aber keinen Einfluss darauf. Abbildung 3 : Intensitätsstufen der Öffentlichkeitsbeteiligung (Grafik: Arbter, K. 1 ) Die Anzahl der Beteiligten nimmt von Stufe 1 bis Stufe 3 ab. Ihr Einfluss nimmt von Stufe 1 bis Stufe 3 zu. Wie intensiv die Öffentlichkeit am SUP-Prozess beteiligt werden soll, hängt vom Thema und von der Konfliktträchtigkeit der Planung ab. Die SUP-Richtlinie sieht Informations- und Stellungnahmerechte vor (Stufe 1 und Stufe 2). Bei konfliktträchtigen, strategischen Planungsaufgaben, die auf großes öffentliches Interesse stoßen, können die Erfolgschancen einer SUP gesteigert werden, wenn die betroffenen Interessengruppen darüber hinaus kooperativ beteiligt werden. Dies ist vor allem dann zu empfehlen, wenn möglichst konsensuale, breit akzeptierte Planungslösungen angestrebt werden. In der Praxis hat sich die zweigeteilte Beteiligung der Öffentlichkeit bewährt: Kooperative Beteiligung der betroffenen Interessengruppen Information und Konsultation der breiten Öffentlichkeit 1: Kooperative Beteiligung der betroffenen Interessengruppen SUP am runden Tisch SUP am runden Tisch bedeutet, dass die SUP kooperativ von einem SUP-Team durchgeführt wird. Zum SUP-Team gehören VertreterInnen der Verwaltung (die planerstellende Dienststelle, die Umweltstellen und weitere betroffene Fachdienststellen), VertreterInnen der betroffenen Interessengruppen (die sogenannte organisierte Öffentlichkeit, z. B. Umwelt-NGOs, die Umweltanwaltschaft und die Kammern) und bei Bedarf externe ExpertInnen. Planungs- und SUP-Prozess sind vollständig zu einem Gesamtprozess integriert. Alle Teammitglieder arbeiten von Anfang an als gleichberechtigte PartnerInnen am Prozess mit. Das SUP-Team ist während des gesamten Prozesses für sämtliche SUP- und Planungsschritte gemeinsam verantwortlich. Der Prozess wird von einer allparteilichen Prozesssteuerung geleitet. Ziel ist, dass das SUP-Team im breiten Konsens verschiedenster Interessen und Blickwinkel die optimale Planungslösung herausarbeitet und dabei Umweltaspekte kontinuierlich berücksichtigt. Damit sollen die Voraussetzungen für eine zügige und reibungslose Umsetzung der geplanten Maßnahmen geschaffen werden. Das SUP-Team erarbeitet eine fachliche Empfehlung, die den politischen EntscheidungsträgerInnen als Entscheidungsgrundlage dient. 1 Verändert nach: Arbter, Kerstin; Handler, Martina; Purker, Lisa; Tappeiner, Georg; Trattnigg, Rita (2005): Das Handbuch Öffentlichkeitsbeteiligung Die Zukunft gemeinsam gestalten, Wien.

Arbter, K. (2010): Fact sheet "SUP-Erfolgsfaktoren", Stand: September 2010, http://www.arbter.at/sup/sup_e.html 4 SUP am runden Tisch SUP-Team Verwaltung Externe ExpertInnen Organisierte Öffentlichkeit Betroffene Interessengruppen: z. B. Umwelt-NGOs, Umweltanwaltschaft, Kammern Abbildung 4: Zusammensetzung des SUP-Teams aus VertreterInnen der Verwaltung, externen ExpertInnen und der organisierten Öffentlichkeit (betroffene Interessengruppen) bei einer SUP am runden Tisch (Grafik: K. Arbter) 2: Information und Konsultation der breiten Öffentlichkeit Ergänzend zur gleichberechtigten Mitarbeit der InteressenvertreterInnen während des gesamten SUP- Prozesses am runden Tisch soll die breite Öffentlichkeit über die SUP informiert und zu Stellungnahmen zum Planungsentwurf und zum Umweltbericht eingeladen werden. Dies kann einerseits durch eine SUP-Website, durch Informationsveranstaltungen und die Medien erfolgen sowie andererseits auch durch eine Vernetzung der interessierten Bevölkerung mit ihren VertreterInnen im SUP-Team. Denkbar ist auch die Ernennung eines Ombudsmannes, der als Kontaktperson fungiert und die Anliegen der Bevölkerung ins SUP-Team transportiert.

Arbter, K. (2010): Fact sheet "SUP-Erfolgsfaktoren", Stand: September 2010, http://www.arbter.at/sup/sup_e.html 5 Information und Konsultation der breiten Öffentlichkeit SUP-Website Kooperative Beteiligung der organisierten Öffentlichkeit im SUP-Team Verwaltung Externe ExpertInnen Tageszeitungen, Radio, TV Organisierte Öffentlichkeit Ombudsmann Diskussionsveranstaltungen Stellungnahmen zu Planungsentwurf und Umweltbericht Abbildung 5: Information, Konsultation und Kooperation mit der Öffentlichkeit (Grafik: K. Arbter)

Arbter, K. (2010): Fact sheet "SUP-Erfolgsfaktoren", Stand: September 2010, http://www.arbter.at/sup/sup_e.html 6 Gleichrangige Berücksichtigung von umweltbezogenen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen Die SUP kann besonders wirksam zur gleichrangigen Berücksichtigung von Umwelt, Wirtschaft und Sozialem bei strategischen Planungen beitragen, wenn sie von einer reinen Umweltprüfung, wie dies in der SUP-Richtlinie vorgesehen ist, zu einem umfassenden Analyseinstrument für umweltbezogene, wirtschaftliche und soziale Auswirkungen weiterentwickelt wird. Ziel dieser in Richtung Nachhaltigkeitsprüfung erweiterten SUP ist es, dass alle drei Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung ausgewogen in der endgültig beschlossenen Planung berücksichtigt sind. Die Erfahrungen zeigen, dass die Ergebnisse dieser erweiterten SUPs breiter akzeptiert und bei der politischen Entscheidung zur Planung stärker berücksichtigt werden. Voraussetzung für die Wirksamkeit dieser erweiterten SUP ist allerdings, dass Umweltaspekte gegenüber tendenziell stärkeren wirtschaftlichen und sozialen Belangen nicht ins Hintertreffen gelangen. Umwelt Politik / Plan / Programm Gesellschaft Wirtschaft Abbildung 6: Gleichrangige Berücksichtigung der Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft bei einer erweiterten SUP (Grafik: K. Arbter)

Arbter, K. (2010): Fact sheet "SUP-Erfolgsfaktoren", Stand: September 2010, http://www.arbter.at/sup/sup_e.html 7 Abgrenzung und Verknüpfung der verschiedenen SUP- und UVP-Ebenen Wirksame SUPs haben klar abgegrenzte Einsatzebenen und sind mit den vor- oder nachgeschalteten SUP- oder UVP-Ebenen verknüpft. Die klassische Einsatzebene der SUP ist jene Planungsebene, bei der strategische Grundsatzfragen geklärt werden: zum Bedarf (Ob ein Projekt / eine Maßnahme tatsächlich gebraucht wird?), zum Zweck (Wozu sie notwendig ist?), zu den erforderlichen Technologien (Was konkret gebraucht wird?) und zu den benötigten Kapazitäten (Wie viel davon gebraucht wird?) Die nächstfolgende Ebene einer "Standort-SUP" soll Fragen nach dem optimalen Standort oder der Trassenlage klären (Wo?). Die letzte Ebene ist die Ebene der Umweltverträglichkeitsprüfung (Projekt- UVP), die Fragen nach der Bauweise behandelt (Wie?) und zur Genehmigung eines Einzelprojektes führt. SUP Standort-SUP Ob? Bedarf Wozu? Zweck Was? Technologie Wie viel? Kapazitäten Wo? Standorte / Trassen Projekt-UVP Wie? Bauweise Projektgenehmigung Abbildung 7: Anwendungsebenen von SUP, Standort-SUP und Projekt-UVP (Grafik K. Arbter) Im Idealfall werden diese drei Ebenen klar von einander abgegrenzt und schrittweise nacheinander bearbeitet, denn auf jeder Ebene werden die Umweltauswirkungen in unterschiedlicher Tiefe analysiert. Bei einer SUP zu Bedarfs-, Zweck-, Technologie- oder Kapazitätsfragen werden generelle, also noch nicht lokalisierbare, Umweltauswirkungen untersucht, beispielsweise Emissionen oder der Ressourcenverbrauch. Bei einer Standort-SUP hingegen werden bereits Umweltauswirkungen in einem festgelegten Raum untersucht, beispielsweise auch Immissionen, die die Empfindlichkeit der vorhandenen Nutzungen berücksichtigen müssen. Dementsprechend unterschiedlich müssen die Bewertungsmethoden gewählt werden. Eine Vermischung beider SUP-Ebenen verursacht methodische Schwierigkeiten. Dennoch ist für die Wirksamkeit der SUP wichtig, dass sich jede Ebene auf die vorangegangene bezieht. Dazu kann auf den bereits vorliegenden Erkenntnissen aufgebaut werden oder die Untersuchungen können vertieft werden. Im englischen Sprachraum wird diese Abfolge von SUP- und UVP-Ebenen als tiering bezeichnet. In Deutschland spricht man von Abschichtung.

Arbter, K. (2010): Fact sheet "SUP-Erfolgsfaktoren", Stand: September 2010, http://www.arbter.at/sup/sup_e.html 8 Effektives Monitoring und Strukturen zur Umsetzung der SUP-Ergebnisse Zum Abschluss des SUP-Prozesses sollen klare Vereinbarungen zum Monitoring getroffen und Strukturen zur Umsetzung der SUP-Ergebnisse geschaffen werden. Dies ist vor allem für die Umsetzungsphase der Planung entscheidend und damit auch für die tatsächliche Erreichung eines hohen Umweltschutzniveaus. Das Monitoring soll sich auf die Überprüfung der bei der Planung zugrunde gelegten Annahmen, auf die tatsächlichen Auswirkungen der Planung und auf die Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen einschließlich der Kompensationsmaßnahmen beziehen. P L A N U N G S U P Planungmit integrierten Umweltaspekten Bei Bedarf: Nachjustierung Umsetzung Umsetzung Monitoring Umsetzung Bei Bedarf: Kompensations- Maßnahmen Abbildung 8: Umsetzung der SUP-Ergebnisse und begleitendes Monitoring mit etwaiger Nachjustierung der Planung sowie etwaiger Integration von Kompensationsmaßnahmen bei der Umsetzung (Grafik: K. Arbter) Dieser Text kann zitiert werden als: Arbter, K. (2010): Fact sheet "SUP Erfolgsfaktoren", http://www.arbter.at/sup/sup_e.html