Gruppenanalytische Exkurse

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Transkript:

D. von Ritter-Röhr (Rrsg.) Gruppenanalytische Exkurse Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo

De. Dorothea von Ritter-Röhr Psychoanalyse Ludwigstraße 73, D-63oo Gießen ISBN-13: 978-3-540-18735-6 DOI: 10.1007/978-3-642-73308-6 e-isbn-13: 978-3-642-73308-6 CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek. Gruppenanalytische Exkursel Dorothea von Ritter-Röhr (Hrsg.). - Berlin; Heidelberg; New York; London; Paris; Tokyo: Springer, 1988 NE: Ritter-Röhr, Dorothea (Hrsg.) Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmung des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der Fassung vom 24. Juni 1985 zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. @ Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1988 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Produkthaftung: Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer LiteratursteIlen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Satz: Elsner &; Behrens GmbH, Oftersheim

Vorwort In zahlreichen Untersuchungen werden einzelne Gruppentherapiemethoden und -konzepte verglichen. Meistens geht es um Abwägen der Vor- und Nachteile und um Indikationsfragen bzw. Vergleiche der Schulen sowie um Urheberschaften oder es werden Einzel- und Gruppentherapie gegenübergestellt. In dieser Arbeit soll der Stellenwert der Gruppentherapie im therapeutischen Kontext von einer relativ schulunabhängigen Position betrachtet werden. Dabei wird deutlich, daß sich die Entwicklung der Psychotherapie vom Individuum zur Zweierbeziehung zur größeren, aber überschaubaren sozialen Einheit entwickelte. Dem entspricht auch die Theorie psychischer Störungen. Je geringer die theoretischen Kenntnisse als auch die Techniken des Umgangs mit psychischer Störung sind, desto größer ist die Tendenz, Komplexität zu reduzieren. Je mehr Kenntnisse man hat und je differenzierter die Techniken - die Techniken in der Anwendung auf die reduzierte Komplexität -, desto weniger bedarf es der Reduktion von Komplexität. Früher war das Individuum gestört, dann die Beziehung und jetzt Systeme, zumindest in der Theorie. Entsprechend der Veränderung des Ortes der Störung ändert sich das Medium der Therapie. Anfanglich war das Individuum der Gegenstand der Behandlung, dann die Beziehung Patient - Therapeut, dann die Gruppe und größere Systeme. Insofern befindet man sich mit der Anerkennung der Gruppe als des Ortes der Störung, als des Mediums der Behandlung, auf einer Station, die von der Soziologie theoretisch erfaßt ist mit dem Hinweis einer Zwischenstation der Gruppe auf dem Weg zur Erfassung und Beeinflussung größerer sozialer Systeme. In dieser Arbeit werden die gängigen Gruppenphänomene, wie sie etwa bei Yalom, Foulkes u. a. ausführlich beschrieben sind, eher vernachlässigt. Unsere Prämisse liegt in dem Phänomen, daß die Gruppe stets vorder- und hintergründig als Symbol der frühen Mutter fungiert, weil sie nicht als Entität oder als abgegrenzte Person greifbar ist, sondern wie die ganze Welt erlebt wird (ozeanisch), also so, wie die frühe Mutter in der Symbiose. Sie löst ständig Wünsche und Ängste nach Symbiose aus, verbunden mit stark regressiven Phänomenen. Die Gruppe wird zur ganzen Welt. Die Gruppe erliegt dem Sog der Symbiose. Aus diesem Grunde ist die Gruppe ein einzigartiges Medium der Therapie. Beabsichtigt ist hier nur die Untersuchung der Phänomene, die auf dem Hintergrund der Auseinandersetzung

VI Vorwort mit dem Phänomen des symbiotischen Sogs entstehen, das sind z. B. Phänomene wie Splitting, Paring, projektive Identifikation. Splitting, Paring und projektive Identifikation sind Bewältigungsmechanismen von archaischen Wünschen wie Zerstückelung, Symbiose, Neid, Gier und Zerstörung (Melanie Klein). Nur durch die Bearbeitung dieser Phänomene kann die Gruppe sich weiterentwickeln. Es geht hier also nicht so sehr um eine Theorie der therapeutischen Gruppe, sondern um Aspekte, auf die sich die therapeutische Arbeit bezieht. An dieser Stelle möchte ich mich bedanken bei meinem Kollegen Kurt Buchinger, der ganz wesentlich sowohl an der Idee wie an der Konzeptualisierung des Themas beteiligt war. Gießen, April 1988 Dorothea von Ritter-Röhr

Inhaltsverzeichnis Ewald E. Krainz Vom Individuum zum System - und zurück 1 Dorothea von Ritter-Röhr Einführung zum Thema "Gruppenphänomene"...... 24 Eike Wolff Spaltungsabwehr in der Gruppe 36 Alfred Pritz Paarbildung und Triangulierung in der gruppenanalytischen Psychotherapie... 49 Karl König übertragungsauslöser in psychoanalytischen Gruppen 65 Wulf- Volker Lindner Von der Inszenierung innerseelischer Konflikte in der Gruppe................................ 71 Michael Lukas Moeller Zur Dynamik der Selbsthilfegruppen im Vergleich mit Gruppenpsychotherapie........................ 78 Jürgen Bardt Spaltungsprozesse und primitive Wünsche in psychotherapeutischen Institutionen........ 95 Sachverzeichnis... 113

Autorenverzeichnis Hardt, Jürgen, Oipl.-Psych. Hausertorstraße 41,0-6330 Wetzlar König, Karl, Prof. Or. Abteilung Klinische Gruppenpsychotherapie, Humboldtallee 3, 0-3400 Göttingen Krainz, Ewald E., Or. Nestroygasse 1, A-9020 Klagenfurt Lindner, Wulf-V olker, Prof. Sedanstraße 19,0-2000 Hamburg Moeller, Michael Lukas, Prof. Or. Abteilung Medizinische Psychologie, Theodor-Stern-Kai 7, 0-6000 Frankfurt/Main 70 Prltz, Alfred, Or. Untere Weisgerberstraße 17/III, A-I030 Wien Ritter-Röhr, Oorothea von, Or. Ludwigstraße 73,0-6300 Gießen Wolff, Eike, Oipl.-Psych. Scheffelstraße 27, D-6000 Frankfurt/Main 1